people would start using it...*habe ich mal irgendwo gelesen*
Etwas das was mir gerade durch den Kopf ging:
Da wir evolutionär Dinge dazu lernen ,die unserem Überleben dienlich sind und diese durch unsere Gene an unsere Nachkommen weiter geben.
Kam mir der Gedanke ,ob es nicht auch umgekehrt funktionieren könnte.
Sprich ,heutezutage scheinen viele Leute nicht mehr in der Lage zu sein ,selbstständig das Licht anzuknipsen,das macht dann z.B "Alexa".
Für jeden Mist braucht man eine App,damit man auch ja nicht auf den Gedanken kommt Nachzudenken.
Haltet ihr es auch für möglich,dass solche "Fortschritte" genetisch weiter gegeben werden könnten?
Je unselbständiger die Eltern,desto blöder der Nachwuchs?
If the brain was an app...
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Re: If the brain was an app...
Joa, selbstverständlich. Was nicht mehr benötigt wird, verkümmert. Wann hast Du Dich das letzte Mal mit Deinem Schwanz von einem Ast baumeln lassen? Oder mit Deinen Kiemen unter Wasser geatmet?
In Sachen Intelligenz ist die Sache halt etwas schwierig auseinander zu dividieren: Was ist genetisch bedingt? Was ist durch ständiges Üben antrainiert? Aber ich habe gerade bei meinen Neffen feststellen dürfen, daß sich die Bildungsdefizite meiner Schwester selbstverständlich auf die Kinder übertragen haben. Wer die Kunst des Lesens selbst nicht für notwendig erachtet, wird sie auch nicht seinen Kindern vermitteln. Das hat jetzt allerdings weniger mit (Epi-)Genetik zu tun, sondern mit Erziehung. Aber ich könnte mir vorstellen, daß so Dinge wie Ängste und Phobien, Vorlieben für Geschmäcker und Speisen durchaus auch (epi-)gentisch vererbt werden können. In konkreten Fall handelt es sich um die sehr einseitige Präferenz von Nudeln mit Ketchup -- die allerdings vom Vater stammt.
Ob nun auch die Unfähigkeit, einen Lichtschalter ohne Alexa zu bedienen nun (epi-)genetisch weitergegeben wird, wage ich zu bezweifeln. Die Unfähigkeit, das Licht hinter sich aus zu machen oder eine frische Klopapierrolle auf dem Halter zu montieren, hat dann doch eher etwas mit Erziehung zu tun. Sollten wir unsere Hände jedoch ganz generell über ein paar Dutzend Generationen nicht mehr benötigen, dann werden sich da mit der Zeit Mutationen durchsetzen, die auf die Ausbildung eines Vorderhufes hinauslaufen. Oder so ähnlich.
In Sachen Intelligenz ist die Sache halt etwas schwierig auseinander zu dividieren: Was ist genetisch bedingt? Was ist durch ständiges Üben antrainiert? Aber ich habe gerade bei meinen Neffen feststellen dürfen, daß sich die Bildungsdefizite meiner Schwester selbstverständlich auf die Kinder übertragen haben. Wer die Kunst des Lesens selbst nicht für notwendig erachtet, wird sie auch nicht seinen Kindern vermitteln. Das hat jetzt allerdings weniger mit (Epi-)Genetik zu tun, sondern mit Erziehung. Aber ich könnte mir vorstellen, daß so Dinge wie Ängste und Phobien, Vorlieben für Geschmäcker und Speisen durchaus auch (epi-)gentisch vererbt werden können. In konkreten Fall handelt es sich um die sehr einseitige Präferenz von Nudeln mit Ketchup -- die allerdings vom Vater stammt.
Ob nun auch die Unfähigkeit, einen Lichtschalter ohne Alexa zu bedienen nun (epi-)genetisch weitergegeben wird, wage ich zu bezweifeln. Die Unfähigkeit, das Licht hinter sich aus zu machen oder eine frische Klopapierrolle auf dem Halter zu montieren, hat dann doch eher etwas mit Erziehung zu tun. Sollten wir unsere Hände jedoch ganz generell über ein paar Dutzend Generationen nicht mehr benötigen, dann werden sich da mit der Zeit Mutationen durchsetzen, die auf die Ausbildung eines Vorderhufes hinauslaufen. Oder so ähnlich.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
Re: If the brain was an app...
Naja, dass man Zeug verlernt, weil Technik es einem abnimmt oder erleichtert, ist doch vollkommen normal. Es gibt massig Sachen, die früher Allgemeinwissen waren und die ich nicht mehr kann - ich merke das immer besonders bei alten Koch- oder Haushaltsbüchern. Ich würde aber trotzdem nicht behaupten, dass ich "dümmer" als die Leute von damals bin, weil die im Gegenzug dazu sicher mit modernerer Technik überfordert wären. Man tauscht also eher Wissen A gegen Wissen B aus, ich würd da nix bewerten.
Epigenetik ist 'ne schwierige Sache; ich sehe viel zu oft, dass das mit Lamarckismus in einen Topf geworfen wird, und das macht Diskussionen darüber ziemlich unbefriedigend. Da halt ich mich lieber vornehm mit Äußerungen zurück und reg mich nur privat auf.
Epigenetik ist 'ne schwierige Sache; ich sehe viel zu oft, dass das mit Lamarckismus in einen Topf geworfen wird, und das macht Diskussionen darüber ziemlich unbefriedigend. Da halt ich mich lieber vornehm mit Äußerungen zurück und reg mich nur privat auf.
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Re: If the brain was an app...
Viel faszinierender finde ich ja, wie schon Kleinkinder instinktiv Tablets und handys benutzen. Der damals dreijährige Sohn einer Freundin hat mit ihrem Handy fotos geschossen und bei Insta hochgeladen. Ohne lesen zu können. Das fand ich schon beeindruckend.
Man kann es auch so sehen: Klar verlernt man mit dem weiterschreitenden Fortschritt viele Sachen, aber man lernt auch gleichzeitig, mit der Technik zu arbeiten. Beispiel Taschenrechner: mit ihm kann ich meinen Einkaufspreis, den Verkaufspreis und meine Mage ausrechnen und natürlich auch meinen Gesamtumsatz, unser ERP System auf der Arbeit macht dann ein Angebot daraus. Da arbeite ich auch mit der Technik zusammen, aber das gefühl für die Zahlen kann es nicht übernehmen
Und Geräte wie Alexa finde ich für körperlich eingeschränkte Menschen nach wie vor sehr praktisch.
Man kann es auch so sehen: Klar verlernt man mit dem weiterschreitenden Fortschritt viele Sachen, aber man lernt auch gleichzeitig, mit der Technik zu arbeiten. Beispiel Taschenrechner: mit ihm kann ich meinen Einkaufspreis, den Verkaufspreis und meine Mage ausrechnen und natürlich auch meinen Gesamtumsatz, unser ERP System auf der Arbeit macht dann ein Angebot daraus. Da arbeite ich auch mit der Technik zusammen, aber das gefühl für die Zahlen kann es nicht übernehmen
Und Geräte wie Alexa finde ich für körperlich eingeschränkte Menschen nach wie vor sehr praktisch.
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Die Würde des Menschen ist unantastbar...
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Re: If the brain was an app...
Erst einmal Danke für eure Antworten.
Es ging mir jetzt ja auch nicht darum,die morderne Technik komplett zu verteufeln.
Ich besitze selbst ein Smartphone,an welchem ich jedoch selten hänge,zum Whatsappen z.B.
Letztens hörte ich im Radio eine Empfehlung,dass die Leute doch wenigstens beim Weihnachtsessen ihre Smartphones weglegen sollten.^^
Das wäre für mich etwas total selbstverständliches,für die Allgemeinheit scheint es das jedoch nicht (mehr) zu sein und das ist auch der Punkt auf den ich hinaus wollte:
Wenn Menschen sich von ihren Gerätschaften komplett abhängig machen.
Dann denke ich manchmal drüber nach,was diese wohl täten wenn es mal zu einem tagelangen Stromausfall käme.
Da gab es doch kürzlich erst so einen Fall,in dem Alexa ,Gespräche aufzeichnete und diese an Random Kontakte des Nutzers schickte.
Das finde ich gruselig,so etwas würde ich bei mir nicht haben wollen.
Es ging mir jetzt ja auch nicht darum,die morderne Technik komplett zu verteufeln.
Ich besitze selbst ein Smartphone,an welchem ich jedoch selten hänge,zum Whatsappen z.B.
Letztens hörte ich im Radio eine Empfehlung,dass die Leute doch wenigstens beim Weihnachtsessen ihre Smartphones weglegen sollten.^^
Das wäre für mich etwas total selbstverständliches,für die Allgemeinheit scheint es das jedoch nicht (mehr) zu sein und das ist auch der Punkt auf den ich hinaus wollte:
Wenn Menschen sich von ihren Gerätschaften komplett abhängig machen.
Dann denke ich manchmal drüber nach,was diese wohl täten wenn es mal zu einem tagelangen Stromausfall käme.
Sicher,dafür ist es widerum gut,aber ich kann es wie gesagt nicht nachvollziehen ,warum manche ,körperlich gesunde,ihren kompletten Haushalt darüber steuern lassen.Und Geräte wie Alexa finde ich für körperlich eingeschränkte Menschen nach wie vor sehr praktisch.
Da gab es doch kürzlich erst so einen Fall,in dem Alexa ,Gespräche aufzeichnete und diese an Random Kontakte des Nutzers schickte.
Das finde ich gruselig,so etwas würde ich bei mir nicht haben wollen.
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Re: If the brain was an app...
Ich tendiere eher dazu, die Verdummung der Menschen durch den Fortschritt der Technik anzunehmen - wohlwissend, dass ich eine sehr kulturpessimistische Grundeinstellung habe, über die sich durchaus streiten lässt.
Ich komme zu meiner Einschätzung aber durch viele Beobachtungen, die nicht wegzudiskutieren sind. M.E. kommen wir langsam an einen Punkt, an dem Technik nicht mehr eingesetzt wird, um uns das Leben zu erleichtern, sondern aus reinem Selbstzweck. Also frei nach dem Motto, machen was geht, egal ob es einen wirklichen Mehrwert hat. Und auch mit dem Motiv, Technik als Lifstyle und Statussymbol anzusehen. Die ganz fortschrittlichen, coolen Leute haben dann ein Smarthome. Oh wie beneidenswert
Ich habe das bei meiner Schwester im Haus beobachtet. Wir haben dort übernachtet. Als wir aufwachten morgens, wollten wir die Rollläden hochmachen, da es im ganzen Haus stockfinster war. Nur die Vorrichtung dazu haben wir vergeblich gesucht. Erst als ihr Mann irgendwann wach war und aufstand, stellte sich heraus, dass die Rolläden nur mit seinem Handy ferngesteuert hoch gehen. WFTF?! Wo ist hier der Mehrwert, außer, dass ein paar Handgriffe gespart werden (ok - für diejenigen, die sich möglichst gar nicht mehr bewegen wollen, mag das ein Argument sein). Und was ist, wenn es brennt, das Handy verschwunden oder kaputt ist? Dann hockt man da im Haus und die Rolläden gehen einfach mal nicht hoch. Andere ähnliche Beispiele für unnützen "Fortschritt" gibt es zu Hauf. Z.B. die Kaffeemaschine oder Heizung zu programmieren, anstatt selber den Schalter zu betätigen.
Sicherlich lernt man andere Dinge dazu, dafür das man anderes verlernt. Nur führen viele technologische Entwicklungen eher dahin, dass man blind Knöpfe drückt, aber eigentlich nicht weiß, was die Systeme dahinter machen. Stichwort Datenschutz, Privatsphäre etc. Wer setzt sich denn schon wirklich damit auseinander und sorgt dafür, dass seine technischen Anwendungen sicher sind? Das ist dann wiederum auch zu unbequem.
Davon abgesehen führt die ständige Ablenkung durch das Smartphone, dass einen jede Sekunde des Tages begleitet und ständig mit Reizen und Informationen bombardiert, dazu, dass die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird. Man sieht es ja schon in den Artikeln in Magazinen und Zeitschriten. Die werden immer kürzer, teilweise auch ganz durch Vidoes ersetzt. Scheinbar ist das Lesen von Texten, die länger als fünf Sätze sind, gar nicht mehr zumutbar. Wenn ich da noch an vor 20 Jahren denke, als im Spiegel die Leitartikel über 10 bis 20 Seiten gingen. Sowas ist heute ja nicht mal mehr dem geneigten Spiegelleser vermittelbar.
Ich denke, die Neigung des Menschen zur Bequemlichkeit befeuert den schon eingeschlagenen Weg, sein Hirn möglichst sparsam einzusetzen und sich so weit wie nur eben möglich blind auf die Technik zu verlassen.
Ich komme zu meiner Einschätzung aber durch viele Beobachtungen, die nicht wegzudiskutieren sind. M.E. kommen wir langsam an einen Punkt, an dem Technik nicht mehr eingesetzt wird, um uns das Leben zu erleichtern, sondern aus reinem Selbstzweck. Also frei nach dem Motto, machen was geht, egal ob es einen wirklichen Mehrwert hat. Und auch mit dem Motiv, Technik als Lifstyle und Statussymbol anzusehen. Die ganz fortschrittlichen, coolen Leute haben dann ein Smarthome. Oh wie beneidenswert
Ich habe das bei meiner Schwester im Haus beobachtet. Wir haben dort übernachtet. Als wir aufwachten morgens, wollten wir die Rollläden hochmachen, da es im ganzen Haus stockfinster war. Nur die Vorrichtung dazu haben wir vergeblich gesucht. Erst als ihr Mann irgendwann wach war und aufstand, stellte sich heraus, dass die Rolläden nur mit seinem Handy ferngesteuert hoch gehen. WFTF?! Wo ist hier der Mehrwert, außer, dass ein paar Handgriffe gespart werden (ok - für diejenigen, die sich möglichst gar nicht mehr bewegen wollen, mag das ein Argument sein). Und was ist, wenn es brennt, das Handy verschwunden oder kaputt ist? Dann hockt man da im Haus und die Rolläden gehen einfach mal nicht hoch. Andere ähnliche Beispiele für unnützen "Fortschritt" gibt es zu Hauf. Z.B. die Kaffeemaschine oder Heizung zu programmieren, anstatt selber den Schalter zu betätigen.
Sicherlich lernt man andere Dinge dazu, dafür das man anderes verlernt. Nur führen viele technologische Entwicklungen eher dahin, dass man blind Knöpfe drückt, aber eigentlich nicht weiß, was die Systeme dahinter machen. Stichwort Datenschutz, Privatsphäre etc. Wer setzt sich denn schon wirklich damit auseinander und sorgt dafür, dass seine technischen Anwendungen sicher sind? Das ist dann wiederum auch zu unbequem.
Davon abgesehen führt die ständige Ablenkung durch das Smartphone, dass einen jede Sekunde des Tages begleitet und ständig mit Reizen und Informationen bombardiert, dazu, dass die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird. Man sieht es ja schon in den Artikeln in Magazinen und Zeitschriten. Die werden immer kürzer, teilweise auch ganz durch Vidoes ersetzt. Scheinbar ist das Lesen von Texten, die länger als fünf Sätze sind, gar nicht mehr zumutbar. Wenn ich da noch an vor 20 Jahren denke, als im Spiegel die Leitartikel über 10 bis 20 Seiten gingen. Sowas ist heute ja nicht mal mehr dem geneigten Spiegelleser vermittelbar.
Ich denke, die Neigung des Menschen zur Bequemlichkeit befeuert den schon eingeschlagenen Weg, sein Hirn möglichst sparsam einzusetzen und sich so weit wie nur eben möglich blind auf die Technik zu verlassen.
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Re: If the brain was an app...
@CharlotteSchlotter
Vielen Dank für deinen Beitrag,du beschreibst sehr gut ,was ich meine.
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