Kann man auch so formulieren, ja. Und das äußert sich bei jedem anders, je nach Umfeld.SchwarzeKatz hat geschrieben: ↑Sonntag 27. Oktober 2019, 16:24 Also das kollektive, weibliche, "gehirn"gewaschene Unterbewusste?
Das ganze ist natürlich ein bisschen komplexer, aber da müsste ich jetzt Seiten schreiben. Und eigentlich sind wir hier ja eh schon meilenweit vom Ausgansthema entfernt. Glücklicherweise ist das Thema "die Welt retten" so unspezifisch, dass alles, aber wirklich alles hier reinpasst.
Kann man, klar. Aber ich seh das so ähnlich wie beschissene Beziehungen, in denen Leute bleiben, obwohl sie sich hundsmiserabel dabei fühlen. Wenn ich da großäugig frage "Ja, aber warum verändern sie denn nichts? Oder warum gehen sie nicht einfach?" zeugt das bestenfalls von grenzenloser Naivität meinerseits. Manchmal (bzw. oft) ist das Fügen in bestehende Strukturen einfach leichter, als sich dagegen aufzulehnen.Selbst wenn man nicht drüber nachdenkt,könnte man doch spüren:"Hey, das fühlt sich scheiße,leidvoll und ungerecht an,das kann doch nicht richtig sein!"
Kann natürlich sein - das eine schließt das andere ja nicht aus. Geschlechterrollen existieren ja nicht nur in den Köpfen sondern auch in gesellschaftlichen Strukturen, und diese Strukturen machen es für alle schwer, aus ihren Rollen auszubrechen.Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Sonntag 27. Oktober 2019, 16:28 Kann es nicht auch sein, daß die Mütter aus ihrer Sicht letztendlich einfach nur das Beste für ihre Kinder wollen? Die Söhne sollen stark genug sein, um im Wettkampf der Alpha-Männchen einen guten Platz zu gewinnen, die Töchter begehrenswert genug, um ihren Platz an der Seite eines diese Alpha-Männchen zu finden....
Man kann das von Dir geschilderte Verhalten allerdings auch dahingehend interpretieren, dass die Mütter ihren Töchtern unterbewusst nicht zutrauen, selber "Alpha-Weibchen" unter den "Alpha-Männchen" (Brrrrr, ich hasse diese Ausdrücke ...) zu sein und sich selber zu versorgen, sondern jemanden brauchen der sie finanziell versorgt. Einen minimalen Hauch davon hab ich zu spüren bekommen, als ich als Teen in Richtung Autobahnbau gehen wollte und mir mein Vater abgeraten hat. Natürlich wollte er mich nur "schützen", weil das - grade damals - echt kein Spaß für eine junge Frau war, sich in einer männerdominierten Umgebung durchzusetzen und Respekt einzufordern. Aber indirekt hat er mir eben auch nicht zugetraut, das zu schaffen. Na ja, im Nachhinein bin ich ihm dankbar, ich hätte das sicher nicht mit meiner Umwelt-Attitüde unter einen Hut gekriegt.
Das mit dem "begehrenswert" stößt mir übrigens auch ein bisschen sauer auf. Die Leistungsfähigkeit von Frauen ist ja genauso relevant wie die von Männern, auch unbezahlte Arbeit ist Arbeit. Die sitzen ja nicht den ganzen Tag da und schauen hübsch aus. Aber vermutlich ist das nur im übertragenen Sinne gemeint.
Auch mittelfristig nicht. Da hab ich vor einer Weile einen spannenden Artikel zu dem Thema gelesen. Aus der Sicht eines Evolutionsbiologen, und ich bin ja eh ein großer Freund der Theorie, dass kulturelle Informations-Schnipsel ("Memes" im Dawkins'schen Sinne) und Schnipsel biologischer Strukturen (Gene halt) ähnlichen Prozessen unterworfen sind. Man fängt mit Kopien an, manchmal mutieren die, und die Mutationen können sich entweder positiv oder negativ auswirken.Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Sonntag 27. Oktober 2019, 18:19 Das zu tun, was alle anderen auch tun, ist kurzfristig gesehen erst einmal keine schlechte Überlebensstrategie....
Zitat: "Whether it is constructing an igloo, hunting an antelope, lighting a fire, making a longbow or processing cassava, we learn not by understanding from first principles, but by imitating. (....) Further studies show that the verb to ape, meaning to copy, is ironically misplaced: the only ape with the instinct to imitate is us. (...) No doubt some less useful ideas were mixed in with them, like the need for a ritual dance to make the rains come, or the conviction that sacrificing a goat will persuade the volcano not to erupt. But overall we apparently did better by copying without question than by assuming, like the chimps, that we were smart enough to tell which steps we could safely ignore. Of course cultural evolution can take us only so far. Now we have the scientific method to tell us that, yes, we really do need to leave the cassava for two days, but, no, the volcano does not care about the goats."
Stell ich mir auch stressig vor. Ich mein, wenn ich autofahre bleibt mir doch nix anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass die Qualitätskontrolle gute Arbeit geleistet hat und mir das Ding nicht unter dem Hintern auseinanderfällt.blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Sonntag 27. Oktober 2019, 18:36 Man muß ja nich alles und jedem trauen, aber nur aus Misstrauen zu bestehen is auch nich das Wahre.
So viel Fachwissen, um das Ding auf Herz und Nieren zu prüfen, hab ich einfach nicht, und ich habe weder Zeit noch Lust, mir dieses Wissen anzueignen.