Als ich letzte Woche Samstag das erste Mal auf der Straße war, um zur Spätschicht zu fahren, bot sich mir ein Bild, dass ich so schnell nicht vergessen werde - die Straßen wie leer gefegt, die Parkplätze vollkommen verwaist. Normalerweise habe ich um diese Zeit vorallem am Samstag zu tun, selbst noch einen Parkplatz zur finden, wenn ich Spätschicht habe. Und als ich dann rein kam und sah, dass man bereits diese Glas-Vorrichtungen an den Kassen anbrachte und nicht ein einziger Kunde im Haus war, wurde mir schon etwas mulmig.
Ansonsten hat sich für mich selbst eigentlich nicht wirklich viel geändert, muss ich sagen. Ich gehe arbeiten und ich bin zu Hause. *schulternzuck* Sport mach`ich keinen, weggehen auch nicht, und es fällt mir nicht schwer, mich von entsprechenden Dingen fern zu halten. Was auffällt: Noch vor gar nicht so wenigen Tagen wollten hier alle eine Ausgangssperre, schimpften auf Söder, dass er das nun endlich durch setzen müsse und nun hört man schon aus allen Ecken und Enden, dass die Leute keinen Bock mehr haben.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
The official recommendation in the United States (and other Western countries) that the public should not wear face masks was motivated by the need to save respirator masks for health care workers. There is no scientific support for the statement that masks worn by non-professionals are “not effective”.
Geht mir ähnlich. Wobei ich es irgendwie schön finde, wenn kaum was auf den Strassen los ist. Kann man mal wieder der Natur (sofern vorhanden) lauschen.
Bei uns im Kaff hat sich da nicht wirklich viel geändert. Schon vor Corona waren nur vereinzelt Leute mit ihrem Hund, Rentnerpärchen, oder Familien mit ihren Kindern unterwegs. Jetzt mit Corona sieht man weniger Kinder, da der nahe gelegene Spielplatz natürlich tabu geworden ist, aber die Hundebesitzer gehen nach wie vor ihre Routen und auch die Rentner bleiben ihrem Trott treu. In Bielefeld, oder auch in unserer Kreisstadt Herford schaut das schon wieder etwas anders aus. Dort ist es im Vergleich zu vorher tatsächlich viel leerer geworden.
"Sowas kann doch nur Leuten einfallen, die in Assoziationsspielchen neben Hund, Katze und Maus auf "Hmm.... Schwingschleifer!" kommen, oder?" - Barlow
Hier mal wieder ein paar gute Neuigkeiten: Wenigstens hier im Südwesten der Republik scheinen die verordneten Maßnahmen so langsam aber sicher zu wirken. Die Anzahl der bestätigten Infektionen verdoppelt sich inzwischen nur noch alle 8.7 Tage...
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
Tja, das hier ist Bayern, da hat man mit Behörden Pech gerade. Anders wäre mir das auch lieber, wenn es eine Art Notfallservice gäbe. Zumindest für solche Fälle wie Ausweis.
Das Ärgerliche ist ja: Das Bürgerbüro hier ist seit dem 16.3. dicht. War zwei Tage wegen Kommunalwahl zu, weil man da ja so viele Leute zur Nachbereitung gebraucht hat. Und ab dem 18.3. haben die Behörden zu. Waren sogar schneller als Söder hier im Landratsamt, was das Schließen betrifft.
"After all this time?"
"Always"
Der Sohn fragt: „Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?“
Der alte Indianer schweigt eine Weile.
Dann sagt er: „Der, den du fütterst.“
Ich habe gerade die positive Erfahrung gemacht, dass Finanzämter in diesen Zeiten deutlich zügiger arbeiten. Steuererklärung wurde in sage und schreibe 18 Tagen durchgewunken. Fein, fein... so könnte es immer sein. Letztes Jahr habe ich 6 Wochen gewartet. Zumindest scheint mir so, dass da weniger geprüft wird (was ja gern bei dem kleinen armen Steuerzahler intensiver gemacht wird, aber bei Unternehmen die Hühneraugen zugedrückt werden) und den Leuten die Rückzahlung zügiger zur Verfügung gestellt wird.
In Italien scheinen die Neuinfektionen zurück zu gehen. Zumindest habe ich diese Meldung vorhin vernommen. 3 Wochen Ausgangssperre scheinen doch langsam zu wirken.
Zuletzt geändert von Phönix75 am Dienstag 31. März 2020, 06:45, insgesamt 1-mal geändert.
Das zwangsweise Zölibat geht mir etwas (bzw. sehr) auf die Nerven, Konzerte/Weggehen/Treffen fehlen mir extrem (dafür lese und koche ich abends deutlich mehr) und man muss mehr Leuten hinterhertelefonieren, aber sonst? Kein Weltuntergang. Und wenn ich tatsächlich mal etwas schlechter gelaunt bin denke ich dran, dass ich dem Himmel sei dank keine Kinder hab, um die ich mich kümmern muss, und schon ist die Stimmung wieder blendend.
Was mich mehr irritiert sind die verschwundenen Bettler. Früher stand so ziemlich an jedem zweiten Supermarkt einer, aber jetzt, wo die Leute kaum mehr aus dem Haus gehen, bricht denen natürlich ihr gesamtes Einkommen weg.
Und von Junkies ganz zu schweigen; hab schon von den ersten auf kaltem Entzug gehört, weil der Nachschub stockt bzw. die Dealer auf social distancing machen. Yay.
So. Ab Mittwoch sind hier Mund-Nasen-Masken beim Einkaufen Pflicht. Über den Sinn kann man diskutieren, aber, nun ja. Was tut der mit einer Nähmaschine ausgestattete düstere Alternativling? Richtig, selber machen. Der Stil muss ja gewahrt bleiben, nech?
Sogar mit Schlitz auf der Rückseite, wo man einen zusätzlichen Filter einsetzen kann.
Ich werde jetzt jedes Mal, wenn ich Katzenfutter und Dosenbier kaufe, nicht nur "A Forest" vor mich hinsummen sondern auch entsprechend aussehen.
Zuletzt geändert von Soiled am Dienstag 31. März 2020, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.
Mangels einer Nähmaschine werde ich mir einen meiner Halsschläuche bis über die Nase ziehen müssen. Sofern das Vermummungsgebot hier denn wirklich mal kommt.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
