Leben und leben lassen...

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
Archy
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 787
Registriert: Sonntag 23. August 2020, 17:29
Gender:

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Archy »

Den Link hab ich noch nicht geklickt gehabt. Da bin ich heute nicht mehr aufnahmefähig genug.
Aber beißt sich das nicht ein bisschen...KInder können anstecken, sollen aber nicht mit dafür sorgen die Alten zu schützen, stattdessen müßen die "Alten" die Alten schützen? Versteht man was ich meine?
Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber ich finde es kacke, dass es immer heißt, die Covidkranken belegen die Betten, aber immer ausgelassen wird, warum man keine Betten hat. Und ich gebe Brief und Siegel, wenn wir das Ding irgendwann überstanden haben, dann werden sich unsere Politiker hinstellen, sich freuen, weil das ihre Impfpolitik geschafft hat und an der Situaitionen in den Krankenhäusern wird sich nichts ändern. Bis der nächste krasse Virus kommt und alles wieder von Vorne beginnt.
Benutzeravatar
Evanahhan
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 676
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2018, 07:09
Wohnort: Dresden
Gender:
Alter: 41

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Evanahhan »

Archy hat geschrieben: Samstag 4. Dezember 2021, 21:32 Aber beißt sich das nicht ein bisschen...KInder können anstecken, sollen aber nicht mit dafür sorgen die Alten zu schützen, stattdessen müßen die "Alten" die Alten schützen? Versteht man was ich meine?
Du schützt die Alten dadurch ja eben nicht, jedenfalls nicht nachhaltig: weil das Virus bleibt und sich früher oder später wohl jeder infizieren wird. Also ein alter Mensch wird dann eben erst später krank, aber nicht minder schwer (es sei denn, das Virus mutiert bald mal zu ner harmloseren Variante). Je älter, umso höher das Risiko. Die Alten können aber ihr Risiko senken, indem sie sich selbst impfen lassen.
Kinder zu impfen ist also ein Mittel, um die Ausbreitung zu verlangsamen, aber nicht, um mehr Menschen vor einem schweren Verlauf zu schützen.
Aber ja, durch eine verringerte Ausbreitung der Infektionen entlastet man das Gesundheitssystem, das bringt sicher Vorteile. Aber ich finde es halt nicht ganz fair. Die Erwachsenen haben Angst vor der Impfung, also müssen die Kinder ran (für die die Datenlage bzgl. Risiken sehr viel dünner ist). Also die Kinder sollen sich impfen lassen, um die Leute zu schützen, die sich nicht impfen lassen wollen? :?
Die Impfung schützt aber auch nur zum Teil vor Ansteckung (in der ersten Zeit nach der Impfung). Die wichtigere Wirkung - Schutz vor schwerem Verlauf - macht bei Kindern halt nicht den großen Unterschied, nach jetziger Erkenntnis.

Und das fehlende Personal (Betten sind ja nicht das Problem) - wo findet man das so kurzfristig? Das wäre also eine längerfristige (unabhängig von Covid notwendige) Strategie (die natürlich wieder verpennt werden wird…). Die aktuellen Zustände haben doch für so viel Abgang gesorgt (Umorientierung oder selbst Long Covid) und wenn das noch lange so weitergeht, wird noch mehr Personal abwandern.
Btw… Suchst du nicht nach einem erfüllenderen Job? :P

@Fanchen vielleicht kannst du diesen Strang in den Corona-Thread verschieben? Ist doch wieder zu viel Offtopic geworden (sorry…………. :| )
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Victor Klemperer, LTI
Archy
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 787
Registriert: Sonntag 23. August 2020, 17:29
Gender:

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Archy »

Evanahhan hat geschrieben: Samstag 4. Dezember 2021, 22:33 Btw… Suchst du nicht nach einem erfüllenderen Job? :P
:lol: :P

Ganz ehrlich, Pflege wäre nichts für mich. Das Elend, was in dem Beruf, sei es nun Altenheim oder Krankenhaus, auch vorhanden ist, würde ich vermutlich mit Heim nehmen. Ich bin dann doch weicher als man denkt 8-).
Benutzeravatar
Herbstlaubrascheln
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 1334
Registriert: Freitag 25. Mai 2018, 09:22
Wohnort: Niederbayern/LK Passau
Gender:
Alter: 38

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Der Bereich Pflege ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, das will ich gar nicht abstreiten. Ich selbst nehme mich da auch nicht aus - ich hatte vor einigen Jahren mal vor, im medizinischen Bereich eine Ausbildung zu machen; habe auch schon ein wenig "vorgearbeitet", um mir ein Bild vom dem ganzen Thema zu machen und habe schnell gemerkt, dass mir die Theorie extrem gut lag; fand` ich alles sehr interessant und "flutschte" regelrecht in meinen Kopf, was das Erlernen anging. Im Kontakt mit der Praxis wurde dann aber schnell klar, dass ich manches schwer verdauen konnte und unabsichtlich nicht mehr los wurde; obwohl ich mich für keinen sonderlich "mitleidenden" Menschen halte (das klingt jetzt irgendwie blöd und negativ, aber ich kann es gerade nicht anders in Worte fassen) Mit "hart" oder "weich" hat das tatsächlich recht wenig zu tun.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
Benutzeravatar
Fanchen
Site Admin
Beiträge: 1117
Registriert: Mittwoch 23. Mai 2018, 21:38
Wohnort: Oldenburg
Gender:
Alter: 31

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Fanchen »

Evanahhan hat geschrieben: Samstag 4. Dezember 2021, 22:33 @Fanchen vielleicht kannst du diesen Strang in den Corona-Thread verschieben? Ist doch wieder zu viel Offtopic geworden (sorry…………. :| )
Würde ich gerne, aber ich finde keine vernünftige Stelle an der ich das Thema trennen könnte, ohne auch den Verlauf der Diskussion auseinanderzureißen. Wenn @Archy damit einverstanden ist würde ich das Thema hier so stehen lassen und eventuell schließen; falls weiterer Diskussionsbedarf dazu besteht kann ein neues Thema geöffnet werden, in dem ich dann Corona-Diskussionen (hoffentlich rechtzeitig) abtrenne.
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
- Terry Pratchett, Equal Rites
Archy
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 787
Registriert: Sonntag 23. August 2020, 17:29
Gender:

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Archy »

@Fanchen
Lass ruhig offen das Thema. Momentan ist ja eh ruhig hier drin und vll. greift ja irgendwer nochmal das Thema "leben und leben lassen" irgendwann auf, wer weiß.
Charlotte Sometimes
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 1479
Registriert: Mittwoch 23. Mai 2018, 22:57
Gender:
Alter: 40

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Leben und leben lassen.... schöner Spruch,mehr aber auch nicht.
Der hat in Krisenzeiten leider null Gewicht.
Kann man besonders gut an der aktuellen Situation erkennen.
Wo es nur noch die zwei Extreme von geimpft und nicht geimpft gibt.
Die Impfung gleicht einem Bekenntnis,wenn du jedoch nicht oder noch nicht geimpft bist ,aus welchem Grund auch immer,der Mensch ist ein Individuum und hat das Recht auf eigene Ansichten ,dann bist du automatisch ein Impfgegner. "Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich." "Wer nicht mein Freund ist, der ist mein Feind". usw.
Welche von beiden extremen Parteien dir den Tod an den Hals wünscht, hängt von einer einzigen Entscheidung ab.
Die einen würden dir grinsend und schadenfroh beim sterben zusehen ,weil du an dem Menschen-Experiment teilgenommen hast und somit zum Unberührbaren geworden bist, die anderen würden dir ein Bett auf der ITS verwehren ,weil du ja selbst schuld bist, "Erstick doch dran du menschlicher,sozialschädlicher Abschaum!".Währenddessen wird überall in den Medien gehetzt was das Zeug hält und es wird noch Petroleum ins Feuer gegossen. Das Intensivbetten auch zu Grippezeiten schon an der Überlastungsgrenze waren.....naja, im Kollektiven leidet dieses Volk sowieso an Demenz.
"Toxische Gesellschaft" sage ich nur. "Seid euch gewiss ,irgendjemand hasst euch immer." ;)
Aber was soll´s so habe ich die Gesellschaft schon immer und lange vor C. wahrgenommen,einer der Gründe, warum ich überhaupt erst zum "Schwarzsein" (nicht weil mir die Kleidung nicht gefiel) kam. C. funktioniert da einfach nur wie ein Vergrößerungsglas. Nix neues, nur penetranter.
Benutzeravatar
Evanahhan
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 676
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2018, 07:09
Wohnort: Dresden
Gender:
Alter: 41

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Evanahhan »

Zum Glück nehme ich „die Gesellschaft“ etwas anders wahr, nicht ganz so schwarz-weiß. Hass und Hetze lese ich in erster Linie im Internet. Vor allem in den asozialen Medien ist das ganz furchtbar. Klar kommt das auch real vor, wenn man an entsprechende Leute gerät, aber eben nicht nur. Wenn ich da mal mein Umfeld nehme, da wird schon mal heftig diskutiert, aber niemand wünscht dem anderen irgendetwas an den Hals, nur weil der ne andere Auffassung vertritt. Ich werfe meine Sympathie für Leute auch nicht über Bord, nur weil sie eine in meinen Augen unlogische Entscheidung getroffen haben. In meinem Kollegenkreis sind viele Abstufungen an Meinungen und Geimpfte wie Ungeimpfte vertreten. Trotzdem wird da sachlich diskutiert und wir kommen super miteinander zurecht.
Vielleicht hab ich aber auch einfach nur Glück mit meinem Umfeld…
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Victor Klemperer, LTI
Benutzeravatar
Herbstlaubrascheln
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 1334
Registriert: Freitag 25. Mai 2018, 09:22
Wohnort: Niederbayern/LK Passau
Gender:
Alter: 38

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Tatsächlich habe ich die Gesellschaft auch schon vor dem ganzen Thema schon so wahr genommen - es verschiebt sich halt immer wieder, worum es letztendlich geht; aber der Mensch neigt dazu, dass seine miesen Eigenschaften immer dann zum Vorschein kommen, wenn er sie mit guten Gewissen ausleben darf *lacht* - leider ist das auch beim Thema Corona/Impfung so. Und ich erlebe es leider auch so, wie @Charlotte Sometimes es beschreibt - und es macht mich sehr betroffen, wie Menschen mittlerweile miteinander umgehen; wohl wissen, dass es ja mittlerweile legitim ist, jemand anderen einfach mal zu Beschimpfen oder im ein grausames Verrecken zu wünschen oder noch Schlimmeres. :roll: Und für mich macht es auch einen Unterschied, ob man das nun zwischen den Zeilen verpackt oder eben genau so ausspricht. Hier sind die Grenzen in meinen Augen längst überschritten - mir persönlich macht es Angst, in einer Gesellschaft wie dieser leben zu müssen bzw. dass mein Kind in einer solchen aufwachsen und leben muss.
MIt Schwarz/Weiß-Denken hat das (für mich) nichts zu tun.

Und ich finde es sogar ziemlich normal, die Sympathie für einen Menschen nicht zu verlieren, nur weil er eine in meinen Augen unlogische Entscheidung getroffen zu haben. *schulternzuck* Da dürfte man doch sehr schnell niemanden mehr wirklich mögen, der nicht haargenau dasselbe tut und sagt wie ich selbst. Sprich, es ist doch nur eine Sache von Anstand und etwas vollkommen menschliches und normales, jedem Menschen zu zugestehen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Tatsächlich höre ich von gut 80% der Leute, die sich haben impfen lassen, dass sie das eben deswegen gemacht haben, um weggehen zu können, in Bars, Discotheken, zum Essen, wegen Urlaub fahren oder fliegen, wegen Tanken hinter der Landesgrenze, wegen "weil ich sonst ja überhaupt nichts mehr darf". Für mich persönlich eine recht seltsame Einstellung und auch eine eigenartige Priorisierung, aber nun gut. Urteile ich auch nicht drüber; für mich auch kein Grund, zu diskutieren.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
Benutzeravatar
Evanahhan
Bestätigtes Mitglied
Beiträge: 676
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2018, 07:09
Wohnort: Dresden
Gender:
Alter: 41

Re: Leben und leben lassen...

Beitrag von Evanahhan »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Donnerstag 16. Dezember 2021, 20:33 Und ich finde es sogar ziemlich normal, die Sympathie für einen Menschen nicht zu verlieren, nur weil er eine in meinen Augen unlogische Entscheidung getroffen zu haben. *schulternzuck* Da dürfte man doch sehr schnell niemanden mehr wirklich mögen, der nicht haargenau dasselbe tut und sagt wie ich selbst. Sprich, es ist doch nur eine Sache von Anstand und etwas vollkommen menschliches und normales, jedem Menschen zu zugestehen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Sehe ich persönlich ja auch so, nur leider scheint das eben nicht mehr selbstverständlich zu sein. :? Bzw. wenn es angeblich nur noch die beiden Extreme gäbe und jeweils die eine Seite der anderen die Pest an den Hals wünschen würde, dürfte das erst recht nicht normal sein.
Aber das meine ich ja, dass es eben nicht nur die Extreme gibt, sondern auch noch Menschen dazwischen, die auch einen „normalen“ Umgang pflegen können.
Auch deine 80% „Pragmatiker“ sind zwar eindeutig geimpft, aber deswegen nicht gleich hasserfüllt den Ungeimpften gegenüber, würde ich mal vermuten. Mehr wollte ich eigentlich auch nicht sagen, als dass es eben noch mehr als nur zwei hasserfüllte Seiten gibt.
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Victor Klemperer, LTI