Seelenverwandte/r

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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Verstanden habe ich es durchaus, aber ich bin da halt etwas anderer Meinung.
Denn generell sehe ich es so, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man sich überhaupt aufeinander einlässt, wenn viel Reibung da ist, doch ziemlich sinkt - in der Regel merken Menschen ja doch recht schnell, dass etwas einfach nicht "passt". Das hat nichts mit irgendwelchen Vorlieben oder sonst was zu tun. Unter "Reibung" verstehe ich etwas anderes. Und wie schon erwähnt: Ich bin kein Fan von "Gegensätze ziehen sich an" - davon bin ich absolut nicht überzeugt und ich denke, dass sich so etwas dauerhaft sogar eher abstößt. Ich bin generell ein sehr harmoniebedürftiger Mensch. Aber ganz ehrlich, ich denke, alle Menschen sind das irgendwo. Wenn jemand behauptet, ihm wäre das nicht wichtig, liegt da irgendwo was ungutes begraben. Disharmonie in einer Beziehung ist zerstörerisch auf Dauer.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 14. Dezember 2021, 21:30 Und wie schon erwähnt: Ich bin kein Fan von "Gegensätze ziehen sich an"
Ist dies ein Schreibfehler? Ich bin gerade etwas irretiert..
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Dienstag 14. Dezember 2021, 08:52 Ich persönlich bin kein Verfechter von dieser "Gegensätze ziehen sich an"-Theorie;
-------

Vielleicht muß ich zu dem Punkt Reibereien noch etwas sagen.
Sicher kommt es auf das Maß drauf an. Wenn es immer nur Streit gibt, finde ich das auch alles andere als förderlich für Partnerschaften. So was ähnliches erlebe ich aktuelle im familiären Umkreis. Wo man 12 Stunden 6 Tage die Woche arbeiten geht, selbst im Urlaub und immer wieder Unstimmigkeiten sind. Da frage ich mich auch was das für eine Beziehung noch ist. In meinen Augen finde ich es aber normal, wenn man auch mal eine Meinungsverschiedenheit hat, solange es im Rahmen bleibt. Der Punkt ist doch wie man dann damit umgeht. Sprich ordentlich über das Problem reden, eine Lösung finden, auch mal verzeihen können. Sowas halt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man es komplett vermeiden kann, sich auch mal zu streiten.
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Evanahhan
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Evanahhan »

@Archy Ich hab dich so verstanden, dass einfach zu viel Ähnlichkeit an den falschen Stellen problematisch sein kann, an wesentlichen Punkten jedoch gleiche Vorstellungen vorhanden sein sollten. (?)
Dem würde ich zustimmen. Die Neurosen sollten wenigstens kompatibel sein: zwei ausgeprägte Narzissten werden miteinander eher nicht klarkommen, zwei Choleriker sind schwierig, zwei stille und introvertierte Wenig-Sager würden sich auch nur anschweigen… da braucht es schon jeweils einen Gegenpol.
Aber was die Lebensführung betrifft, sollten schon beide in die gleiche Richtung blicken.
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

@Evanahhan
In meiner Vorstellung ja. Jeder hat für sich ja Eckpunkte, deswegen muß man das etwas individuell betrachten.
Ich nehm als Beispiel mal mich, das macht es einfacher mit erklären.
Für mich persönlich ist es wichtig, dass mein Gegenüber meinen Lebensstil teilt, weil dies ein Punkt ist, der mir einfach wichtig ist. Mir bringt niemand was, bei dem ich Blümchen-Bettwäsche kaufen muß, weil er ein Problem damit hat, wenn mal ein Sensenmann auf der Bettwäsche ist. :lol: Für viele wird sowas total nebensächlich sein. Für mich ist es aber wichtig, weil das nun mal ich bin und ich mich auch in meinen eigenen 4-Wänden ausleben will. Genauso betrifft es den Punkt Musik. Das muß einfach passen, weil es ein weiter für mich wichtiger Punkt in meinem Leben ist. Dafür ist mir egal ob die Interessen in Sachen Hobbies und Freizeitgestaltung zu 100 prozent passen, weil ich mir sage, jeder ist für sich ein eigenes Individium und sollte auch Zeit mit sich selber verbringen können. Sprich, wenn ich zum Beispiel Lust habe sämtliche Bastelläden in DD abzuklappern, brauche ich niemanden an meiner Seite. Und so ähnlich muß es auch auf die Persönlichkeit bezogen sein. Ich weiß, dass ich ein aufbrausender und auch mal launischer Mensch sein kann, der sich auch mal zurückzieht. Mir bringt niemand was, der nicht damit umgehen kann bzw. nicht die ausreichende Gelassenheit hat zu sagen: "Die beruhigt sich schon wieder". Wiederum sollte man Gegenüber aber auch fähig sein, so wie ich Klartext zu reden. Ich will nicht alles aus der Nase ziehen wollen. Genauso wie ich von meinem Gegenüber die gleiche Aufmerksamkeit will, wie ich ihm entgegen bringe.
Und mein Gedanke, um zu meiner ursprünglichen Aussage zurückzukommen, war, ob man wirklich glücklich werden kann, wenn man auf für sich wichtige und harmonisierende Punkte verzichtet, nur um zwei mal im Jahr weniger zu Streiten. Ich will lieber jemanden, der zu mir passt und nehme es in Kauf, dass man auch mal streitet, und wenn es nur wegen offenen Klodeckeln ist, weil ich denke, dass sich das gar nicht vollends vermeiden lässt. Aber da gibt es eine ganz simple Sache....REDEN.

Was anderes ist es, wenn es toxisch wird. Aber von dieser Eventualität will ich gar nicht ausgehen. Vielleicht ist es auch das was Rascheln als Ausgangspunkt nahm, bei dem Wort "Reiberei", weiß ich nicht.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

@Archy
Wieso sollte da ein Schreibfehler sein und was irritiert Dich daran?
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Archy
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

@Herbstlaubrascheln
AHHH ich glaub ich weiß jetzt wo der Fehler liegt. :oops:
Ich war bezüglich der Wortdefinition etwas auf dem Holzweg. :woman_facepalming_tone3:
Ist ok...mein Fehler, sorry :oops:
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Kein Problem. Wie dem auch sei, ich meinte, dass ich davon eben kein Freund bin, in beiden Aussagen.
Ich selbst habe jedenfalls durchaus schon die Erfahrung gemacht, dass auch kleine Unstimmigkeiten, Vorlieben etc. tatsächlich ganz schön schwer wiegen können, je mehr Zeit vergeht. Anfangs denkt man, dass man vielen Dingen gar nicht so viel Bedeutung beimessen möchte, weil es ja "wichtigeres" gibt usw - und doch hat sich sehr schnell gezeigt, dass eben auch diese Kleinigkeiten auf Dauer nicht gut sind. Gerade im Punkt "Soll mein Partner zur schwarzen Szene gehören?" (das Thema hatten wir ja bereits schon einmal) kommen Sachen auf, die gar nicht mal so unwesentlich sind und die Weit über Musikgeschmack hinaus gehen. Und es können auch Kleinigkeiten durchaus irgendwann toxisch werden, keine Frage.

Ansonsten: Dieses "Überall fliegen mal die Fetzen, keiner verträgt sich immer" ist auch nicht so meins. Wie schon erwähnt, ich bin ein sehr harmonischer Mensch und auch jemand, der viel und direkt kommuniziert, weil ich das unendlich wichtig finde. "Die Fetzen fliegen" oder eben "Streiten" passiert ja eher, wenn Emotionen schon übergekocht sind und sich vieles aufstaut. Davon bin ich ebenfalls kein Freund und soweit lasse ich es auch nicht kommen. Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht streiten - und damit meine ich eine laute Auseinandersetzung, bei der am Ende beide aus dem Gleichgewicht sind und sich schlecht fühlen. Vielleicht, weil man zB Konfliktsituationen so begegnet, dass so etwas gar nicht erst passiert. Vielleicht auch, weil beide eher harmoniebedürftig sind und keinen Bock auf Stress haben. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein, aber ich bin der Meinung, dass es NICHT so ganz normal ist, dass man aneinander gerät. Kommt vielleicht aber auch von meinem ganz persönlichen Charakter, das weiß ich nicht.
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Evanahhan
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Evanahhan »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Mittwoch 15. Dezember 2021, 08:24
"Die Fetzen fliegen" oder eben "Streiten" passiert ja eher, wenn Emotionen schon übergekocht sind und sich vieles aufstaut.

Ich glaube, manche Menschen sind sozusagen ein Schnellkochtopf. :P Da braucht es gar nicht viel, um überzukochen und auch nicht viel Aufstauen. Es gibt halt Choleriker, deren Naturell ist eben nicht Harmonie. Manch einer langweilt sich sogar, wenn es zu harmonisch ist. Aber solche Leute müssen dann eben manchmal explodieren und dann ist auch wieder gut. Bestenfalls können sie das gut genug kanalisieren, um damit möglichst wenig Schaden anzurichten… Dann braucht es einen Partner, der gut auf Durchzug stellen kann.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

@Evanahhan
Was Du sagst, stimmt schon. Ich persönlich finde cholerisch sein als "Grundbedürfnis", also statt "Harmonie" halt irgendwie eigenartig *lacht* Ich kenne durchaus Menschen, die sich schnell langweilen, wenn alles gut läuft und gern ein bisschen Stress und Aufruhr haben; aber das habe ich bis jetzt auch immer so erlebt, dass die anderweitig irgendwo Probleme hatten, die ich persönlich ein bisschen ungesund wahrgenommen habe. Aber ich steck` da nicht drin, kann ich wenig dazu sagen.
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Archy »

Als Mensch, der durchaus auch schnell mal in die Luft gehen kann, muß ich mal was dazu sagen. Persönlich würde ich mich, trotz meiner Explosionsgefahr zum Beispiel nicht als Choleriker sehen. Ich denke hier sollte man auch Schattierungen betrachten, dass nicht jeder Mensch das gleiche Wut-Potential hat. Genauso wenig erfreue ich mich an Streß und Streit, weil es für mich eine Belastung darstellt. Mag sein, dass es eure Beobachtungen und Erfahrungen mit leicht erregbaren Menschen sind, persönlich finde ich es aber zu sehr über einen Kamm geschert, da ich mich als Beispiel sehe und wer mit mir schon privat zu tun hatte, weiß, dass ich handzahm sein kann...daher: impulsiver Mensch nicht gleich Choloeriker und streitsüchtig :ugeek: