Trägt im Zeitalter von Smartphones eigentlich noch jemand Uhren? Ich liebe die ja heiß und innig, insbesondere große, klumpige Männer-Uhren (also, nicht sowas wie glitzernde Breitlings oder Rolex, natürlich), weil die mir ein vergleichbares Gefühl der Wehrhaftigkeit geben wie große, schwere Stiefel. Und halbwegs preiswert müssen sie sein - es gibt zwar auch ein paar umwerfende mechanische Uhren, aber die passen einfach nicht zu meinem Lebensstil; ich bewundere die Präzision und die Handwerkskunst dahinter, aber sie würden sehr, sehr schnell bei mir kaputtgehen.
Im Moment habe ich zwei: Eine, die ich meine "WK II-Panzeruhr" nenne (ziemlich abgeranzt, aber nicht totzukriegen, obwohl es nur ein billiges China-Ding ist), und eine Binäruhr, weil ich im tiefsten Herzen ja doch immer noch ein paar Geek-Tendenzen habe.
Was tragt Ihr so? Armbanduhren? Taschenuhren? Mehr als eine oder gar keine Uhren? Lieber dezent oder auffällig? Haben sie für Euch eine Bedeutung, oder geht es wirklich nur drum, schnell die Zeit abzulesen?
Ich selbst liebe Uhren, habe aber irgendwie kein Glück mit den Dingern. Früher oder später bekomme ich die kaputt, und deshalb ist mein Handgelenk nackt.
Aus persönlich-sentimentalen Gründen habe ich eine billige "Casio"-Armbanduhr mit Zeigerwerk und Digitalanzeige aufgehoben, die es immer schon geschafft hat, innerhalb des halben Jahres bis zur nächsten Zeitumstellung einen Vorsprung von gut fünf Minuten herauszuholen. Genaue Zeitanzeige? - Fehlanzeige. Innerlich vom jahrelangen Tragen beim Radfahren total rostig darf das gute Stück auf meinem Nachttisch sein Gnadenbrot fristen und bekommt auch - so lange es noch funktioniert - alle Jubeljahre eine neue Batterie spendiert.
Ebenso befindet sich in meinem Besitz noch eine "Ruhla"-Armbanduhr mit Zeigerwerk zum Aufziehen (und hübschem Ticken). Wer sich ein bißchen damit auskennt weiß, daß die in dem Thüringer-Wald-Städtchen zu DDR-Zeiten gefertigten Uhren billige Massenware waren, und entsprechend häufig hatte ich die zur Reparatur: Inzwischen habe ich hier keinen Uhrmacher mehr gefunden, der die passenden Zapfen noch auf Lager hätte. Deshalb liegt das Stück - nachdem es mal wieder ausgesetzt hat - nur noch funktionslos irgendwo in einer Schublade.
Wenn ich mir eine Uhr wünschen dürfte, hätte ich gern eine Armbanduhr zum Aufziehen (und mit Tick-Geräusch), die aber möglichst funkuhrgenau gehen soll. Bevorzugt etwas aus einheimischer - idealerweise ostdeutscher - Produktion. Abgesehen von mir unbekannten Manufakturen kommt man da natürlich schnell zu den Betrieben im sächsischen Glashütte, doch wenn ich deren (sicherlich berechtigte) Preise betrachte, weiß ich, daß ich mir für die Knete dann doch ein weiteres schmuckes Fahrrad zulegen würde.^^
So bleibt's beim Wunsch, und wenn mich unterwegs die Uhrzeit wissen will, muß ich auf meinen Fahrradcomputer oder auf mein Handy schauen. Habe ich beides nicht mit, schaue ich nach Uhren an öffentlichen Gebäuden, Digitalanzeigen an Haltestellen oder werfe beim Bezahlen einen Blick auf den Kassenbon: Da steht ja auch immer die Uhrzeit drauf.
In der Wohnung habe ich in jedem Zimmer mindestens eine funkgesteuerte Uhr herumstehen.
@SirAeleon Vom Stil her finde ich deine Uhr todschick! Ich mag's gern klassisch. Ohne Minutenmarkierungen und einen Sekundenzeiger würde mich diese schlichte Anzeige allerdings verrückt machen.
"Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren." (Albert Einstein, beinahe "Friedensfahrt"-Teilnehmer)
Ich mag keine Uhren am Handgelenk. Deshalb trage ich schon seit meinen wilden Jugendjahren Taschenuhren. Seit einigen Jahren -- inzwischen auch schon wieder eher Jahrzehnten -- nenne ich eine mechanische Tissot mein Eigen. Dafür, daß das gute Stück alle zwei Tage einmal aufgezogen werden muß, hat sie mit einer Minute Abweichung pro Monat eine ganz gut Ganggenauigkeit. War andererseits halt auch nicht ganz billig.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
Ich habe immer Pech mit Uhren, die halten bei mir nie lange und darum trage ich seit Jahren keine mehr, nur noch die Handyuhr. Ich mag aber Uhren die noch Zeiger haben und ein Ziffernblatt, bei @Soiled gefällt mir die obere Uhr, weil sie ungewöhnlich aussieht, und die von @SirAeleon ist aber auch cool.
@SirAeleon Die ist aber auch schick. Paßt auf jeden Fall besser zu einem Anzug als meine Klumpen.
@Wanderfalke Das mit dem Kassenbon ist eine hervorragende Idee, wäre ich gar nicht selber drauf gekommen. Aber ich glaub ich frag dann sowieso eher irgendwelche Leute, als daß ich extra was kaufe.
Eine Taschenuhr liegt irgendwo bei meinen Eltern noch auf der Bank im Tresor, was ich ja eigentlich ziemlich unsinnig finde. Mein Opa war halt Uhrmacher und hat bei Lange & Söhne gelernt - die Taschenuhr ist sein Abschlußstück. Mit handgefeilten Zahnrädern und handberechnetem Differentialgedöns, das Ding ist halt u(h)r alt. Von 1920 oder so der Dreh (mein Opa hat meine Mutter sehr alt bekommen, und die war zu meiner Geburt auch nicht mehr die jüngste ...). Beeindruckend finde ich sie natürlich schon, aber mir ist da einfach viel zu viel Gold dabei.
Zuletzt geändert von Soiled am Mittwoch 25. Juli 2018, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
Seit einem Unfall ist mein Handgelenk hinüber, da vertrage ich keine Uhr mehr, an der rechten Hand stört mich die nur.
Daher bin ich seit vielen Jahren ganz ohne Uhr unterwegs und ich meine das mein Leben dadurch weniger stressig ist. (ein Freund hat das auch bestätigt)
Wenn ich mir eine um machen könnte würde ich zu einer mechanischen, Analogen greifen, schlicht und aufs Wesentliche reduziert.
Diese sprechenden Plastik-Uhren mag ich nicht.
Außer zum Sport, da darf die Pulsuhr sie selbst sein XD
Das sind wirklich schöne Uhren! Ich selbst würde mir eher eine Taschenuhr zulegen, anstelle einer Armbanduhr. Jedoch würde auch bei mir eine Uhr zu schnell kaputt gehen (leider).
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