@Soiled
Snape ist jetzt ein besonderer Fall und passt jetzt nicht zu dem, was du gesagt hast, aber ich hatte das schon mal bei einem Kerl, jetzt kein Ex, der kam dann mehrfach an, er will was von mir. Aber das war einseitig. Ich sags mal so: Er hat ja dann noch eine gefunden. War ein rechtschaffener Mann, so war das nicht. Aber nicht so ganz, nun, mein Geschmack vom Typ Mann her und dann hatte der noch einen komischen Eigengeruch und das wird dann schon mal nix, wenn ich jemanden absolut nicht riechen kann (war er nicht der Erste).
Nun, als banal würde ich "Harry Potter" nicht sehen. Ich hab mich lang gesträubt, das zu lesen. Aber vor allem z.B. all die sprechenden Namen im Buch und andere Dinge. Und das ganze Universum. Jetzt mal eine Gegenüberstellung:
Tolkien und J.K.Rowling.
Beide haben einen eigenen Kosmos erschaffen. Aber wahrscheinlich würde Tolkien "höherwertig" angesehen werden, weil er ein anderes Publikum hat? Weil er reale Ereignisse einbezogen hat und Mythologie? Da sage ich allerdings:
Wenn ich mir z.B. den Kampf Hermines für die Hauselfen ansehe, dann habe ich hier auch ein komplexes Thema. Sie leben lieber in Unfreiheit. Eigentlich könnte das ja wie in der Aufklärung sein, sie übernehmen Verantwortung für sich. Aber sie sind die, die Kant so schön beschreibt... und sie wollen es nicht anders. Und in Harry Potter wird auch die Thematik Rassismus verarbeitet. Und das auf verschiedene Arten wie z.B. unter den Zauberern und Hexen selbst ("Reinblüter" vs. "Schlammblüter") und den Zauberern und Hexen vs. Muggel. Die normalen Menschen gelten dann auch nicht mehr viel. Aber an einem kindlichen Leser wird das erst einmal vorbeigehen, natürlich. Sprechende Namen sind z.B. Dolores Umbridge im Sinne von "Schmerzen" und "Kreacher" im Sinne von "Kreatur", also ein Wesen, das nicht gut behandelt wird, keine Würde zugesprochen bekommt (nicht vor Hermine) und somit einfach eine Kreatur sein muss. Sind jetzt nur Beispiele.
Edit: Wie konnte ich das beinahe vergessen: "Flug des Todes", Voldemort. Das "t" am Ende ist eigentlich stumm. Aber es hält sich nur fast niemand dran.
Was Snape betrifft:
Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, das ist, dass Lilly sich dann James, also Harrys Vater zuwendet. Dass sie von Severus nichts mehr wissen will, das kann man insofern verstehen, als dass er sozusagen auf die böse Seite gewechselt hat, sich den Todessern angeschlossen hat. Allerdings habe ich hier schon gesagt, dass das wiederum einen anderen Zweck erfüllen könnte, wenn sie jetzt ausgerechnet James heiratete. James ist rechtmäßiger Erbe des Tarnumhangs bzw. dann Harry und Harry stammt somit von einem der drei Brüder ab, von denen im 7. Band in Form eines Märchens die Rede ist.
Nun, aber Snape hat Harry immer beschützt, auch wenn er ihn vordergründig hat stetig auflaufen lassen. Das fing schon in Band 1 an, als Hermine dachte, Snape wolle Harry beim Quidditch schaden. Dabei war es Snape, der ihn auf dem Besen halten wollte. Er hat zudem, wenn man das deuten kann (ich musste es lesen) Harry gleich zu Beginn - natürlich in Form einer Bloßstellung - gesagt, dass er seine Mutter noch liebt.
Harry an sich, nun, man mag drüber streiten, was der jemals alleine geschafft hat (vom Patronus abgesehen)
. Nur ohne Snape wäre das vor allem auch in Band 7 sehr übel ausgegangen. Und Snape ging ein hohes Risiko ein. Harry wird schließlich zu einem seiner Söhne sagen, zu Albus Severus, der sich große Sorgen macht, nach Slytherin zu kommen, dass der tapferste Mann, den er je gekannt hat, ein Slytherin war. Und welche Kraft hat Severus da angetrieben? Die stärkste Kraft, die es gibt.
Hinzu kommt: Severus hat Lilly in Ruhe gelassen, hat sie James sozusagen überlassen. Er hat sich zurückgezogen und für sich gelitten. Er hat mit Dumbledore dann darüber gesprochen, dass er sie immer geliebt hat (deswegen auch sein Patronus). Ich weiß nicht, wenn Du keine solch starke Liebe bisher gekannt hast, dann kannst Du es vielleicht nicht nachvollziehen, wie es Snape ergangen ist. Er hat sich ja auch nie nach einer anderen Frau umgesehen. Und wenn er schon Lilly nicht erreichen konnte, so hilft er ihrem Sohn. Und er musste sich verstellen. Er kann ja nicht einfach sagen: Also Harry, pass auf, ich war mal der Freund deiner Mutter und so und so und so und - Zudem gab es ja noch etwas: Snape selbst hat Harry Voldemort auf den Hals gehetzt. Und was macht Voldemort? Tötet als Schlimmstes für Snape dessen große Liebe. Und Severus muss jetzt damit leben, dass ohne sein, mal salopp gesagt: "Duuhuuu, Voldi, also da gibts einen Jungen..." Lilly vielleicht nicht dem Avada Kedavra zum Opfer gefallen wäre. Snape hat damals Dumbledore und Trelawney belauscht, als diese von der Prophezeiung eines Jungen sprach, der Voldemort besiegen wird (und Dumbledore wusste, welche Niete die Frau sonst war, aber er wollte sie beschützen und stellte sie deshalb ein). Jetzt traf das auf Harry zu. Snape hat also Voldemort auf Harry angesetzt. Hätte er das nicht getan: Es gab noch einen anderen Jungen, dem diese Rolle hätte zufallen können: Neville Longbottom. Snape selbst kannte ja nicht die ganze Prophezeiung. Es ging da u.a. um den Geburtstag und der war ähnlich. Kann man eventuell dann auch so interpretieren, dass deswegen gerade Neville es war, welcher Nagini den Garaus machte.
Ok, das jetzt nur kurz
. Doch, für mich jetzt schon, was Literaturanalysen betrifft.