Lohnerhöhung im Öffentlichen Dienst der Länder
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Re: Was freut dich gerade ?
Bei diesen hohen Abschlüssen in letzter Zeit, auch in der freien Wirtschaft wie Metall, Gastro, Einzelhandel, Bergbau, Chemie usw. darf man sich denn auch nicht wundern, wenn inhabergeführte Firmen und Betriebe aus der Tarifbindung aussteigen und dann eigene Haustarife einführen. Sie könnten dann auch mehr neue Mitarbeiter zu etwas niedrigeren Gehältern einstellen, nur es finden sich dann keine Fachkräfte mehr, die bereit sind, für diese kleineren Gehälter den Finger einmal krumm zu machen. Also muss der Inhaber sich Gedanken machen, wie er an Fachleute kommt, und das geht eigentlich nur über übertarifliche Gehälter, Bonuszahlungen, mehr Urlaub und noch andere Bonbons. Das Problem für den Inhaber ist dann, kann er sich das denn auch alles leisten, ohne das er gleich in die Insolvenz schliddert.
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Re: Was freut dich gerade ?
@Grauer Wolf
Von was du sprichst, sind große Firmen, die tarifgebunden sind und in Arbeitgeberverbänden und die Arbeitnehmer in Gewerkschaften organisiert sind. Das bildet aber leider nur noch einen Teil der Wirtschaft ab, weil, wie @abdurrazzaq schon richtig erwähnt, die letzten Jahrzehnte, immer mehr Firmen aus der Tarifbindung ausgestiegen sind. Viele kleinere bis mittelständige Betriebe und Firmen sind an sowas nicht gebunden und zahlen oftmals nur knapp über Mindestlohn. Deswegen täuscht das gewaltig darüber hinweg, wie die Lohn- und Gehaltsentwicklung in Deutschland ist. Es wird eben immer nur über die großen Firmen und den Gewerkschaften gesprochen und berichtet.
Auf jeden Fall wäre ich überglücklich, wenn ich auch nur einmal diese Tarifabschlüsse selbst miterleben und davon profitieren könnte. Von daher finde ich das immer jammern auf hohem Niveau.
Von was du sprichst, sind große Firmen, die tarifgebunden sind und in Arbeitgeberverbänden und die Arbeitnehmer in Gewerkschaften organisiert sind. Das bildet aber leider nur noch einen Teil der Wirtschaft ab, weil, wie @abdurrazzaq schon richtig erwähnt, die letzten Jahrzehnte, immer mehr Firmen aus der Tarifbindung ausgestiegen sind. Viele kleinere bis mittelständige Betriebe und Firmen sind an sowas nicht gebunden und zahlen oftmals nur knapp über Mindestlohn. Deswegen täuscht das gewaltig darüber hinweg, wie die Lohn- und Gehaltsentwicklung in Deutschland ist. Es wird eben immer nur über die großen Firmen und den Gewerkschaften gesprochen und berichtet.
Auf jeden Fall wäre ich überglücklich, wenn ich auch nur einmal diese Tarifabschlüsse selbst miterleben und davon profitieren könnte. Von daher finde ich das immer jammern auf hohem Niveau.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Lohnerhöhung im Öffentlichen Dienst der Länder
Da kam doch heute morgen tatsächlich ein Kollege zu mir und fragte mich, wieso man es nicht so gemacht hat, das die 3000 Euro steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsprämie nicht auf die Monate Januar bis Oktober aufgeteilt hat. Ich sagte zu ihm, das ist aber eine sehr kurze Denke von dir. Stell dir mal vor, wenn dann diese 10 Monate vorbei sind, dann kommt der Sockelbetrag von 200 Euro und darauf werden auch noch Steuern und Sozialabgaben fällig. Du siehst dann ab November plötzlich 150 bis 200 Euro weniger auf deiner Lohnabrechnung, und dann ist das Geschrei auf einmal groß. Ich finde, das es so in Ordnung ist, wie man das jetzt ausgehandelt hat.
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Re: Lohnerhöhung im Öffentlichen Dienst der Länder
Nicht unbedingt. Wir stehen hier in erster Linie in Konkurrenz zu kleinen aber feinen Software-Firmen, die wissen, daß man gute Projektleiter, Software-Architekten und Entwickler nur mit übertariflichen Jahresgehältern im sechsstelligen Bereich bekommt.
Das gönne ich Dir von ganzem Herzen! Ich finde, die allermeisten Jobs hier in Deutschland sind im internationalen Vergleich viel zu schlecht bezahlt.
OK... aus der Froschperspektive mag das so erscheinen. Aber wir haben verdammt nochmal das ECHTE Problem, daß wir mit dem im Vergleich jämmerlichen TV/L-13 keine brauchbaren Leute mehr bekommen.
Und mir geht es ja auch gar nicht um die prozentuale Erhöhung an und für sich. Von mir aus könnte man ja auch die Lohntabelle nach oben erweitern -- TV/L-20 oder so -- damit wir Top-Leuten auch endlich mal marktübliche Löhne zahlen können. Aber hier machen sich die Länder selbst ja einfach einen schlauen Lenz: Die umgehen das Problem einfach, indem sie das Projekt ausschreiben und sich eine Consulting-Firma ins Haus holen -- die dann natürlich und entsprechend kassiert, damit sie ihre Leute übertariflich bezahlen kann. Wir hingegen dürfen solche Spielchen nicht spielen.
So was kann aber auch nur in Deutschland passieren: Lohnerhöhung -- und dann plötzlich weniger Geld auf dem Konto...abdurrazzaq hat geschrieben: ↑Montag 11. Dezember 2023, 20:51 Du siehst dann ab November plötzlich 150 bis 200 Euro weniger auf deiner Lohnabrechnung
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
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Re: Lohnerhöhung im Öffentlichen Dienst der Länder
@Grauer Wolf
Wäre es auch für dich eine Option, sich Gedanken über eine Bewerbung bei einer dieser kleinen, aber feinen Software-Firmen zu machen. Denn mit TV/L 15 Stufe 6 ist ja bekanntlich das Ende der Fahnenstange gehaltstechnich erreicht, mehr geht hier nicht.
Wäre es auch für dich eine Option, sich Gedanken über eine Bewerbung bei einer dieser kleinen, aber feinen Software-Firmen zu machen. Denn mit TV/L 15 Stufe 6 ist ja bekanntlich das Ende der Fahnenstange gehaltstechnich erreicht, mehr geht hier nicht.
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Re: Lohnerhöhung im Öffentlichen Dienst der Länder
Hmm.... im Prinzip wäre das schon eine Option. Nur habe ich bisher noch keine Firma gefunden, die einerseits für mich spannende und interessante Software entwickelt, und die andererseits bereit wäre, für so einen alten Sack wie meinen Einen eben diese Beträge abzudrücken. Wissenschaftliches Rechnen (neudeutsch: Numbercrunching auf Supercomputern) ist halt jetzt nicht gerade ein Gebiet, auf dem sich viele Firmen tummeln.
Ich könnte mir dann eher noch vorstellen, mit unseren neuen Mitarbeitern eine eigene Firma zu gründen, die sich auf realistisches 3D-Rendering (Body Scanning, Motion Capture, AI Stable Diffusion, Physics Engines...) spezialisiert. Bloß: Das braucht dann doch etwas mehr Startkapital als ich jetzt in der Hosentasche mit mir herumtrage.
Aber Software zu entwickeln, mit Hilfe derer man so einen Video-Clip wie diesen hier auf dem Computer rechnen kann, fände ich schon eine ziemlich scharfe Sache.
Ich könnte mir dann eher noch vorstellen, mit unseren neuen Mitarbeitern eine eigene Firma zu gründen, die sich auf realistisches 3D-Rendering (Body Scanning, Motion Capture, AI Stable Diffusion, Physics Engines...) spezialisiert. Bloß: Das braucht dann doch etwas mehr Startkapital als ich jetzt in der Hosentasche mit mir herumtrage.
Aber Software zu entwickeln, mit Hilfe derer man so einen Video-Clip wie diesen hier auf dem Computer rechnen kann, fände ich schon eine ziemlich scharfe Sache.
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Re: Lohnerhöhung im Öffentlichen Dienst der Länder
Um dir in einer eventuellen Option, in eine Firma in der freien Wirtschaft zu wechseln oder auch eine neue Firma zu gründen, zu bestärken, hier mal eine Tabelle, die zeigt, wie hoch die Gehälter in den einzelnen Entgeldstufen prozentual steigen, es sind keine Geldsummen angegeben, nur der prozentuale Anstieg der Löhne. Die 200 € Sockelbetrag sind da schon eingerechnet.
Die grün unterlegten Zahlen liegen über die 10,5% Lohnerhöhung, die gelb unterlegten Zahlen liegen darunter. Man sieht also, für die unteren Lohngruppen gibt es einen größeren Schub nach oben für Ihre Gehälter als bei den besser Verdienenden in den höheren Lohngruppen.Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Lohnerhöhung im Öffentlichen Dienst der Länder
Hab Dank! Ich war bisher zu faul, mir selbst auszurechnen, wie weit ich von den erwähnten mittleren 11% weg bin...
Mir persönlich geht es gar nicht mal so ums Geld. Wenn dem so wäre, dann hätte ich ja nie im Leben von einer schweizerischen Softwarefirma in den deutschen Öffentlichen Dienst gewechselt. Aber ich sehe halt, was wir inzwischen an Bewerbungen auf unsere Stellenausschreibungen bekommen, resp. wie die guten Bewerber dann wieder abspringen, wenn wir ihnen beibringen, daß bei uns tatsächlich nicht über den Lohn verhandelt wird, sondern daß wir TV/L-13 bieten können -- und fertig.
Mir persönlich geht es gar nicht mal so ums Geld. Wenn dem so wäre, dann hätte ich ja nie im Leben von einer schweizerischen Softwarefirma in den deutschen Öffentlichen Dienst gewechselt. Aber ich sehe halt, was wir inzwischen an Bewerbungen auf unsere Stellenausschreibungen bekommen, resp. wie die guten Bewerber dann wieder abspringen, wenn wir ihnen beibringen, daß bei uns tatsächlich nicht über den Lohn verhandelt wird, sondern daß wir TV/L-13 bieten können -- und fertig.
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