Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

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Fanchen
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Fanchen »

Ich bin da nicht ganz so optimistisch wie du es offenbar bist, aber nützlich sein könnte das natürlich.
Ein großes Problem, das ja auch im Artikel genannt wird: Es soll noch 10 Jahre dauern, bis das einsatzbereit ist. Dann könnte es vielleicht eine Alternative zu Elektroautos sein, aber eben auch frühestens dann. Es wird oftmals behauptet, dass Power2X bzw. Wasserstoff und Ähnliches wesentlich besser als Elektroautos wären, aber aktuell stimmt das einfach noch nicht - und wir können auch nicht einfach mal 10 Jahre warten und so lange erstmal mit Benzin und Diesel weiterfahren. Die Technologie von Akkus wird sich in den 10 Jahren auch ein ganzen Stück entwickeln.

Aber gut, angenommen, dass diese Technologie in ca. 10 Jahren nutzbaren Treibstoff produzieren kann: Ob es tatsächlich reicht, nur den überschüssigen Strom dafür zu nutzen, ist meiner Meinung nach fraglich. Die Anlagen wären wahrscheinlich deutlich zu gering ausgelastet, um irgendwie wirtschaftlich zu sein. Auch das lässt sich lösen (indem man das ordentlich subventioniert und Wirtschaftlichkeit ignoriert), aber allzu große Hoffnungen auf Akzeptanz mache ich mir unter der Voraussetzung dann auch nicht.
Oder die Anlagen produzieren dauerhaft, egal ob der Strom gerade woanders nutzbar wäre. Dann geht wieder ordentlich Energie im Umwandlungsprozess verloren, der sonst gar nicht notwendig wäre. Laut Artikel gehen mindestens 40 % verloren, beim der Nutzung des erzeugten Treibstoffs noch zusätzlich was. Vielleicht kann man im Idealfall von ca. 50 % Effizienz ausgehen. Dann würde hier die Hälfte der Energie verschwendet, obwohl das gar nicht notwendig wäre.

Naja. Klar, dass daran geforscht wird ist gut und vielleicht kommt ja wirklich was nützliches dabei raus, das Potenzial zu verschenken können wir uns kaum leisten. Ich bin aber etwas skeptischer als viele andere, was brauchbare Ergebnisse für PKW angeht.
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Phönix75
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Phönix75 »

Japan ist einer der Vorreiter des Wasserstoffantriebes. Aber Deutschland ist wie immer in einem Tiefschlaf und versteift sich auf Elektroautos, deren Akkus auch endliche Ressourcen enthalten und wo nach wie vor der Strom zum laden noch nicht einmal zu 50% erneuerbar ist.
Ich weiß nicht... aber irgendwie sind die alle bekloppt. :roll:
Nichts ist so, wie es scheint.
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Fanchen
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Fanchen »

Wie wird denn in Japan der Wasserstoff hergestellt? Strom wird dazu ja wahrscheinlich auch benötigt. Da wäre es eigentlich deutlich besser, direkt damit zu fahren statt Wasserstoff herzustellen, weil bei der Umwandlung ja auch Energie verloren geht.
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Grauer Wolf
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Grauer Wolf »

Wie wird denn in Japan der Wasserstoff hergestellt?
Wie fast überall auf der Welt durch Steam Cracking von erdölbasierten Kohlenwasserstoffen. Bis 2030 wollen die den Wasserstoff dann jedoch komplett mit Hilfe von erneuerbaren Energien oder aus Abfällen produzieren. Zu diesem Zeitpunkt sollen dann schon alle anderen Bausteine der Wasserstoff-Infrastruktur wie Motoren und Tankstellen in ausreichender Zahl verfügbar und in Betrieb sein.

Hier eine kurze englischsprachige Übersichtsdarstellung des zuständigen japanischen Ministeriums (METI) zum Thema.


Edith: Was mich an Japan etwas irritiert ist, daß die ja eigentlich auf einem Dampfkochtopf sitzen -- geothermische Energie in diesem Land trotzdem praktisch keine Rolle spielt. Nur 0.25% (oder etwas mehr als 500MW) der gesamtem elektrischen Leistung werden von geothermischen Kraftwerken erzeugt. Aber Kernkraftwerke haben sie 42 Stück....
Zuletzt geändert von Grauer Wolf am Samstag 9. November 2019, 00:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Schattenwurf
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Schattenwurf »

Es ist ja nicht so, dass es keinen Akkuladeverlust gäbe ...
oder Übertragungsverlust im Stromnetz.

Preisfrage: Warum werden Kabel und Akkus warm?
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Fanchen
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Fanchen »

Natürlich gibt es die Verluste. Die sind aber relativ gering.
Deine herablassende "Preisfrage" kannst dir sonstwo hin stecken.
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Schattenwurf
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Schattenwurf »

Relativ ist ein relativer Begriff. Man sollte ihn schon quantifizieren.
War nicht herablassend gemeint. Und ich möchte von dir keine Aufforderungen haben, was ich mir wohin zu stecken habe.
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Soiled

Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Soiled »

Grauer Wolf hat geschrieben: Freitag 8. November 2019, 23:59 Edith: Was mich an Japan etwas irritiert ist, daß die ja eigentlich auf einem Dampfkochtopf sitzen -- geothermische Energie in diesem Land trotzdem praktisch keine Rolle spielt. Nur 0.25% (oder etwas mehr als 500MW) der gesamtem elektrischen Leistung werden von geothermischen Kraftwerken erzeugt. Aber Kernkraftwerke haben sie 42 Stück....
Hm. Stimmt, das ist wirklich etwas komisch.
Nach kurzem Googeln: Gegenwehr kam/kommt wohl tatsächlich vor allem aus der Tourismusbranche.
Aber ich denke mit dem richtigen Marketing sollte sich das ausgehen. Mit der Blauen Lagune in Island, die ja auch direkt neben einem Geothermal-Kraftwerk liegt und im Prinzip dessen "Abwasser" nutzt, hat es doch auch geklappt.
Wobei ... die ist ja eher eine klassische Touristenfalle, wohingegen die Onsen in Japan wohl eher von Einheimischen genutzt werden; die lassen sich nicht so leicht verarschen. Hmmmmm...
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Phönix75
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Phönix75 »

Wasserstoff wird auf vielfältige Art hergestellt bzw. ist ein Restprodukt/Abprodukt in der chemischen Industrie. Das derzeitige Problem besteht eigentlich nur darin, dass es bei der Herstellung zuviel CO² freisetzt. Aber! Und da sehe ich Wissenschaft als absolut sinnvoll und unabdingbar, weil sie einen praktischen Nutzen hat... haben dänische Wissenschaftler/Forscher einen elektrisch beheizten Reformer entwickelt, der erheblich weniger CO² erzeugt. Alles hier nachzulesen: https://www.sciencemediacenter.de/alle- ... -sinnvoll/
Nichts ist so, wie es scheint.
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Grauer Wolf
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Re: Das Elektroauto-Zukunft oder nur eine "Seifenblase" ?

Beitrag von Grauer Wolf »

Nach kurzem Googeln: Gegenwehr kam/kommt wohl tatsächlich vor allem aus der Tourismusbranche
Ja, aber halt auch nur, weil man hier wieder einmal mehr nur die allerbilligste Variante ins Auge gefaßt hat: Die geothermischen Kraftwerke genau dorthin zu stellen, wo heißes Wasser und Dampf ganz von alleine ohne technische Hilfe aus dem Boden sprudeln und zischen -- also genau dorthin, wo der gemeine Japaner sich gerne in besagtem heißen Wasser tummelt. Man könnte allerdings auch einfach irgendwo im unbesiedelten Japan -- und hiervon gibt es mehr als genug -- ein etwas tieferes Loch in den Boden bohren. Aber da müßte man halt den einen oder anderen Yen mehr investieren...

Ich denke eher, daß in Japan aus rein politischen Gründen keinerlei Interesse daran besteht, auf Kernkraftwerke zu verzichten. Ernsthafte Konkurrenz durch geothermische Kraftwerke würde die Regierung allerdings in die vertrackte Situation bringen, diese Gründe öffentlich benennen zu müssen. Diese möchte im pazifistischen Japan jedoch niemand hören, geschweige denn aussprechen. Siehe hierzu auch den Epislon Launcher für wissenschaftliche und andere Anwendungen. Betonung liegt hier auf und andere.
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