Wie geht ihr um, mit Corona, Covid-19

[Herbstlaubrascheln]

Was tatsächlich auffällt, was seit Wochen nicht mehr ankommt, ist Desinfektionsmittel für die Hände. Das war sehr schnell leer gekauft, dann kam es immer wieder mal in geringeren Mengen nach und war sofort vergriffen - seitdem ist nichts mehr zu bekommen. Die Leute geben es nun auch schon auf, großartig danach zu fragen; das zieht sich nun schon seit Anfang März.

[Grauer Wolf]

So langsam aber sicher scheint es den Leuten daheim langweilig zu werden. Ein Freund hat heute Abend angerufen. Eben erst habe ich das Telephon wieder weggelegt -- nach sage und schreibe geschlagenen drei Stunden. Ich glaube, das war das längste Telephongespräch, das ich bisher in meinem Leben geführt habe.

[Phönix75]

@Herbstlaubrascheln

Nein. Es findet kein Auffüllen zwischendurch statt. Da ich regelmäßig alle 2 Tage frisch einkaufe und das oft auch schon relativ früh am Tage und ich kaum noch Hamsterkäufer sichte, weil mittlerweile aufgepasst wird, dass die Leute hier nicht über die Stränge schlagen, bin ich fest davon überzeugt, dass es Liefer- bzw. Produktionsengpässe gibt. Ich meine, ich kann dass absolut nachvollziehen. Man war auf diesen Abverkauf nicht eingestellt und somit kommt nicht so schnell wieder was nach. Nur finde ich es eben, nicht zum ersten Mal, bedenklich wenn von ganz oben verkündet wird, es gäbe keine Lieferengpässe. Außerdem ist Lagerhaltung mittlerweile sowieso out, weil das Kapital bindet. Den dusseligen Hamsterkäufern sei Dank.

[blacksister´s ghost]

Außerdem ist Lagerhaltung mittlerweile sowieso out, weil das Kapital bindet.

Das kannst du so auch nich sagen. Wenn ich manchmal überleg was wir allein durch unser Hauptgeschäft noch Monate an Ware davon über haben. Kommt ja alles aus dem Zentrallager. Da hab ich mir auch schon manchmal gedacht, was das alles für Kohle is. Sofern Zentrallager vorbereitet sin, haben die auch die Masse da. Ich hab mal gehört, dass für die Läden die Warenlieferung so kalkuliert is, dass trotzdem Ware da is, auch wenn mal eins zwei Wochen nix kommt und ich denke, so wird auch mit Zentrallagern verfahren. Die müßen ja genauso davon ausgehen, dass deren Lieferant mal Engpässe hat. Und aktuell kann das schon gut sein, dass schlichtweg die Hersteller und Produzenten nich nachkommen. Hat dann aber nich viel mit den Zentrallagern der Geschäfte zu tun.

Zumindest seh ich das so...

[Grauer Wolf]

Hmm..... das mag im Handel und Vertrieb und in kleineren Betrieben so sein. Aber was man aus der Großindustrie liest, klingt anders. Ich glaube nicht, daß ein Autohersteller in seinen Produktionsstätten mehr als für ein oder zwei volle Produktionstage Teile im Lager vorrätig hat -- wenn überhaupt. Die Sachen werden immer gerade nur knapp vor kurz angeliefert. Da die Autohersteller ja selber keine Teile mehr produzieren, sondern nur noch von Zulieferern entwickelte und gebaute Teile zusammenschweißen, -schrauben und -kleben, bräuchten die gigantische Lager, wenn die ihre Produktion für mehr als ein, zwei Tage absichern wollten. Und das ist denen zu teuer -- zumal ja im Falle des Falles die Kosten für Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit auf die Sozialsysteme abgewälzt werden können und die Firmenbilanz kaum belasten. Siehe meinen weiter oben verwendeten Begriff »Plündern der Sozialsysteme«.

[Herbstlaubrascheln]

@Phönix75
Ich hatte gesagt, dass ich für den Lebensmittelbereich nicht sprechen kann, weil ich da nicht arbeite und auch die Situation in einer Stadt mit Berlin nicht verglichen werden kann mit dem, was in unseren Geschäften passiert. Dass meine Aussage für alles gültig ist, hab`ich nirgendwo behauptet - ich wollte lediglich aus meiner (Verkäufer) Sicht erklären, wieso man den Eindruck haben kann, die Ware würde immer weniger.

[CaptainMorgan]

Was tatsächlich auffällt, was seit Wochen nicht mehr ankommt, ist Desinfektionsmittel für die Hände. Das war sehr schnell leer gekauft, dann kam es immer wieder mal in geringeren Mengen nach und war sofort vergriffen - seitdem ist nichts mehr zu bekommen. Die Leute geben es nun auch schon auf, großartig danach zu fragen; das zieht sich nun schon seit Anfang März.

Glaubst du dass es da Lieferengpässe gibt?

Hinzugefügt nach 51 Minuten 30 Sekunden:
"Supermärkte und Apotheken gelten als systemrelevant, auch Banken halten derzeit den Betrieb aufrecht. Doch Mitarbeiter beklagen mangelnden Schutz und rücksichtslose Kunden. Jetzt treffen die Geschäfte erste Vorkehrungen."

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... andel.html

Ohne Worte, so viel zur "zivilisierten Welt" anno 2020...

[Phönix75]

Die Dänen sind wirklich deutlich kreativer im Kopf und es wirkt:

https://www.watson.de/international/sup ... esem-kniff

[Mio]

Hier hält man sich halbwegs an den Abstand, jedenfalls da, wo ich gestern war. War ein Rewe, da gabs Markierungen - aber noch keinen Schutz für die Frauen an der Kasse (Männer hab in beim Rewe noch nicht gesehen, eher beim Edeka und woanders). Und bei der Post haben alle gleich freiwillig an die 2m Abstand gehalten.

Ich glaube das auch nicht, dass es - angeblich - keine Lieferengpässe gibt. Selbst wenn jeden Tag bei Hakle, wie man lesen konnte, 50 LKWs an Toilettenpapier rausgehen, braucht man das nur mal auf ganz Deutschland hochzurechnen. Aber dm schreibt ja tapfer im Internet, vor allem auf FB, dagegen an, dass es Lieferengpässe gibt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt . Bei Toilettenpapier mache ich mir erst in ein paar Wochen Sorgen, aber bei Taschentüchern, wenn das so weitergeht, bald eher. Hat aber was damit zu tun, dass ich auch noch ne chronische Atemwegserkrankung hab, bei der die Nase ständig läuft (ich hab schon öfter Leuten gesagt, dass ich nicht erkältet bin, da wird öfter gefragt). Tja, ich hoffe jetzt halt, wenn ich rausgehe, dass gerade das da nicht passiert. Hab mir da gestern schon ein paar Angebote für Stofftaschentücher angesehen, für den Notfall. Finde die zwar nicht sooo toll, aber wenn, wäre das auch was.

Autozulieferer arbeiten ja sozusagen "just in time", da darf man gespannt sein, wie das noch enden wird. Und ob die Aussage von Altmaier, dass es wegen Corona keine Arbeitslosen geben werde, genauso in die Geschichte eingehen wird wie Blüms sichere Renten.

Man hat jetzt allerdings auch nicht mit so einer Situation gerechnet, weil bisher ja alles funktioniert hat und China ist ja irgendwie auch weit, weit weg (mal etwas überspitzt gesagt). Und die, die Mangelsituationen, schlimmer, erlebt haben, sind mittlerweile dabei, auf natürlichem Wege wegzusterben. Kriegsgeneration.
Was mich dann aber doch interessieren würde, wäre, was die ganzen sog. Satiriker (nein, ich bin diesbezüglich nicht Tucholskys Meinung) sagen würden, wenn sie dann mal älter und alt sind und jemand sagt sowas in der Art: Ist ja gut, wenn ihr sterbt, dann bleiben die jüngeren Menschen übrig, die (jasovielbesserseien).
Wer gerade damit umgehen kann, besser jedenfalls, sind zudem die älteren und auch alten Menschen, wie es aussieht. Was mir meine Mutter erzählt hat von früher, dass ihre Eltern sehr sparsam gelebt haben, das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen (z.B. einmal Badewanne auffüllen für alle).

Hinzugefügt nach 44 Minuten 40 Sekunden:
Habs mir gedacht, der Markus wollte wieder schneller sein als alle anderen mit Ausgangssperre.

[CaptainMorgan]

Wie erwartet:

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... us,Rt6bDgj