Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

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Blackshiro
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Blackshiro »

Ich werfe mal einen Artikel(deutsche Zusammenfassung) über diese Studie(englisch) hier rein.

Tl;dr:
Das Essverhalten der Bevölkerung umzustellen, wird einen signifikanten Beitrag leisten, um zukünftig alle Menschen mit Nahrung zu versorgen. Dabei würden die beiden Extreme — Veganismus und ständiger Fleischverzehr — zu großer Nahrungsmittelknappheit führen. Mit einer lakto-vegetarischen Ernährung stehen die Chancen am besten, alle Menschen auf der Erde zu ernähren.
Ich lebe ja nun selbst vegetarisch und koche auch häufig vegan, denke aber, wie bei so vielem, dass der Mittelweg wohl das sinnvollste ist.
Grade in der westlichen Welt ist ein Umdenken dafür aber mehr als notwendig, grade der Deutsche bekommt ja schnell eine panische Schnappatmung, wenn er auch nur das Wort 'vegetarisch' hört.
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Grasblut
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Grasblut »

Ich war jahrelang Vegetarier, aber esse nun auch seit zwei Jahren wieder Fleisch und Fisch. Jedoch nur 1-2 die Woche im Hauptgericht, als Auflage esse ich es sehr selten. Damit kann ich ganz gut leben.
"Ich habe einen IQ von 185. Sogar wissenschaftlich bewiesen!"
-Unbekannte Verfasserin

Die Würde des Menschen ist unantastbar...
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Fanchen
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Fanchen »

Blackshiro hat geschrieben: Mittwoch 19. Dezember 2018, 12:14 Grade in der westlichen Welt ist ein Umdenken dafür aber mehr als notwendig, grade der Deutsche bekommt ja schnell eine panische Schnappatmung, wenn er auch nur das Wort 'vegetarisch' hört.
... was sogar in dem von dir verlinkten Artikel auffällt. Die Überschrift klingt marginal besser als "Ha, endlich ist es offiziell, Veganer sind doch dumm!", und im Link ("warum-veganer-den-planeten-nicht-retten") erkennt man die selbe Tendenz. So kann man sich natürlich auch der Erkenntnis entziehen, dass der Veganismus von einigen zumindest einen kleinen Ausgleich zum unnötigen Fleischkonsum anderer bietet.
Aber naja. Clickbait halt.

Die Studie ist trotzdem ganz interessant, macht allerdings auch nur Aussagen über die Situation in den USA. Allzu überraschend (oder neu) finde ich die Ergebnisse zwar nicht, aber ob ich dazu schon mal ne Studie gesehen habe oder "nur" (Experten-)Meinungen weiß ich auch nicht mehr.
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
- Terry Pratchett, Equal Rites
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MVWAckerZichorie
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von MVWAckerZichorie »

Zu dem Thema wollte ich nur sagen:
Ich bin Fleischfresser oder Veganer.

Was ist der Mensch?
Definitiv: Frei! Zu entscheiden.
Außer andere Menschen schränken seine Freiheit ein.
Alles ist genau so, wie es ist.
Nichts lässt sich nicht ändern.
Aber Nichts kann nicht alles sein.
Nichts scheint nicht, sondern nichts ist nicht.
Aber alles ist. oder fehlt etwas?
Es scheint das wäre alles,
Aber vielleicht kommt noch etwas?!
Shame
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Shame »

Jetzt wurde da aktuell was zu dem Thema geschrieben und ich habe mir alles noch einmal durchgelesen.
Ich möchte eines sagen: Danke,dass hier so viel Wissen geteilt wird (ob durch Stdium oder private Recherche ein geholt),hier nicht gesagt wird "die Antwort steht fest und sonst gibs nix" und schön wie hier miteinander diskutiert wird auch wenn Meinungen und Wissen (siehe Definition oben)auseinander gehen.
Ich selbst bin seit 5 Jahren vegan (außer bei Medikamenten,sonst in jedem mir möglichen Bereich) und ich habe viele unschöne Diskussionen geführt und gehört/gelesen,wurde bewundert und ausgelacht und bin erstaunt wie die Schreiberlinge hier es schaffen bei so einem Brockenthema gut durchzukommen. MEGA!
Lohnt es nach so langer Zeit noch zum Thema an sich etwas zu schreiben oder ist der Drops gelutscht?
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Grauer Wolf
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Grauer Wolf »

Kommt drauf an, ob es ein veganer Drops war oder nicht.... :D
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

:anger: :zap: :bomb: :boom: :fire: :rocket:
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MVWAckerZichorie
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von MVWAckerZichorie »

@Shame

Es lohnt sich immer zu schreien ;)

Hey, ich füge mal was zum Thema hinzu, dass noch bestimmt nicht dabei war:
Ich ess lieber Fleisch (Bio wenn möglich) als Käse.
Weil wenn die Eltern den Kindern und die Kinder den Eltern weggenommen werden...
Da ziehe ich lieber ein Leben gemeinsam vor mit Schlachtung am Schluss möglichst "human".

Eier. Bio-Sigel soll ja nix taugen, besser Freiland.
Aber auf Eier bin ich nicht angewiesen.

Wieso ich als langjährig streng Veganer nach 11 Jahren plötzlich umgeschwenkt bin?
Weil es auch hier eine Frage des Vertrauens ist.
Auch in Veganen Produkten kann letztlich alles drin stecken...
Wie ich meine Beurteilungen setze, was nun vermutlich "human" ist,
das ist sehr subjektiv.

Aber ich merke, dass es mir an strenge fehlt.
Die Veganer haben oft zu viel,
aber die Omnivoren und Carnivoren und jetzt in deutsch Alles- und Fleischesser...
haben oft zu wenig.
Ich empfehle jedem mal 10 Jahre lang streng vegan zu essen.
Ist eine gute Erfahrung...

P.S.:
Ich entwickle mich noch und wieder weiter
und werde auch wieder strenger machen,
wenn ich "mein Umfeld optimiert habe".

Soll heißen: "Wenn schon denn schon".
Also dafür EINSETZEN, dass andere bewusster kochen, einkaufen, zubereiten und nicht wegschmeißen.
Auf einem Level mit sich selber, weil wenn die anderen nicht mitziehen, was bringts.
Lieber zehn Schritte zurück und dann mit zwanzig Leuten einen kleinen Schritt nach vorne,
das bringt vielleicht mehr.
Ist nur ein Denkanstoß aber echt schwer umzusetzen,
wünsche allen trotzdem alles Gute,
auch denen die gar nichts ändern wollen und können.
Und ich hab zur Zeit auch die Gedanken wo anders.
Lerne gerade das Leben kennen. Und das sollen Tiere ja auch, vielleicht lerne ich was, was denen auch hilft.
Sorry, wenn das jemand zu unzielstrebig ist, bin ich für Kritik offen,
aber ich hab meine Stratergie angepasst. Und ich glaube so geht es besser.
WENN ich rechtzeitig die Kurve kriege.

Alles Gute!

Hinzugefügt nach 25 Minuten 52 Sekunden:
10 Ideen um andere zu einer bewussteren Lebensweise zu bewegen:

1. Vegane kochkurse anbieten

2. Den Kollegen jeden Tag einen leckeren pflanzlichen Bio-Salat zubereiten

3. Jeden Tag ein einziges Stück Müll von der Umwelt mehr auflesen, als man hinterlassen hat

4. Weniger Deo, mehr sich besser riechen können

5. Statt alleine Auto zu fahren per Anhalter fahren; 49-Euro-Ticket nutzen!

6. Vertrocknete und kaputte Pflanzen, Pflanzenreste mit nach Hause nehmen und wieder aufpäppeln und als Zimmerpflanzen halten

7. Einsamen Menschen ein Tier aus dem Tierheim schenken.

8. Vegan kochen lernen

9. Kleidungsreste wiederverwerten DIY Oi-It-Yourself... SELBER MACHEN

10. Im freien schlafen um ein Gefühl für die Umwelt zu bekommen

Auf diese 10 Empfehlungen erhebe ich kein Copyright, Sollte die jemand gut finden, dann gerne teilen!

Liebe Grüße
MVWAckerZichorie
Alles ist genau so, wie es ist.
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Aber Nichts kann nicht alles sein.
Nichts scheint nicht, sondern nichts ist nicht.
Aber alles ist. oder fehlt etwas?
Es scheint das wäre alles,
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Shame
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Shame »

Ich habe eine vegane Arbeitskollegin und mein Mann lebt mittlerweile auch (wieder)vegan.Meiner Kollegin gegenüber scherze ich oft,in unserem Kopf ist ein Schalter umgestellt,den andere entweder nicht haben oder er ist anders eingestellt.Wieso kann ich es nicht ertragen wenn Sauen tagelang schreien und jammern und toben wenn die Ferkel wegkommen und anderen ist das total egal...ich glaube wem der Wahnsinn in den Ställen egal ist,den kann nichts erreichen,kein Schlaf im Freien,gar nichts...Wer kein Herzklopfen bekommt wenn einem Lebewesen sichtbar,hörbar,stinkendes Elend angetan wird,wer an einem Tiertransporter vorbeifährt und dann Fleisch zubereitet und isst,hat ein ganz anderes Wahrnehmen und Verarbeitung seiner Umwelteindrücke...Bei den Saw-Filmen sagen mir Mitmenschen "wie kannst du sowas gucken" aber sie tragen die Haut eines Tieres,dass sein Leben lang gelitten hat...ich sage nicht es gibt gute und falsche Menschen,aber ich habe schon Angst vor Wesen,denen andere empfindsame Lebewesen gleichgültig sind,mehr als gleichgültig,denn sie treiben es auf die Spitze indem sie diese nicht nur nicht beachten,sondern das Endprodukt in ihren Körper lassen oder es genussvoll auf die Haut auftragen...
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Black Alice
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Black Alice »

Ich habe letztens eine Doku gesehen, wo ganz gut erklärt wurde, dass pflanzen gar nicht so dumme Wesen sind und durchaus reagieren und aktiv sind. Es sind auch empfindsame Wesen, wenn sie auch sehr langwierige Reaktionen zeigen. Gefühle sind kein Argument das eine oder andere zu essen und zu tragen. Gerade wenn es ums tragen geht, kommt keiner von uns an Kinderarbeit und Ausbeutung von Menschen vorbei, selbst diese fair trade Sachen nicht. Irgend wo in der Kette gibt es immer ein Glied, das sich der Kontrolle entzieht und man schweren Herzens mitträgt, sei es die Baumwollgewinnung, die Färbung, die Weberei oder die Schneiderei. Überall ist Ausbeutung an der Tagesordnung und manche dieser Ketten gibt es nicht ohne Ausbeutung, so sehr man nach Alternativen sucht. Allein der Computer auf dem Du schreibst, oder das Handy, verwendet Stoffe, die durch Kinderarbeit gewonnen wurden und viele sind bei der Gewinnung dieser Stoffe gestorben. An der Elektronik die wir täglich verwenden, klebt im wahrsten Sinne des Wortes Blut. So sehr wir versuchen uns dem zu entziehen, es ist kein Leben in Europa möglich, ohne Produkte zu nutzen wo andere Menschen für ausgebeutet und gestorben sind. Selbst Wenn Du meinst mit E10 Benzin gutes zu tun, so wird für den Bio Anteil von E10 Palmöl verwendet, für das Ur-Wälder gerodet wurden und viele Orang-Utans ihr Leben lassen mussten und andere Tiere. Dieses Palmöl steckt in nahezu den meisten Produkten die wir verwenden. E10 war einer der Treiber für die verstärkte Abholzung der Ur-Wälder.

Es ist leicht sich ein Produkt heraus zu suchen und sich als guter Mensch hin zu stellen, wenn man es nicht mehr verwendet. Man vergisst dabei, dass man dafür einen Rattenschwanz anderer Produkte konsumiert, die nicht weniger problematisch sind. Ich habe meinen Fleischkonsum erheblich reduziert und hätte kein Problem damit auch mehr dafür zu bezahlen. Mir geht diese Tierquälerei auch gegen den Strich, aber das ist für mich kein Grund komplett auf Fleisch zu verzichten. Wenn Tiere besser gehalten werden, bin ich auch bereit dafür zu bezahlen. Fleisch sollte etwas besonderes und kein Grundrecht sein. Trotz allem sollte man sich darüber bewusst sein, dass wir Europäer nicht die Guten sind. Wir sind die Ausbeuter der Welt, egal wie gut wir versuchen uns zu geben und welche Farbe wir uns überstülpen.
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Grauer Wolf
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Re: Fleischesser oder Vegetarier, was ist der Mensch ?

Beitrag von Grauer Wolf »

In der Tat.

Und selbst wenn wir uns "zur Natur zurückbesännten", hätten wir das Problem immer noch. Neulich hat ein Milan bei uns im Garten eine Ringeltaube geschlagen -- und dann fast eine halbe Stunde mit ihr gerungen, bis sie endlich tot war, und er sie rupfen konnte. Die Taube hat mehr Schmerzen erlitten als der Truthahn beim Schlachter.

Nun gut, läßt sich einwenden, der Milan kann nicht anders. Der Mensch könnte hingegen schon, wenn er denn nur wollte.

Meine Meinung hierzu: Nein, kann er nicht. Zumindest nicht, ohne sich selbst seiner Lebensgrundlage zu berauben. Die große Mehrheit von uns hier in Europa würde in einem ethisch-moralisch einwandfreies Gesellschafts- und Wirtschaftssystem nicht überleben, einfach weil der Lebensunterhalt unerschwinglich teuer würde und wir uns sprichwörtlich zu Tode rackern würden, nur damit wir unser täglich Koffelbrei lutschen können.

Das wiederum bedeutet allerdings nicht, daß wir nichts unternehmen sollten, einfach weiterhin wegschauen sollten. Diejenigen, die es sich leisten können, sollten darauf achten, was sie wie in welcher Menge konsumieren. Wir sollten allerdings nicht vergessen, daß wir auch hier in Deutschland Arbeitnehmer knapp unter oder knapp über dem Mindestlohn ausbeuten. Vor die Wahl gestellt, ob sich sich zur Entspannung eine Woche Mallorca oder Bio-Bratwürste von artgerecht gehaltenen Schweinen auf den Grill schmeißen, werden sich die meisten dieser Leute wohl eher für Mallorca entscheiden. Und ich kann es ihnen nicht verdenken.

Ich hingegen wohne in einer idyllisch gelegenen Wohnung im Odenwald, habe zudem noch eine Ferienwohnung an der Ostsee und verdiene genug. Ich kann locker auf Mallorca verzichten und die teuren Bratwürste kaufen.

Langer Rede kurzer Sinn: Es gibt keine absolute Moral und Ethik.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
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