Hahahahaha.Lylia hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Dezember 2018, 10:29
Zu den von dir erwähnten Kitas: Ich gehe ja hier die ersten Jahre von einem Baby aus, also bis zum 3 'tten Lebensjahr denke ich gibt "Mama" es doch eh nicht in die Kita, weil es noch zu klein ist. Und wenn es dann zur Kita geht, arbeitet seine Mutter ja auch und ich weiss zwar nicht, was so eine Kita kostet aber Kindergeld bekommt man auch und evtl. auch Unterstürzung vom Amt, wenn das Geld nicht reichen sollte @Aufstockung.
Tschuldigung, liebe Lylia, aber das ist ja SOWAS von an der Realität vorbei. Kaum eine Frau und eine Alleinerziehende schon mal gar nicht, kann es sich leisten, 3 Jahre Vollzeitmama zu spielen.
Kitas und Krippen nehmen Kinder ab dem ersten Lebensjahr. Und das ganz sicher nicht, weil die ganzen Eltern mal ein bisschen Freizeit haben wollen, sondern weil beide - so vorhanden - arbeiten müssen.
Kindergeld sind 200€. Im Raum HH (die Preise legt jede Gemeinde für sich fest) kostet ein ganztagsplatz etwas mehr als 300€.
Und dann hast du noch keine Windeln, keine Kleidung und kein Essen für das Kind gekauft. Das Kindergeld ist nicht dafür gedacht und auch nicht ausreichend dafür, ein Kind komplett zu finanzieren.
Meine beste Freundin arbeitet als Erzieherin - die Kinder, die erst mit 3 in die KiTa kommen, sind da eine absolute Rarität.
Sorry, aber deine Gedanken zu Kindern und Finanzierung sind ein Traumgebilde, was mit der harten Realität absolut nichts zu tun hat.
Da merkt man, dass du selbst keine Kinder hast, sorry.
Und zum Thema Unfall: Doch, der Vergleich passt. Man ist nicht selbst schuld, wenn man alles tut, was man tun kann, um sich zu schützen. Genau diese Haltung ist frauenverachtend.
Auch, dass du dir anmaßt, zu entscheiden, ob Frauen gedankenlos abtreiben.
Glaubst du ernsthaft, dass sich eine Frau keine Gedanken darum macht? Das ist lächerlich und vermessen. Selbst, wenn eine Frau sich zu 100% sicher ist, hat sie sich das doch im Vorfeld gründlich überlegt.
Und nur, weil du selbst eine Frau bist, heißt das nicht, dass deine Denke deshalb nicht frauenverachtend sein kann.
(Ja, mir platzt da echt die Hutschnur)
EDIT:
@Lylia ich ziehe deine Antwort aus dem Tagebuch mal hier rüber, um nicht 2 'Schauplätze' zu haben. Hoffe das ist okay.
Der Reihe nach: Richtig, wäre scheiße für mich. Da kannst du es nun plötzlich wieder nachvollziehen? Pardon aber: Jede Frau hat ihre Gründe, abzutreiben. Und es ist ganz sicher nicht an dir, zu entscheiden, ob ihre Gründe ausreichend sind für eine Abtreibung, oder nicht.Lylia hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Dezember 2018, 10:56
Deine Aussage, dass du dein Studium und so abbrechen müsstest, ja das wäre echt scheisse für dich und ich kann es auch nachvollziehen, klar geht es auch hier dann z.b um deine Zukunft. Es muss und werden hier auch nicht viele meiner Meinung sein, aber ich denke halt so, bin auch klassisch erzogen worden: Mutter daheim also Kinder und Haushalt und Vater ging arbeiten, möglich dass mich das auch prägte.
Ich komme jetzt nicht aus armen Verhältnissen und meine Mutter brauchte nicht arbeiten zu gehen, ich "sah" nur, dass "Mama" nicht arbeiten und für sich selber sorgen musste, wir dennoch eine grosse Wohnung und alles hatten. Es kann sein ich täte auch anderes darüber denken, wenn ich aus ärmeren Verhältnissen stammen täte, und es für mich "normal" gewesen wäre, in eine Kita oder sonstiges zu gehen.
Ich denke bei adoptierten Kindern kann man der Identitätskrise aber entgegen-wirken, indem man von Anfang an mit offenen Karten spielt und dem Kind sagt, wer man ist, also nicht die leiblichen Erzeuger und ggf. (wenn einem bekannt) ihm mitteilt wenn es etwas älter ist, was die genauen Gründe für die Adoption gewesen sind.
Ich sagte ja auch nicht, das Selbstbestimmungsrecht der Frau ganz abzuschaffen, habe mich da wohl etwas unklar ausgedrückt, sondern nur hier etwas einzuschränken, oder zumidest "genauer hinzuschauen" wenn sie z.b schon mehrmals abtrieb oder so. Ich warf ja auch extra ein, dass bei einer Vergewaltigung und so grosser Gesundheitsgefahr sie auf jeden Fall dies entscheiden können muss.
Und deine Frage: Ja bei einer Vergewaltigung auf jeden Fall, weil es eine zu grosse emotionale Belastung wäre, ein Kind von einem Verbrecher gebähren zu müssen, sie soll ihm nicht indirekt jeden Tag "ins Gesicht sehen" müssen. Du sagst eine Schwangerschaft geht nicht spurlos an die Frau vorbei, ja aber eine Abtreibung auch nicht und ich möchte lieber nicht wissen, wie viele Frauen diese Entscheidung später dann doch bereuen, es werden zahllose Frauen sein.
Ärzte die aben einen Abbruch vornehmen, verstossen auch gegen ihren geleisteten Eid, der besagt, dass sie Leben retten, nicht zerstören sollen, wie gesagt, ich kann es zwar akzeptieren, wenn Frau diese Entscheidung trifft, aber mögen muss ich es auch NICHT.
Wie du aufgewachsen bist - erklärt dann auch dein - in dieser Hinsicht veraltetes - Frauenbild. Hat halt mit der Realität nix mehr zu tun. Was ist mit Frauen, die arbeiten WOLLEN? Du hast einfach überhaupt keine Ahnung davon, was es bedeutet, ein Kind großzuziehen, wenn man die finanziellen Mittel nicht hat. Und noch dazu dann alleine oder ein ungewolltes.
Klar mag es Konstellationen geben, in denen Frauen noch Hausfrauen sind und Männer die Familie ernähren - aber dieses Bild ist nicht mehr die Norm, vor allem aber nicht selbstverständlich und insbesondere kein Grund in einer Argumentation gegen Abtreibung.
Zu adoptierten Kindern: Ich habe davon 2 in meinem Freundeskreis und nein: DU kannst dieser Krise nicht vorbeugen. Auch hier, dein Weltbild ist einfach nicht mit der Realität vereinbar. Beschäftige dich mal ernsthaft mit dem Thema.
Dann das 'genauer hinschauen' - passiert schon. Wenn eine Frau mehr als einmal abtreibt, wird da automatisch von Amtswegen genauer geprüft, was da los ist. Und das würde sich auch durch den Wegfall von 219a nicht ändern.
Klar mag es Frauen geben, die eine Abtreibung bereuen - es gibt aber auch genug Frauen, die es bereuen, ein Kind bekommen zu haben - sogar ein Wunschkind. Diese Entscheidung obliegt eben auch der Frau selbst und ja - mit der Verantwortung hat sie dann zu leben - aber die Entscheidung, mit welcher Konsequenz sie leben will, hat sie zu treffen - und nicht du oder ein Arzt oder der Staat oder sonst irgendein Unbeteiligter.
Ärzte verstoßen damit nicht gegen den hippokratischen Eid, der im Übrigen auch keine rechtliche Bindung ist, weil das Leben der Mutter nun mal mehr wert ist, als ein nicht überlebensfähiger Zellklumpen.
Und zu guter Letzt: Es gibt einen GEWALTIGEN Unterschied zwischen 'etwas akzptieren' und 'etwas gut finden'. Ich werfe mal die These in den Raum, dass du kaum jemanden finden wirst, der sagt "JA, Abtreibung, also, das find ich voll supi." Abtreibungen sind nicht voll supi und sie machen auch niemandem Spaß.
Es geht aber um das recht der Frau, zu entscheiden, was mit ihrem Körper passiert - und dieses Recht ist so unglaublich wichtig und wertvoll.
Um mal bei meinem Beispiel zu bleiben:
Ich kann es akzeptieren, wenn der Typ neben mir Fleisch isst, aber mögen muss ich das nicht - das gibt mir aber nun mal nicht das Recht, ihm deshalb sein Schnitzel aus der Hand zu schlagen und ihn zu zwingen, einen Salat zu essen.
Klar kannst du das doof finden. DU willst es aber nicht einfahc nur doof finden, sondern du willst, dass der Gesetzgeber die Dinge, die du doof findest, verbietet.