Die Gelbwesten

[NoelWilliamMoelders]

In Frankreich hat sich eine soziale Bewegung ohne Führungsstrukturen gebildet, die massiv gegen Steuererhöhungen und gegen das Ausplündern
der schwächerern Schichten durch die Reichen und den Staat auf die Straße geht. Auf die Straße gehen endet dann auch in Plünderungen und Brandschatzungen.
Was in Deutschland nicht denkbar ist, sehe ich aber mit einer gewissen Faszination in unserem Nachbarland.
Sollten auch wir Deutschen stärker unsere meinung auf die Straße tragen, oder ist Deutschland zu satt und ruhig ?

[Phönix75]

"soziale Bewegung" -> "Plünderungen und Brandschatzungen"

Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

[Madred]

Seit der Französischen Revolution vor über 200 Jahren haben Revolten ja tiefverwurzelte Traditionen in Paris. XD

[Nachtmensch]

Das zeigt ein großes Dilemma innerhalb der progressiven bzw. linken Strömungen. Soziale Gerechtigkeit, Wohlfahrt und Wohlstand für alle als altes, klassisches Ziel linker Politik ist nicht gut vereinbar mit Ökologie und Klimaschutz, den aktuellen Zielen innerhalb des linken / progressiven Spektrums.

Eine höhere Besteuerung auf fossile Brennstoffe ist klimatechnisch nicht die Falscheste aller Ideen. Aber das trifft Einkommensschwächere im Verhältnis natürlich härter als Menschen mit hohem Einkommen.

Übrigens seit Jahren meine Kritik an den Grünen, die auch in vielen Bereichen Umweltschutz durch Preissteigerung propagieren. Oder sagen wir besser: Die Kritik daran, die Partei klar dem linken Spektrum zuzuordnen.

Die Grünen sind eben nicht die Partei des Niedriglohnsektors oder der Erwerbslosen, sondern eher eine Partei der gebildeten mittleren bis oberen Mittelschicht.

[Elric]

Es zeigt es sich in Frankreich eine Phase des kreislaufhaften Prozesses, den der Terror der entfesselten Ökonomie bewirkt. Nachdem, wie Nachtmensch so trefflich herausgearbeitet, der sozialreformerische Teil der neuen Linken vom System erfolgreich absorbiert wurde, kommentiert nun eine Basisbewegung die ökonomische Ausgrenzung auf ihte Art...

...bleibt zu hoffen, daß sie sich nicht in Richtung der Tea Party entwickelt. Allerdings ist Widerspruch zwischen der Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und einer zumindest Ansatzweisen sozialökonomischen Gerechtigkeit nur ein scheinbarer, der durch Reform der Realwirtschaft auf Kosten der Finanzwirtschaft zu beheben wäre. Natürlich nur, wenn der maßlose Konsumanspruch der globalen ersten Welt einem neuen Verständnis von Lebensgestaltung , Arbeit und Sinn Platz macht...

...ansonsten bleibt die gerechtfertigte Forderung nach einem angemessenem Stück vom Kuchen Selbsttäuschung, weil in absehbarer Zeit kein Kuchen mehr da sein wird...

[CharlotteSchlotter]

Einerseits finde ich es gut, dass Menschen auf die Straße gehen und sehr deutlich artikulieren, wenn ihnen etwas an der Politik nicht passt.

Andererseits finde ich es beängstigend, wenn in einer Demokratie nicht mehr die Wähler entscheiden, sondern diejenigen, die ihre Forderungen am lautesten und teilweise auch gewalttätig vortragen und darüber Druck ausüben auf eine Politik, die immerhin mit ihrer Agenda von einer Mehrheit der Bevölerung gewählt wurde.

[Grauer Wolf]

Andererseits finde ich es beängstigend, wenn in einer Demokratie nicht mehr die Wähler entscheiden, sondern diejenigen, die ihre Forderungen am lautesten [...] vortragen

#metoo #aufschrei

Tja, in der Politik (im weitesten Sinne) geht es halt zu und her wie im Vogelnest: Derjenige, der seinen Schnabel am weitesten aufsperrt, bekommt am meisten gestopft. Schon manch an und für sich notwendige und sinnvolle Diskussion wurde auf diese Art und Weise von einer kleinen und wenig konstruktiven dafür um so extremeren Minderheit gekapert und dann in Grund und Boden geritten.

Die Vorkommnisse in Paris sind allerdings schon arg: Der schwarze Block streift sich da anscheinend nun einfach eine gelbe Weste über, bevor er mit dem üblichen Krawall alles kurz und klein schlägt. Schade um die ursprüngliche Idee hinter den Gelbwesten, die eigentlich ein berechtigtes Anliegen vorbringen wollten.

[black-dragon]

Für Demonstrationen hatte ich noch etwas übrig. In dieser Zeit tue ich sinnvolleres. Zwar halte ich diese Aufmärsche für legitim, aber nur solange keine Personen oder Dinge beschädigt werden. Sprich: Ich hasse Gewalt, außer sie ist zwingend notwendig, wie z. B. bei Notwehr oder Nothilfe.

[NoelWilliamMoelders]

Heute ruft auch Sahra Wagenknecht zu einer Gelbwesten-Rebellion in Deutschland auf.
Ich finde es spannend, wenn sich jetzt in unseren Städten auch solche Gruppierungen zeigen.

[Lylia]

Ich habe nichts gegen diese Strassenbewegungen auch Demonstrationen genannt, solange sie friedlich bleiben und nicht in Terror ausarten, ist Gewalt im Spiel finde ich das nicht mehr okay, mit Aggressionen erreicht man nichts, nur sein Strafregister zu füllen und das kann es nicht sein. Ich denke, dass man auch evtl. mehr ereichen wird, wenn man sachlich zwar mit Nachdruck sagt, was nicht gut ist und Veränderungen fordert, aber die müssen auch umsetzbar und logisch nachvollziehbar sein und durch Argumente nicht Gewalt gestützt werden.