Anvil ist ein Video von Hélène Jeudy und Antoine Caëcke, die unter dem Namen GERIKO zusammenarbeiten, zu einem elektronischen Musikstück von Lorn.
Blöderweise bin ich über ein Interview der beiden Künstlerinnen auf dieses Video aufmerksam geworden. Ich kannte die Geschichte, die in diesem Video erzählt wird, also schon bevor ich mir das Video selbst zu Gemüte geführt habe. Nachdem ich das Video nun gesehen und für gut befunden habe, frage ich mich allerdings, ob man die Geschichte, die hier erzählt wird, ohne Vorwissen überhaupt erkennen oder verstehen kann.
Also erfreche ich mich jetzt einfach einmal, in die Runde der geneigten Leserinnen und -außen der Dunklen Arche, die dieses Video noch nicht kennen, nach Eurer ganz persönlichen Interpretation zu fragen: Welche Geschichte habt Ihr in diesem Video erzählt bekommen? Was passiert hier?
Musik-Video: Lorn Anvil
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Musik-Video: Lorn Anvil
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
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Re: Musik-Video: Lorn Anvil
Echt deprimierend...
...wer etwas mit klassischer Science Fiction vertraut ist, kennt natürlich solche Konzepte der Bevölkerungskontrolle und solche des Uploads menschlichen Bewußtseins (Soylent Green, Logans Run... ...William Gibsons Werke, auch bei Stanislaw Lem)...
...das Leitmotiv des mechanistisch- zwangsläufigen, der sich durch das Filmchen zieht, ist besonders unangenehm...
...wer etwas mit klassischer Science Fiction vertraut ist, kennt natürlich solche Konzepte der Bevölkerungskontrolle und solche des Uploads menschlichen Bewußtseins (Soylent Green, Logans Run... ...William Gibsons Werke, auch bei Stanislaw Lem)...
...das Leitmotiv des mechanistisch- zwangsläufigen, der sich durch das Filmchen zieht, ist besonders unangenehm...
Re: Musik-Video: Lorn Anvil
Hmmm. Ja, schon, die Story find ich etwas verworren rübergebracht, dafür dass sie eigentlich so simpel ist, aber in dem Video scheint es ja eher um hübsche Hintergründe zu gehen. Die dann aber leider so hübsch sind, dass man von den Details, die die Geschichte erzählen, ziemlich abgelenkt wird. Ich frag mich, wie das Storyboard von denen ausgesehen haben mag. Und obendrein werden zu viele falsche Fährten gelegt ...
Beispiel: Bei 0:38 sieht man ihre Füße in Schuhen, sehr auffällig. Übrigens ein pet peeve von mir, wenn Schlappen so animiert werden, als wenn sie an den Füßen festkleben. Das ist einfach nur faul, Leute ...
Ab 2:23 sind ihre Füße wieder massiv im Fokus, diesmal ohne Schuhe. Also denkt man sich, dass das irgendwas zu bedeuten haben könnte, sonst wäre es nicht so auffällig gemacht worden. Ihre Klamotten hat sie ja noch an. Aber, nein - es ist vollkommen irrelevant.
Man denkt auch, dass es irgendwie um Sex ginge, logisch - die Kabel/Tentakel gehen schon sehr in die Richtung. Aber, nein, wiederum passiert nix, für die Handlung spielt es keine Rolle. Übrigens ein weiterer pet peeve von mir: Wenn Brüste so gezeichnet werden, als ob sie nur mit Farbe bemalt wären, nicht als ob sie unter Stoff stecken würden. Ist nur lahmer Fanservice.
Und weil das ganze Video voll mit solchen visuellen Sackgassen ist hab ich das Datum am Ende, was ja sehr wichtig für die Story ist, beim ersten Mal anschauen glatt übersehen. Und auch die Urnen am Anfang hab ich kaum wahrgenommen. Mehr als einen generellen "Irgendwie-Zukunft-und-irgendwie-Cyborg"-Vibe hab ich da zuerst einfach nicht rausholen können. Kann aber auch sein, dass ich einfach nur unaufmerksam war, weil mich das Thema ein wenig langweilt; gibt halt elend viele Filme, die in diese Richtung gehen.
Alles in allem würde ich sagen: Zu viel Form, so dass sie den Inhalt überlagert. Dekorativ, ja, aber für meinen Geschmack zu viel Deko. Und von visuellem Storytelling verstehe ich leider zu wenig, um genau sagen zu können, was da schief gelaufen ist.
Beispiel: Bei 0:38 sieht man ihre Füße in Schuhen, sehr auffällig. Übrigens ein pet peeve von mir, wenn Schlappen so animiert werden, als wenn sie an den Füßen festkleben. Das ist einfach nur faul, Leute ...
Ab 2:23 sind ihre Füße wieder massiv im Fokus, diesmal ohne Schuhe. Also denkt man sich, dass das irgendwas zu bedeuten haben könnte, sonst wäre es nicht so auffällig gemacht worden. Ihre Klamotten hat sie ja noch an. Aber, nein - es ist vollkommen irrelevant.
Man denkt auch, dass es irgendwie um Sex ginge, logisch - die Kabel/Tentakel gehen schon sehr in die Richtung. Aber, nein, wiederum passiert nix, für die Handlung spielt es keine Rolle. Übrigens ein weiterer pet peeve von mir: Wenn Brüste so gezeichnet werden, als ob sie nur mit Farbe bemalt wären, nicht als ob sie unter Stoff stecken würden. Ist nur lahmer Fanservice.
Und weil das ganze Video voll mit solchen visuellen Sackgassen ist hab ich das Datum am Ende, was ja sehr wichtig für die Story ist, beim ersten Mal anschauen glatt übersehen. Und auch die Urnen am Anfang hab ich kaum wahrgenommen. Mehr als einen generellen "Irgendwie-Zukunft-und-irgendwie-Cyborg"-Vibe hab ich da zuerst einfach nicht rausholen können. Kann aber auch sein, dass ich einfach nur unaufmerksam war, weil mich das Thema ein wenig langweilt; gibt halt elend viele Filme, die in diese Richtung gehen.
Alles in allem würde ich sagen: Zu viel Form, so dass sie den Inhalt überlagert. Dekorativ, ja, aber für meinen Geschmack zu viel Deko. Und von visuellem Storytelling verstehe ich leider zu wenig, um genau sagen zu können, was da schief gelaufen ist.
Haben sie im Interview auch gesagt, weswegen "Antoine" einen Männernamen hat?
Re: Musik-Video: Lorn Anvil
Also ich versuche es mal.... Ich denke:
Das ganze spielt in einer dystopischen, ungesunden Zukunft, in der alles extrem technisiert ist und es unzählige/viel zu viele Menschen gibt... Außerdem wurde die Braunkohle immer noch nicht abgeschafft... zumindest dem Rauch nach? Oder entsteht der Rauch beim verbrennen der Menschen? Hmmm...
Naja, ne junge Frau fliegt in irgend eine Fabrik,(an der Stelle sieht man das dort noch Graß wächst, womit ich nicht gerechnet hätte, hat das was zu bedeuten?)
Die Frau geht durch einen archivartig sortierten Raum in dem viele Urnen aufbewahrt werden...
Als nächstes loggt sie sich in ihr favorisiertes Computerprogramm ein, sie hatte ja mehrere zur Auswahl. Im Programm sieht die Welt ganz anders aus, auch etwas schöner... sie geht dort auf ein Gebäude zu in dem auch andere Menschen auf sie warten... Das ganze gefällt ihr, denke ich und ist ein ziemliches "Neuronen-Feuer"
Das könnte entweder einfach nur ne virtuelle "bessere Welt" oder ne art Paradies nach dem Tod sein...
Jedenfalls existiert sie nur noch dort, denn ihr Körper wurde eingeäschert und ins gut sortierte Archiv verlagert...
Vll. gibts einfach zu viele Menschen und deshalb wird der "Geist" in ne Virtuelle Welt verlagert? Vll. soll das heißen "ihr verliert den Bezug zur Realen Welt, wenn ihr nur vorm PC hängt", aber sie hat sich trotzdem dafür entschieden? Vll. ist sie einfach Süchtig nach dieser virtuellen Welt? Der Mensch verschwindet hinter all der Technik... Oder die ganze virtuelle Welt ist doch gar nicht so schön und sie wurde versklavt... oder musste da hin weil sie arg verschuldet war oder kein Plan... Dafür wirkte mir diese virtuelle Welt aber zu positiv....Vll. ist das auch ne Falle.... Aber ich denk eher sie flieht in dieses virtuelle Paradies, vor der Realität und opfert ihr Leben dafür.
Das ganze spielt in einer dystopischen, ungesunden Zukunft, in der alles extrem technisiert ist und es unzählige/viel zu viele Menschen gibt... Außerdem wurde die Braunkohle immer noch nicht abgeschafft... zumindest dem Rauch nach? Oder entsteht der Rauch beim verbrennen der Menschen? Hmmm...
Naja, ne junge Frau fliegt in irgend eine Fabrik,(an der Stelle sieht man das dort noch Graß wächst, womit ich nicht gerechnet hätte, hat das was zu bedeuten?)
Die Frau geht durch einen archivartig sortierten Raum in dem viele Urnen aufbewahrt werden...
Als nächstes loggt sie sich in ihr favorisiertes Computerprogramm ein, sie hatte ja mehrere zur Auswahl. Im Programm sieht die Welt ganz anders aus, auch etwas schöner... sie geht dort auf ein Gebäude zu in dem auch andere Menschen auf sie warten... Das ganze gefällt ihr, denke ich und ist ein ziemliches "Neuronen-Feuer"
Das könnte entweder einfach nur ne virtuelle "bessere Welt" oder ne art Paradies nach dem Tod sein...
Jedenfalls existiert sie nur noch dort, denn ihr Körper wurde eingeäschert und ins gut sortierte Archiv verlagert...
Vll. gibts einfach zu viele Menschen und deshalb wird der "Geist" in ne Virtuelle Welt verlagert? Vll. soll das heißen "ihr verliert den Bezug zur Realen Welt, wenn ihr nur vorm PC hängt", aber sie hat sich trotzdem dafür entschieden? Vll. ist sie einfach Süchtig nach dieser virtuellen Welt? Der Mensch verschwindet hinter all der Technik... Oder die ganze virtuelle Welt ist doch gar nicht so schön und sie wurde versklavt... oder musste da hin weil sie arg verschuldet war oder kein Plan... Dafür wirkte mir diese virtuelle Welt aber zu positiv....Vll. ist das auch ne Falle.... Aber ich denk eher sie flieht in dieses virtuelle Paradies, vor der Realität und opfert ihr Leben dafür.