"Heimat"

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Bloody Arthur

"Heimat"

Beitrag von Bloody Arthur »

Ich dachte ich eröffne mal ein Thread zum Thema Heimat.
Mich würde interessieren ob ihr sowas habt? Ob sowas überhaupt wichtig für euch ist, und vor allem was Heimat für euch ausmacht.
Ist das die Landschaft oder die Leute, vll. sogar nur ein eigener Geisteszustand oder... keine Ahnung, ne Wohnung?
Und wie entsteht dieses Heimatgefühl, liegt es daran wo man aufgewachsen ist oder wo man viel Zeit verbracht hat? Ich kenne auch jemanden der Peru als seine Heimat ansieht und das ab dem Punkt, als er das erste mal dort war... Es hat wohl einfach *Klick* gemacht.

Für mich ist Heimat schon sehr wichtig, ich kriege dieses Gefühl von Geborgenheit und "schöner Melancholie" sobald ich in der Schorfheide in Brandenburg bin. Ich hab dort meine Kindheit verbracht und... man, ich liebe diese Landschaft einfach, für mich persönlich fühlt sich das so an als würde sie irgendwie zu mir gehören oder ich zu der Landschaft...
Könnt ihr das nachvollziehen? Gibt ja auch Leute die überhaupt nichts mit "Heimat" am Hut haben.
Die Menschen spielen für mich dabei eigentlich überhaupt keine Rolle... Es sind eher die Orte. Und es gibt auch Orte außerhalb der Schorfheide, die ich als Heimat ansehe... Die haben immer irgendwas mit Natur zu tun und mit Erlebnissen und Gefühlen die ich damit verbinde...

Mich würde auch interessieren wo eure Heimat ist^^

Am Ende bleibt noch zu sagen das diese Heimatgefühle ja auch all zu gern missbraucht werden... Wo seht ihr denn die Grenze zwischen "Huldigung" der eigenen Heimat und Nationalismus?
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Schattenwurf
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Re: "Heimat"

Beitrag von Schattenwurf »

Bloody Arthur hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 23:21Wo seht ihr denn die Grenze zwischen "Huldigung" der eigenen Heimat und Nationalismus?
Warum sollte man das trennen? Kann man das trennen? Klingt für mich nach einer heterogen/diversität Dualität.
Es ist halt Heimat, wenn ich es positiv darstellen will,
und Nationalismus, wenn es negativ daherkommen soll.

Ich fühle mich eng verbunden mit dem Ort aus dem ich komme.
Das geht übrigens, in meinen Augen, allen Menschen so. Ist fest verdrahtet. Vermutlich ein Teil unseres genetischen Programms. Die Überlebenschance der Gene wird, vermute ich mal, höher sein unter ähnlichen Mustern.

Ich beoachte das immer in meiner Bekanntschaft.
Die in einem anderen Land geboren sind, schwärmen immer von diesem. Und bereiten, zumindest oft im Geiste, ihre Rückkehr in ihre Heimat vor.
Die hier Geborenden haben dieses Heimatgefühl auf das jeweilige Land nicht mehr. Was sich oft in einer jugendlich trotzigen Überhöhung der "alten Heimat" äussert.
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Herbstlaubrascheln
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Re: "Heimat"

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

.
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Bloody Arthur

Re: "Heimat"

Beitrag von Bloody Arthur »

schwup...
"Fairness"-halber editiert...
Zuletzt geändert von Bloody Arthur am Freitag 8. März 2019, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Schattenwurf
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Re: "Heimat"

Beitrag von Schattenwurf »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Freitag 8. März 2019, 08:18 Wo der Unterschied zwischen Heimatgefühl und Nationalsozialismus liegt?!
Wieso bringst du jetzt den Sozialismus rein? O.o
Nicht alle Nationalisten sind Nationalsozialisten.
Kuck dir die AFD an ... sehr national, null sozialistisch.
Gandhi oder Nelson Mandela waren hingegen beides,
Nationalisten und Sozialisten.

Aber was hat das in diesem Thread verloren?

Hier war die Frage:
Wie findest du Heimat?
und ...
Wie differenziert man Heimatliebe und Nationalismus?
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Herbstlaubrascheln
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Re: "Heimat"

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Meine Empörung rührte von einem schlichten Lesefehler her. Mein Fehler. Ich hab`zu schnell gelesen. Soll vorkommen.
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Soiled

Re: "Heimat"

Beitrag von Soiled »

Bloody Arthur hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2019, 23:21 Mich würde interessieren ob ihr sowas habt? Ob sowas überhaupt wichtig für euch ist, und vor allem was Heimat für euch ausmacht.
Puh. Ich kriege nicht mal das Wort "Heimat" in Bezug auf eine Gegend über die Lippen, bestenfalls "wo ich geboren wurde" oder "wo ich ursprünglich herkomme". Die Sprache ist hässlich, die Leute sind dämlich, die Landschaft okay, aber ich kenn schönere Ecken ...
Ich fahre nur hin, wenn ich unbedingt muss. Und das ist selten. Alle paar Jahre mal.
Ich glaub das hat was damit zu tun, wie gut oder schlecht die Erfahrungen waren, die man gemacht hat - ich kenn ziemlich viele Leute, die die Gegend, wo sie herkommen, zutiefst verabscheuen.

Nichtsdestoweniger ist es natürlich sehr wichtig für meine Identität, keine Frage. Ich werd bis an mein Lebensende Zoni bleiben, das schüttelt man nicht einfach so ab. ;) Das sehe ich aber weder als gut noch schlecht an, nur als ... nun ja ... existent. Hat definitiv den Vorteil, dass ich dadurch "freier" werde - ich weiß wer ich bin und wo ich herkomme, ich muss nicht panisch an der Scholle kleben. Meine "Heimat" ist im Kopf und immer dabei. Ich glaub am ehesten ist es bei mir wirklich noch Kultur, insbesondere Literatur. Gebt mir Heine, Goethe, Thomas Mann ... da fühle ich mich zuhause. Und die Sicherheit, die mir das gibt, befähigt mich, rauszugehen und mir andere Sachen anzuschauen. :)
Aber ich glaub das ist eh sehr individuell und vielschichtig. Ich finde es ja immer wieder überraschend, wenn Leute sagen, dass sie am liebsten Freunde aus der Schwarzen Szene haben, oder aus der gleichen sozialen Schicht. Das ist ja auch etwas, was "vertrauter" ist. Ich kann es schon irgendwie nachvollziehen, auf Dauer wäre es mir aber viel zu langweilig. Und irgendwie finde ich es sogar ein bisschen eklig, hat was von mentaler Inzucht ...

Und ich finde es lustig, dass es z.B. im Englischen das Wort und damit auch das Konzept gar nicht so richtig gibt, nur übernommen aus dem Deutschen.
Am Ende bleibt noch zu sagen das diese Heimatgefühle ja auch all zu gern missbraucht werden... Wo seht ihr denn die Grenze zwischen "Huldigung" der eigenen Heimat und Nationalismus?
Ich glaub harmlosen Patriotismus find ich noch halbwegs okay (Fußball und so, heißt ja nicht umsonst "Nationalmannschaft"), Chauvinismus fängt für mich an, wenn man das eigene Land über andere stellt. Und es stellt sich auch die Frage, ob sich "Heimat" wirklich auf einen kompletten Staat/eine Nation bezieht oder auf kleinere Regionen.
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Selene
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Re: "Heimat"

Beitrag von Selene »

@Bloody Arthur

Deine Verbundenheit zur Landschaft kann ich absolut nachvollziehen. Bei mir ist es nicht die Schorfheide, sondern der Übergang zwischen der norddeutschen, flachen Bördelandschaft und dem Vorharz mit seinen Hügeln und Wäldern. Mittendrin meine Heimatstadt, mit der ich mich sehr verbunden fühle. Es ist immer ein vertrautes, geborgenes Gefühl, wenn ich von einer Reise zurückkomme und von der Autobahn aus den großen Kirchturm sehen kann.
Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht. Das hat sich einfach so ergeben, ich wäre durchaus auch offen für einen Umzug gewesen. Egal wo du hier hinkommst, als „Einheimischer“ kennst du eigentlich immer irgendwen von irgendwoher. Früher fand ich das nervig, aber je älter ich werde, desto mehr mag ich das (und kann auch besser damit umgehen, habe mich früher häufig eingeengt gefühlt).
Ich liebe meine Heimat, ohne sie zu verklären.
“You can cry all you want
But it won't change the fact
If you want to survive
You will have to react“

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Lyria
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Re: "Heimat"

Beitrag von Lyria »

Es gab eine Zeit, da habe ich die Stadt, in der ich aufgewachsen bin als Heimat angesehen. Am HBF den Kölner Dom zu sehen war einfach "ankommen". Ich hätte vehement verneint, wenn jemand mir damals gesagt hätte, dass sich diese Einstellung ändern könnte ^^
Aber es ist passiert und ich bin völlig "entwurzelt".
Heimat ist für mich kein Ort mehr, Heimat ist da, wo die Menschen sind, die ich schätze.

Edit: Rechtschreibfehler korrigiert ^^
Zuletzt geändert von Lyria am Samstag 9. März 2019, 05:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Lylia

Re: "Heimat"

Beitrag von Lylia »

Heimat ist für mich kein bestimmter Ort, Heimat sind für mich die Menschen und Tiere denen ich mich nahe fühle, denn ich lebe dann auch durch und mit ihnen, das kann an jedem Ort sein. Ich kenne dennoch das "Seelenzuhause" das ist für mich aber ein Ort der nicht auf einer Karte verzeichnet ist und auch nicht ergoogelt werden kann, dort einzukehren bedeutet mal eine "Auszeit" vom weltlichen Stress.