Ein wichtiges Stichwort dabei ist "internalisierte Misogynie". Es gibt halt viele Frauen, die andere Frauen (und auch sich selbst) unterbewusst immer noch für minderwertiger als Männer halten. Würden sie sicher nicht zugeben, ist aber so. Aber weil das eben eine unterbewusste Einstellung ist manifestiert die sich in den Handlungen, nicht unbedingt in den Gedanken.
Also das kollektive, weibliche, "gehirn"gewaschene Unterbewusste?
Und starre Geschlechterrollen muss man auch erst einmal als solche erkennen. Wenn man irgendwo auf dem Dorf lebt, am besten noch illiterat, umgeben von Leuten, die einem genau diese starren Geschlechterrollen vorleben, kopiert man das halt und denkt nicht drüber nach.
Selbst wenn man nicht drüber nachdenkt,könnte man doch spüren:"Hey, das fühlt sich scheiße,leidvoll und ungerecht an,das kann doch nicht richtig sein!"
Und ab da könnte man durchaus in der Lage sein, das System in frage zu stellen.^^
Oder nicht?
Ich weiß jetzt nicht, ob ich das mit der internalisierten Misogynie so unterschreiben würde. Kann es nicht auch sein, daß die Mütter aus ihrer Sicht letztendlich einfach nur das Beste für ihre Kinder wollen? Die Söhne sollen stark genug sein, um im Wettkampf der Alpha-Männchen einen guten Platz zu gewinnen, die Töchter begehrenswert genug, um ihren Platz an der Seite eines diese Alpha-Männchen zu finden....
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
SchwarzeKatz hat geschrieben: ↑Sonntag 27. Oktober 2019, 16:24
Und starre Geschlechterrollen muss man auch erst einmal als solche erkennen. Wenn man irgendwo auf dem Dorf lebt, am besten noch illiterat, umgeben von Leuten, die einem genau diese starren Geschlechterrollen vorleben, kopiert man das halt und denkt nicht drüber nach.
Selbst wenn man nicht drüber nachdenkt,könnte man doch spüren:"Hey, das fühlt sich scheiße,leidvoll und ungerecht an,das kann doch nicht richtig sein!"
Und ab da könnte man durchaus in der Lage sein, das System in frage zu stellen.^^
Oder nicht?
Ich muß da irgendwie an das Buch "Die Welle" denken. Im Prinzip ging´s dort zwar darum, den Schülern anhand eines Experimentes zu zeigen wie schnell sich etwas verselbständigen kann, aber auch wie schnell man unbewusst Teil von etwas wird. Ging dort zwar um die NS-Zeit, aber trotzdem.
Lange Rede, kurzer Sinn...ich denk Soiled liegt mit ihrem Gedanken gar nich mal so falsch. Zum einen kennen die Leute es nich anders...woher auch, wenn sie ab vom Schuß sin und dann wird natürlich auch blind kopiert. Die, die vll. merken, dass was schief läuft, wollen bestimmt auch nich bewusst aus der Reihe tanzen.
Ich zitiere mal ein paar Worte aus einem Buch welches ich momentan lese, ich finde es gerade sehr passend:
"Sowohl die Bereitschaft anderen bedingungslos zu folgen,als auch die Erwartung ,dass den eigenen Befehlen strikt gehorcht wird sind unter Umständen an ein genetisches Programm von Herrschaft und Unterordnung gebunden,das auch bei anderen sozialen Lebewesen verbreitet ist.Aber ob es nun eine solche genetische Veranlagung gibt oder nicht:
Wenn Herrschaft und Unterordnung in gesellschaftlichen Formen verankert und den Kindern beigebracht werden,ist keine Unterscheidung mehr möglich ,was "natürlich" und was "künstlich" ist.
Nicht alle Menschen gehorchen blindlings. Überdies neigen Menschen,die zum Gehorsam gezwungen werden dazu, andere ebenfalls zum Gehorsam zu zwingen,wenn die Möglichkeit besteht.Wenn Kinder lernen ,sich selbst nicht zu trauen ,dann haben sie als Erwachsene kaum eine andere Wahl,als sich jemand anders zu suchen,auf den sie vertrauen können,vorallem in schwierigen Situationen.
Das zeigt uns das ein Großteil der autoritären Einstellung erlernt ist.
In gesellschaftlichen Hierarchien geht es um Macht und Autorität.
Dazu ist ,neben anderen Dingen ,die Moral getreten ,um die Macht zu rechtfertigen."
*Auszug aus "Masken der Macht"*
Phönix75 hat geschrieben: ↑Sonntag 27. Oktober 2019, 18:12
Ich traue nur mir über den Weg... sonst niemanden.
Is aber auch nich ganz gesund, wenn du mich fragst.
Man muß ja nich alles und jedem trauen, aber nur aus Misstrauen zu bestehen is auch nich das Wahre.
Und das kann ich beurteilen, weil ich teilweise keinen Scheiß besser bin.
Ich weiß, dass das nicht gesund ist. Alleine schon, wenn man ab und zu mal etwas selbstreflektiert, merkt man, dass man sich selbst in einigen Möglichkeiten beschneidet. Aber: Vertrauen aufbauen ist schwer und dauert lange. Vertrauen zerstören geht von einer auf die nächste Sekunde. Irgendwann hab ich mir gesagt, dass ich kein Hamster im Laufrad bin.
Ich kann schon nachvollziehen was du sagst.
Persönlich seh ich´s inzwischen zum Glück etwas anders.
Ich hab die letzten Jahre durch mein Misstrauen so viel Zeit vergeudet, ich will das gar nich mehr.
Es hat quasi was von einer persönlichen Challenge, dass ich mein Misstrauen hinter mir lass und einen Schritt nach vorn mach.
Hin und wieder klappt´s