Was verbindet euch mit schwarz sein*?

[blacksister´s ghost]

* Schwarz sein darf gegen beliebiges Wort (Grufti, Goth, ect.) gerne ausgetauscht werden


Da ja inzwischen immer mal "geschimpft" wird, das immer nur von Äußerlichkeiten die Rede ist, tauchen wir doch mal etwas ab in die Materie und geben dem ganzen etwas mehr Substanz. Was verbindet ihr damit? Was verbindet EUCH damit? Welchen Bezug habt ihr dazu? Ich bin gespannt, ob´s wirklich tiefer geht oder doch nur bei Äußerlichkeiten bleibt...

[Charlotte Sometimes]

Gut, dann legt ich mal los...

Was mich am allermeisten damit verbindet, ist weder die Kleidung noch die Musik.
Es ist meine Assoziation zum Vergänglichen und Tod.
Nicht das ich auch lebendige Dinge schätze,sehr sogar. (Menschen ,Tiere,Pflanzen sind mir lebendig lieber)
Aber ein Teil von mir fühlt sich zu der dunklen und oftmals auch rätselhafteren Seite,sehr stark hingezogen.
In Mythologien faszinieren und interessieren mich z.B mehr die dunklen Gottheiten und die Unterwelt,als die Lichtwesen.
Ich mag alte verlassene und verfallene Stätten,die eine Geschichte erzählen,Ruinen,Friedhöfe,Burgen etc.
An solchen Orten fühle ich mich wohl,wo manch anderer vllt eher das Grausen bekommt.
Mich interessiert der Tod und die Sterbeforschung,wie der Tod in anderen Kulturen behandelt wird,finde ich total spannend.
Ich schaue z.B auch gern so Sachen wie "Medical Detectives",Forensik interessiert mich total. Schauerliteratur,die "Dunkelheit" der menschlichen Psyche...
Kurzum es hat für mich etwas mit der Faszination vom Tod zu tun.Der in der "normalen" Gesellschaft doch eher ein Thema ist,was gern verdrängt wird. Man geht zur Beerdigung und die Sache hat sich bis zum nächsten Mal.
Und dieses "Gefühl" was mich irgendwie ausmacht,bringe ich mit schwarz zum Ausdruck,nicht einmal wirklich durchdacht.
Es ist damals nach und nach irgendwie einfach so dazu gekommen....damals wollte ich mich auch von den anderen abgrenzen teilweise auch schockieren und mich auch schützen,schwarz macht unnahbar,aber darum geht es mir heutzutage gar nicht mehr,für sowas brauch ich keine Farbe (Kontrast) mehr.Wenn Blau z.B meine Farbe wäre ,dann würde ich blau anziehen.
Aber ich fühle mich in anderen Farben auch einfach nicht wohl,rot ,lila und teilweise grün kann ich ab und zu mal anziehen,aber immer in Kombi mit schwarz. *Seltsamerweise male ich mich manchmal selbst bunt an,Masken*
Die Musik ist bei mir nicht das Ausschlaggebende,ich höre auch Sachen,die alles andere als schwarz sind.
(Jazz,Electro,Reggae,Blues,Rock,Metal wobei Metal auch sehr schwarz sein kann ,wenns nicht gerade heavy ist *lach*...)

[Herbstlaubrascheln]

~ Musik (ganz wichtig, seit meiner Jugend)

~ die Farbe Schwarz

~ Verfallenes, Vergangenes, Wildromantisches

~ Punk

~ Schauriges

~ entsprechende Literatur & Lyrik

~ Friedhöfe

~ toupierte Haare (oh, ist ja "Optik" - nun ja, ich lass`es jetzt einfach mal stehen)

~ Vergängliches

[blacksister´s ghost]

• Bei mir ist es die Vorliebe für skurriles, die schon seit Kindertagen da is. Ich hab schon als Kind The Munsters und Addams Family gesehen. Besaß eine Plüschfledermaus und fand Skelettschlüßelanhänger total toll. Ich weiß, dass ich als Grundschulschülerin im Schulhaus (in dem Gebäude waren 1. Klasse bis 10. Klasse untergebracht) mal ein Nietenarmband fand und mitgenommen hab. Und wenn irgendwo in den gegenüber liegenden Blöcken ein Leichenwagen stand, hab ich immer neugierig aus dem Fenster geschaut. Ich hab mir schon ziemlich zeitig die Frage gestellt, warum man überhaupt geboren wird, wenn man doch eh stirbt.

• Faszination für das Dunkle und was es ausstrahlt. Ich werd nie vergessen, als ich das erste mal einen Schwarzen sah. Vorallem passte die Atmosphäre dazu. Es war ein verregneter Abend...der Wind wehte und im Dunkel lief dieser Typ, dessen Mantel durch den Wind und die Bewegung hin und her schwang.

• Die Liebe zur Musik und zur Farbe. Vorallem in meinen miesen Spätteenie-Zeiten war die Musik etwas, was mich auffing. Und die Farbe erscheint facettenreich. Sie kann einem was geheimnisvolles, unnahbares geben...zugleich aber auch edel und stilvoll sein.

• Das anders sein. Das Denken. Das Handeln. Ich hab noch nie was auf Trends, Mode und dergleichen gegeben. Ich brauch keine Statussymbole und gebe mich mit einfachen und günstigen Dingen zufrieden. Ich lasse mich nich verbiegen und lege wert darauf mir treu zu sein. Ich bevorzuge Ehrlichkeit, egal wie hart sie manchmal ist. Heuchelei ist nich meins, genauso wie Arschkriechen. Gerechtihkeit ist mir wichtig. Ich bin teilweise ziemlich zurück gezogen und ein Einzelkämpfer...ich mach einfach mein Ding. Zudem kann und bin ich Gesellschaftskritisch. Ich kann mit der Welt der "Stinos" nichts anfangen.

Das alles hat sich irgendwann zu einem Ganzen ergeben...ich hab gemerkt, so wie ich bin, sind die Schwarze Szene und ich kompatibel .

[Rin.Kagamine]

Ich könnte es nicht an bestimmten Punkten fest machen.

Ich Hab halt anders gedacht als andere Kinder und tendierte immer zu dunkleren Sachen. Ich hab auch nie Mädchen meines Alters verstehen können. Ich war eher so ich selbst schon früher. Mir haben jetzt Sachen die andere Widerlich fanden oder erschreckt waren nicht so schlimm. Oder Mode Trends jagze ich nicht nach.

War früher immer mehr an Fantasy interessiert und stellte mir so eine Welt vor.

Ich hab auch mehr so Musik mit tieferer Bedeutung gehört und nicht so heile Welt Lieder.

Alles im allen waren das so Gründe, aber genau kann ich es nicht sagen. Meine Gefühle sagten einfach: ja das ist das richtige für mich.

[Grauer Wolf]

Was ich mit schwarz sein verbinde? Eigentlich gar nichts. Ich bin einfach nur so, wie ich bin.

Ein Schlüsselerlebnis hatte ich vor vielen, vielen Jahren, als ich noch jung und knusprig war. Die Cousine eines guten Freundes fragte mich dereinst, als wir zusammen im Auto unterwegs waren und mal wieder irgendwas in Richtung New Wave von Kasette lief, weshalb ich immer so düstere Musik höre. Ich: »Düstere Musik? Was meinst du?« Sie: »Na, die Musik, die hier gerade läuft, ist doch furchtbar düster. Und du hörst nur so Musik.« Ich: »Düster? Meine Musik ist doch nicht düster!« Sie: »Doch, die ist düster!« Ich: »o.O?!?«

Howard Jones -- Hide & Seek

Düster? Düster?? Ist das wirklich düster?!?

Damals habe ich zum ersten Mal bemerkt, daß der Graue Wolf vielleicht doch ein klein wenig anders tickt als der viel beschworene Mainstream. Aber düster? Schwarz? ICH??? In die Schublade haben mich andere gesteckt.

[Herbstlaubrascheln]

@Grauer Wolf
Aber Du bist doch beispielsweise auch in diesem Forum hier unterwegs, das ja doch eindeutig zuzuordnen ist. Nur von außen in Schubladen gesteckt werden - kann hier ja dann auch nicht komplett stimmen

[Grauer Wolf]

Joa.... irgendwann hab auch ich dann mal begriffen, daß es noch mehr von meiner Sorte gibt. Hat allerdings eine ganze Weile gedauert, nech?

... und dann war es schon zu spät.

[witchblood]

hmm naja das denken ist es bei mir.. umgang mit leben und tot..
und naja "klische" friedhöfe.. auch im ausland,..
egal ob spanien, griechenland, italien .. oder sonstwo wenn ich an einem fremden ort bin , geh ich automatisch aufn FH und mach Bilder
und musik zur entspannung

Hinzugefügt nach 2 Minuten 44 Sekunden:
achja und wegen den klamotten..
schwarz macht schlank..^^

[Soiled]

Ich bleib bei "darkly inclined", "Grufti/Goth" ist mir viel zu einschränkend.

Jedenfalls gibt's da so einiges. Vor allem die ganzen Kontraste und Widersprüche. Der Widerspruch zwischen Ratio und Emotio, der Widerspruch zwischen Ablehnung von Eliten und Identifikation mit Eliten, der Kontrast zwischen unterkühlter elektronischer bzw. experimenteller Musik und hyper-kitschigem sentimentalen Zeug ...

Ein bisschen Snobismus gehört auf jeden Fall auch dazu, obwohl ich natürlich nie so weit gehen würde, z.B. über "Stinos" zu reden. Ich find den Ausdruck immer noch unglaublich arrogant und herablassend.
Natürlich auch, sich mit den "unschöneren" Sachen in der Geschichte, der Medizin, der Sexualität und der Biologie zu befassen. Also sowas wie Nazis, Fehlbildungen, Parasiten, Paraphilien usw.

Eine solide Dosis Morbidität und ein wenig Misanthropie schadet auch nicht. Wobei man es mit der Misanthropie niemals übertreiben darf, sonst wird das eine selbsterfüllende Prophezeiung und fällt einem mächtig auf die Füße.

Ein bisschen Dekadenz ist sicher auch dabei. Und ein Hauch Retro, im Sinne von "Schiller statt Fitzek", nicht im Sinne von Technologie-Verweigerung.

Was es für mich nicht ist: Ein "Lebensgefühl". Wenn man etwas nur "fühlt" und es nicht durch Handlungen zum Ausdruck bringt ist es in meinen Augen wenig wert. So wie wenn jemand behauptet, mich zu lieben (kann ja durchaus sein) aber nichts in den Taten darauf hindeutet, dass es auch tatsächlich stimmt.

Und was auch nicht: Romantik. Ich weiß, für viele gehört das dazu, aber ich bin nun einmal ein schrecklich unromantischer Mensch.