Seelenverwandte/r

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MitteDerNacht
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von MitteDerNacht »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2019, 23:38 Aber der ausschlaggebende Punkt ist doch nun nicht wirklich das Rauchen gewesen, oder?
Klar, mag nicht jedermanns Geschmack sein und so, aber "Seelenverwandtschaft" ausklammern, weil jemand raucht...das irritiert mich gerade irgendwie ;) Ist aber sicherlich Ansichtssache, irgendwo. *schulternzuck*
Naja er hatte ja dieses "liebe auf den Ersten Blick"-Gefühl, was sofort wieder verschwand als sie rauchte wie ein Schlot.
Kann ich recht gut nachvollziehen da Rauchen eben (nicht persönlich nehmen, aber ich denke so ordnet man das Evolutionstechnisch gut ein) von schlechter Gesundheit und mangelnder Disziplin zeugt, was auf viele Abtörnend wirkt.
Dadurch wurde ihm dann eben klar, dass das "Liebe auf den ersten Blick"-Gefühl ziemlich täuschen kann, wo man ja auch parallelen zur Seelenverwandtschaft ziehen kann.
Wo kämen wir hin, wenn jeder fragte "Wo kämen wir hin", und keiner ginge um zu gehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen :D
blacksister´s ghost

Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von blacksister´s ghost »

Wenn wir hier schon beim Thema Rauchen und Zwischenmenschliche Beziehungen sind, kann ich ja ne kleine Anekdote zum besten geben.
Ich bin vor Tagen mit meiner Kollegin ins Gespräch gekommen (sie is Raucher) und fragte sie ob ihr Ehemann eigentlich auch raucht. Was er nicht tut...er ist Biertrinker.
Sie erklärte mir, dass er keine Raucher mag und sie keine Biertrinker, die beiden aber damals ein Abkommen getroffen haben, sie lässt ihm sein Bier und er ihr ihre Kippen. Und läuft.

Hin und wieder brauchen Beziehungen Kompromisse, wenn´s funktionieren soll.
Eine direkte Verbindung zur Seelenverwandschaft, seh ich jetzt aber nich darin, ob der andere schlechte Lebensgewohnheiten hat oder nich und ob ich das will oder nich. Ich glaub das sin einfach nur eigene Vorstellungen, wie der andere am besten sein sollte. Was den eigenen Wünschen entspricht.
Ich mein wie groß ist denn die Chance, dass einem im Leben echt DIE PERSON - der Seelenverwandte...über´n Weg läuft? Da ist die Wahrscheinlichkeit vom Auto überfahren zu werden wohl größer. Deswegen denk ich ist Seelenverwandschaft zwar ein nettes Gimmick, aber keine Grundlage oder Vorraussetzung für eine (gut funktionierende) Beziehung.
Bzw. is ja noch nich mal gesagt, dass mit einem Seelenverwandten auch eine Partnerschaft angestrebt wird...da gehören ja echt mehr Punkte dazu...so jemand kann ja genauso gut auch für Freundschaft taugen.
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lenasurvival
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von lenasurvival »

Was macht den Seelenverwandten eigentlich zum Seelenverwandten? Kann das jemand erklären? Weil ich, als praktisch denkender Menschen mit stumpfen Anteilen mir das so vorstelle: beide sind Seelenverwandt, sie lieben sich ewig, hassen einkaufen und verhungern zusammen... :?: Während ein Partner, der nicht Seelenverwandt ist, einkaufen gegangen wäre, da er dem anderen nicht so ähnlich ist und einkaufen nicht hasst?
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Soiled

Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Soiled »

MitteDerNacht hat geschrieben: Samstag 21. Dezember 2019, 02:42 Kann ich recht gut nachvollziehen da Rauchen eben (nicht persönlich nehmen, aber ich denke so ordnet man das Evolutionstechnisch gut ein) von schlechter Gesundheit und mangelnder Disziplin zeugt, was auf viele Abtörnend wirkt.
Voooorsichtig. Mit Biologie sollte man nur argumentieren, wenn man auch ein bisschen was von Biologie versteht.
Genauso könnte man es nämlich auch umgekehrt sehen: Man kann es sich (körperlich und finanziell) leisten zu rauchen, und das obendrein in einer Gesellschaft, die es immer mehr ächtet, was ziemlich genau dem Handicap-Prinzip entspricht.
Welche Verhaltensweisen als attraktiv und welche als unattraktiv gesehen werden ist imho viel, viel mehr kulturell bestimmt als biologisch. Die Vorstellung, dass Disziplin angeblich "sexier" sei als Hedonismus, riecht für mich jedenfalls verdammt norddeutsch-protestantisch. :lol:
Und grad in der schwarzen Szene, wo das Schönheitsideal verdammt ungesund ist, von "Gesundheit" zu reden, ist schon mehr als weird. Nicht ungewöhnlich übrigens, im 19. Jh. galt es teilweise als schick so auszusehen als ob man Tuberkulose hätte.
Fanchen hat geschrieben: Samstag 21. Dezember 2019, 01:28 Ich gehe mal davon aus, dass man auf gewisse Weise gleiche Ansichten Haltungen zu bestimmten Themen dazuzählt - und ob man Raucher ist oder nicht, ist ja nicht einfach nur "Zufall"
Eben.
Wobei die Ablehnung auch ganz einfach dran liegen könnte, dass man den Geruch nicht mag. Ich mein, mir wird zum Beispiel von künstlicher Vanille schlecht. Gibt aber viele Leute, die das mögen - nun gut, dann vermeide ich es halt, ihnen zu nahe zu kommen. Ob das jetzt daran liegt, dass mir jemand mit Vanille-Parfum mal den Lolli weggenommen hat (also psychisch-soziale Gründe) oder weil ich vielleicht durch eine komische Mutation ein schiefsitzendes Protein in einem Rezeptor habe und deswegen andere Reaktionen ausgelöst werden (also biologische Gründe) ist doch vollkommen schnuppe, eigentlich. Man darf da genauso wenig in die Soziologismus- wie die Biologismus-Falle tappen. Wobei mir letztere derzeit beliebter zu sein scheint.
lenasurvival hat geschrieben: Samstag 21. Dezember 2019, 10:54 Was macht den Seelenverwandten eigentlich zum Seelenverwandten?
Ich glaub das wird in den allermeisten Fällen einfach als Synonym für "idealisierte/r Traumprinz/essin" genutzt. ;)
Ich find das Konzept eh eher dämlich. Die Welt ist voll von wunderbaren, großartigen, spannenden Menschen - wenn man da ständig einer Illusion nachrennt verpasst man die doch alle, was ja total schade ist.
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Grauer Wolf
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Grauer Wolf »

Nun ja, anstatt hier in der Gegend herum zu spekulieren, wie ER das gemeint haben könnte weil von wegen Rauchschwaden und Seelenverwandtschaft, hättet ihr IHN ja auch einfach ganz direkt fragen können. Ich bin mir sicher, daß ER geantwortet hätte, denn ER ist ja eigentlich immer wieder da.... hier im Forum. ;-)


Wer sich im Verlauf einer halben Stunde eine halbe Schachtel Sargnägel in die Lunge hämmert, raucht nicht aus Spaßvergnügen und Genuß an der Sache, sondern weil sie an Nikotinsucht leidet. Spitz formuliert haben solche Leute die Kontrolle über ihr Leben verloren. Der innere Zwang, sich rechtzeitig die nächste Dosis zu geben, dominiert über alles und bestimmt den Tagesablauf. Ich könnte und möchte so nicht leben. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, an der Seite einer Person zu leben und von ihren Zwängen ebenfalls dominiert zu werden. Seelenverwandtschaft bedeutet für mich nebst vielen anderen Aspekten eben auch, daß die Vorstellung, wie der jeweilige Alltag gestaltet wird, einigermaßen kompatibel zueinander ist. Jenen Alltag alle fünf Minuten unterbrechen zu müssen, weil der Nikotinspiegel im Hirn nachjustiert werden muß, entspricht definitiv nicht meiner Vorstellung. Stellen sich dann gleich auch die Fragen nach Freiheit und Eigenverantwortung und so weiter und so fort.

Hinzu kommt dann noch das typische Raucherparfüm, das ich persönlich jetzt nicht sonderlich attraktiv finde. Wer eine Raucherin küßt, kann auch einen Aschenbecher auslecken. Für mich ist das nicht ein dummer Spruch, sondern widerlichste Geschmackserfahrung. Halten es zwei Menschen, die sich nicht riechen können, auf Dauer miteinander aus? Ich wage es zu bezweifeln. Für mich gehören geschmackliche Vorlieben auch zur Seelenverwandtschaft. Wer nichts mehr riecht und nichts mehr schmeckt, kann nicht mit jemandem seelenverwandt sein, der insbesondere die geschmacklichen Subtilitäten der japanischen Küche schätzt.

Besteht Seelenverwandtschaft nicht auch darin, ähnliche Vorstellungen zu einem gesunden Lebenswandel zu haben? Ich hatte mit der betreffenden Dame anschließend noch längere Zeit beruflich zu tun. Wenige Jahre nach unserem ersten Kennenlernen klang ihre Stimme wie die von Marianne Faithful in »The Ballad of Lucy Jordan«. Mag im ersten Moment eben verrucht und sexy klingen. Bald aber nur noch äußerst ungesund.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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lenasurvival
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von lenasurvival »

Soiled, ja genau, die Welt ist voll von spannend großartigen, krummen schiefen Menschen, die unperfekt perfekt sind. Wenn man die Person findet, die genauso bekloppt ist wie Du, ist das dann wohl der "Seelenverwandte".
(sry, krieg das mit dem zitieren noch nicht hin👩‍💻)
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blacksister´s ghost

Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von blacksister´s ghost »

Was ich ja nich verstehe, warum bei dem Wort "Seelenverwandter" immer gleich an potensieller Partner gedacht wird.!? :ugeek:
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BlackDog
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von BlackDog »

Ich denke das man auf den ersten Blick verliebt sein kann. Aber sehe einen großen Unterschied zwischen "verliebt sein" und jemanden zu lieben.

Ach denke ich das es Menschen gibt die sich gegenseitig das geben was jeweils andere braucht und das auch gerne tun. Die sich gegenseitig ergänzen und durch sich selbst und den jeweiligen anderen zu einer stark gebundenen Einheit werden. Allerdings müssen auch Ecken und Kanten da sein um aneinander zu wachsen. Es müssen Probleme auftauchen, die man gemeinsam überwinden muss. Um nochmehr zueinender zu finden.

Gleich perfekt von Anfang an wird schnell langweilig.

Und Seelenverwandtschaft... hmmm... ich glaube eh, dass alle Seelen mit einander verwandt sind. Aber dieses Konzept "Seelenverwandtschft in Beziehungen" quasi der/die eine Auserwählte, den/die das Schicksal für einen bereithält... wenn ich das richtig interpretiere, ist das einer von acht Millarden und wie also den/die finden?
Grasblut
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Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Grasblut »

Seelenverwandtschaft impliziert in der Regel, ein perfekter Partner für den Rest des Lebens (grosse liebe usw). Da dies lebenslange Monogamie bedeutet, lehne ich dieses Konzept ab. Es ist eh durch die Unterhaltungsindustrie kreiert worden
"Ich habe einen IQ von 185. Sogar wissenschaftlich bewiesen!"
-Unbekannte Verfasserin

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Soiled

Re: Seelenverwandte/r

Beitrag von Soiled »

Grauer Wolf hat geschrieben: Samstag 21. Dezember 2019, 13:08 Nun ja, anstatt hier in der Gegend herum zu spekulieren, wie ER das gemeint haben könnte
Ging ja gar nicht um Dich, Du warst nur Auslöser. ;)
Aber, klar, da gibt es massive persönliche Unterschiede. Ein Freund von mir, der seit Ewigkeiten nicht mehr raucht, hat z.B. immer noch ein Faible für Raucherinnen, eben weil Rauchen so ein Tabu ist; und Tabus sind ja sehr oft aufregender als das, was "erlaubt" ist. In den etwas seltsameren Regionen der Internet-Pornografie gibt's welche, die ausschließlich aus rauchenden Schwangeren (weil noch größeres Tabu) besteht. Oft sogar bekleidet.
Nicht nur "Bad Boys" sind eben recht beliebt, auch "Bad Girls".
Grasblut hat geschrieben: Samstag 21. Dezember 2019, 17:11 Es ist eh durch die Unterhaltungsindustrie kreiert worden
Ich glaub das Konzept ist schon etwas älter. ;) Schon Platon hatte ja seine Kugelmenschen-Idee.
Wobei das ganze Trara durch Medien natürlich massiv verstärkt und propagiert wird, das auf jeden Fall.

XKCD hat eine nette Abhandlung zum Konzept "Soulmate" geschrieben - wie unwahrscheinlich das ist, und wie netter die Idee ist, dass da eigentlich verdammt viele Leute draußen sind, mit denen es funktioniert. Ich kann da nur zustimmen.