Wie geht ihr um, mit Corona, Covid-19

[Graphiel]

Die Grenze zwischen gesund und krank ist allerdings fließend und nicht bei jedem leichten Schnupfen fühlt man sich auch krank. Wenn man sich krank fühlt, bleibt man zu Hause.

Also ich schließe mich da Soiled und Herbstlaubrascheln an. Ich finde diese Einstellung krank zur Arbeit zu rennen ebenfalls ein Unding. Nicht weil man damit vielleicht weniger Leistung erbringt, sondern in erster Linie weil man damit ganz bewusst das Risiko eingeht seine Mitarbeiter/Kunden/Vorgesetzten/usw anzustecken. Nur weil man sich noch nicht krank fühlt heißt es nicht automatisch, dass man nicht trotzdem egoistisch handelt mit gewissen Symptomen zur Arbeit, anstatt zum Arzt zu gehen. Das wird meiner Meinung auch nicht automatisch dadurch entschuldigt, dass der Ausfall dann ja von den anderen Mitarbeitern ausgeglichen werden muss. Im schlimmsten Fall sorge ich mit einem solchen Verhalten damit sogar noch dafür, dass nicht nur ich sondern noch weitere Mitarbeiter krank werden. Mein Arbeitgeber bezahlt mich schließlich dafür meine Arbeit ordentlich zu verrichten und nicht um meine Bazillen an die Belegschaft oder an die Kunden zu verteilen. Ich kenne in meinem näheren Umfeld jedoch auch ein paar Leute, die erst auf allen Vieren herumkriechen müssen und praktisch alles andere mit "ist doch nur eine Erkältung" abtun, bevor sie einsehen wohl doch besser daheim zu bleiben. Da wird dann lieber literweise Hustensaft getrunken und Nasenspray konsumiert, anstatt sich erst einmal ein paar Tage richtig auszukurieren. Und ich sage es ganz offen: Mich kotzt es wirklich an, dass diese Einstellung in unserer Gesellschaft oft auch noch honoriert wird. Denn selbst eine vergleichsweise harmlose Erkältung ist nun einmal eine Viruserkrankung. Wer wissentlich damit zur Arbeit geht und somit die Gesundheit seiner Mitmenschen bedenkenlos gefährdet handelt in meinen Augen nicht weniger egoistisch, als wie Leute die in Coronazeiten auf gewisse Verhaltensregeln pfeifen.

[Herbstlaubrascheln]

Wer eine chronische Rhinitis hat, der weiß das ja in der Regel auch und weiß, dass das Ganze entsprechende Gründe hat, warum die Nase läuft oder man ständig Niesen muss (ich kann davon beispielsweise ein Lied singen, ich niese manchmal 20 Mal am Stück, wenn ich richtig in Fahrt bin, weil mein Rüssel auf bestimmte Dinge in der Arbeit so extrem reagiert; das ist seit zig Jahren so und ich weiß selbst sehr gut, dass das nichts mit Krankheit zu tun hat und man fühlt sich ja auch entsprechend anders, wenn man tatsächlich "krank" ist. Niesen oder Naselaufen wegen Allergie oder sonstwas ist in meinen Augen ja ein ganz anderer Zustand.)

Dass es zwischen "gesund" und "krank" fließende Grenzen gibt, sehe ich ehrlich gesagt nicht so, also nicht in Bezug auf Arbeit. Wenn man sich nicht gut fühlt, hat man in der Arbeit nichts zu suchen. Ich habe es schon mitbekommen, dass sich Leute vollpumpen mit Medikamenten, damit sie ackern gehen können; dass manche mit Fieber in der Arbeit gestanden haben oder sogar mit einem Magen-Darm Effekt entsprechend aufgekreuzt sind - bei sowas brennen bei mir auch alle Sicherungen durch, da bin ich ganz ehrlich. Und ich weiß, dass hier solche Extreme auch gar nicht gemeint sind, aber darum soll es auch gar nicht gehen. Ich finde es generell falsch, dass das überhaupt ein Thema in den Arbeitsstätten ist - man bekommt es ja oft genug mit, dass es Leute gibt, die der Ansicht sind, es sei besonders loyal, sich krank dahin zu schleppen. Hier darf auch nicht vergessen werden, dass es nicht nur scheisse ist, Kollegen evtl an zu stecken - man setzt auch bestimmte Maßstäbe. Irgendwann ist es die Regel, dass man auch krank zur Arbeit geht und es wird die Nase gerümpft, wenn man sich hier so empfindlich anstellt. Jetzt leicht banal und überzogen ausgedrückt, aber ich denke, jeder wird verstehen, was ich meine.

[Grauer Wolf]

Kontakt-Tagebücher erinnern mich böse an DDR-Zeiten, und ich weiß, wovon ich spreche,

Tja.... und hier schießt sich »Papa Staat« halt gerade mal wieder selbst in den Fuß. Ein Staat der seine eigenen Bürger als Gegner betrachtet, die überwacht werden müssen, wird große Probleme haben, besagte Bürger in Krisenzeiten dazu zu bewegen, den Staat in seinen Aufgaben zu unterstützen.

In Corona- und auch anderen Pandemie-Zeiten wären solide geführte Kontakt-Tagebücher, sei es nun via App oder wirklich als Buch, eine sehr hilfreiche und nützliche Sache. Nur ist es nun halt so, daß sich der politisch interessierte Bürger an etliche Gesetze erinnern kann, die seine informationelle Selbstbestimmung und sein Recht auf Anonymität massiv einschränken. Natürlich wurden all diese Einschränkungen, um grundgesetzkonform zu erscheinen, immer nur zeitlich begrenzt eingeführt, müssen also alle paar Jahre »überprüft« und vom Parlament neu bestätigt werden. Was dann seit Jahrzehnten auch regelmäßig so quasi in der parlamentarischen Pinkelpause mal schnell eben durch zustimmendes Nicken der Regierungsfraktionsvorsitzenden abgehakt und erledigt wird.

Wir sollten uns hier nichts vormachen: Auch wenn unsere Politiker von der DDR und vom Nazi-Regime gerne als menschenverachtenden Unrechtsstaaten sprechen, so haben sie es doch ermöglicht und ermöglichen es weiterhin, daß wir hier und heute in der modernen und freiheitlichen Bundesrepublik in einem Maß und einer Weise überwacht werden, wie es sich Mielke und Heydrich mit ihrer Zettelwirtschaft und ihren informellen Mitarbeitern in ihren feuchtesten Träumen nicht haben vorstellen können.

Das einzig beruhigende ist, daß inzwischen so viele Informationen anfallen (Stichwort: Big Data), daß da im wahrsten Sinne des Wortes kein Mensch mehr durchblickt, der Staat mit all seinen gesammelten Informationen unter dem Strich doch nur sehr wenig bis gar nichts anfangen kann. Das beunruhigende ist, daß man die Auswertung der gesammelten Daten deshalb Maschinen überlassen möchte. Und das wird dann sehr schnell zu bedauerlichen Nebenwirkungen führen. Wer da mal aus einem maschinellen Mißverständnis heraus auf der Shit-Liste gelandet ist, wird da so schnell nicht mehr herunter kommen. Siehe Brazil.

Trotzdem wäre es dieser Tage halt schon sehr hilfreich, wenn wir alle die Corona-App installiert und aktiviert hätten und eine Liste unserer privaten Kontakte führen täten -- und dann aber damit auch wieder aufhören, wenn sich Covid-19 erledigt haben wird. Und bei den nächsten Wahlen dann auch mal in uns gehen und gut überlegen, an welche Partei wir die Wahrung unserer Rechte als freie Bürger anvertrauen wollen.

[blacksister´s ghost]

Mir ist das hier teilweise zu viel schwarz-weiß denken.
Ausgangsaussage war "normale Schnupfensymptome" und nich Husten bis die Lunge raus kommt und eine Stirn auf der man Eier braten kann. Schupfensymptome können schon bei einem Kratzen im Hals beginnen. Wollt ihr echt behaupten, ihr bleibt wegen Kratzen der Arbeit fern? (Und ich rede nich von akuten Schmerzen und Stimme weg.) Welcher Arzt schreibt einen wegen sowas krank?! Und nur weil mir die Nase läuft, seh ich keinen Grund Daheim zu bleiben. Vll. solltet ihr auch mal bedenken, dass jeder unterschiedlich kränkelt und nich nur von euch ausgehen.

Wer eine chronische Rhinitis hat, der weiß das ja in der Regel auch und weiß, dass das Ganze entsprechende Gründe hat, warum die Nase läuft oder man ständig Niesen muss (ich kann davon beispielsweise ein Lied singen, ich niese manchmal 20 Mal am Stück, wenn ich richtig in Fahrt bin, weil mein Rüssel auf bestimmte Dinge in der Arbeit so extrem reagiert; das ist seit zig Jahren so und ich weiß selbst sehr gut, dass das nichts mit Krankheit zu tun hat und man fühlt sich ja auch entsprechend anders, wenn man tatsächlich "krank" ist. Niesen oder Naselaufen wegen Allergie oder sonstwas ist in meinen Augen ja ein ganz anderer Zustand.)

Bei mir läuft in der kalten Jahreszeit sehr oft die Nase und für mich ist es nich immer sofort auszumachen, ob das ein beginnender Schnupfen ist oder einfach nur Symptome einer Überreaktion des Körpers.
Ich hab schon manchmal ein Kratzen im Hals gehabt, wo ich dachte ich werd krank und nix war.

[abdurrazzaq]

@Grauer Wolf
Wenn man die Corona-Warn-App mehrmals am Tag aktualisieren könnte, wäre es schon viel leichter, den ungefähren Ort der Begegnung einzugrenzen und unterstützt somit besser die Gesundheitsämter im Fall der Fälle. Nur einmal am Tag die App aktualisieren ist einfach definitiv zu wenig.

In den ersten Bundesländern denkt man schon über eine weitere Verschärfung des Lockdowns Light nach. Bei weiterem Anstieg der neuen Fälle pro Tag soll wohl auch ab Mitte November der stationäre Einzelhandel mit Ausnahme von Supermärkten, Discounter, Drogerien und Apotheken geschlossen werden, und das vor dem für den Einzelhandel wichtigen Weihnachtsgeschäft. Der Tod der Innenstädte ist dann nur noch eine Frage der Zeit.

[Fanchen]

Die App häufiger zu aktualisieren, würde dabei nicht helfen. Wenn ich heute eine Information über eine Risikobegegnung bekomme kann es gut sein, dass die Begegnung schon eine Woche her ist.

[blacksister´s ghost]

In der Corona-Pandemie geht Dänemark auf Nummer sicher – und macht einen drastischen Schritt. Nachdem Nerze an COVID-19 erkrankt sind und sich das Virus in den Tieren genetisch verändert hatte, sollen alle 15 bis 17 Millionen Tiere im Land getötet werden.

Quelle: https://www.gmx.net/magazine/news/coron ... s-35242528

Einfach mal was zum lesen...gar nich mal so uninteressant

[Grauer Wolf]

Keine Angst. Unter Chinas Hausschweinen kursiert schon das nächste Corona-Virus mit dem klangvollen Namen SADS-CoV (Swine Acute Diarrhea Syndrome Coronavirus), das bei Schweinen heftige Brechdurchfälle auslöst, an denen 90% der jungen Ferkel verenden. Das Virus kann auch den Menschen befallen. Und die Afrikanische Schweinepest zieht hier ja auch schon durchs Land.

In Dänemark wurde das Todesurteil für 17 Millionen Nerze gefällt. In Deutschland wären es dann 25 Millionen Schweine.




Nein, ich glaube nicht, daß sich die Menschheit in einem Nuklearkrieg selbst ausrottet.

[abdurrazzaq]

Nein, ich glaube nicht, daß sich die Menschheit in einem Nuklearkrieg selbst ausrottet.

Das glaube ich nicht. Zumindest so lange nicht, bis einem völlig in Rage geratenen abgewählten Donald Trump der Atomkoffer mit dem roten Knopf abgenommen wird, und den gibt er nicht freiwillig her und nimmt sogar einen Bürgerkrieg im eigenem Land in Kauf, um irgendwie am Drücker zu bleiben.

[Soiled]

Kontakt-Tagebücher erinnern mich böse an DDR-Zeiten, und ich weiß, wovon ich spreche, wenn man nicht im Gleichklang mit der Staatsdoktrin der SED-Führung steht.

Ich bin auch aus dem Osten. Ich selber war zu jung, aber natürlich wurden über meine Eltern Stasi-Akten geführt. Für mich ist das dann doch einer kleiner Unterschied zu einem Kontakttagebuch, was bei mir eigentlich sowieso nahezu deckungsgleich mit meinem Terminkalender ist. Oder führst Du auch keinen Terminkalender aus Angst, dass Dir ein Strick draus gedreht werden könnte? Darin steht ja ebenfalls, wann Du wo warst und mit wem Du interagiert hast ...

Egal, noch die tägliche Covid-Anekdote: Ich war ja gestern einkaufen, und ich brauchte tatsächlich Kloapier. Hier im Hofer gibt's zwei Sorten, die eine stapelte sich hoch bis zu Decke, die andere sah recht leer aus - vielleicht noch zehn Packungen. Im ersten Moment dachte ich "Oh, ist der Klopapier-Hamsterwahn jetzt etwa auch hier ausgebrochen?"
Aber dann hab ich genauer hingeschaut und hab gesehen, dass das einfach nur im Angebot war und mehr gekauft wurde, weil es 20 Cent weniger kostete.