Grasblut hat geschrieben: ↑Donnerstag 31. Oktober 2019, 11:26
Hä? Nur weil man wichtigen Berufen Respekt zollt, muss man doch nicht automatisch auch in diesen arbeiten.
Versteh ich auch nicht. Ich hab nix mit Kindern zu tun (und mag sie nicht mal), kann aber doch trotzdem Lehrer toll finden. Und ich hab auch nichts mit Abfallentsorgung zu tun, aber ich bin ein großer Fan der Müllabfuhr - wenn die nicht wären hätten wir sehr schnell ein massives Problem.
Heimfinderin hat geschrieben: ↑Donnerstag 31. Oktober 2019, 11:50
Mein Steckenpferd ist mehr die frühkindliche Entwicklung,
Ooooh, stimmt - an die hab ich jetzt gar nicht gedacht, die hatte ich nicht auf dem Radar - sehr guter Hinweis, danke.
Das Problem ist ... ich versteh nicht viel davon. Meine erste Reaktion wäre "ja klar, zu früh in die Krippe, keine stabile Bindung aufgebaut, empathieunfähig - wen wundert's". Aber das ist natürlich viel, viel zu einfach gedacht. Und immer, wenn ich eine zu einfache Antwort finde, denk ich mir, dass ich noch zu wenig von dem entsprechenden Thema weiß, weil Antworten *nie* einfach sind, grad wenn es um sowas komplexes wie Gruppenpsychologie geht ...
Was ich mir noch vorstellen kann: Dass die überhastete Wiedervereinigung im Osten durchaus sowas wie ein kollektives Trauma hinterlassen hat. Auf einmal machen die ganzen Betriebe dicht, man fühlt sich nutzlos, Lebensentwürfe und Pläne lösen sich in Luft auf ... kann mir keiner erzählen, dass so eine große Verunsicherung nicht Spuren hinterlässt. Und ekligerweise pflanzt sich sowas ja über Generationen hinweg fort, Stichwort Epigenetik.
Aber, ja, das würde den Thread hier massiv sprengen. Mehr als nur an der Oberfläche kratzen können wir hier wirklich nicht.
Spannender Link.
Ich hab mal schnell den dort erwähnten
Andreas Hechler nachgegoogelt - männliche Gender-Forscher sind mir ja immer sehr sympathisch, weil die imho gefühlt noch mehr Hass abkriegen als Frauen, so als Vol...äääh...Geschlechtsverräter.
Der macht und schreibt wirklich viele ausgesprochen interessante Sachen, auch und grade im Bereich Jungenarbeit, was ja imho ein sträflichst vernachlässigtes Thema ist.
Und bevor hier jemand behauptet, ich hätte Männlichkeit mit Rechtextremismus gleichgesetzt: Das habe ich nicht. Frauen können das genauso, nur anders. Ein sehr schönes Zitat von besagtem Herrn: "Bezogen auf Motivlagen hat der Neonazismus bei Frauen eine eher kompensatorische Funktion: Er soll für eigene Benachteiligungen entschädigen und qua Abgrenzung nach unten die höhere Statuspositionen und Zugehörigkeit zur dominanten Mehrheit demonstrieren. Bei Männern hat er eine eher affirmative Komponente: Es geht um die Sicherung des Machterhalts gegenüber konkurrierenden Gruppen."
Hat deutliche Parallelen zu Colorismus. Nicht-weiße werden von Weißen diskriminiert, sie selber diskriminieren Leute, die eine noch dunklere Hautfarbe haben. Traurig sowas ...
Bloody Arthur hat geschrieben: ↑Donnerstag 31. Oktober 2019, 13:29
Ihr habts echt drauf mit der Zielführenden und Themen-bezogenen Diskussion.
Hey, ich geb mir Mühe! Wirklich! Du willst gar nicht wissen, wie viele Spitzen ich schon um des lieben Friedens willen gekappt habe ...