Wie geht ihr um, mit Corona, Covid-19

[abdurrazzaq]

Die Merkelsche Zahl von täglich 19200 neu positiv Getesteten werden wir nicht erst zu Weihnachten, sondern wohl schon bis Ende Oktober überschritten haben oder wir haben es bereits geschafft, wenn man die Dunkelziffer mit einbezieht. Zu Weihnachten sind selbst täglich sechsstellige Zahlen nicht mehr utopisch. Für viele wird es dann heißen: Weihnachten und Silvester allein zu Hause verbringen.
In meinem Landkreis Lüneburg gab es heute zwei neue Fälle. Die Inzidenz-Zahl liegt hier bei knapp unter 7. Und es ist hier seit Beginn der Pandemie noch kein Mensch an oder mit Corona gestorben.

[Grauer Wolf]

In der Tat. Insofern finde ich die ganzen Diskussionen um die Rosenmontagsumzüge irgendwie skurril. Ich mache jede Wette, daß am Rosenmontag sowieso niemand mehr freiwillig raus geht, wenn es nicht unbedingt sein muß. Es ist wirklich faszinierend, wie manche Leute sich immer noch nicht vorstellen können und immer noch nicht wahrhaben wollen, was hier auf uns zu rollt -- und wie schnell es kommen wird.

Hinzugefügt nach 48 Minuten 42 Sekunden:
im Kanton Schwyz findet im September in einer Mehrzweckhalle ein Jodelfest mit 600 Besuchern statt. Keine Maskenpflicht. Jetzt geht im Kanton Schwyz die Anzahl Infektionen durch die Decke. In der Notfallstation des Kantonsspital sind alle Betten belegt. Neue Patienten müssen abgewiesen werden. (Quelle: NZZ)

Kopf -> Tisch.

[blacksister´s ghost]

Da muß ja innerhalb Deutschlands auch das Beherbergungsverbot gekippt wurden sein, zumindest hab ich sowas für Sachsen vernommen. Andere sollen wohl mitgezogen sein. Keine Ahnung ob man sich damit einen Gefallen getan hat. Hält sich doch so schon nich jeder an Regeln...

[Grauer Wolf]

Mir kommt es vor, als bestehe ein erklecklicher Anteil unserer Zeitgenossen aus Autisten, die zwanghaft an ihrer alltäglichen Routine festhalten müssen, und sich deshalb nicht auf die besondere Situation einstellen können, ohne psychischen Schaden zu erleiden.

Mir kommt es vor, als könne ein erklecklicher Anteil unserer Zeitgenossen sich selbst nicht ausstehen und es somit auch keine fünf Minuten ohne Fremdbespaßung alleine nur mit sich selbst aushalten, ohne psychischen Schaden zu erleiden.

Ich komme mir inzwischen vor wie ein gesellschaftlicher Geisterfahrer.

[blacksister´s ghost]

Ich komme mir inzwischen vor wie ein gesellschaftlicher Geisterfahrer.

Jetzt erst?! Dann hast du lange durchgehalten.
Ich komme mir schon ewig vor, wie nirgends dazu passend, weil ständig fast jeder anders denkt als ich.

[Grauer Wolf]

Jetzt erst?! Dann hast du lange durchgehalten.

Bis jetzt kam ich mir vor wie ein Pfadfinder, der seine eigenen Wege sucht und geht.

[Selene]

Mir kommen viele Menschen überhaupt nicht erwachsen vor. Das meine ich jetzt nicht im Sinne von „bierernst“ und „Spaßbremse“ oder „zu nichts Verrücktem“ mehr fähig. Das kann und sollte man sein, egal wie alt man wird.
Ich meine damit, dass keine Selbstverantwortung übernommen werden möchte und es anscheinend Vielen gefällt, dass für sie gedacht wird. Wenn dann doch etwas ist, sind schnell alle anderen oder die Umstände schuld. Bloß nicht bei sich selbst anfangen. Selbstreflektion ist hart und unangenehm, aber wichtig, wenn sich etwas ändern soll.

[Grauer Wolf]

Mir kommen viele Menschen überhaupt nicht erwachsen vor. [...] Ich meine damit, dass keine Selbstverantwortung übernommen werden möchte und es anscheinend Vielen gefällt, dass für sie gedacht wird

Dem stimme ich voll und ganz zu. Das fängt mit der irrigem Vorstellung an, das Klopapier wachse von selbst auf der Rolle nach und endet mit der Frage: »Warum hast du mich nicht von meinem Tun und Handeln abgehalten?«

Selbstreflektion ist hart und unangenehm, aber wichtig, wenn sich etwas ändern soll.

Soll sich denn hierzulande überhaupt noch etwas ändern? Können wir uns denn überhaupt noch ändern?

Unter Kohl wollte der Großteil der Gesellschaft nicht, daß sich etwas ändert. Die Gesellschaft wollte, daß die guten, alten Zeiten auf immer und ewig währen. Unter Merkel hat die Gesellschaft dann verlernt, sich zu ändern. Unsere Gesellschaft will sich nicht nur nicht verändern. Sie kann es nicht mehr. Nicht aus eigenem Antrieb. Und nicht auf Druck von außen.

[abdurrazzaq]

Die Medien haben wieder mal ganze Arbeit geleistet. Sie berichteten von einem in letzter Zeit gestiegenen Absatz von Klopapier. und was sah ich heute in Hamburg: Massig Leute, die zwei oder mehrere Pakete Klopapier aus den Supermärkten, Discountern und Drogerien wegtragen. Der Hamster ist wieder da. Die Parkplätze an den Straßen werden wieder knapp, die Garagen, Dachböden und Keller werden wieder zu Klopapier-Lagern.

[Grauer Wolf]

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Die Entwicklung der vergangenen 10 Tage läßt sich nun definitiv nicht mehr mit einer Exponentialfunktion fitten. Ich mußte also einen neuen Fit ansetzen. Und des besagt nichts gutes. Die Anzahl der Tage bis zur Verdoppelung der Gesamtzahl aller bestätigten Infektionen hat sich im Verlauf selbiger 10 Tage von 70.2 auf 42.5 Tage verkürzt.

Edith meint: Wenn wir den derzeitigen Trend einfach mal extrapolieren, dann sind wir hier in Baden-Württemberg Ende Jahr bei ziemlich genau 200000 bestätigten Infektionen. Und wenn wir die Anzahl einfach proportional hoch skalieren, beenden wir das Jahr mit 6500 Toten.