Seelenverwandte/r

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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Was mir grad so einfällt, wenn ich Deine @Archy Zeilen hier lese...Dass Seelen, wenn sie denn tatsächlich zusammen gehören, nicht so schnell voneinander entfernen...Das stimmt schon so. Man darf hier aber halt auch nicht außer Acht lassen, dass der Zustand beidseitig sein muss, damit das so eintritt. Ich glaube, dass es sowas wie eine "einseitige" Seelenverwandtschaft nicht gibt. Zumindest kann ich das in meinem Kopf so nicht mit diesem Wort in Verbindung bringen; da hattest Du ja auch schon von "Einbildung" oder "Illusion" gesprochen...das ist dann tatsächlich etwas, was einem sehr nachhängen kann, aber letztendlich zu keinem guten Zustand führt. Ich denke, es gibt hier einen Zustand, in dem man sich entweder "voneinander entfernt" oder der andere eben schon von einem entfernt IST und man noch loslassen muss.
Ich will hier nun nicht den Klugscheißer raushängen lassen - ich kenne ja keinen Hintergrund. Aber die Gedanken hatte ich irgendwie grad so ein bisschen, als ich den letzten Beitrag gelesen habe.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Die Ausgangsituation, die äußerst beschissen ist, mal Außen vorgelassen und allein diese Seelenzusammengehörigkeit betrachtet, so versuch ich das aus verschiedenen Winkeln zu sehen. Sprich, ich beziehe das nicht ausschließlich auf Liebe, sondern auch auf platonisches. In meiner Vorstellung ist in beiden Fällen eine Verbindungen von Seelen möglich. Vorrausgesetzt, es sind verschiedene Faktoren erfüllt. In meinem Fall denke ich, traf das durchaus zu. Wir haben uns nicht nur in Dingen geähnelt, ich habe manchmal auch das Gefühl gehabt, dass irgendwas bei meinem Gegenüber ist. Also jetzt nicht auf Gefühle bezogen sondern Stimmungslage betreffend. Und obwohl diese Person nicht da war hat sie sich vertraut angefühlt.
Was mich betrifft habe ich von Anfang an Fehler gemacht. Ich habe zu wenig auf mein Bauchgefühl vertraut. Nur weil Dinge manchmal nicht sichtbar sind, bedeutet das nicht, dass sie nicht da sind. Daran bin ich oft gescheitert. Ich habe Dinge angezweifelt, war mit der Ausgangssituation teilweise überfordert und habe in diesen Zuständen heraus Sachen gesagt, wo ich denke, dass sie durchaus auch verletzend waren. Zuletzt, dass wenn wir keinen Kontakt haben, dass halt so ist. So gleichgültig wie es rüber kommen mag, ist es mir aber nicht. Ich habe in dem Moment aber auch Prioritäten setzen müßen und da stand ich an erster Stelle, weil es aus privaten Gründen nicht anders ging. Ich habe viel dazu beigetragen, dass es jetzt ist wie es ist. Ich kann es aber auch nicht mehr ungeschehen machen, so gern ich wöllte. Zum Schluß habe ich immer wieder nur von mir weggeschoben, weil ich dachte, dass es sowohl für diese Person als auch für mich das Beste ist. Ich habe nicht nur Verantwortung für mein eigenes Leben gesehen, sondern auch für das von meinem Gegenüber. Ich wollte immer nur das beste für diese Person und ich weiß, dass ich nicht hätte damit leben können, wenn durch mein Zutun, diese Person Schaden genommen hätte. Nur hab ich in diesen Momenten nie gefragt ob mein Gegenüber das überhaupt will...Abstand. Ich habe nur manchmal anhand der Äußerungen gemerkt, dass es nicht im Interesse ist.
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Grauer Wolf
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Grauer Wolf »

Zurückblickend würde ich sagen, daß meine wenigen bisherigen "Seelenverwandtschaften" immer eine recht einseitige Sache waren: Ich habe eine Seelenverwandtschaft erkannt, umgekehrt aber nicht. Stellt sich also die berechtigte Frage, in wie weit diese Seelenverwandtschaften nicht doch nur in meiner Einbildung existiert oder meinem Wunschdenken entsprochen haben. Ist mir jetzt allerdings schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr passiert. Mit den allermeisten Leuten, die mir heutzutage so begegnen, kann ich nichts anfangen.
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wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Grauer Wolf hat geschrieben: Montag 6. Dezember 2021, 19:14 Ich habe eine Seelenverwandtschaft erkannt, umgekehrt aber nicht. Stellt sich also die berechtigte Frage, in wie weit diese Seelenverwandtschaften nicht doch nur in meiner Einbildung existiert oder meinem Wunschdenken entsprochen haben.
Du meinst im Sinne von rosarote Brille?
Ausschließen lässt es sich sicherlich nicht, dass man manches da überwertet. Ich denke auch, dass es einem 6er im Lotto gleicht, wenn man jemanden trifft, wo eine derartige Bindung da ist. Deswegen ist das ganze ja so kostbar.

Meiner Meinung nach spürt man das einfach. Auch weil vom Gegenüber ja was rüber gestrahlt bekommt. Das harmoniert alles irgendwie. Braucht nicht viele Worte.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich hab` damit nicht sonderlich viel Erfahrung; im Grunde genommen kann man es in meinem ganzen Leben an einer Hand abzählen, wann ich jemandem persönlich begegnet bin, bei dem ich dieses Wort in den Mund nehmen würde. Und tatsächlich bedeutet das für mich, dass eben dieses Gefühl/Empfinden auf beiden Seiten vorherrscht und man sich sozusagen dort eben "begegnet". Und auch wenn ich nicht automatisch damit meine, dass dieses ganze Seelenverwandten-Ding etwas mit Liebe zu tun haben muss, ist es mir aber doch genau so passiert und es stand vollkommen außer Frage, was sich aus diesem Fakt "Seelenverwandt" sozusagen "ergeben" würde. Ob es also sein kann, dass man quasi eine Seelenverwandtschaft sieht, wo der andere widerum keine sieht...schwer zu sagen. Ich würde sagen, dass sich das irgendwie ausschließt; zumindest in meiner Definition. Denke ich zumindest.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Mir geht immer wieder dieser Punkt mit dem loslassen durch den Kopf.
Vom rein logischen her mag sowas auch Sinn machen, in aussichtslosen Situationen loszulassen, aber meist ist der Mensch ja eher mit Gefühl anstatt mit Verstand in zwischenmenschlichen Konstellationen unterwegs, die das gar nicht mal so einfach machen. Es ist ja nicht nur die Zuneigung selber, auch das Gefühl, dass man da das passende Puzzelstück hat und das Gefühl, dass man einfach aufgibt und nicht genug gekämpft hat, was in einem mitarbeitet.

Ein weiterer Gedanke, der so eine kleine Brücke zwischen dem Thema loslassen und "für einen Gegenüber entscheiden" darstellt, ist folgender...
Ich habe das schon paar mal gelesen gehabt, dass Menschen sich für einen eher weniger passenden Menschen entscheiden, weil´s oftmals auch einfach weniger Reibung bedeutet. Gut möglich, dass sich das mehr auf Charaktereigenschaften bezieht. Ich denke, wenn z.B. zwei Sturköpfe aufeinader treffen, könnte es auch mal ziemlich rauchen. Nicht, dass ich nicht nachvollziehen kann warum Menschen sich so entscheiden, aber mein Gedanke ist, ob man wirklich glücklich wird, wenn man an der falschen Stelle Abstriche macht. Bisschen hat das was von friss oder stirb. Sowas deprimiert doch.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Man darf hier nicht vergessen, dass da oft auch die eigene Illusion mit rein spielt. Menschen lassen sich da viel von ihren eigenen Gehirnen und ihren Wunschvorstellungen a`la "Ich hätte aber doch so gerne..." vormachen. Hat man tatsächlich dieses, wie @Archy es nennt, "Puzzleteil" gefunden, fühlt sich das alles halt einfach irgendwo richtig und stimmig an. Dazu gehört halt auch das, was eben von der anderen Seite an einen selbst zurück kommt. Wenn`s hier unstimmig ist, zeigt sich ja irgendwo auch, dass der andere evtl. nicht so empfindet wie man selber und das Ganze befindet sich schon einmal in einer Schieflage. Spätestens hier wird es dann schwierig.

Dieses "Loslassen" wird dann notwendig, wenn man merkt, dass das "Festhalten" Schaden anrichtet. E gibt Menschen, die kommen mit sowas gut klar und andere wiederum nicht. Und auch wenn das schmerzhaft ist und vielleicht auch irgendwie scheisse klingt - "weiter kämpfen und nicht aufgeben" ist nicht immer die Lösung. Manchmal bringt es auch einfach nichts und man investiert da vollkommen umsonst irgendwo rein; auch das kann schmerzhaft und anstrengend und zermürbend sein.
Ansonsten: "Reibung vermeiden" finde ich vollkommen normal. Ich persönlich bin kein Verfechter von dieser "Gegensätze ziehen sich an"-Theorie; da gehen die Meinungen aber wahrscheinlich auch sehr auseinander.
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 14. Dezember 2021, 08:52 Ansonsten: "Reibung vermeiden" finde ich vollkommen normal. Ich persönlich bin kein Verfechter von dieser "Gegensätze ziehen sich an"-Theorie; da gehen die Meinungen aber wahrscheinlich auch sehr auseinander.
Ich denke es kommt da auch auf das "was" an. Worin der Gegensatz liegt. Ob es etwas ist, womit man leben kann oder etwas was einem wichtig ist. Wenn es zum Beispiel darum geht, wie das gemeinsame Leben aussehen soll, kann es durchaus kontraproduktiv sein, wenn das Vorstellungen da gegensätzlich sind, finde ich. Oder anderen ist es völlig egal ob der Partner einen Bezug zur Schwarzen Szene hat, anderen ist das wichtig.
Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Man hat mir gesteckt, dass ich etwas unverständlich bin. :?
Vielleicht bekomm ich meinen Gedanken nochmal anders formuliert. Aber nich mehr heut, heut bin ich nich mehr produktiv genug dafür.
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Grauer Wolf
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Grauer Wolf »

Dann möchte ich Dir stecken, daß ich Dich verstanden habe. Oder wenigstens meine ich das.
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