Organspende und Spahns Widerspruchslösung
Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Sonntag 11. August 2019, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
@blacksister´s ghost Eigentlich dachte ich, das ihr selbstständig auf links klicken und lesen könnt
Aber gut, hier eine kleine Zusammenfassung vorgetragener Alternativen
(Wer mehr Infos darüber haben will, möge sich selbstständig informieren.)
Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD)
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
- Widerspruchsregelung mit Einspruchsrecht der Angehörigen
Christine Aschenberg-Dugnus (FDP)
Kerstin Griese (SPD)
Katrin Helling-Plahr (FDP)
- verbindlicher ausgestaltete Entscheidungslösung, etwa beim Ausstellen von Dokumenten. (verpflichtende Entscheidungslösung als maßvoller Kompromiss)
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen)
- verbindliche Abfrage der Spendenbereitschaft, etwa, wenn ein Personalausweis beantragt werde. Wenn die Leute den Ausweis dann abholten, könnten sie die Entscheidung dokumentieren oder mehr Zeit einfordern.
Katja Kipping (Die Linke)
- Modell der verbindlichen wiederkehrenden Abfrage
Es gibt natürlich noch die Widerspruchsregelung ohne das Einspruchsrecht der Angehörigen, sowie die standartmäßige (Erweiterte) Zustimmungslösung und die Entscheidungslösung
Aber gut, hier eine kleine Zusammenfassung vorgetragener Alternativen
(Wer mehr Infos darüber haben will, möge sich selbstständig informieren.)
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Es gibt natürlich noch die Widerspruchsregelung ohne das Einspruchsrecht der Angehörigen, sowie die standartmäßige (Erweiterte) Zustimmungslösung und die Entscheidungslösung
Numquam populo crede!
Die Perfektion der Natur liegt in ihrer Unvollkommenheit.
"Mit dem Wissen wächst der Zweifel" (Johann Wolfgang von Goethe)
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Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
Ich hatte jahrelang einen Organspenderausweis mit ja angekreuzt bei mir. Bis ich mich dann auch mal näher mit dem Thema beschäftigt habe.
Deshalb bin ich mir da im Moment nicht mehr so sicher. Einerseits, wenn ich keine Organe spende müssen andere Menschen sterben. Und warum sollen meine Organe in der Erde verwesen bzw. verbrannt werden? Andererseits möchte ich so einen Tod meinen angehörigen antun? Im Operationssaal? Vor allen weil das Vorgehen der Explantation recht Brutal anmutet bzw. ist.
Damit verbunden ist das Schmerzempfinden. Wenn ich nicht wirklich Hirntod währe, so würde ich dennoch schmerzen während der OP empfinden.
Deswegen besitze ich im Moment keinen Organspenderausweis. Soweit ich das verstanden habe, müssten damit meine nächsten Verwanden (in meinem Fall meine Eltern) entscheiden, ob meine Organe gespendet werden oder nicht. Sobald ich eine Entscheidung getroffen habe, werde ich mir wieder einen zulegen um meinen Eltern diese Entscheidung abzunehmen (egal ob ja oder nein).
Ich empfehle auch Leuten, die nicht spenden wollen sich einen zuzulegen, da sonst wie gesagt die näheren Verwanden gefragt werden. Kein Organspenderausweis bedeutet in Deutschland nicht automatisch kein Spender.
https://www.bundesgesundheitsministeriu ... lagen.html
Deshalb bin ich mir da im Moment nicht mehr so sicher. Einerseits, wenn ich keine Organe spende müssen andere Menschen sterben. Und warum sollen meine Organe in der Erde verwesen bzw. verbrannt werden? Andererseits möchte ich so einen Tod meinen angehörigen antun? Im Operationssaal? Vor allen weil das Vorgehen der Explantation recht Brutal anmutet bzw. ist.
Auch finde ich die Feststellung des Hirntodes recht unzuverlässig. In Grunde nur ein paar Reflextests. Meiner Meinung nach sollte auch noch verpflichtend ein EEG oder ein MRT durchgeführt werden um Fehldiagnosen zu vermeiden. Wobei ich kein Facharzt bin.Fanchen hat geschrieben: ↑Dienstag 4. Dezember 2018, 00:46 Trotzdem hat der Artikel (bzw. deine Verlinkung auf ihn) mich dazu bewegt, mich etwas mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen. Allerdings sieht es wohl eher danach aus, dass die Diagnose des Hirntods eine absolut zuverlässige Methode zum Festellen des Todes ist, und dass jegliche Berichte von Schmerzen, "Aufwachen" nach festgestelltem Hirntod oder ähnliche Probleme völlig aus der Luft gegriffen sind.
Damit verbunden ist das Schmerzempfinden. Wenn ich nicht wirklich Hirntod währe, so würde ich dennoch schmerzen während der OP empfinden.
Deswegen besitze ich im Moment keinen Organspenderausweis. Soweit ich das verstanden habe, müssten damit meine nächsten Verwanden (in meinem Fall meine Eltern) entscheiden, ob meine Organe gespendet werden oder nicht. Sobald ich eine Entscheidung getroffen habe, werde ich mir wieder einen zulegen um meinen Eltern diese Entscheidung abzunehmen (egal ob ja oder nein).
Ich empfehle auch Leuten, die nicht spenden wollen sich einen zuzulegen, da sonst wie gesagt die näheren Verwanden gefragt werden. Kein Organspenderausweis bedeutet in Deutschland nicht automatisch kein Spender.
https://www.bundesgesundheitsministeriu ... lagen.html
Zuletzt geändert von böserwolf am Freitag 7. Dezember 2018, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Sonntag 11. August 2019, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
Im OP-Saal nicht, aber unter Umständen danach: https://gesundheitsberater.de/organspen ... troffenen/blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Freitag 7. Dezember 2018, 17:22
Und zu der vorherigen Äußerung. Den Tod erleben weder du noch deine Angehörigen im OP-Saal. Wenn du dort liegst bist du schon längst Geschichte und deine Angehörigen werden bestimmt auch nich live dabei sein, wenn dir Leber, Niere und Herz entfernt wird.
Deswegen die Frage, wenn es wirklich so ist, möchte man das seinen Angehörigen antun?Zitat (Quelle ebenda):
Ich habe meinen Sohn vor seiner Beerdigung noch einmal gesehen. Er erinnerte mich an ein ausgeschlachtetes Auto, dessen unbrauchbare Teile lieblos auf den Müll geworfen wurden. Kanülen steckten noch in seinen Armen und Händen. Ein Schnitt zog sich von seiner Kinnspitze bis tief in den Ausschnitt seines Hemdes. Die Augen fehlten. Christians Schwester hatte ihrem Bruder im Krankenhaus zum Abschied noch ein Kettchen um den Hals gelegt, und ich hatte einen Ring dazugehängt. Wir baten darum, ihm das zu lassen, als einen letzten Ausdruck unserer Verbundenheit zu ihm. Jetzt lag die Kette zerrissen neben ihm, der Ring fehlte. Auch dafür hatten sich Abnehmer gefunden. Zurück bekamen wir nur einen blauen Müllsack mit Christians Kleidung, die total zerschnitten war, einem Socken und einem Schuh.
:Zitat Ende
Und das mit dem "Brutal" war vielleicht eine etwas falsche Wortwahl von mir.
Dennoch habe ich jetzt erst mal Ja angekreuzt, ich werde aber nochmal mit meinem Psychologen und meinen Eltern darüber reden.
Zuletzt geändert von böserwolf am Sonntag 16. Dezember 2018, 13:59, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Sonntag 11. August 2019, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
@blacksister´s ghostblacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Sonntag 16. Dezember 2018, 13:57 @böserwolf
Den Link schau ich mir bei Gelegenheit näher an.
Frage zu dem zitierten Text...
Ist bekannt was mit dem Jungen passiert war? Autounfall z.b.?
Ja, es wahr ein Verkehrsunfall. Sie musste damals entscheiden, ob sie ihren Sohn zur Organspende freigibt.
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Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
Ich möchte hier mal darauf hinweisen, dass das der selbe Artikel ist, der bereits vorher im Thema verlinkt wurde, und zu dessen Glaubwürdigkeit Soiled und ich bereits ein paar Zeilen geschrieben haben (vorherige Seite).
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
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Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
Bei der Feststellung werden nicht nur die Reflexe getestet. Es wird ein EEG geschrieben, das eine Nulllinie zeigen muss, genauso wie ein EKG. MRT würde da nicht viel bringen. Es müssen auch immer zwei Ärzte unabhängig von einander den Hirntod feststellen und kein Arzt lässt einen im OP einfach sterben, um an Organe zu kommen.böserwolf hat geschrieben: ↑Freitag 7. Dezember 2018, 16:22
Auch finde ich die Feststellung des Hirntodes recht unzuverlässig. In Grunde nur ein paar Reflextests. Meiner Meinung nach sollte auch noch verpflichtend ein EEG oder ein MRT durchgeführt werden um Fehldiagnosen zu vermeiden. Wobei ich kein Facharzt bin.
Damit verbunden ist das Schmerzempfinden. Wenn ich nicht wirklich Hirntod währe, so würde ich dennoch schmerzen während der OP empfinden
Im OP stehen wenigstens 4 Leute, da kann man nicht einfach mal jemanden Hopps gehen lassen. Und was brächte ihm das auch? Der Arzt, der operiert, behandelt ja keine Patienten, die ein Organtransplantat benötigen.
Auf jeden Fall muss eine andere Variante gefunden werden. Alle sagen zwar Organspende ist gut, aber keiner will sich wirklich damit auseinandersetzen.
In Deutschland hieß es s glaube ich, dass jeder beim Warten auf ein Organ verstirbt. In anderen Ländern der EU sehen die Zahlen besser aus, weil sie Widerspruchsrecht haben.", zB Spanien.
Man muss sich mal überlegen, wie es für einen wäre , wenn man sterbenskrank ist oder einer aus der Familie und der verstirbt, weil es nicht genug Spender gibt.
Ich finde es nicht zu umständlich "Nein" zu sagen, wenn dagegen wäre oder in meinen Persönlichkeitsrecht eingeschränkt.
Ich habe einen Organspendeausweis.
"Die Idee, dass manche Leben weniger Wert sind, ist die Wurzel allen Übels auf dieser Welt." - Paul Farmer
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Re: Organspende und Spahns Widerspruchslösung
Ich zitier das mal, weil ich an der Stelle finde, dass der Satz das schön zusammenfasst. Auf dem Ausweis kann man nämlich auch ganz klar widersprechen.böserwolf hat geschrieben: ↑Freitag 7. Dezember 2018, 16:22 Kein Organspenderausweis bedeutet in Deutschland nicht automatisch kein Spender.
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Ich hab schon seit Jahren einen und ehrlich gesagt verstehe ich - mal wieder - die Aufregung nicht. In viele anderen Ländern gibt es die Widerspruchslösung schon und ich sehe das Problem auch nicht. Wer nicht will, der widerspricht halt. Wir machen uns über so viele Dinge Gedanken. Wann wir sterben, wie wir sterben, wohin wir gehen, wenn wir sterben, welches Lied auf unserer Beerdigung gespielt wird.... wir schreiben Testamente, damit geregelt wird, wer aus der buckeligen Verwandschaft was bekommt und wer leer ausgeht - aber es ist zu viel verlangt, sich zu fragen, was mit einem SELBST passiert.
Ich habe den Ausweis schon alleine aus einem ganz simplen Grund: Ich hab die Entscheidung schon getroffen und überlasse das nicht meiner Familie. Das ist auch der Grund, weshalb ich meine Eltern schon vor Jahren gedrängt habe, eine Patientenverfügung aufzusetzen und mich darüber in Kenntnis zu setzen, was sie wollen. Denn wenn wirklich mal was passiert, möchte ich einfach nicht diejenige sein, die entscheiden muss, ob meine Eltern an Maschinen hängen möchten oder nicht, oder mich gar noch mit meinen Geschwistern streiten, weil wir unterschiedlicher Ansicht sind. Gerade WEIL das alles so ein Riesentabu-Thema ist und ich mir nicht zutraue, zu wissen, wie meine Eltern tatsächlich darüber denken.
Ich halte die Widerspruchslösung für zeitgemäß und notwendig, weil sie das Leben für alle Betroffenen erheblich erleichtert. Ich glaube, es ist deutlich angenehmer, sich gründlich Gedanken zu machen und im Ernstfall dann a) nicht drauf hoffen zu müssen, dass in meinem Sinne entschieden wird bzw b) nicht zu hoffen, dass ich im Sinne desjenigen entscheide, der verstorben ist.
Thema Tod oder Hirntod:
Es gibt ja durchaus Gründe, weshalb auch Hirntote narkotisiert werden. Hauptsächlich geht es da zwar um Reflexe, aber im Zweifel würde auch die Seele.. oder was auch immer.. eben keine Schmerzen spüren.
Wichtig ist da mE nur, dass man wirklich sicher sein kann, dass da nicht mehr viel passiert im Körper. Dafür fehlt mir aber das medizinische Hintergrundwissen.
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