Extremismus

[Archy]

Ich weiß nicht ob ich es gerade falsch verstehe, aber ich wollte mit meiner Aussage nie behaupten, dass man aus einer einfachen Ausbildung nichts machen kann. Mir ist bewusst, was man allein im Handel für Weiterbildungsmaßnahmen hat (Handelsfachwirt, ect. pp), genauso wie man aus einem simplen Koch ein Sternekoch werden kann. Aber für mich ist der Grundbaustein "simple" Ausbildungsberufe (simple nicht im Sinne von, dass sie nichts abverlangen), die weder groß Abi oder Studium verlangen, auf denen man dann einfach aufbaut. Herzchirurg wird man hingegen nicht einfach mal so. Da geht´s ja schon mit guten Noten los, tollen Abschluß weiter hinzu Studium und allenmöglichen weiteren Abschlüßen, bis man dann irgendwann mal an ein Herz ran darf.
Versteht man was ich meine?
Ich hab schon wieder das Gefühl, die einzige zu sein, die weiß was sie meint

[SchwarzPoet]

Kurz gesagt, Berufe für die man kein Studium benötigt. Berufe mit Studium wären ja akademische Berufe.
Nur kann man nicht unbedingt "nicht akademische Berufe" als "simpel" bezeichnen. Es gibt auch Studierte/Akademiker die im alltäglichen Leben auch sehr simpel agieren und im Volksmund manchmal zu Recht als Fachidioten bezeichnet werden. Simpel im Sinne von Schwierigkeit der Ausbildung, des Studiums ist nun auch nicht einzig auf studiert und nicht studiert festzulegen. So manche industrielle und handwerkliche Ausbildung ist anspruchsvoller und komplizierter, als das ein oder andere Studium.

[Archy]

Ich habe ja in Klammer auch dazu geschrieben, dass simple nicht im Sinne von "dass es nichts abverlangt" gemeint ist.

[SchwarzPoet]

Das ist mir schon klar, nur das Wort "simpel" in diesem Zusammenhang ist etwas unglücklich gewählt und schwingt immer recht negativ mit, auch wenn das nicht beabsichtigt ist.

[Archy]

Ich weiß zwar nicht was da unglücklich gewählt is, wenn ich in Klammern dazu schreib wie es nich gemeint ist, aber nun gut...

[Herbstlaubrascheln]

Ich glaube, dass generell das Thema und das Gegenüberstellen von diesen zwei Dingen "unglücklich" gewählt ist.
Das erinnert mich daran, als mein Sohn noch klein war und es irgendwann um das Thema weiterführende Schulen etc. nach der Grundschule ging. Da sagte eine Mutter zu mir, dass sie ihr Kind anschließend eben nicht auf Gymnasium oder Realschule "schicken würde", der soll halt seine 9 Jahre ordentlich zu Ende bringen, "immerhin brauchen wir auch ein paar Arbeiter, das schafft man auch, wenns für das andere nicht ganz reicht." Das ist schon eine ganze Weile her, mein Sohn wird im März ja schon 18 - trotzdem ist das bei mir so sehr hängen geblieben, weil ich über alle Maßen entsetzt war, eine solche Aussage zu hören. Und das auf gleich mehreren Ebenen.
Mir ist bewusst, @Archy , dass Du es so wahrscheinlich gar nicht erst gemeint hast, aber unglücklich gewählt ist es letztendlich irgendwo doch. Aber das nur mal so am Rande angemerkt; auf irgendwelche vorgefertigten Weltanschauungen reagiere ich immer so, das hat nix mit Dir persönlich und Deiner Aussage zu tun.

[Evanahhan]

Ich glaube, dass generell das Thema und das Gegenüberstellen von diesen zwei Dingen "unglücklich" gewählt ist.

Ich muss hier noch mal nachfragen, weil mir gerade nicht klar ist, was genau dich stört. Welches Thema und welche zwei Dinge meinst du, die hier unglücklich gegenübergestellt sind?

Geht es noch um „08/15-Berufe“? Darunter verstehe ich einfach nur sehr häufige Berufe, unter denen sich jeder was vorstellen kann, die von normal-intelligenten bzw. normal-begabten Menschen häufig gewählt werden. In Abgrenzung zu Berufen, für die man schon ein spezielleres Talent braucht, sei es nun besonders hohe Intelligenz oder künstlerische Begabung oder auch besondere körperliche Fähigkeiten, oder auch einfach seltenere Berufe, wo man am Ende der Schule gar nicht drauf kommt, dass man sowas überhaupt machen kann oder wo man erstmal nachfragen muss „und was macht man da so?“
In dem Sinne ist für mich 08/15 völlig wertungsfrei, sondern einfach eine Frage der Häufigkeitsverteilung.
Und es ist doch so, manche sind eher geistig veranlagt und manche eher praktisch. Manche Glückspilze können beides gut.

[Archy]

Wenn es bessere Vergleiche gibt, bin ich dem natürlich offen gegenüber.
Vielleicht sollte man sich an dem Wort "simple" auch nicht so sehr aufhängen. Aber auch hier wäre ich einer anderen Bezeichnung offen gegenüber.
Mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Ich will da auch gar keine große Diskussion zu starten, da ich bereits gesagt habt, wie ich es meine, ich würde mich nur wiederholen.

[Herbstlaubrascheln]

Och, ich häng` mich an gar nix auf; dafür ist es mir im Prinzip zu sehr egal. Ich hatte nur angemerkt, dass ich es eben unglücklich formuliert fand - also das Ganze an sich - und ich hatte es auch recht ausführlich erklärt, was ich genau damit meinte bzw. warum ich es eben unglücklich formuliert fand oder eben anders sehe. Die Definition von @Evanahhan , dass man unter 08/15-Berufe eben Berufe versteht, die viele Leute ausüben, kann man ja ruhig so stehen lassen; aber ich denke, so war es in der eigentlichen Aussage hier halt einfach nicht gemeint. Denn frei von Wertung war der Punkt Beruf ja in dem Zusammenhang hier im Thema nicht. Aber wie gesagt, alles halb so wild; ich stoß` mich nicht dran, weil mir das Thema Arbeiten generell recht unwichtig erscheint, wenns drum geht, was Menschen von sich geben.
Ich würd`s ja gern näher erläutern, was ich genau damit gemeint habe - aber eigentlich denke ich, dass es aus meinen vorherigen Beiträgen schon hervor geht und ich wüsste gar nicht, was ich da noch großartig mehr dazu sagen könnte.