Veränderung von Kultur und Literatur
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Veränderung von Kultur und Literatur
Hallo,
wie findet ihr das, wenn man aus "2000 Meilen unter dem Meer" "Findet Nemo" macht
und aus einem Kinder Winny-Puuh wird ein erwachsener Winni-Puuh?
Wird unsere Unterhaltungswelt erwachsen??
wie findet ihr das, wenn man aus "2000 Meilen unter dem Meer" "Findet Nemo" macht
und aus einem Kinder Winny-Puuh wird ein erwachsener Winni-Puuh?
Wird unsere Unterhaltungswelt erwachsen??
Alles ist genau so, wie es ist.
Nichts lässt sich nicht ändern.
Aber Nichts kann nicht alles sein.
Nichts scheint nicht, sondern nichts ist nicht.
Aber alles ist. oder fehlt etwas?
Es scheint das wäre alles,
Aber vielleicht kommt noch etwas?!
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Guten Nachmittag!
Seit der Antike beziehen sich Autor:innen auf andere Werke und gestalten diese manchmal um, ergänzen Ideen, schaffen Neues. Ich finde es enorm spannend, die unterschiedlichen Varianten zu vergleichen und Unterschiede zu finden - eben gerade, was beispielsweise als "zulässig" gilt oder in einer bestimmten Region / Kultur / Generation als moralisch korrekt oder eben nicht. Dass die Umgestaltungen meines Erachtens manchmal grottenschlecht ausfallen, muss für jemand anderen nicht zutreffen. Beispiel: Ich liebe die ursprüngliche Addams Family-Serie der 60er. Aber: Auch das ist ja schon eine Umsetzung des Cartoons. Oder "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann, um ein literarisches Beispiel zu nennen: Da gibt es unzählige Varianten und verharmlosendere wie explizitere.
Ich denke, das ist ein bisschen wie bei den Nintendo-Spielen, die meine Generation mitnehmen wollte ins Erwachsenenleben - dadurch sind sie wohl auch angepasst worden ans Zielpublikum. Da und bei den von dir erwähnten Franchisen wird vermutlich die Veränderung eher dem angedachten Publikum huldigen, weniger dem künstlerischen Aspekt.
Liebe Grüsse
Seit der Antike beziehen sich Autor:innen auf andere Werke und gestalten diese manchmal um, ergänzen Ideen, schaffen Neues. Ich finde es enorm spannend, die unterschiedlichen Varianten zu vergleichen und Unterschiede zu finden - eben gerade, was beispielsweise als "zulässig" gilt oder in einer bestimmten Region / Kultur / Generation als moralisch korrekt oder eben nicht. Dass die Umgestaltungen meines Erachtens manchmal grottenschlecht ausfallen, muss für jemand anderen nicht zutreffen. Beispiel: Ich liebe die ursprüngliche Addams Family-Serie der 60er. Aber: Auch das ist ja schon eine Umsetzung des Cartoons. Oder "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann, um ein literarisches Beispiel zu nennen: Da gibt es unzählige Varianten und verharmlosendere wie explizitere.
Ich denke, das ist ein bisschen wie bei den Nintendo-Spielen, die meine Generation mitnehmen wollte ins Erwachsenenleben - dadurch sind sie wohl auch angepasst worden ans Zielpublikum. Da und bei den von dir erwähnten Franchisen wird vermutlich die Veränderung eher dem angedachten Publikum huldigen, weniger dem künstlerischen Aspekt.
Liebe Grüsse
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
Doubting, dreaming dreams no mortals ever dared to dream before;
But the silence was unbroken, and the stillness gave no token,
[...]
Merely this, and nothing more. (E.A.Poe)
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Ich habe genau den gegenteiligen Eindruck: Unsere Unterhaltungswelt wird immer infantiler -- zumindest jedoch einfacher gestrickt. Neulich über eine Studie gestoplert, die aufzeigt, daß Pop-Songs immer einfacher gestrickt und repetitiver werden. Kinofilme setzen auf Spezialeffekte und Altbekanntes: Remakes, Prequels und Sequels statt auf neue spannende Geschichten.MVWAckerZichorie hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Juli 2024, 12:19 Wird unsere Unterhaltungswelt erwachsen??
Im Prinzip habe bin ich ja kein großer Verfechter des Copyrights und der Verwertungsrechte -- jedenfalls nicht in der heutigen Form. Jedes neue Werk ist in irgend einer Form von anderen Werken beeinflußt oder baut auf ihnen auf. Und warum sollte es einem modernen Autor nicht gestattet sein, weitere Geschichten aus Mittelerde zu erzählen, die Figuren von Tolkien zu verwenden und sie neue Abenteuer erleben zu lassen? Weil von wegen was?
Insofern stört es mich nicht, daß aus "20000 Meilen unter dem Meer" "Findet Nemo" geworden ist. Niemand hat behauptet, letzteres stamme aus der Feder von Jules Verne. Und niemand hat behauptet, letzteres komme in Sachen inhaltlicher Qualität an den Roman von Verne heran. Alles gut.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Ja, die Studie ist interessant, aber der Inhalt auch nicht gerade so neu. Schon vor gut 30 Jahren wurde schon in einer Studie aufgezeigt, dass Genres am Anfang immer sehr komplex sind und mit der Zeit immer einfacher werden. Ein Genre verschleißt sozusagen bis zur totalen Verwässerung. Etwas früher kam früher dann wieder ein neues Genre auf das sich alle gestürzt haben. Das scheint seit einiger Zeit nicht mehr so der Fall und alle beschweren sich wegen immer dooferen Musik.
In Dokus habe ich schon mitbekommen, dass man heute in den ersten 15 Sekunden die Aussage des Songs packen muss, sonst klicken die Leute wieder weg. Dumm nur, dass in so kurzer Zeit keine vernünftige message rüber gebracht werden kann. Songs werden also immer inhaltsleerer. Und gleichzeitig dürfen Songs nicht länger als 2,5 Minuten sein, weil das die maximale Aufmerksamkeitslänge der Nutzer von Streamingdiensten ist. Wen wundert es, dass Mainstream-Musik immer bescheuerter wird? gut, sie war vorher schon nicht die hellste Kerze auf dem Baum. Aber wer damals glaubte tiefer kann man nicht sinken, der hat sich getäuscht.
In Dokus habe ich schon mitbekommen, dass man heute in den ersten 15 Sekunden die Aussage des Songs packen muss, sonst klicken die Leute wieder weg. Dumm nur, dass in so kurzer Zeit keine vernünftige message rüber gebracht werden kann. Songs werden also immer inhaltsleerer. Und gleichzeitig dürfen Songs nicht länger als 2,5 Minuten sein, weil das die maximale Aufmerksamkeitslänge der Nutzer von Streamingdiensten ist. Wen wundert es, dass Mainstream-Musik immer bescheuerter wird? gut, sie war vorher schon nicht die hellste Kerze auf dem Baum. Aber wer damals glaubte tiefer kann man nicht sinken, der hat sich getäuscht.
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Ähnliches bzw. sogar Gleiches wird ja im großen Stil in der Musik betrieben. Da gibts ja eine der wenigen hörbaren (kurzen) Sendungen auf Radio 1 hier in Berlin, wo "Dr. Pop" immer wieder obskures, ironisches und sarkastisches in der Musikkultur aufdeckt. Und so kam er auch nicht umhin, aufzudecken, wieviele und welche musikalische Einsprengsel, von welchen und wievielen Künstlern in leicht veränderter Form kopiert und verwurstet wurden. Es ist erstaunlich, was alles in bekannten Songs so zusammengeklaut wurde und halt mit kleinen Veränderungen wieder zum Besten gegeben wird. Da ist halt nicht mehr viel mit Kreativität, sondern es wird auf etwas zurückgegriffen, was es alles schon mal gab und jemand produziert hat. Viele der heutigen Generationen fällt das garnicht auf, weil sie die Originale nicht kennen. Einem akustisch sensiblen Ohr (oder auch 2), wie es Meinereiner besitzt, fallen solche Dinge schon eher mal auf und fragt sich dann, wo man das schonmal gehört hat. Es ist einfach nur noch eine billige Verwertungskultur geworden von Dingen, die es alle schon mal gab und wo tatsächlich damals noch Kreativität eine Rolle gespielt hat.
Zuletzt geändert von Phönix75 am Sonntag 28. Juli 2024, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Ja das was Du meinst, das ist die sogenannte Katalogmusik. Große Labels und Investoren kaufen immer mehr die Gesamtwerke von Künstlern auf und geben dann Songs in Auftrag die auf diesen Songs basieren, die sie aufgekauft haben. Stings Gesamtwerk ging z.B. für runde 300 Millionen über den Tisch. Die Musikszene ist so ziemlich am Ende, wenn es nur noch darum geht Covers zu machen. Wenn man so lange Musik konsumiert hat wie ich hört gefühlt bei jedem zweiten Lied heraus, dass man dieses doch vor vielen Jahren schon mal gehört hat. Die Musikindustrie ist am Arsch. Merkt nur kaum jemand im Konsumrausch.
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Keine Ahnung, was du so hörst, aber gerade innerhalb der dunklen Szene höre ich sowas eher selten heraus?! Das mal ein und dasselbe Sample von 2 unterschiedlichen Künstlern verwurstet wird... okay, sei's drum. Aber ansonsten eher sehr selten. Ist ja auch keine Popmusik und innerhalb der Szene (und da nehme ich mal die schwarzen Schlager und billigen Dunkelpop-Songs raus) herrscht doch noch weitaus mehr Kreativität, als im Mainstream. Wenn auch da das musikalische Rad nicht neu erfunden werden kann.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Ich rede vom Mainstream. Aber was Kreativität angeht, so finde ich auch im Goth Lager wird es immer langweiliger. Du magst darin den großen Kreativen Wurf sehen. Ich nicht.
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Das schrieb ich nirgendwo, dass es der große kreative Wurf wäre. Aber immer noch abwechslungsreicher als der Mainstream. Interessant aber, dass du soviel Mainstream hörst. Jeder hat ja so sein Steckenpferd.Black Alice hat geschrieben: ↑Sonntag 28. Juli 2024, 21:24 Ich rede vom Mainstream. Aber was Kreativität angeht, so finde ich auch im Goth Lager wird es immer langweiliger. Du magst darin den großen Kreativen Wurf sehen. Ich nicht.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Veränderung von Kultur und Literatur
Ich bekomme nun mal einiges mit und laufe ohne Scheuklappen durchs Leben und versuche Schubladen zu vermeiden in die man mich rein stecken will.