Evanahhan hat geschrieben: ↑Donnerstag 29. Juli 2021, 10:35
Wir sind ja nicht nur Teilnehmer einer Langzeitstudie bzgl. Impfung
Wäre auch komisch wenn dem nicht so wäre. Ist die
Phase IV von klinischen Studien, und das wird mit ausnahmslos jedem Medikament so gemacht. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Natürlich sind alle Geimpften (und auch Ungeimpften, die sind die Kontrollgruppe) Teil davon, das ist eine hervorragende Sache!
Graphiel hat geschrieben: ↑Donnerstag 29. Juli 2021, 11:23In der Wissenschaft gibt es nun einmal nicht DEN Ansatz, sondern verschiedene Ansätze
Jein. Wenn es um sowas geht wie ... was weiß ich ... die Vor- und Nachteile von pflugloser Bodenbearbeitung stimme ich Dir absolut zu, da gibt es viele verschiedene Standpunkte, die alle irgendwie valide sind.
Aber die Vorteile von Impfungen sind so erdrückend groß, die Kritiken daran sind immer und immer wieder widerlegt worden, die aller-, allermeisten Fachleute sprechen sich dafür aus ... sich trotzdem (mit welcher Motivation auch immer) nicht impfen lassen zu wollen obwohl man theoretisch darf ist in meinen Augen kein "anderer Ansatz" sondern schlicht und ergreifend falsch. Es gab soooooo viel Aufklärung in den letzten Monaten, langsam geht mir echt die Lust aus, immer wieder die gleichen Falschbehauptungen zu widerlegen.
Wo ich aber wieder d'accord mit Dir gehen würde: Dass in unterschiedlichen Staaten die Impfempfehlungen anders ausfallen, basierend auf den lokalen Gegebenheiten. Wenn irgendwo eh eine erhöhte Kindersterblichkeit herrscht werden junge Leute natürlich eher gegen Covid geimpft als in Gegenden, wo das nicht der Fall ist. Auch die sozialen Strukturen spielen eine Rolle, Altersverteilung usw. Aber das sind organisatorische Feinheiten. Die Sächsische Impfkommission (ja, die haben tatsächlich eine eigene) gibt ja jetzt schon eine uneingeschränkte Empfehlung für Kinder ab 12 raus (
Link).
Mein Zorn ist im Fall Impfzauderer ja eh gar nicht mal so sehr auf die generelle Bevölkerung gerichtet - für viel schlimmer halte ich da Fachleute, die Mist erzählen, und natürlich die Medien, die durch
false balance implizieren, dass "die Wahrheit irgendwo in der Mitte" läge. Nein. Nein, das tut sie nicht.
Für die allerschlimmsten der Panikmacher-Fraktion (Bhakdi, Schiffmann und Konsorten) gibt's in naher Zukunft wenigstens rechtliche Konsequenzen, so dass man sie mit Fug und Recht nicht nur als Lügner sondern auch als Verbrecher bezeichnen darf. Die
"Ärzte für individuelle Impfentscheidung" sind da auch so ein fragwürdiger Verein. Sehen sich selber natürlich nicht als Impfgegner, eh klar - Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung klaffen da deutlich auseinander. Drei der vier Gründungsmitglieder sind übrigens Antroposophen, meine Abneigung gegen Waldorf-Schulen und Steiner-Jünger ist also nicht aus der Luft gegriffen.
Für mich ist es aber eben der sinnvollere Weg dies über Anreize und persönliche Erfahrungsberichte zu machen, anstatt über die Spaltungskeule. Ich glaube damit macht man sich zum Ende hin mehr mit kaputt, als dass es der eigentlich guten Sache (eine möglichst hohe Impfbereitschaft zu erzeugen) nutzt.
Ich weiß nicht so recht. Das, was Du als "Spaltung" bezeichnest, sehe ich eher als das klare Beziehen von Positionen. Die Aussage "Ich halte Einstellung xy für falsch, und zwar weil ..." spaltet eine Gesellschaft doch nicht sondern ist Teil der ganz normalen Diskussionskultur. Eine Gesellschaft ohne Konflikte ist illusorisch.
Ich unterscheide auch eigentlich immer sehr sauber zwischen Impfgegnern (das sind die, die Lügen und Angst verbreiten) und Impfzauderern (das sind die, die auf diese Lügen reinfallen). Letztere sind schlimmstenfalls naiv - das mache ich ihnen aber nur begrenzt zum Vorwurf, das hat eher gesellschaftliche Gründe, die ich ja schon kurz angedeutet hatte. Würde aber zu weit führen, das hier näher zu erläutern.
Aber egal. Zweitstich ist jetzt auch abgehakt. Temperatur war am Abend leicht erhöht, Einstichstelle bissi rot und geschwollen, abgesehen davon war alles ok. Verändern wird sich für mich leider immer noch nicht so viel - die vierte Welle ist im Anmarsch, also bleibt die FFP2-Maske, Kulturevents in geschlossenen Räumen verkneife ich mir auch bis auf weiteres, PCR-Tests lasse ich weiterhin regelmäßig machen (insbesondere bevor ich andere treffe) ... Faszinierenderweise lassen sich ja Geimpfte häufiger testen als Ungeimpfte, zumindest in Ö (
Quelle). Wenn man es sich genau überlegt ist das sogar wenig überraschend: Sind schließlich beides Symptome von Verantwortungsbewusstsein und Solidarität.
Wär zwar schön, wenn ich in absehbarer Zeit mein Leben zurück bekommen könnte, aber da das leider von anderen abhängt, nicht von meinen persönlichen Handlungen, seh ich da schwarz. Ich kann mich so vorbildlich wie nur sonstwas verhalten, aber ohne die Solidarität von anderen Leuten wird das leider nix bringen. Was ziemlich frustrierend ist. Macht echt keinen Spaß, die Fehler von anderen ausbaden zu müssen. Auf Leute Rücksicht nehmen, die nicht geimpft werden können - Kinder und so weiter? Klaro, kein Problem. Aber auf Leute Rücksicht nehmen zu müssen, die nicht geimpft werden
wollen? Fällt mir deutlich schwerer.
Na ja, wenigstens wird vermutlich im Winter die Zulassung von Impfungen für Kinder von 5 bis 11 da sein, das wird voraussichtlich noch einiges verbessern.
Und um wieder den Bogen zum eigentlichen Thema zu bekommen: Ich glaub inzwischen bin ich so weit, dass ich wirklich solide gesetzliche Vorschriften will was den Impfstatus von Angestellten angeht. In Amiland (
Link) kriegen die Arbeitgeber da schon den schwarzen Peter zugeschoben. "Get a shot or get another job" hört sich in der Theorie ja schön und gut an, aber als Arbeitgeber hat man doch echt besseres zu tun als mit jedem einzelnen Angestellten auszudiskutieren und gegebenfalls vor Gericht zu klären. Google und Facebook machen da ja schon einen Anfang mit der Impfpflicht für Angestellte, die US-Behörden ziehen nach ...
Theoretisch würde es vermutlich auch ohne Zwang gehen. Porr, ein großes Bauunternehmen mit fast 20.000 Angestellten, hat eine betriebliche Impfquote von
über 80% hinbekommen, das ist beeindruckend. War sicher eine Kombination aus wenig Mühe für die Arbeitnehmer (die wurden einfach hingeschickt) und sozialem Druck (man will nicht wie ein Kollegenschwein dastehen, oder als feige). Dazu kommt vermutlich aber auch, dass dort vor allem Männer arbeiten, die logischerweise nicht auf die Lüge reinfallen, dass die Impfung unfruchtbar machen könne.
Eine (glücklicherweise wirklich nur eine einzige) Angestellte meiner Mutter hat sich ja auch nicht impfen lassen. Folgen wird das aber nicht für sie haben, die Frau ist ja noch nicht einmal rausgeflogen, nachdem sie sich mehrfach aus der Kasse bedient hat - sie ist hervorragend darin, sich als armes, bemitleidenswertes Hascherl zu inszenieren, so dass sie mit jedem Scheiß durchkommt und es keine Konsequenzen für sie gibt.