Goth über die Zeit hin

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
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Elric
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Elric »

Kissalonecomplex hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 19:59 @elric: "Nö, ich habe nur Fakten angeführt." Also wenn dann nicht in dem Post den ich zitiert habe... da steht nur was von Arsch in der Hose haben... das is kein Fakt, das ist Meinung ;) (wichtiger Unterschied
Da deine Diskussionskompetenz sich auf willkürliche Ausschnitte unter Auslassung von Kernaussagen beschränkt, sind wir hier fertig.
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Phönix75
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Phönix75 »

@Herbstlaubrascheln

Ideale ist ein starkes Wort. Ich nehme an, dass ein vorallem junges schwarzes Publikum kaum weiß, was das bedeutet. Genauso weiß es nicht, was das Wort Lebensgefühl bedeutet, da heute alles schnelllebig ist und die Trends nur so an einem vorbeifliegen. Da gilt es sich rechtzeitig anzupassen, ansonsten ist man nicht "in", trendy oder was auch immer.
Ich mache das den Jungen auch garnicht zum Vorwurf. Sie sind so hineingewachsen, dass es für sie normal ist. Allerdings könnten sie doch etwas mehr ihren Grips gebrauchen und auch mal hinterfragen, ob das alles so in Ordnung ist, was sie so machen. Aber der Spannungsbogen reicht bei den Meisten doch sowieso nur für die Länge einer Twitter-Nachricht. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
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Kissalonecomplex
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Kissalonecomplex »

achso, die kernaussage, nun gut... dann schauen wir uns doch gern den gesammten post an und schauen welche FAKTEN unterm Tisch liegen...


Boah ey, genau die Art von ätzendem Toleranzgelaber, die so viel zerstört hat... (Fakten? Kann mich nicht an die Schlagzeile "Gothic zerstört -Toleranz ist schuld" erinnern... muss in der FAZ gestanden haben ^^)

...man kann jedem Ding, indem man es ins Beliebige zerdehnt, Inhalt und Bedeutung nehmen. Man macht es sich ganz bequem, alles ist erlaubt, man ist ja so verständnisvoll... (Meinung! Du bietest ein allgemeinplätzchen an und erklärst dass das ja einfach is. Meine Grgenmeinung: Man macht es sich ganz bequem, nix in Frage stellen, der Status quo reicht. Evolution ist eine Lüge! - Auch n allgemeinplätzchen aber wenn deins n Fakt is dann meines auch... ich bin gespannt ^^)

...ich rate in solchen Fällen, sich einen anderen Spielplatz zu suchen, am besten einen, wo es nicht um Authentizität oder Arsch in der Hose haben geht... (siehe meine Antwort hierauf in dem vorherigen post^^)

...es geht auch nicht darum etwas "schlecht zu reden", es geht um Redlichkeit im Diskurs und Reinlichkeit in der Einordnung. Wenn eine Sache nicht goth ist, sagt das nichts darüber aus, ob sie gut oder schlecht ist; sie ist nur nicht goth. (Und da wir alle ein festes Regelwerk haben dafür was Goth ist und was nicht gibt es diese "Wie definiert ihr Goth" themen auch nicht. Goth ist Goth und es fibt da keine Meinung außer der Falschen... warum klingt das so sehr nach Meinung und nicht nach Fakten? *grübel*)

So, das aber auch nur damit es nachher nicht heißt ich würde Aussagen ignorieren. ^^

back to topic:
Japp junge Leute sollten ihren Grips gebrauchen. Sie sollten nicht andere entscheiden lassen für sich.
Sie sollten lernen selbst zu denken und zu definieren und ihre eigenen Lösungen finden, wenn es um die Frage geht was Goth ist... ... ... aber nur solange sie dann nicht behaupten dass Cybergoth, und Gothmetal und alles was nach 1988 kam Goth ist.
Weil das ist falsch!!! ;)
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Graphiel
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Graphiel »

Elric hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 19:19 Wenn dieser Unterschied wahrgenommen und anerkannt wird, ist das ja schon mal viel wert.
Wenn dieser Unterschied erst einmal prinzipiell so wahrgenommen und anerkannt würde, wäre in meinen Augen die ganze Schwarze Szene um einen großen Schritt weiter. Ich sehe das genau wie du: Ich höre nach wie vor auch noch andere Sachen, würde diese aber auch im Traum nicht als Goth bezeichnen.

Ein schönes Erlebnis hatte ich dazu dieses Jahr auch auf dem Amphi: Meine Freundin mag halt gerne InEx und ich hab sie dort hin begleitet, auch wenn ich selbst damit inzwischen kaum noch etwas anfangen kann. Irgendwo weiter vorne hopste mit sichtlicher Begeisterung in den Augen ein junger Mann herum, den man rein optisch mit Fug und Recht als Tradgoth betiteln konnte, während seine beiden Kumpels irgendwo im Hintergrund mit ihrem Abendessen beschäftigt waren. Auch ohne mit dem jungen Mann gesprochen zu haben kann ich mir kaum vorstellen, dass dieser gegenüber seinem Klüngel darauf bestanden hat InEx jetzt als Goth betiteln zu dürfen, weil ihm die Musik Spaß macht.

Es sagt ja schließlich auch niemand, dass man als Goth nicht auch an anderer Musik Freude haben darf. Nur wenn man sich selbst schon als Goth bezeichnen will kommt es ziemlich albern daher, wenn man gerade dieses Kernelement ignoriert.

Wenn man den musikalischen Schwerpunkt woanders verordnet, dann ist das eben so. Das ist kein Beinbruch. Als wäre es ein Weltuntergang den eigenen musikalischen Schwerpunkt innerhalb der Schwarzen Szene nicht als Goth zu bezeichnen, wenn dieser es sachlich gesprochen nicht ist. Da sind ja teilweise die neumodischen Bands noch weiter in ihrem Denken, wenn sie ihrer Musik Namen wie Dark Rock, oder sowas verpassen.
Phönix75 hat geschrieben: Dienstag 7. Januar 2020, 19:25 Wie meinst Du das? Ich kann dir gerade nicht ganz folgen.
Naja, manche Strömungen entstanden doch aus einer logischen Entwicklung heraus. Bei anderen wurde von außen einfach mal der Stempel Gothic draufgeklebt, um es besser vermarkten zu können. Ob das jetzt der bis dahin bestehenden Szene oder gar der entsprechenden Strömung nun gefallen hat, oder nicht. Ich habe mich dabei gefragt (da ich mich jetzt im Fetischbereich nur wenig auskenne), ob das in diesem Fall auch so war, oder geschah es aufgrund der Überschneidungen aus einem mehrheitlich freiwilligem Zusammenschluss?
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blacksister´s ghost

Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von blacksister´s ghost »

Also erstma empfehle ich, geht ma ne Runde um den Block. Is echt geile Luft Draußen.

Ansonsten bin ich persönlich solche Diskusionen echt Leid. Sie sin schon im DL zu Hauf geführt wurden und auch dort is man schon blöde angemacht wurden, wenn man gegen diese extreme Offenheit in der Szene geschimpft hat. Warum das bei diesen extrem toleranten Menschen immer zu Magenscherzen führt, werd ich nie verstehen. Auf der einen Seite soll man deren Meinung bezüglich Toleranz respektieren, auf der anderen Seite schaffen sie es aber nich, "elitäre" Denkweisen zu akzeptieren. Ansonsten kann ich Herbstlaubrascheln nur zustimmen, wenn man etwas kennt und lieben gelernt hat, es praktisch die Heimat von einem ist, dann blutet das Herz, wenn man sieht wie es verkommt. Würde man klarere Grenzen ziehen, gäbe es solche Diskusionen nich, aber heute will ja alles und jeder Goth sein...ohne nur nen Furz Ahnung. Und auch die Clubs in NRW sin nich das Himmelreich. Ich hab nen alten Bekannten, der Jahre in diversen Clubs aufgelegt hat und auch privat dort unterwegs war. Was der manchma über Spacken geschimpft hat oder darüber was die Leute gespielt haben wollen. Auch NRW is da nich frei von. Und auch ich konnte dort nur manchmal mit dem Kopf schütteln.
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Kissalonecomplex
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Kissalonecomplex »

Du sagst es! "was er MANCHMAL geschimpft hat"...
Ich hab nicht gesagt dass NRW der schwarue Himmel ist und da in Clubs Menschen sind und Menschen manchmal auch Arschlöcher sind, ist es nur logisch dass auf manchen Gothpartys auch Arschlöcher rumlaufen.. das nennt man die Ausnahme von der Regel. ^^

Und ich schätze du missverstehst. Elric darf jede Meinung haben die er möchte, da red ich nicht rein.
Aber wenn ein Neuling in der Szene fragt " Was ist Goth?" und als Antwort kommt "Goth, das ist faltisch und ohne jeden Zweifel zu erlauben *Meinung a*, *Meinung b* und auf garkeinen Fall *Meinung c*! #isso #Fakten" dann muss es erlaubt sein dieser Meinung, die behauptet Fakt zu sein, zu wiedersprechen und dem Neuzugang eine Alternative Meinung anzubieten.
Sagt ja niemand, dass ICH wüsste was Goth ist. ;)
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Phönix75
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Phönix75 »

@Graphiel

Ich schrieb es ja an anderer Stelle schon mal... die Neofolk/Industrial/Ambient-Szene lässt sich schlecht kommerziell ausbeuten, da diese nun rein gar keinen Anreiz bietet, da irgendwo etwas allgemeintauglich zu vermarkten. Dafür ist es zu experimentell und zu sehr Nische. Und das ist auch gut so. Man hat sich weitgehend (nicht vollständig), andere Einflüsse vom Hals gehalten. Zwar finde ich "Deutsch Nepal" heute weitaus "poppiger" als in seinen Anfängen, aber immer noch weit weg, morgen als "Industrial-Schlager" durchzugehen. ;) Der Fetisch-Anteil beschränkt sich größtenteils auf die Neofolker. Hier lässt sich einfach der Stempel "Gothic" nicht aufdrücken. Außerdem ist der Industrial etwas eher aus avantgardistischen und experimentellen Strömungen entstanden, als der Gothic. Klar, Provokationen/Aktionskunst ist nunmal alles andere als Kommerz, Mainstream und Pop. ;)
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Herbstlaubrascheln
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich denke, wir wissen alle, das die "Was ist Goth?" Frage sehr schwer zu beantworten ist. Ich hab`die letzten 20 Jahre damit verbracht und könnte einem Außenstehendem oder einem "Neuling" auch heute noch keine schlüssige Antwort geben, die für ihn befriedigend wäre, denke ich. Somit lasse ich solche Sachen auch gut sein *schulternzuck*

Fakt ist doch, der Hund liegt wo anders begraben als bei irgendwelchen Bands, die den Geschmack älterer Generationen vielleicht nicht mehr so treffen - und ich denke, auch das wissen wir alle.
Und es gibt nun einmal ein paar Dinge, die zum Schwarz-Sein schlicht und einfach mit dazu gehören, ganz unweigerlich. Ich werde nie verstehen, wo das große Verbrechen darin besteht, sowas laut zu sagen. *lach*
"Gothic" ist eine Defintionssache. Keine Ansichtssache. Keine Geschmackssache. Das hat schon alles seinen festen Rahmen - und genau das wollen viele Leute einfach nicht mehr wahrhaben. Und da gibt es Dinge, bei denen sich mir die Fußnägel hochrollen - beispielsweise, dass Leute aus einer Szene, die so offensichtliche Punk-Wurzeln hat, sich vor eine Kamera stellen und Foto-Shootings machen und sich als "Gothic Model" bezeichnen. Für mich fängt der Dummfug schon bei solchen Kleinigkeiten an.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
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Kissalonecomplex
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Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von Kissalonecomplex »

So lange sich niemand heraus nimmt für andere zu bestimmen was Goth bedeutet, bin ich mit dieser Definition mehr als zufrieden. :)
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blacksister´s ghost

Re: Goth über die Zeit hin

Beitrag von blacksister´s ghost »

@Kissalonecomplex

Wir sin hier nun mal in einem Forum aller Altersklassen und aller Szenegruppierungen. Da kommt es nun mal vor, dass sich auch Szeneältere zu Wort melden. Und fakt ist, wenn man beim Szene-Urknall ansetzt, dann hat dort dieses ganze Cybergoth...Steampunk....Mittelalter...Cosplay...Metalzeugs nix drin verloren. Zudem sin es (kleine) eigenständige Szenen für sich. Hier findet z.B. einmal im Jahr eine Steampunkveranstaltung statt. Es gibt x Veranstalltungen um die Mittelalterszene rum. Warum die alle irgendwann dazu gerutscht sin, keine Ahnung, aber sie sin kein Gothic in dem Sinne...sie schwimmen lediglich mit im Topf "Schwarze Szene". Und niemand hat gesagt, dass sich ein Newbie danach zu richten hat, was irgendwelche Szeneurgesteine sagen. Ich persönlich finde das sowieso die falsche Rangehensweise, weil sich hier in meinen Augen keine eigene Meinung gebildet wird, sondern man schlichtweg auf die anderen verlässt, wie die das sehen. Aber warum den steinigen und harten Weg gehen, wenn´s auch einfach ist.