Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
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SchwarzPoet
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von SchwarzPoet »

Phönix75 hat geschrieben: Donnerstag 14. Dezember 2023, 05:56 Übliches Gepolter von Herrn SchwarzPoet.


Da reicht aber als Beweis diese Statistik: https://de.indeed.com/lead/bildungswege ... gLqivD_BwE

Und wenn man sich die hoffentlich nicht gefälschten Lebensläufe der Grünen ansieht, da ist da wirklich nicht viel Substantielles. Soll im Prinzip heißen, dass die sich alle um 360 Grad drehen müssten. :lol:
Akademische Abschlüsse sind aber nicht alles. Selbst Akademiker können im alltäglichen Leben, im Umgang mit Menschen usw. Vollidioten sein und vom Gedankengut sich für eine elitäre, hoch überlegene Gruppierung halten, die Menschheit in Rassen aufteilend, die alle anderen, die nicht ihr Raster fallen, am liebsten in die Gaskammer stecken würden oder dem Land verweisen. Das hat dann mit akademischer Intelligenz nichts zu tun, sondern zeigt fehlende menschliche Intelligenz in Humanismus und den demokratischen Werten. Sprich, die reine schulische Laufbahn kann nichts über den Menschen an sich sagen und da sind mir persönlich die Grünen lieber, bevor ich dann das vierte Reich in Deutschland hätte.

Akademiker können auch Fachidioten sein, die im alltäglichen Leben nichts auf die Ketten bekommen. Also wie gesagt, was willst du hier beweisen?
Ach ja und als bestes Negativbeispiel als studierter Pädagoge und ehemaliger Studienrat ist ein Bernd Höcke, der gerichtlich entschieden auch als Nazi bezeichnet werden darf.
Zuletzt geändert von SchwarzPoet am Donnerstag 14. Dezember 2023, 06:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Phönix75
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Phönix75 »

SchwarzPoet hat geschrieben: Donnerstag 14. Dezember 2023, 06:21

Akademische Abschlüsse sind aber nicht alles. Selbst Akademiker können im alltäglichen Leben, im Umgang mit Menschen usw. Vollidioten sein und vom Gedankengut sich für eine elitäre, hoch überlegene Gruppierung halten, die Menschheit in Rassen aufteilend, die alle anderen, die nicht ihr Raster fallen, am liebsten in die Gaskammer stecken würden oder dem Land verweisen. Das hat dann mit akademischer Intelligenz nichts zu tun, sondern zeigt fehlende menschliche Intelligenz in Humanismus und den demokratischen Werten. Sprich, die reine schulische Laufbahn kann nichts über den Menschen an sich sagen und da sind mir persönlich die Grünen lieber, bevor ich dann das vierte Reich in Deutschland hätte.

Akademiker können auch Fachidioten sein, die im alltäglichen Leben nichts auf die Ketten bekommen. Also wie gesagt, was willst du hier beweisen?
Ach ja und als bestes Negativbeispiel als studierter Pädagoge ist ein Bernd Höcke, der gerichtlich entschieden auch als Nazi bezeichnet werden darf.

Man man man... wo du das immer her holst?!? In eindimensionalen Sichtweisen gehst du so richtig auf. ;)

Von Inkompetenz will ich genauso wenig regiert werden, wie von Rassisten und Hetzern. Immer noch nicht kapiert, oder?
Nichts ist so, wie es scheint.
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Chaos_Todesfee
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Chaos_Todesfee »

Also erstmal eine Wunderschöne guten Abend,

Mit meinen fast 20 Jahren kann ich sagen das es noch eine Handvoll junger Gothics gibt. Ich selbst fühle mich als Gothic, einfach weil ich gerne die Musik höre und gefallen an der Ästhetik habe. Dazu kenne ich mindestens zwei Weiter persönlich und bin Mitglied einer Community aus 30 Gothics im Alter von 18-30 Jahre.

Selbst wenn mein Kleidungsstill auf "normale" Menschen abstoßend wirkt, fühle ich mich dennoch sehr wohl, selbst wenn ich als Introvertierter eher selten unterwegs bin wo ich mich auch mal voll in die Schale werfen kann.

Dennoch kann ich versichern das Gothic an sich wohl eher weniger in den nächsten 20-30 Jahren aussterben wird.




Mit freundlichen Grüßen
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Herbstlaubrascheln
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ist ja auch mal ganz schön, wenn man das Thema betreffend mal tatsächlich etwas vom "Nachwuchs" selbst hört.
Dass das Ganze nicht "aussterben" wird...hm, das will ich so nicht unterschreiben; aber ich versuche trotzdem, das ganze nicht all zu schwarz zu sehen (höhö :lol: )
Chaos_Todesfee hat geschrieben: Montag 8. Juli 2024, 17:32 bin Mitglied einer Community aus 30 Gothics im Alter von 18-30 Jahre.
Als ich noch ziemlich jung war, so mit 16 Jahren oder so, fand ich die (auch damals wenigen) 30jährigen Gruftis, denen ich begegnet bin, tatsächlich richtig steinalt *lacht* - und heute bin ich da selbst schon fast 10 Jahre drüber. Wie erschreckend :lol: :roll:
Aber schön, wenn Du ein paar Leute kennst, auch in unterschiedlichem Alter - das fand ich persönlich immer ganz nett; schon alleine, weil ich es immer grandios fand, die typischen "Geschichten von früher" zu hören. *lacht*
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Graphiel
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Graphiel »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 08:56 Ist ja auch mal ganz schön, wenn man das Thema betreffend mal tatsächlich etwas vom "Nachwuchs" selbst hört.
Dem kann ich mich einfach mal anschließen. Zwar habe ich (beruflich) auch ab und zu mit dem ein oder anderen jungen Schwarzkittel (das jüngste Exemplar ist gerade mal 15) zu tun, aber es ist einfach nochmal etwas ganz anderes wenn die Jugend selbst zu Wort kommt. Ich finde den Austausch übrigens oft sehr bereichernd, denn gerade besonders älterer Gruftie (da beziehe ich mich selbst mit ein) neigt man doch auch ganz gerne dazu sich in seiner kleinen Bubble einzuschließen und gar nicht mehr mitzubekommen, was warum und wie sich außerhalb dieser so in der schwarzen Szene entwickelt. Gleichzeitig kann es den jüngeren dabei helfen zu verstehen, warum die Älteren nicht selten so ein Problem mit diversen Spielarten der modernen Szene haben, die für die jüngeren als selbstverständlich angenommen werden.
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 08:56 Als ich noch ziemlich jung war, so mit 16 Jahren oder so, fand ich die (auch damals wenigen) 30jährigen Gruftis, denen ich begegnet bin, tatsächlich richtig steinalt *lacht* - und heute bin ich da selbst schon fast 10 Jahre drüber. Wie erschreckend :lol: :roll:
In der Hinsicht sind Begegnungen mit sehr jungen Grufties nochmal besonders spannend. Bei der jungen Gruftienelle von unserer Schule hatte ich letztens mal wieder so einen "aha"-Moment, als wir auf dem Heimweg in der Straßenbahn geplaudert haben. Ich merkte sehr schnell, dass aus ihrer Perspektive selbst 15 Jahre endlos weit entfernt erschienen, weshalb ich mich stellenweise schon bremsen und reflektieren musste wenn es um Inhalte oder Bands ging, die für mich ja "noch gar nicht so alt" sind. *lach* Das ist übrigens auch eine tolle Übung zur Selbstreflexion, denn in so einem Austausch bemerkt man dann erst mal wieder, dass man (ohne es bewusst mitzubekommen) doch irgendwo in seiner eigenen kleinen Blase hockt, zu denen jüngere Generationen oft nicht einfach so aufschließen können.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich schließe mich da @Graphiel in allen Punkten an.

Wenn ICH nämlich behaupte, dass auf Veranstaltungen der Altersdurchschnitt immer höher wird, kanns ja durchaus auch daran liegen, dass ich schlicht und einfach auf DEN Veranstaltungen, auf denen das halt nicht der Fall sein sollte, einfach nicht unterwegs bin? Weiß man nicht, vielleicht entgeht einem ja doch irgendwas; man sieht die Welt halt letztendlich doch durch die eigenen Augen. Gut, mag vielleicht ein schlechtes Beispiel sein, denn grad das mit dem Altersdurchschnitt lässt sich tatsächlich nicht wirklich von der Hand weisen, aber ich denke, es wird deutlich, worauf ich hinaus will.

Und ja, die "eigene Blase" wird auf Kurz oder Lang auf jeden Fall ein Thema. Ob man sich das nun eingesteht oder nicht *lacht*
Rückblickend auch faszinierend: Was mir die "alten Gruftis" früher gesagt haben, kommt mir selbst heute auch erschreckend schnell über die Lippen.
Und es war auch gar nicht so einfach, von den "älteren" tatsächlich vollwertig wahrgenommen zu werden. Es gab schon Leute, für die das keine große Rolle spielte, ob man nun zum "Nachwuchs" gehörte oder nicht (weil man sich aufm Kaff wahrscheinlich IMMER irgendwo gefreut hat, irgendwelchen alternativen Leuten zu begegnen). Aber ganz generell waren die "älteren" schon sehr eingenommen, abgehoben, abgeschottet. So ein bisschen nach dem Motto "Du weißt doch eh nicht, was Du da eigentlich tust." - :lol: Liegt so ein bisschen auch an klassischer Grufti-Arroganz (die immer noch nicht ausgestorben ist), aber es war halt schon oft sehr präsent, dass die, die da voll dabei waren, einen mitm Arsch nicht angesehen haben, wenn man noch "klein" war. ;) Ich selbst hab` mir schon öfter vorgenommen, dass ich so nicht sein möchte, was den Nachwuchs angeht - tatsächlich begegnen die ganz wenigen, die mir ab und an über den Weg laufen, doch eher verschüchtert und würden mich in 99% der Fälle nicht ansprechen.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Chaos_Todesfee »

Naja für Leute wie mich ist es tatsächlich sehr schwer in der Szene Wahrgenommen zu werden. Wenn ich auf Veranstaltungen bin werde ich eher missmutig betrachtet und belächelt wie so jemand wie ich auf eine Gothic Veranstaltung gehen kann.

Selbst meine Mutter die früher Gothic war, ist der Meinung daß ich ja keine Ahnung habe selbst wenn sie mich im Kleidungsstill sehr gut beraten hat.

Und bei allen außerhalb des Metal/Gothic Bereichs bin ich eh ein Leichenschändender Satanist :lol:

Auf jeden Fall freue ich mich wenn ich hier neue Denkweisen bekomme und selber den einen oder anderen Denkanstoß verteilen kann
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Graphiel
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Graphiel »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:29 Weiß man nicht, vielleicht entgeht einem ja doch irgendwas; man sieht die Welt halt letztendlich doch durch die eigenen Augen. Gut, mag vielleicht ein schlechtes Beispiel sein, denn grad das mit dem Altersdurchschnitt lässt sich tatsächlich nicht wirklich von der Hand weisen, aber ich denke, es wird deutlich, worauf ich hinaus will.
Einerseits/andererseits würde ich sagen. Ja, einerseits entgehen einem vielleicht auch Begegnungen und Perspektiven jüngerer Leute. Anderseits: Nur zwecks der Begegnungen zwischen den Generationen auf Veranstaltungen zu gehen bei denen man sich nicht wohl fühlt ist auch irgendwie albern. Davon haben weder die jungen Leute (die dann vlt den Eindruck bekommen man käme nur zum nörgeln her), noch hat man selbst etwas davon. Ich habe es mittlerweile halt auch aufgegeben mich noch auf schwarze Mainstreampartys einzulassen. Inzwischen hat sich zumindest bei den Partys, die ich vor rund 20-25 Jahren besuchte die Musikauswahl erheblich weiter ins elektronisch/technoide verschoben. Selbst auf Darkrockscheiben der Marke ASP muss man da schon lange warten. Da finde dann selbst ich keinen musikalischen Anschluss mehr, nicht einmal aus nostalgischen Gründen. 2 Stunden rumstehen und mich genervt fühlen, ehe dann doch mal der DJ Gnade zeigt und eine Welle an Postpunkig/wavigen oder wenigstens metallischen Klängen zu spielen muss dann auch nicht sein. Da versuche ich es dann lieber bei zufälligen Begegnungen außerhalb zu belassen und dort dann etwas offener und wohlwollender zu bleiben. ;)
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:29 Rückblickend auch faszinierend: Was mir die "alten Gruftis" früher gesagt haben, kommt mir selbst heute auch erschreckend schnell über die Lippen.
Geht mir ähnlich. Aber das schreibe ich auch meinen Szeneerfahrungen zu, die ich laufe der Jahre sammelte. Vieles was zu Beginn vielleicht noch wie Gold glänzte erwies sich später dann doch nur als Pyrit. Was ich damals noch nicht recht einzuordnen wusste, schätze ich heute umso mehr. Allen voran der DIY Gedanke, der (wenn auch eher unbewusste) Geist von Antifashion und was es sonst noch so in den frühen und noch etwas punkigeren Jahren der Szene zu entdecken gab.
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:29 Und es war auch gar nicht so einfach, von den "älteren" tatsächlich vollwertig wahrgenommen zu werden. Es gab schon Leute, für die das keine große Rolle spielte, ob man nun zum "Nachwuchs" gehörte oder nicht (weil man sich aufm Kaff wahrscheinlich IMMER irgendwo gefreut hat, irgendwelchen alternativen Leuten zu begegnen). Aber ganz generell waren die "älteren" schon sehr eingenommen, abgehoben, abgeschottet. So ein bisschen nach dem Motto "Du weißt doch eh nicht, was Du da eigentlich tust." - :lol: Liegt so ein bisschen auch an klassischer Grufti-Arroganz (die immer noch nicht ausgestorben ist), aber es war halt schon oft sehr präsent, dass die, die da voll dabei waren, einen mitm Arsch nicht angesehen haben, wenn man noch "klein" war. ;)
Teils gruftige Arroganz, teils aber auch einfach nur alberne Unsicherheit auf beiden Seiten, wie ich inzwischen weiß. Vor ein paar Monaten hatte ich genau das Thema mal mit ein paar befreundeten Grufties der 80er und 90er und wir stellten gemeinsam fest, dass wir zuvor bereits jahrelang nebeneinander auf der Tanzfläche her getanzt haben, ohne dass man sich ansprach. Interessant war dabei der Austausch warum man das nicht tat: Aus meiner Perspektive fühlte es sich über Jahre einfach nicht richtig, dass ich die alten Szenehasen mit meinen vergleichsweise jungen Erfahrungen zutexte. Und für die "alten" fühlte es sich irgendwie falsch an einfach mal so einen der jüngeren anzusprechen, zu Fragen wie er denn so zu der Musik und die Szene kam, etc.

Was aber auch stimmt (und das finde ich nicht pauschal schlecht), dass es schon eine Weile dauert, bis man von den älteren überhaupt mal registriert wird. Das geht mir übrigens selbst so und das hat für mich halt viel mit Selbstschutz zu tun und dem Wunsch nach Authentizität zu tun. Ich texte auch nicht gleich jedes neue Gesicht zu, dass mir in meinen angestammten Clubs über den Weg läuft. Viele von uns (so meine Erfahrungen) haben in ihrem Leben leider einige unschöne Erfahrungen mit Menschen gemacht und das schlägt sich dann halt irgendwo im Verhalten nieder. Man kann die Leute im Club halt nicht gleich bei der ersten Begegnung einschätzen. Sind das jetzt Leute mit denen man auf einer Wellenlänge schweben könnte, oder sind es einfach nur irgendwelche Normalos, die halt zufällig auch die Musik mögen, sich sonst aber absolut nicht für die subkulturellen Elemente interessieren? Das sieht man den Leuten ja meist nicht sofort an. Ein wenig Zeit und Energie zu investieren um (zum Beispiel durch regelmäßige Besuche) in den Augen der etablierten Grufties authentisch zu wirken finde ich da echt nicht zu viel verlangt.
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:29 Ich selbst hab` mir schon öfter vorgenommen, dass ich so nicht sein möchte, was den Nachwuchs angeht - tatsächlich begegnen die ganz wenigen, die mir ab und an über den Weg laufen, doch eher verschüchtert und würden mich in 99% der Fälle nicht ansprechen.
In den allermeisten Fällen muss auch ich den ersten Schritt machen. Die Schülerin von der ich schrieb hat mir zuvor auch nur ein erkennendes, aber sichtlich verschüchtertes Lächeln zukommen lassen. Die traute sich auch nicht mich anzusprechen und das obwohl es in meinem Job völlig normal ist, dass mich Schüler in den Pausen anquatschen, mich fragen ob ich Lehrer sei usw. Das Eis musste in dem Fall auch ich brechen, aber ich finde es hat sich gelohnt. Den Austausch zwischen zwei völlig verschiedenen Generationen empfinde ich als interessant und sehr bereichernd.
Chaos_Todesfee hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:57 Naja für Leute wie mich ist es tatsächlich sehr schwer in der Szene Wahrgenommen zu werden. Wenn ich auf Veranstaltungen bin werde ich eher missmutig betrachtet und belächelt wie so jemand wie ich auf eine Gothic Veranstaltung gehen kann.
Mal als ratschlag von mir: Lass dich davon nicht abschrecken. Wie ich beschrieb ist das aus unterschiedlichen Gründen völlig normal in der Szene, besonders unter den älteren Exemplaren. Im Kern sind die meisten davon aber trotzdem ganz brauchbare Menschen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. ;)
Chaos_Todesfee hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:57 Selbst meine Mutter die früher Gothic war, ist der Meinung daß ich ja keine Ahnung habe selbst wenn sie mich im Kleidungsstill sehr gut beraten hat.
Es wäre ja auch seltsam, wenn das anders wäre und das meine ich gar nicht so abwertend wie das zunächst klingen mag. Du bist schließlich noch jung und kannst dich durch mehr als 40 Jahre Szenegeschichte wühlen. Selbst die ältesten unter uns haben nicht sämtliche Stränge und Entwicklungsphasen kennen gelernt oder wissen über jede noch so detaillierte Verbindung zwischen den einzelnen Bereichen bescheid. Die Wahrscheinlichkeit, dass mit wachsender Erfahrung und dem kennenlernen anderer Perspektiven bei dir Eindrücke verändern und weiterentwickeln ist da schon sehr groß. ;)
Chaos_Todesfee hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:57 Und bei allen außerhalb des Metal/Gothic Bereichs bin ich eh ein Leichenschändender Satanist :lol:
Magste tauschen? Inzwischen würde ich mich freuen mal wieder als Satanist betitelt zu werden. Hier bei uns plärrt man uns eher "Emo!!11elf" hinterher. Meistens aus den Schnäbeln jener, denen man dem Klischee nach nicht zutrauen würde einen Satz auch mal ohne die Worte "Jo", "Ey", "Alter", oder "deine Mudda" beenden zu können. *lach*
Chaos_Todesfee hat geschrieben: Dienstag 9. Juli 2024, 15:57 Auf jeden Fall freue ich mich wenn ich hier neue Denkweisen bekomme und selber den einen oder anderen Denkanstoß verteilen kann
Gerne. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich inzwischen hier im Forum nur noch selten schreibe. Bin inzwischen mehrheitlich bei Spontis unterwegs ;)
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Chaos_Todesfee »

Tatsächlich werde ich auch häufig Emo genannt, was aber an meiner Frisur liegt die ich aus den tiefsten Phasen des selbst hasse übernommen habe ins Gothic. Einen Undercut in trage weiße der Gothic in Rot😁

Ich war Mal auf einer Veranstaltung in einem Club wo es zwei Bereiche gibt einen mit Dark Rock, Post Punk, Gothic Metal und Synthicat Musik und einen mit Future Rock usw... Auf jeden Fall wurde ich zwei Tage später von einer Angeschrieben über eine Dating Seite ob des ich war weil ich wohl durch die Roten Haare sehr aufgefallen sein muss.

Wobei meine Kleidung auch ihren Teil dazu beigetragen haben. Schwarzes Hemd, eine schwarze Hose im Cyberpunk still, Pentagramm kette um den Hals ein Teufelsring am Finger und zu guter Letzt zwei Spike Armbänder. Ich sah am Anfang schon sehr wild zusammen gewürfelt aus🤣
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Grauer Wolf »

Als meiner Einer Anno Dunnemal noch jung und knusprig war, habe ich mich immer über die von mir als »Beruf(ungs)jugendliche« verspotteten Erwachsenen mockiert, die sich in betont lässig wie aufgesetzt wirkender Jugendlichkeit an unser Eins heran wanzten und auf gleiche Augenhöhe machen wollten.

Inzwischen bin ich auch schon ein paar wenige Jährchen älter und hätte eigentlich nichts dagegen einzuwenden, wenn ich auch mal wieder mit ein paar frischeren Jahrgängen in Kontakt käme -- ich kann mit den geistigen Frühpensionisten und NPCs in meiner Umgebung nicht viel anfangen. Aber: Kein Mensch wird mich dazu bringen, einen auf »ich bin ja gar noch nicht so alt, wie ich aussehe und fühle mich noch echt jugendlich« machen. Das fand ich damals aus der Froschperspektive affig und finde es heute aus der Storchperspektive immer noch genau so affektiert.

Nur tummele ich mich halt nicht an Lokalitäten, wohin sich auch mal eine jüngere Gestalt verirren würde. Und so ist und bleibt das alles graue Theorie...

Um zu guter Letzt dann doch noch die Kurve zum eigentlichen Thema zu kriegen: Goth, wie wir es damals erlebt haben, ist ausgestorben. Hie und da mag man noch das eine oder andere Museumsstück bewundern können. Aber das war's. In ein paar Jährchen wird dann aber das nächste Revival kommen. Seltsam gekleidete junge Menschen werden wieder seltsame Musik hören und sich Gothics nennen. Und die Museumsstücke werden wieder einmal mehr darauf hinweisen, daß Goth doch eigentlich tot ist und dieser neue Schmarren nix damit zu tun hat.

Oder so ähnlich.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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