Re: Realsatire und andere Merkwürdigkeiten aus deutschen Landen
Verfasst: Freitag 23. Mai 2025, 13:56
Ich sitze hier geade in meinem Büro -- die Füße in einem elektrischen Wärmer, den Kopf in der Kaputze eines Hoodies. Draußen weht ein eiskalter Wind. Und die museal-romantisch anmutenden Fenster mit ihrer Einfachverglasung aus dem 19. Jahrhundert und den morschen Fensterrahmen, die nicht einmal durch die schon längst abgeblätterten Farbe sondern nur durch die schiere Gewohnheit zusammengehalten werden, lassen besagten Wind nahezu ungehindert durch mein Büro pfeifen. Heizung gibt es so spät im Jahr natürlich keine. Die Uni muß schließlich trotz all ihrer Exzellenz Betriebskosten sparen.
Dafür hat das Land ja Geld und ist auch bereit, dieses Geld für die Beseitigung der unhaltbaren Zustände hier auf dem Institutsgelände auszugeben.
Wir bekommen jetzt eine topmoderne Beleuchtung der Parkplätze und der Gartenwege. Dinge, die hier zwar kein Mensch braucht. Aber irgendwer hat wohl beschlossen, daß ein dunkles Institutsgelände ein zu großes Risiko darstellt, das nach all den un- und überfallfreien Jahrhunderten nun dringend beseitigt werden muß.
Für neue Fenster ist hingegen kein Geld da. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, d.h. neue Fenster müßten wieder aus Holz sein und der Optik der originalen Fensteratrappen entsprechen. Und da hier keine Fensteröffnung irgendwelchen Standardmaßen folgt, wäre jedes neue Fenster ein handgefertigtes Einzelstück. Zu teuer. Dann also lieber exorbitante Heizkosten für die Uni im Winter und frierende oder schwitzende Wissenschaftler zu den anderen Jahreszeiten, wenn Außen- gleich Innentemperatur. Wenigstens wurden vor einem Jahr mal ein paar Tesastreifen angebracht, so daß wir für eine Weile zumindest im Trockenen sitzen, auch wenn der Regen gegen die Scheiben prasselt. Und die Waschbären, welche die Bürodecken mit ihren Fäkalien und Urin durchtränkt haben, wurden ja auch schon aus dem Dachboden entfernt. Da tropft also auch nix mehr durch.
Die Decken müßten nun zwar neu gestrichen werden, aber die Restauration des Vorbaus am Gebäudeeingang, dessen Decke von völliig verrosteten und zum Teil schon eingerissenen Gußeisenträgern vor dem Einsturz bewahrt wird und dessen Fensterscheiben nur noch teilweise vorhanden waren, wurde ja nach dem Einsetzen von Preßspanplatten statt Fensterscheiben auch schon erfolgreich abgebrochen. Das hermetische Verschließen der asbestverseuchten Räume im Hauptgebäude hat wohl die für Renovationen zu Verfügung stehenden Mittel vollständig ausgeschöpft.
Und wir wollen den Studenten und Wissenschaftler der Harvard University das Angebot machen, an eine deutsche Uni zu wechseln? Ein Witz.
Aber vielleicht doch keine so schlechte Idee: Vielleicht bringen die ja ein klein bißchen Geld mit...
Dafür hat das Land ja Geld und ist auch bereit, dieses Geld für die Beseitigung der unhaltbaren Zustände hier auf dem Institutsgelände auszugeben.
Wir bekommen jetzt eine topmoderne Beleuchtung der Parkplätze und der Gartenwege. Dinge, die hier zwar kein Mensch braucht. Aber irgendwer hat wohl beschlossen, daß ein dunkles Institutsgelände ein zu großes Risiko darstellt, das nach all den un- und überfallfreien Jahrhunderten nun dringend beseitigt werden muß.
Für neue Fenster ist hingegen kein Geld da. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, d.h. neue Fenster müßten wieder aus Holz sein und der Optik der originalen Fensteratrappen entsprechen. Und da hier keine Fensteröffnung irgendwelchen Standardmaßen folgt, wäre jedes neue Fenster ein handgefertigtes Einzelstück. Zu teuer. Dann also lieber exorbitante Heizkosten für die Uni im Winter und frierende oder schwitzende Wissenschaftler zu den anderen Jahreszeiten, wenn Außen- gleich Innentemperatur. Wenigstens wurden vor einem Jahr mal ein paar Tesastreifen angebracht, so daß wir für eine Weile zumindest im Trockenen sitzen, auch wenn der Regen gegen die Scheiben prasselt. Und die Waschbären, welche die Bürodecken mit ihren Fäkalien und Urin durchtränkt haben, wurden ja auch schon aus dem Dachboden entfernt. Da tropft also auch nix mehr durch.
Die Decken müßten nun zwar neu gestrichen werden, aber die Restauration des Vorbaus am Gebäudeeingang, dessen Decke von völliig verrosteten und zum Teil schon eingerissenen Gußeisenträgern vor dem Einsturz bewahrt wird und dessen Fensterscheiben nur noch teilweise vorhanden waren, wurde ja nach dem Einsetzen von Preßspanplatten statt Fensterscheiben auch schon erfolgreich abgebrochen. Das hermetische Verschließen der asbestverseuchten Räume im Hauptgebäude hat wohl die für Renovationen zu Verfügung stehenden Mittel vollständig ausgeschöpft.
Und wir wollen den Studenten und Wissenschaftler der Harvard University das Angebot machen, an eine deutsche Uni zu wechseln? Ein Witz.
Aber vielleicht doch keine so schlechte Idee: Vielleicht bringen die ja ein klein bißchen Geld mit...