Seelenverwandte/r

Religionen, Wissenschaften, Theorien etc.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Joa, das sind halt alles Theorien - jemand, der zu Wutausbruchen neigt, sich schwer unter Kontrolle hat, oft zu impulsiv reagiert etc. ist halt laut einer Definition ein Choleriker. Davon kann man ja halten, was man will und damit wird auch nix über einen Kamm geschoren - ich bin generell niemand, der da gern Schubladen aufmacht und jedem Kind einen Namen geben muss. Was hält auffällt, dass die meisten Leute, die mir so begegnen, und denen tatsächlich schnell der Deckel hoch geht, auch oft unangepasst aufgebracht gegenüber anderen Menschen reagieren, die zB. gerade nix dafür können, sondern einfach da hin kotzen, wo sie grad gehen und stehen *lacht* Das können manche Menschen halt ab; und ich könnte es auf Dauer eben nicht. Die Schwierigkeit an einer solchen Persönlichkeit sehe ich halt darin, dass sie oft im Ungleichgewicht ist und sich schwer kontrollieren kann - dem liegt ja oft irgendwas zu Grunde. Deswegen hätte ich persönlich wohl Schwierigkeiten, beispielsweise im jemandem, der eben nicht so friedlich ist wie ich, dauerhaft um zu gehen in einem engeren Sinne. Dass Menschen mit solchen Eigenschaften automatisch alle streitsüchtig sind, habe ich auch nicht behauptet.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Ich will solche Erkennungsmerkmale auch keinesfalls leugnen, aber denke es kommt einfach auf das wie an. Auf welche Weise jemand mal eben aus der Haut fährt, wie intensiv, wie oft. Jemand der mal ein Glas Wein trinkt, unterstellt man ja auch nicht sofort, dass er Alkoholiker ist. zumindest ist das meine Auffassung. Ich hab schon einige Menschen in Rage gesehen, auch innerhalb des Kollektives, da würde ich aber keinen als Choleriker bezeichnen. Und was ich mir vorstellen könnte, dass ein Choleriker auch gar nicht zugeben würde, wenn er überreagiert hat. Was ein anderer Mensch wiederum zugeben würde, wenn er drüber war. Hat in meinen Augen einfach was mit selbstreflektion zu tun. Wie man sich selber wahrnimmt.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich denke schon, dass es ganz tief drin in einem Menschen Dinge gibt; sprich das ganz eigene Wesen, von denen es dann abhängt, ob man generell "aus der Haut fährt" oder eben nicht. Natürlich gibt es auch hier verschiedene Abstufungen, wie bei allen anderen Eigenschaften halt auch. Aber ganz generell denke ich, dass die Grundlage für ein solches Verhalten einfach gegeben ist - oder halt. Natürlich ist jemand, der ein Glas Wein trinkt, kein Alkoholiker - den Vergleich halte ich aber auch für sehr schwierig. Dass ein Choleriker nicht zugeben würde, wenn er über reagiert hat, denke ich nicht. Das bedeutet ja nicht, dass jemand, der cholerisch ist, eben diese Eigenschaften furchtbar toll findet und da voll dahinter steht - er schafft es nur nicht, genug Beherrschung auf zu bringen, um sich zurück zu halten. Ich bin absolut kein Choleriker, aber ich kenne durchaus welche. Und die wissen auf jeden Fall, dass sie manchmal drüber sind und sich unangebracht verhalten; da hat aber "Reue" nichts mit dem eigentlichen Wesenszug zu tun. Ist zumindest mein Eindruck, ich bin kein Psychologe. Mit "Selbstreflektion" hätte es eher zu tun, wenn man versuchen würde, eben diesen Eigenschaften auf den Grund zu gehen: Warum reagiere ich so? Warum fahre ich so schnell aus der Haut? Warum bin ich eigentlich ständig so wütend? Warum schaffe ich es nicht, andere von meiner Stärke zu überzeugen, ohne laut zu werden, was bringt mich dazu, mich gleich so aus zu kotzen? Und so weiter und so fort. "Reue" in dem Sinn, wie Du, @Archy , es ansprichst, ist ja in dem Sinn keine Selbstreflektion.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Hm ok...Selbstreflektion beginnt bei mir schon an dem Punkt wo man sich seines Verhaltens bewusst wird, weil ohne dem hat man ja keinen Grund nach Ursachen dafür zu forschen. Als eine Art der "Reue" hab ich das bis jetzt nie gesehen. Aber da will ich jetzt auch keine Krümelkackerei beginnen.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Archy hat geschrieben: Samstag 18. Dezember 2021, 14:13 dass ein Choleriker auch gar nicht zugeben würde, wenn er überreagiert hat. Was ein anderer Mensch wiederum zugeben würde, wenn er drüber war. Hat in meinen Augen einfach was mit selbstreflektion zu tun. Wie man sich selber wahrnimmt.
VIelleicht habe ich Dich dann falsch verstanden, keine Ahnung. HIer wirkt es ein bisschen so, als würdest Du sagen, wenn jemand eben "erkennt", dass er über reagiert hat und es sich quasi "eingesteht" , ist das für Dich eine Art Selbstreflektion und derjenige ist dann eben kein Choleriker.
Also die Choleriker, die ich so kennen gelernt habe in meinem Leben, wissen schon ganz genau, dass sie manchmal ziemlich panne reagieren auf bestimmte Situationen und sich auch unangebracht benehmen. Hinterher finden die das sicher auch nicht immer so wirklich toll. In meinen Augen sind sie trotzdem definitiv Choleriker. Und mit solchen Leuten tu` ich mich auf Dauer schwer; weil ich das sehr anstrengend finde. Aber sicherlich hat da jeder seine eigene Schmerzgrenze und muss für sich selbst entscheiden, was er gut wegsteckt, was andere Menschen angeht und was ihm eben auf Dauer zu sehr an die Substanz gehen würde.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Ich schrieb, dass ich es mir vorstellen könnte, dass ein Choleriker das nicht zugeben würde. Einfach aus dem Grund, dass man manchmal für seine eigenen Wesenszüge blind ist. Manchmal nimmt man Dinge nicht wahr, weil man sie gewöhnt ist und nicht anders von sich kennt. Fest behaupten könnte ich es nicht, da mir kein Choleriker bekannt ist. Ich halte es bei Menschen für durchaus normal, dass sie auch mal wütend werden können. Ich will damit deine Erfahrungen auch gar nicht in Frage stellen.
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Phönix75
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Phönix75 »

Ich kenne einen Choleriker (mein Chef). Mittlerweile aber durchaus lammfromm geworden. Was dazu geführt hat, ist sicher auch das vor Augen halten, dass es für die eigene Gesundheit nicht zuträglich ist, sich in Nullkommanix auf 180 hochzuspulen.

Manchmal bin ich sicher auch mal impulsiv. Kann das aber immer besser kontrollieren. Ich denke also schon, dass ein Choleriker sich seines Verhaltens bewußt sein und zumindest versuchen kann, solche Ausbrüche unter Kontrolle zu halten. Menschen, mit kompletten Kontrollverlust und der Neigung, sein eigenes Tun und Handeln nicht zu reflektieren, werden wohl immer Schwierigkeiten haben. Dann heißt es einfach nur, schnell Abstand zu suchen und sich außerhalb des Exlosionsradius zu bewegen. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Archy hat geschrieben: Dienstag 28. Dezember 2021, 14:43 Ich will damit deine Erfahrungen auch gar nicht in Frage stellen.
Och, das wär` auch halb so wild. Würde mir nicht großartig was ausmachen. Ich sehe es halt eher so wie Phönix, dass auch ein Choleriker durchaus weiß, wie er ist und sich selbst einschätzen kann - nur für einen Choleriker spricht halt, sich schwer unter Kontrolle halten zu können und zu impulsiv zu sein. Von dem her dürfte es wahrscheinlich eine eher schwierige Geschichte sein, ganz generell. Aber ich will das gar nicht tot reden; mir persönlich kann`s ja schnuppe sein, ob nun jemand schnell durch dreht oder eben nicht und ob das nun "schlimm" ist oder nicht, will ich auch gar nicht weiter beurteilen - ich weiß nur, dass ich sowas halt nicht sonderlich gerne mag und da selbst eher ein ruhigeres Wesen habe.
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