Diskriminierung

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Soiled

Re: Diskriminierung

Beitrag von Soiled »

Bloody Arthur hat geschrieben: Freitag 10. Juli 2020, 11:05 Im Gegenteil, ich wollte den Punkt ansprechen, dass sich Diskriminierung oder vll. meinte ich auch Abwertung und Alltagsrassimus, zu so einem großen Trauma entwickeln kann bzw. zu so einer gewohnten Sache, dass man dies überall erwartet. Und so werden, durch die unzähligen Negativerfahrungen, zusätzlich noch Ereignisse negativ wahrgenommen, obwohl sie das eventuell gar nicht sind....
Aaaaah, ok, jetzt hab ich's kapiert. Dankeschön. :)
Natürlich kann ich mir das mit meiner Rechtschreibung eigentlich gar nicht erlauben. *Hust*
Ähm ... ich wollte eigentlich das genaue Gegenteil ausdrücken. Also, dass ich eingesehen hab dass das von meiner Seite aus ein absolut beschissenes Verhalten war und ich dran gearbeitet hab, das zu ändern. Ok, zugegeben, ein anderes Beispiel wäre vermutlich angebrachter gewesen - hab in dem Fall aber ganz ehrlich überhaupt nicht an Dich gedacht, eher an andere Leute in meinem Bekanntenkreis, von denen ich teilweise sehr, sehr kryptische Texte krieg. Was nichts dran ändert, dass ich Dir damit auf die Zehen getreten bin - tut mir leid, lag wirklich nicht in meiner Absicht. Danke für's drauf hinweisen, ich werd versuchen, mich zu bessern. :)
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CharlotteSchlotter
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Re: Diskriminierung

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Naja. Und Reiche müssen mehr Steuern zahlen. Ist das auch diskriminierend? Schlechter gestellt werden sie ja schließlich.
@Soiled: Es wurden Bauern von ihrem Land vertrieben und teilweise umgebracht. Ist jetzt in meiner Welt nicht wirklich mit dem Zahlen von Steuern zu vergleichen :shock:

Wie gesagt, da ist im Vorfeld auch einiges passiert. Aber trotzdem finde ich es keinen legitimen Ansatz, Diskriminierung damit zu rechtfertigen, dass man im Vorfeld auch diskriminiert wurde.
Soiled

Re: Diskriminierung

Beitrag von Soiled »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Freitag 10. Juli 2020, 15:05 Es wurden Bauern von ihrem Land vertrieben und teilweise umgebracht.
Ich weiß. Aber Du hattest geschrieben:
CharlotteSchlotter hat geschrieben: Mittwoch 8. Juli 2020, 21:27 Aber in Afrika gab es durchaus Vorfälle mit weißen Farmern, die bewusst schlechter gestellt wurden.
Also hab ich gedacht, dass Du "schlechter gestellt" meinst, nicht "ermordet". ;)

Das ganze Thema ist irrsinnig komplex, allein schon von "Afrika" zu schreiben ist eine viel zu grobe Vereinfachung - die politischen und gesellschaftlichen Umstände in Zimbabwe, Namibia und Südafrika sind schon sehr, sehr unterschiedlich, vom restlichen 51 afrikanischen Ländern ganz zu schweigen. Ich verstehe zu wenig von der politischen Situation dort, um das Thema zu diskutieren. Was ich aber für ziemlich unglaubwürdig halte ist die Behauptung, dass Weiße mehr attackiert werden als Schwarze. Ich hab jetzt nicht gerade Zeit und Lust, mich da einzuarbeiten, aber, wie immer, kommt da Wikipedia zu Hilfe, wenn auch ausschließlich auf Südafrika fokussiert: Link

Kurzes Zitat vom Anfang, die Quellen hab ich mal dringelassen, damit man die schiere Anzahl sieht:

Unsubstantiated claims that such attacks on farmers disproportionately target whites are a key element of the white genocide conspiracy theory and have become a common talking point among white nationalists worldwide.[18][19][20][21][22][23] There are no reliable figures that suggest that white farmers are being targeted in particular or that they are at a disproportionate risk of being killed.[1][6][19][24][25][26][23] The Government of South Africa and other analysts maintain that farm attacks are part of a broader crime problem in South Africa and do not have a racial motivation.[2][19][27][28]

Wenn man der Regierung von SA nicht glauben will: Es gibt auch genug andere Quellen.

Sind es Verbrechen? Klar. SA hat ein massives Gewaltproblem, das leugnet keiner. Ist es der berühmt-berüchtige "umgekehrte Rassismus"? Absolut nein.
CharlotteSchlotter hat geschrieben: Freitag 10. Juli 2020, 15:05 Aber trotzdem finde ich es keinen legitimen Ansatz, Diskriminierung damit zu rechtfertigen, dass man im Vorfeld auch diskriminiert wurde.
Meinst Du damit Diskriminierung auf einer persönlichen oder strukturellen Ebene? Bei der persönlichen würd ich Dir zustimmen.
Bei der strukturellen weniger. Aber alles in allem wäre ich Dir verbunden, wenn Du dazu konkrete Beispiele nennen würdest. Ich mein, gibt ja sogar ein paar Leute, die behaupten, Frauenquoten wären diskriminierend gegenüber Männern und solche Schoten; auf einem solchen Niveau würd ich natürlich nicht diskutieren. :lol:
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Phönix75
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Re: Diskriminierung

Beitrag von Phönix75 »

Da hab ich doch was, worüber Frau Soiled nicht diskutieren möchte: https://www.achgut.com/artikel/die_cdu_ ... pilotinnen
Nichts ist so, wie es scheint.
Bloody Arthur

Re: Diskriminierung

Beitrag von Bloody Arthur »

@Soiled
Ok, danke für die Erklärung.^^ Vll, hab ich etwas zu eingeschnappt reagiert. Sorry.
Soiled

Re: Diskriminierung

Beitrag von Soiled »

@Bloody Arthur Awatt. Wir haben alle einen wunden Punkt. Und wenn den wer trifft darf man das auch bitteschön artikulieren. Ich sag ja auch, wenn mich was anpisst, und es ist mir herzlich egal, ob das als "überzogen" rüberkommt. ;)

Zurück zum Thema Diskriminierung: Bin über einen netten kleinen Artikel gestolpert:
Diskriminierung durch Sprache: Warum "Ich mein's nicht so" nicht gilt
Ich glaub am relevantesten fand ich, dass man Beleidigungen und Diskriminierung nicht gleichsetzen darf.

Und am wichtigsten erscheint mir eh die Frage zu sein: Wie vermeiden wir selber, andere zu diskriminieren? Weil wir das ja ganz sicher tun, auch wenn wir das selber gar nicht mitbekommen. Lustigerweise halten sich die, die am rassistischsten/sexistischsten sind ja für überdurchschnittlich fair und tolerant, Zitat: "In line with the Dunning-Kruger model, participants overestimated their levels of racial and gender-based egalitarianism, and this pattern was strongest among the most prejudiced participants." Quelle hier. ;)
Man ist also auf der sichereren Seite, wenn man davon ausgeht, dass man selber bestenfalls durchschnittlich rassistisch/sexistisch usw. ist und deswegen ganz sicher auch durchschnittlich oft diskriminiert.
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CharlotteSchlotter
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Re: Diskriminierung

Beitrag von CharlotteSchlotter »

@Soiled: Ich bin der Meinung, dass jeder potentiell diskriminieren kann bzw. diskriminiert werden kann. Das ist, worauf ich hinaus will. Ob Südafrika da jetzt das beste Beispiel ist oder nicht, sei mal dahin gestellt. Und warum habe ich das gesagt? Weil du folgendes geschrieben hast:
Als (z.B.) weißer Mensch würde ich mal lieber schön die Klappe halten, wenn Nicht-Weiße rassistische Benachteiligung anprangern.
Das klingt für mich nämlich so, als dürfe sich nicht jeder diskriminiert fühlen.
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Re: Diskriminierung

Beitrag von Fanchen »

Ich finde, im Kontext klingt das eher nach dem genauen Gegenteil: Wenn jemand sich über rassistische Benachteiligung beschwert, sollten die, die nicht in einer ähnlichen Situation sind, das nicht ausblenden bzw. dem die Berechtigung abreden.
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
- Terry Pratchett, Equal Rites
Soiled

Re: Diskriminierung

Beitrag von Soiled »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Montag 13. Juli 2020, 20:31 Ich bin der Meinung, dass jeder potentiell diskriminieren kann bzw. diskriminiert werden kann.
Das klingt für mich nämlich so, als dürfe sich nicht jeder diskriminiert fühlen.
Naja, nur weil sich jemand diskriminiert fühlt heißt das noch lange nicht, dass man auch tatsächlich diskriminiert wird. Fühlen darf eh jeder. Ob das nun gerechtfertigt ist ist eine andere Frage. Drum landet sowas halt ja auch immer wieder vor dem Gericht.

Das ganze hat halt extrem viel mit unterliegenden Machtstrukturen zu tun, und die sind vielen leider nicht ganz klar.
Fanchen hat geschrieben: Montag 13. Juli 2020, 20:48 Wenn jemand sich über rassistische Benachteiligung beschwert, sollten die, die nicht in einer ähnlichen Situation sind, das nicht ausblenden bzw. dem die Berechtigung abreden.
Genau. Danke für das präzisierende Umformulieren. :)
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Deaddigger
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Re: Diskriminierung

Beitrag von Deaddigger »

Bloody Arthur hat geschrieben: Freitag 10. Juli 2020, 11:05 [...]

Ein Beispiel ist z.B. dass einfach mal fasst alle Leute den Verkäufer mit "Du" ansprechen, wenn sie einen Döner oder Falafel kaufen gehen.... Aber in dem "deutschen" Restaurant oder Imbissbude ganz automatisch "Sie" sagen.
Ich find das unter aller Sau! Es sei denn man ist Stammkunde oder so, aber wenn das Standart ist summiert sich das einfach und wird zu ner harten Herabwürdigung. Dahinter steckt aber meist keine böse Absicht, es ist einfach unüberlegt. Ich hab auch schon einen Verkäufer gesehen der dann mal ausgerastet ist, die Leute (allesamt "links" und "alternativ") habens nicht verstanden und meinten, sie sind keine Rassisten, sie wollten nur nett und locker sein usw....
Das ist totales Unverständnis, mann kann nicht einfach so bei dem einen Locker sein und bei dem anderen nicht, nur wegen der Hautfarbe oder Herkunft. Das ist Alltagsrassismus.

Das ist eines dieser Beispiele die ich meine, wo sich jeder mal an die eigene Nase fassen sollte. Und davon gibts viele.
[...]
1. Das stimmt so nicht. die meisten Imbissbuden verkäufer duzen zuerst, in Restaurants wird man meistens mit sie angesprochen und reagiert entsprechend
2. das Beispiel ist kein Zeichen von Rassismus sondern von Verhaltenskultur, so wie man sich je nach Arbeitgeber mit du oder sie anspricht.
"Dem Pfad der Klarheit vom Geist zum Herzen zu ebnen, ist schwieriger als jeder Kampf mit Waffen."