@Herbstlaubrascheln
Der Spruch mit der gebrauchten und beschädigten Ware stammt von einer Freundin. Alleine wäre ich nie auf die Idee gekommen, sich selbst als Ware zu bezeichnen. Aber im übertragenen Sinne stimmt das schon. Man hat diverse Erfahrungen gemacht und weiß zumeist sehr genau, was man will und was man nicht will und vieles ist auch negativ hängen geblieben. Man ist eben nicht mehr frisch ausm Ei gepellt.

Ich mache mich damit nicht nieder. Es ist nun mal die Realität, dass oft eben auch zu hohe Erwartungen und Ansprüche im Wege stehen, um unvoreingenommen ans Kennenlernen eines anderen Menschen zu gehen. Das fängt zu 90% bei Äußerlichkeiten an. Man wird alt, zerknittert und hat seine Wehwehchen. Klar trifft das beim Gegenüber, zumindest, wenn es sich im halbwegs gleichen Alter abspielt, genauso zu. Und dann gehts eben weiter, sollte man ins Gespräch kommen. Vorurteile, festgefahrene Ansichten und Prinzipien sind dann der nächste Stolperstein. Eine falsche Bemerkung und man sinkt im Level. Das habe ich alles schon so mitbekommen. Da fehlt häufig die Lockerheit und Spontanität. Humor ist beim Kennenlernen ganz wichtig. Wenn ich jedes Wort auf die Goldwaage lege, dann gehts sowieso nach hinten los. Das sind so Probleme, wo ich sage, da habe ich keinen Bock drauf. Unvoreingenommen an ein Kennenlernen zu gehen, ist sichere nicht leicht, aber bevor man sich ein faules Ei ins Nest legt, geht man besser auf Abstand.
Das sind meine Eindrücke und Erfahrungen und da meine Wahrnehmung mich selten trügt... und ich nehme intensiv wahr.

Meiner Hochsensibilität sei Dank.

Naja, ein weiterer Punkt ist sicher der zunehmende Egoismus und die Egozentrik. Sich selbst als das NonPlusUltra darzustellen und das dem Gegenüber spüren zu lassen, ist absolut abtörnend. Es gibt eben kein Miteinander mehr, sondern eher ein Gegeneinander. Und dann ist noch der Punkt, das viele Menschen immer kritik- und konfliktunfähiger werden. Warum sollte man sich also was Festes an die Backe nageln, wenn man es oberflächlich halten kann? Gerade in Großstädten ist das mittlerweile die bevorzugte Einstellung.
Von daher wundert es mich nicht, dass es in Berlin 40% Single-Haushalte gibt. Das ist der Mensch der Zukunft. *grusel*

Nichts ist so, wie es scheint.