Normen/ Werte/ Verhaltenregeln der schwarzen Szene

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Herbstlaubrascheln
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Re: Normen/ Werte/ Verhaltenregeln der schwarzen Szene

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Noch mal zum Thema "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" : Abgesehen davon, betrachtet man den weiteren "Werdegang" von "Stella" und auch teilweise von Christiane F. selbst so ein wenig, ist auch zu erkennen, wieso das Ganze für Leute aus der Szene evtl. zusätzlich noch ein wenig interessant sein kann.
Und wie ich schon in ein paar Beiträgen weiter oben erwähnt hatte - wer selbst schon einmal näher oder vielleicht auch ganz nahe mit Sucht zu tun hatte, der weiß ziemlich gut, dass die von Soiled angesprochenen Punkte zum großen Teil realitätsfern sind.
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Soiled

Re: Normen/ Werte/ Verhaltenregeln der schwarzen Szene

Beitrag von Soiled »

Na ja, mein bester hiesiger Freund ist Ex-Junkie, mein letztes (immer noch aktuelles) Gspusi auch, generell kenn ich doch schon eine gute Hausnummer an Leute, die entweder konsumieren oder konsumiert haben, ich kenn auch welche, die das nicht überlebt haben, sowohl freiwillig als auch unfreiwillig. Ich hab da echt schon Sachen erlebt die nicht so toll sind, die ich aber wegen Privatsphäre und so nicht weiter ausbreite. Find das aber trotzdem meistens recht umgängliche Leute.
Außerdem hindert einen doch nichts daran den Kontakt zu reduzieren bzw. abzubrechen wenn es einem zu viel wird. Psychische Erkrankungen (das beinhaltet Suchterkrankungen) verändern nun mal die Persönlichkeit und das Verhalten eines Menschen, wenn man damit nicht zurechtkommt hält man einfach Abstand. Ich halte ja auch Abstand von Eltern, weil ich den Umgang mit ihnen zu kompliziert und zu stressig finde. Ist doch genauso legitim.

In der Szene selber passiert aber wirklich kaum was, da kenn ich hier vielleicht grade mal fünf, sechs Leute mit problematischen Konsumverhalten. Was so gut wie nix ist. Ich bleibe dabei: Auf schwarzen Parties wird zwar getrunken und ab und zu mal was gekifft, und ganz vereinzelt auch anderes Zeug genommen, Keta ist ja grad mal wieder voll im Trend. Aber im Vergleich zu anderen Events? Komplett harmlos. Kann mich z.B. nicht dran erinnern, überhaupt auf einer schwarzen Party jemals gefragt worden zu sein, wo man was herkriegt. Bei anderen Events? Doch, ja, immer mal wieder.

Zu den ganz frühen Zeiten sah es sicherlich anders aus; ich gehe durchaus davon aus, dass das durchschnittliche Batcave-Publikum kein Kind von Traurigkeit war. Aber heutzutage? Da gehen viele Leute, die sich der Szene zuordnen, ja noch nicht mal regelmäßig feiern. Da hält sich dann logischerweise generell auch der Drogenkonsum in engen Grenzen; die werden schließlich nicht spontan damit anfangen nur weil sie mal zum WGT fahren.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Normen/ Werte/ Verhaltenregeln der schwarzen Szene

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Soiled hat geschrieben: Donnerstag 3. November 2022, 17:09 Find das aber trotzdem meistens recht umgängliche Leute.
Naja, darum gings ja ursprünglich auch gar nicht. Sicher können das umgängliche Leute sein. Oder eben nicht. Oder eben alles andere. *schulternzuck* Wie das bei Menschen so ist. DIE Persönlichkeit für irgendwas Bestimmtes gibt`s ja ohnehin nicht.
Soiled hat geschrieben: Donnerstag 3. November 2022, 17:09 Außerdem hindert einen doch nichts daran den Kontakt zu reduzieren bzw. abzubrechen wenn es einem zu viel wird.
Nö, sicher nicht. Aber in der ursprünglichen Diskussion ging`s ja eher mal darum, dass es kritisiert wurde, dass das Christiane F. Thema auf Spontis präsent war. Und nicht, wie man mit Süchtigen in seinem Umfeld umgeht. Das muss jeder für sich entscheiden, wie er mit sowas zurecht kommt.
Dass man den Kontakt dazu natürlich meiden oder abbrechen kann, wenn man dafür nicht so sehr den Nerv hat, steht logischerweise jedem frei - es gibt aber auch durchaus Situationen bzw. Lebenslagen, in denen das Thema Sucht im Umfeld recht präsent ist, entsprechende Auswirkungen hat und man sich nicht mal eben davon "lossagen" kann. Und da fängt es natürlich an, schnell problematisch zu werden oder in gewisser Art und Weise zu prägen.

Und, was mir grad noch so nebenbei einfällt, weil es eben erwähnt wurde: "Ex"-Junkie und "Ist-Zustand"Junkie sind schon zwei paar Schuhe.
Genau so wie Sucht natürlich nicht gleich Sucht ist; eh klar soweit.

Tatsächlich habe ich in der Szene bis jetzt auch noch nicht wirklich oft erlebt, dass Drogen da großartig präsent sind. Ein paar Einzelfälle kannte ich mal, aber das alles in allem eher selten anzutreffen. Unter Punks wurde sah`s immer ein bisschen anders aus; da wurde auch wesentlich mehr gesoffen.
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