Erstes schwarzes Loch fotografiert

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Grasblut
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Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Grasblut »

Gestern war es soweit: Das erste schwarze Loch bzw ein Radiobild des Ereignishorizontes eines schwarzen Lochs wurde gestern veröffentlicht

http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... rzen-loch/

Hatte noch jemand wie ich Gänsehaut bei diesem Meilenstein in der Geschichte der Menscheit?
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Lylia

Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Lylia »

Ja, ich sah die Doku auch und fand es recht interessant, ein schwarzes Loch so fotografiert und da kommen einem gleich zig Gedanken das schwarze Loch betreffend:

Ist es wirklich eine Passage zu einem anderen Ort/Dimension ?
Könnte etwas durch das Loch zu "uns" gelangen ?
Was täte passieren, wenn man darin ist und es kollabiere ?
Wie stark ist der Sog tatsächlich der vom Loch ausgeht ?
Könnte einige Science Fiktion-Filme doch Realität werden ?
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Fanchen
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Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Fanchen »

Gänsehaut hatte ich nicht, muss ich sagen :D Aber ich finds schon recht spannend, was mittlerweile alles möglich ist. Allerdings ist das Aussehen wohl auch keine große Überraschung gewesen: Die Bildqualität ist zwar wohl besser als erwartet, aber grundsätzlich sieht das so aus, wie die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse er vermuten ließen.

@Lylia Warum denkst du an sowas? Das ist alles eher "Fiction" als "Science"...
Die letzte Frage hat eigentlich nichts mit einem Schwarzen Loch zu tun und die anderen sind entweder missverständlich gestellt oder lassen sich klar mit "nein" beantworten.
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
- Terry Pratchett, Equal Rites
Lylia

Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Lylia »

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Zuletzt geändert von Lylia am Donnerstag 11. April 2019, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Phönix75
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Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Phönix75 »

Passend zum Thema:

https://www.der-postillon.com/2019/04/f ... -loch.html


Vielleicht sollte so ein schwarzes Loch mal die Erde in sich einsaugen. Dann wäre endlich wieder Stille... in den unendlichen Weiten des All's. Hm, still ist es da aber wohl sowieso... egal!

Schwarze Löcher sind BÖSE! ;)


@Lylia

Der Sog ist zumindest so stark, dass selbst Licht eingesaugt wird. Du könntest also nicht einmal mit Lichtgeschwindigkeit dem Sog entkommen.
Nichts ist so, wie es scheint.
Soiled

Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Soiled »

Lylia hat geschrieben: Donnerstag 11. April 2019, 14:35 Seit meinem Tod denke ich viel über solche Dinge nach,
Sag mal ... könntest Du mir vielleicht das Krankenhaus sagen, wo das passiert ist? Und den Zeitraum? Ist mir schon klar, aus Patientenschutzgründen werden die mir nicht jedes Detail mitteilen, aber trotzdem. Ich finde es halt etwas verwunderlich, dass Dein extrem außergewöhnlicher Fall nicht veröffentlicht wurde. Normalerweise sind Ärzte ja ganz wild darauf, spektakuläre Einzelfälle zu präsentieren. Und wenn das, was Du behauptest, stimmt (von dem ich ausgehe, warum solltest Du lügen) wär das schon sehr spannend.

Das ist reine wissenschaftliche Neugier, die aus mir spricht. Wenn das stimmt, was Du behauptest, könnte die Menschheit da sehr viel draus lernen. Fänd ich einfach schade, wenn Du das nur für Dich behalten willst.
Lylia

Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Lylia »

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Phönix75
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Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Phönix75 »

@Soiled

Das war jetzt nicht fein. ;)

Ich habe auch schon mal an dieser Todesthese gerüttelt. Mir wurde aber auch keine beweiskräftige Aussage geliefert.

Aber: Ich war sicher auch schon mal tot. Habs nur vergessen. Wahrscheinlich war ich in meinem vorherigen Leben eine Nacktschnecke oder so. ;)


Aber hier gings um böse und alles ins sich aufsaugende schwarze Löcher.
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Grauer Wolf
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Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von Grauer Wolf »

Hmmm..... hmmmm..... hmmmmmmmmmm......

Eines vorweg: Ich habe die entsprechenden wissenschaftlichen Publikationen gelesen und halte die Arbeit für eine technische Meisterleistung. VLBI (Very Long Baseline Interferometry) bei einer Wellenlänge von 1.3mm und Frequenz von 230 GHz ist alles andere als ein Spaziergang im Park. Das Radiosignal mußte hierfür bis zu 7 Minuten lang mit 32Gbps gesampelt werden. Das müssen die Festplatten erst einmal mitmachen. Insofern: Hut ab!

Aber: VLBI nimmt keine Bilder auf, sondern mißt die zeitlich-räumliche Kohärenz der von den diversen Radio-Teleskopen empfangenen elektromagnetischen Wellen -- oder anders ausgedrückt: VLBI mißt, wie gut die Berge und Täler in den von den verschiedenen Radio-Teleskopen aufgenommenen Radiosignalen miteinander übereinstimmen, nachdem die erwarteten Laufzeitunterschiede der Radiosignale aufgrund der verschiedenen Standorte der Teleskope herausgerechnet worden sind. Die verbleibenden Unterschiede in der räumlich-zeitlichen Kohärenz der Signale werden durch die Struktur der Radioquelle verursacht. Durch eine Fourier-Transformation kann man aus die Struktur der Radioquelle (also ihr Bild) aus diesen Unterschieden berechnen.

Im Prinzip.

Die zeitliche Kohärenz ist nicht das Problem. Das Signal wurde extrem genau mit hoher Frequenz gesampelt. Das Problem ist die räumliche Kohärenz. Am Event Horizon Teleskop, das die vorliegenden VLBI Beobachtungen gemacht hat, waren "nur" acht Antennen an sechs Standorten beteiligt. Die räumliche Kohärenz des Signals wurde also nicht sonderlich gut gesampelt -- besser geht allerdings auch nicht.

Und das bedeutet in der Praxis, daß die Fourier-Transformation keine eindeutige Lösung besitzt, d.h. dieselben Unterschiede in der Kohärenz der Meßdaten können von ganz verschiedenen Objekten erzeugt werden.

Im vorliegenden Fall haben sich die Wissenschaftler nun mit einem Trick beholfen: Sie haben im Computer ein Modell des Schwarzen Lochs mit dem zu erwartenden Ring und dem Schatten gemacht, hieraus synthetische VLBI Beobachtungsdaten berechnet und diese dann in die Fourier-Transformation gesteckt, um ein Bild zu erhalten. Anschließend haben sie so lange an den freien Parametern der Fourier-Transformation gedreht, bis sie ein Bild erhalten haben, das dem ursprünglichen Computermodell entspricht.

Die derart getunte Fourier-Transformation haben sie dann auf die echten Beobachtungsdaten losgelassen, um aus den knapp 10000 möglichen Bildern dasjenige herauszufischen, das wohl am ehesten dem eines Schwarzen Lochs entspricht. Um dieses Bild überhaupt erhalten zu können, mußte in den Algorithmus also hineingesteckt werden, was man ungefähr als Resultat erwartet. Ansonsten wäre da nämlich nur Schwachfug herausgekommen. Oder nochmals anders gesagt: Wenn man nicht schon vorher gewußt hätte, was für ein Bild so ein Schwarzes Loch erzeugt, dann sähe das letztendlich veröffentlichte Bild wohl anders aus.

Ich möchte die Leistung der an diesem Projekt beteiligten Leute nicht schmälern. Aber ich habe so ein ganz kleines bißchen Mühe. daß das nun als »das erste Bild« eines Schwarzen Lochs gehypt wird. Es ist kein Bild, sondern die wahrscheinlich plausibelste Lösung der entsprechenden Fourier-Transformation.

Zudem finde ich, daß sich Wissenschaft und Medienevents nur schlecht vertragen.

Nörgel-nörgel-nörgel.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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NoelWilliamMoelders
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Re: Erstes schwarzes Loch fotografiert

Beitrag von NoelWilliamMoelders »

Das Foto ist nur eine Projektion, ja.

Als jemand, der den großen Teil seiner Forschungsarbeit in Schwarze Löcher steckt, ist das Thema trotzdem interessant.
Seit ich vor einigen Jahren das 1. Moelders'sche Gesetz
∑ mat + = ∑ mat -
entdeckte, bin ich überzeugt davon, daß die Ursache der Entstehung wie auch des Niedergangs unseres Universums exakt in diesen Schwarzen Löchern liegt.
Für mich ist es absolut zweifelsfrei, dass die schwarzen Löcher alle materie aufsaugen und im absoluten Gleichgewicht dann jegliche materie sowie
die gleich große masse an Antimaterie für einen kurzen moment absolute Ruhe und Frieden schaffen. Keine Sonnen, keine Sterne, keine monde, keine Asteroiden,
kein Leben, keine musik, sondern nur das Vollkommene, das Reine, das absolute Nichts.
Bevor dann wieder alles von vorne zu beginnen droht.
Mit freundlichen Grüssen
Noel W. Moelders
An Analog Guy in a Digital World
oder die Rebellion der Träumer