Herbstlaubrascheln hat geschrieben: ↑Dienstag 19. Dezember 2023, 08:54
Hm. Youtube ist jetzt keine sonderlich gute, zuverlässige Quelle, um sein Wissen in der Hinsicht zu erweitern
Das sehe ich anders. Und die verschiedenen Ansichten, die Abgrenzungen, die Ablehnungen, Spaltungen, teils Verachtung innerhalb der Szene hab ich durchaus schon lange mit bekommen, die bekommt man nämlich grade in den Kommentaren unter vielen Videos sehr wohl gut mit, oder auch in den Kommentaren unter Blog Artikeln, teils werden die Probleme innerhalb der Szene wegen gewisser Dinge auch offen beschrieben.
- auch da läuft viel Schmarrn. Bezgl. Szene habe ich da bis jetzt nur ein paar ganz, ganz wenige Sachen gesehen, bei denen ich nicht sofort kopfschüttelnd aus machen musste.
Meinst du damit jetzt Dokus aus´m Fernsehen über die Szene; oder auch Videos von Leuten, die selber in der Szene sind, sich selbst als Goth(s) definieren?
Und: Ein "Ich definiere das für mich so" ist halt auch keine wirkliche Diskussions-Grundlage. Sicherlich darf das jeder machen, wie er will - mir ists ziemlich wurscht, in welche Schubladen sich jemand selbst steckt und wieso und weshalb. Darf jeder machen, was er will. Schwierig wird es dann, wenn man das dann aber in Gesprächen wie diesen hier unter die Leute bringt und eben so ein bisschen seine "eigene Wahrheit" kreieren möchte. Irgendwelche persönlichen Vorlieben oder eigene Definitionen oder Geschmäcker kann man nicht dafür "benutzen", um irgendwelche geschichtlichen Fakten einfach mal eben zu "verdrehen".
Öhm... Moment... wenn du bei den geschichtlichen Fakten dabei rein nur an die Entstehung der Jugend-Subkultur in den 1970ern denkst, ja ok, die hat dann zunächst mal wirklich nix mit dem 19. Jahrhundert zu tun.
Nur, mir gings eben um bestimmte Vorlieben von zumindest einem Teil der Goths oder der Schwarzen Szene, die definitiv historisch gesehen ins 19. Jahrhundert zurück verfolgbar sind, sei es Literatur, Kleidung, Schmuck, Friedhöfe als romantische Orte, das allgemeine Styling, die Musik, bis hin zur Wohnraumgestaltung ect.
Und da wirds dann eben sehr wohl auch viktorianisch, weil sich da dann eben sehr viel am viktorianischen Zeitalter von 1837 - 1901 im UK orientiert wird, zumal ja die Subkultur eben aus England stammt.
Und ob man sich jetzt blass schminkt, weil das die Goths der 1970er wegen nachgeahmter Leichenblässe so gemacht haben, oder weil das das Schönheitsideal im viktorianischen Zeitalter war, nun ja... es hat eben beide geschichtlichen Fakten, nicht nur einen...
Das Bild, das der Poet hier rein gestellt hat, sagt mir so erstmal gar nix. Da sind hauptsächlich ein paar Musik-Arten aufgelistet, die ganz gerne von Gruftis/Goths/finsteren Gestalten gehört werden (wobei da auch noch einige fehlen, wenn man es ganz genau nimmt) - ansonsten ist das jetzt nicht so aussagekräftig. Fetisch und BDSM - Kram ist sicherlich eine Vorliebe, der man in der Szene ziemlich oft begegnet und die nicht erst seit gestern doch recht präsent ist in der Szene; aber mehr nicht - passt auch gar nicht zusammen mit den anderen Schlagwörtern, die da herum kreisen.
Das Bild ist in der Tat problematisch, weil z.B. BDSM hat in meinen Augen z.B. eigentlich nicht wirklich was mit der schwarzen Szene zu tun hat, weils einfach nur eine sexuelle Fetish-Richtung ist, wo oft die Klamotten schwarz sind, die Ideen und Vorlieben zugegeben schon ziemlich düster sind, aber mit Musik und allgemeiner Abgrenzung von der normalen Gesellschaft halt nix.
Mythen aus dem 19. Jahrhundert (usw, ich liste jetzt nicht alles hier auf) haben mit der Subkultur erstmal rein gar nichts zu tun.
Na, mit zumindest einem Teil der Subkultur ja wohl sehr wohl, siehe weiter oben.
Aber es gibt halt durchaus Leute, die sich mit ganz anderen Dingen der Subkultur identifizieren und einen ganz anderen Vertrag damit haben *lacht* - und die haben schon lange keinen Bock mehr auf irgendwelche seltsamen Definitionen und Schubladen, die irgendwelche Medien im letzten Jahrzehnt erfunden haben.
Das mag und kann doch ruhig so sein, es ist doch aber auch niemand gezwungen, sich mit einer Schublade zu identifizieren, die er nicht mag, mit der er nix anfangen kann, das ist doch Unsinn! Und ich versuche auch sicher nicht jemanden da rein zu drängen, der damit nix anfangen kann! (Das geht vor allem an
@Archy ...^^
) Wer sich mit der Subkultur der 1970/80er identifiziert, kann das doch machen, ich hab da sicher null Problem mit. Obwohl ich die Musik der 1980er teils sehr mag, kann ich mit dem Styling der damaligen Zeit einfach nix anfangen, und ich verbinde für mich mit den 1980er Jahren halt auch echt nix tolles, im Gegenteil, da denke ich lieber an die 1990er/Anfang 2000er für mich zurück; bzw. die heutige Zeit finde ich ehrlich gesagt so ziemlich genauso scheiße, wie die Zeit meiner Kindheit, da finde ichs nur völlig legitm, mich mit anderen Zeiten zu beschäftigen, lieber gedanklich darin zu leben, wo es mehr Schönheit, und Hoffnung in meinen Augen hat, als in der in meinen Augen komplett bis zum geht nicht mehr abgefuckten Gegenwart...
Ein gutes Beispiel wurde hier eh schon mal erwähnt, nämlich die Verstümmlung des Wortes "Industrial" bzw. die Musik, die damit gemeint ist. Der echte Industrial-Liebhaber findet das sicherlich mehr als befremdlich, aber das nur am Rande. Und so wird halt ganz vieles verdreht und verunglimpft.
Das mit den Medien und dem "Viktorianischen Picknik", was sogar sich selbst widerspricht, und wo es für "schwarze Szene" viel zu schrill und zu bunt her geht; ist noch mal ein Problem für sich.
Da könnte halt ein Dresscode helfen, damit man es wenigstens richtig zur "Schwarzen Szene" zählen kann, und es eventuell dann auch wirklich nur im viktorianischen Stil wäre, und nicht aus lauter wild zusammen gewürfelten Stilen/historischen Epochen besteht, die nix miteinander zu tun haben; ansonsten bleibt halt nur, ignorieren, nicht hin gehen, wenn man damit ein Problem hat.
Hinzugefügt nach 20 Minuten 23 Sekunden:
Evanahhan hat geschrieben: ↑Dienstag 19. Dezember 2023, 14:14
In der Tat habe ich mich das auch schon immer gefragt. Ich sehe die Mittelalterszene auch als eigene Szene, wobei ganz offensichtlich viele „Schwarze“ sich dort auch gern tummeln, daher hab ich das für mich als „scheint in einer Schnittmenge zusammenzupassen“ kategorisiert. Mag am Schmuck liegen und am Faible für Okkultes und Mythologisches(?).
Bei der Schwarzen Szene hätte ich aber als verbindendes Element wenigstens noch die Farbe Schwarz oder das Düstere gesehen. Wenn selbst das nicht gilt, was macht es denn eigentlich aus? Warum heißt es dann „Schwarze“ Szene und nicht „alternative Szene“?
Naja, gerade die dunkle Zeit des Mittelalters mit der Pest, den Hexenprozessen, Vampirjagden oder auch Kriegen usw. ist doch sehr düster, das Thema Tod sehr präsent; von okkulten Themen, mysthischem mal ganz abgesehen; da wundert es mich nicht, daß das auch in der schwarzen Szene Anklang findet.
Hinzugefügt nach 9 Minuten 45 Sekunden:
Fanchen hat geschrieben: ↑Dienstag 19. Dezember 2023, 23:34
Archy hat geschrieben: ↑Dienstag 19. Dezember 2023, 23:01
Logisches Konzept was selbst ich durchblicke
Sehr überzeugend. Okay, das viktorianische Picknick, das zum WGT-Beginn stattfindet, hat ganz klar überhaupt gar nichts damit zu tun.
Sorry, aber da muß ich
@Archy Recht geben, das "Viktorianische Picknik" ist eine vom WGT unabhängige Veranstaltung, die eigentlich nix damit zu tun hat, da muß man ja auch keine Eintrittskarten für kaufen, da kann jeder hin. Es ist halt zeitlich sehr nahe am WGT, und in der selben Stadt wie´s WGT.
Und bei den Besuchszahlen spielt da für die Stadt auch sicher Geld eine große Rolle, sei es als Umsatz in Hotels, Gaststätten oder an sonstigen Verkaufsständen ect. oder einfach auch beim Bekanntheitsgrad der Stadt, was dann wieder rum Touristen an lockt, die den erst genannten Punkten bezüglich Umsatz dienlich sind...