Schwangerschaftsabbruch

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CharlotteSchlotter
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Bei der DIskussion über Schwangerschaftsabbrüche wird implizit angenommen, dass es immer besser ist, wenn das werdende Leben auf die Welt kommt. Aber es gibt auch Menschen, die lieber nie geboren worden werden, die ein schlimmes Leben führen, leiden etc. Natürlich weiß man das nie vorher und das Argument, dass ein Fötus nicht die Chance hat, diese Entscheidung selber zu treffen, bleibt natürlich zu recht.

Letztendlich kann man ja von zwei Perspektiven aus argumentieren: Aus Sicht der Frau, die über ihren Körper bestimmt.
Und aus Sicht des Kindes, das keine Wahl hat. Aber die Wahl, ob es hätte geboren werden wollen, wird ihm ja auch nicht gelassen.

Ob das jetzt wirklich stringent vergleichbar oder zielführend ist, diese Prämisse "geboren werden = gut, nicht auf die Welt kommen = schlecht" zu kippen, will ich gar nicht bejahen. Und das in Frage zu stellen zieht natürlich ganz andere ethische Probleme mit sich. Aber es ist zumindest eine andere Perspektive, die ich ganz interssant finde und über die ich mal in einem Buch über das Nichts gestoßen bin. Mich hat das sehr nachdenklich gemacht, weil damit ganz grundsätzliche Annahme in Frage gestellt sind.
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Grauer Wolf
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Grauer Wolf »

Glücklicherweise ist in diesem Thread das Thema aber nur, ob über die Möglichkeiten eines Abbruchs informiert werden darf oder diese Informationen als illegale Werbung bestraft werden.
Abtreibung ist und bleibt in Deutschland eine Straftat -- was ich wie schon erwähnt für bescheuert halte. Aber für Straftaten Werbung machen zu dürfen, geht nun mal gar nicht. Also müssen wir uns zuerst über die Legalität des Abtreibens einig werden.

Werben und informieren sind jedoch zwei Paar Schuhe. Ich habe bis heute nicht verstanden, weshalb man der einen Frauenärztin einen Strick gedreht hat, nur weil sie auf ihrer Webseite über Abtreibung informiert und eine Liste von entsprechenden Ärzten publiziert hat.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
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Soiled

Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Soiled »

Wanderfalke hat geschrieben: Donnerstag 13. Dezember 2018, 23:49 Medizinische Eingriffe bergen faktisch zusätzliche Risiken.
Es bleibt trotzdem dabei, dass vom gesundheitlichen Aspekt eine ausgetragene Schwangerschaft für Frauen ein größeres Risiko darstellt als ein Abbruch. :) Der Menschliche Körper ist, im Vergleich zu anderen Tieren, nicht gerade gut zum Kinderkriegen geeignet. Hat was mit dem aufrechten Gang zu tun. Aber weil Mutterschaft immer noch so glorifiziert wird wird das halt selten erwähnt.
Ich bezweifle, daß die Gynäkologen, Chirurgen, Anästhesisten, die OP-Schwestern etc. in Frauenkliniken besonders wild darauf sind, entgegen ihrem Berufsethos am laufenden Band lebensfähige Föten im Uterus zerhäckseln und die Überreste per abrasio entfernen zu müssen.
Spekulation Deinerseits. Kann ja auch sein, dass sie sich drüber freuen, das Leben einer Frau zu retten, die sonst aus dem Fenster gesprungen wäre oder bei einer Hinterhof-Abtreibung verblutet.
Mit den "gedankenlosen Personen" meine ich tatsächlich - wie Herbstlaubrascheln richtig erfaßt hat - die Frauen, die die abortio als Verhütungsersatz mißbrauchen.
Haben die Frauen Dir das selber gesagt oder hast Du das nur von anderen gehört? Das hört sich verdächtig nach einem Märchen an, um Stimmung gegen (arme) Frauen zu machen, die sich keine Verhütung leisten können. Oder aber solche, die keine hormonelle Verhütung vertragen - ist ja ein ziemlicher Eingriff in den Hormonhaushalt. Oder aber einfach Pech haben. Ich kenne es zwar nicht von Frauen, aber ich kenne durchaus Männer, die für mehrere Abtreibungen bezahlt haben - da hätten die eindeutig lieber drauf verzichtet, und es war noch nicht mal ihr eigener Körper um den es ging ...

Warum Verhütungsmethoden für Männer immer noch in den Kinderschuhen stecken ist mir eh ein Rätsel, mir kommt das so vor, als ob sie sich einfach aus der Verantwortung stehlen wollen und das alles den Frauen überlassen.
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Grauer Wolf
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Grauer Wolf »

Warum Verhütungsmethoden für Männer immer noch in den Kinderschuhen stecken ist mir eh ein Rätsel, mir kommt das so vor, als ob sie sich einfach aus der Verantwortung stehlen wollen und das alles den Frauen überlassen.
Ich unterstelle Dir jetzt einmal, daß Du hier von hormonellen Verhütungsmethoden sprichst. Soweit ich mich erinnern kann, ist das Kondom eine spezifisch auf den Mann ausgelegte Verhütungsmethode.

Daß es bis heute keine hormonellen Verhütungsmethoden für Männer gibt, hat tiefgreifend biologische Gründe. Wenn der männliche Fötus im Mutterleib entweder selbst kein Testosteron produzieren kann oder auf das Testosteron nicht reagiert, entwickelt er trotz der männlichen Gene keine männlichen sondern weibliche Geschlechtsmerkmale. Die resultierende Person sieht physiognomisch also aus wie eine Frau, ist aber genetisch gesehen ein Mann. Entfernt man einem präpubertären Jungen die Hoden und stoppt somit die Produktion des Testosteron, so kommt die weitere Entwicklung zum Mann sofort zum Stillstand und es prägen sich sekundär weibliche Geschlechtsmerkmale aus.

Zugespitzt formuliert: Greift man in den Hormonhaushalt des Mannes ein und nimmt ihm das Testosteron, so mutiert er zur Frau -- genau so wie die Frau zum Manne wird, wenn man ihr Testosteron spritzt.

Zum Glück für die Frau basiert die Pille für die Frau nicht auf der Zugabe von Testosteron. Zum Pech für den Mann wurde noch keine hormonelle Verhütungsmethode gefunden, die nicht am Testosteronspiegel und somit am Grundwesen des Mannes herumspielt.


Übrigens: Ich hege seit einiger Zeit so meine Zweifel, ob es für Frauen wirklich gesund ist, ihrem Körper über Jahre hinweg durch das Einwerfen künstlicher Hormone eine nicht existierende Schwangerschaft vorzugaukeln. Das hat meiner Meinung nach Nebenwirkungen, die bis hin zur tiefgreifenden Veränderung der Persönlichkeit gehen.

Ich möchte hier nicht in die Details gehen, aber in Japan ist die Pille für die Frau kein Thema. Hat sich nie durchgesetzt. Auf mich wirken japanische Frauen allerdings auch viel weiblicher und attraktiver als die allermeisten europäischen. Gut, das mag jetzt eine rein persönliche Vorliebe sein. Vielleicht ist es jedoch auch eine Folge, daß die meisten Frauen hier in Europa hormonell verhüten.
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Soiled

Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Soiled »

Grauer Wolf hat geschrieben: Samstag 15. Dezember 2018, 12:49
Warum Verhütungsmethoden für Männer immer noch in den Kinderschuhen stecken ist mir eh ein Rätsel, mir kommt das so vor, als ob sie sich einfach aus der Verantwortung stehlen wollen und das alles den Frauen überlassen.
Ich unterstelle Dir jetzt einmal, daß Du hier von hormonellen Verhütungsmethoden sprichst.
Da gibt's auch andere Methoden, z.B. Vasalgel. Definitiv nichts hormonelles.
Ich möchte hier nicht in die Details gehen, aber in Japan ist die Pille für die Frau kein Thema. Hat sich nie durchgesetzt.
Kann man nicht vergleichen, weil die Pille dort erst 1999 überhaupt eingeführt wurde, in D dagegen schon 1960. Hat auch was mit Abtreibungen zu tun, die dort entspannter gesehen werden, sh. hier z.B.
Ist aber ein komplexes Thema, dass hier zu weit führen würde.
Auf mich wirken japanische Frauen allerdings auch viel weiblicher und attraktiver als die allermeisten europäischen. Gut, das mag jetzt eine rein persönliche Vorliebe sein.
Da ist von auszugehen. ;)
Die Männer dort sind ja auch im Vergleich zu Männern hier oft etwas ... nun ja ... zarter und feingliedriger, aber ich käme nie auf die Idee, sie deswegen als "unmännlicher" zu sehen. Dazu kommt noch, dass Japan ja nun wirklich eine ausgesprochen patriarchale Gesellschaft ist, in der Frauen, die nicht den Vorstellungen von Weiblichkeit entsprechen, ziemlich abgestraft werden.
Vielleicht ist es jedoch auch eine Folge, daß die meisten Frauen hier in Europa hormonell verhüten.
Wenn man sich ältere Fotos und Gemälde von europäischen Frauen anschaut sehen die doch keinen Deut anders aus als heutige Frauen, obwohl sie ganz sicher nicht hormonell verhütet haben. Und Frauen afrikanischer Herkunft wird ja auch gern vorgeworfen, dass sie zu "unweiblich" aussehen würden, selbst wenn da weniger hormonell verhütet wird als hier. Ich glaub Deine Hypothese ist da eher wackelig.
Charlotte Sometimes
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Das ist wirklich ein brisantes Thema.
Ich möchte dazu bloß einfach frei meine Ansichten äußern.

Also,ich bin der Ansicht ,dass jede Frau auf dieser Welt frei über ihren Körper zu entscheiden hat,...solange es im Rahmen bleibt.
In der BRD ist es so weit ich weiß bis zur 12. Schwangerschaftwoche unter bestimmtem Umständen erlaubt einen Abbruch vorzunehmen.
In den Niederlanden sogar länger,bis zum 5. Monat,glaube ich.(Das finde ich schon zu krass)
Gut ich denke ,dass eine Frau das auch schon früher feststellen kann ,ob sie schwanger ist,sprich wenn die Periode 2 Wochen überfällig ist,dann kann und sollte Frau das mal abklären,was dahinter steckt.Kann ja auch stressbedingt sein oder weiß der Geier.
Wenn eine Person allerdings bis kurz vor knapp abwartet ,in dem Wissen ,das ein Leben heran wächst und sich dann erst entscheidet es doch nicht auf diese Welt bringen zu wollen.Dann reisst mir persönlich die Hutschnur.Das geht dann fast schon in Richtung Mord,sprich nach 5 Monaten,wo sich schon so langsam etwas bewegt.^^
Wenn ich dann z.B an die wirklich armen Frauen in z.B El Salvador denke ,die u.a 30 Jahre Gefängnisstrafe kassieren ,wenn ihnen in den Bauch getreten wird und sie ihr Kind verlieren oder sie sich irgendein Kraut zufügen,welches zum Abbruch führt. Das gilt dort als illegale Abtreibung. Da reißt mir dann noch mehr als die Hutschnur.Selbst wenn diese Frauen aufgrund einer Vergewaltigung ein Kind bekommen,ist es ihnen untersagt zu entscheiden ob sie es austragen wollen oder nicht.
(Ja,sowas passiert und man sieht es ,wenn mal nur ein wenig weiter blickt).
Von daher bin ich da neutral und denke ,dass es situationsabhängig ist.
Herbstlaubrascheln
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Sobald man das Thema Abtreibung generell anspricht, bekommt man oft Bilder von toten Babies um den Ohren gehauen; Spätabtreibungen 24. Woche aufwärts, würde ich mal so sagen - und hier ziehe ich für mich selbst schon noch einmal eine Grenze; ich denke, bis zu diesem Zeitpunkt dürfte eine Schwangerschaft festgestellt worden und man sich selbst darüber im Klaren sein, ob man nun ein Kind bekommen möchte oder nicht.

@Grauer Wolf
Passt zwar jetzt eigentlich nicht ganz, aber mir fiel es gerade ins Auge: Dass die Pille dem Körper eine Schwangerschaft vorgaukelt, ist so gesehen nicht ganz richtig.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
Charlotte Sometimes
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Sobald man das Thema Abtreibung generell anspricht, bekommt man oft Bilder von toten Babies um den Ohren gehauen
@Herbstlaubrascheln

Das wundert dich jetzt echt?
Ich meine, das gehört doch zu dem Thema dazu.^^
Sonst hättest du dem Thema eventuell eine Zeitangabe hinzufügen sollen. ;)

Edit:

Der Punkt ,um es nur noch einmal zu verdeutlichen, der mich immer zum Kopfschütteln bringt ist, wenn ich so von Fällen lese etc.
Dass es doch tatsächlich Frauen geben soll,die angeblich nichts von ihrer Schwangerschaft bemerken.*hust* (Klar ,es gibt Ausnahmen,die hier nicht gemeint sein sollen)
Nach z.B 2 oder 3 monatigem Ausfall der Periode,alles klar.Da kommt man ja auch gar nicht auf die Idee ,dass irgendetwas im Busch sein könnte.
"Ich hab von gar nichts gewusst"...und manche von diesen Kindern landen dann im glücklichen Fall in einer Krippe.
Oder die Weibsbilder vom Kaliber (dadurch kann ich den Erzeuger dingfest machen und an mich binden und am Ende ,verpasse ich dem dann doch ein Trauma und treib es ab)..kannte ich auch welche von.
Einfach nur ekelhaft,aber gut ist deren Karma. Eventuell besser für die Kinder.
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Wanderfalke
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Wanderfalke »

Soiled hat geschrieben: Samstag 15. Dezember 2018, 07:33Es bleibt trotzdem dabei, dass vom gesundheitlichen Aspekt eine ausgetragene Schwangerschaft für Frauen ein größeres Risiko darstellt als ein Abbruch. :)
Noch einmal: Der Abbruch kommt mit seinen Risiken zur Schwangerschaft dazu, als Bonus gewissermaßen. Denn um abbrechen zu können muß eine Frau überhaupt erst einmal schwanger sein. Und damit beginnen sofort die Schwangerschaftsrisiken.
Soiled hat geschrieben: Samstag 15. Dezember 2018, 07:33Der Menschliche Körper ist, im Vergleich zu anderen Tieren, nicht gerade gut zum Kinderkriegen geeignet. Hat was mit dem aufrechten Gang zu tun. Aber weil Mutterschaft immer noch so glorifiziert wird wird das halt selten erwähnt.
Ich weiß natürlich nicht, welche Erfahrungen du mit Neugeborenen hast, aber im Fall meiner Kinder hat die Natur dafür gesorgt, daß sie trotz planmäßig (lange) verlaufener Schwangerschaft entsprechend unreif zur Welt kamen. Anders als die Rehkitze sprangen die nicht gleich nach der Geburt auf, um ihrer Mutter zu folgen, sondern entwickelten sich erst außerhalb des Mutterleibes fertig. Aus genau dem von dir beschriebenen Grund.
Soiled hat geschrieben: Samstag 15. Dezember 2018, 07:33
Wanderfalke hat geschrieben: Donnerstag 13. Dezember 2018, 23:49Ich bezweifle, daß die Gynäkologen, Chirurgen, Anästhesisten, die OP-Schwestern etc. in Frauenkliniken besonders wild darauf sind, entgegen ihrem Berufsethos am laufenden Band lebensfähige Föten im Uterus zerhäckseln und die Überreste per abrasio entfernen zu müssen.
Spekulation Deinerseits. Kann ja auch sein, dass sie sich drüber freuen, das Leben einer Frau zu retten, die sonst aus dem Fenster gesprungen wäre oder bei einer Hinterhof-Abtreibung verblutet.
Ich muß dich leider enttäuschen, du hast falsch geraten. Meine "Spekulation" beruht auf selbst eingeholten Informationen. Abgesehen davon wird sich kein Mediziner je mit deinen Vermutungen abgeben. Was alternativ passiert wäre interessiert die nicht die Bohne. Die haben den Patienten, den Fall und machen einfach ihren Job.
Bezüglich der Abbrüche ist es für das Personal an Frauenkliniken tatsächlich unangenehm, diese Eingriffe durchführen zu müssen. Als medizinische Dienstleister sind sie dazu verpflichtet. Zu wissen, daß man erstens einen überflüssigen Eingriff vornimmt und damit unnötige Komplikationen riskiert, zweitens aufgrund der bescheuerten Gesetzeslage stets mit einem Bein im Gefängnis ist und drittens entgegen dem eigenen Ethos werdendes Leben vernichtet, ist bislang allen Medizinern, die ich kenne, verhaßt.
Soiled hat geschrieben: Samstag 15. Dezember 2018, 07:33
Wanderfalke hat geschrieben: Donnerstag 13. Dezember 2018, 23:49Mit den "gedankenlosen Personen" meine ich tatsächlich - wie Herbstlaubrascheln richtig erfaßt hat - die Frauen, die die abortio als Verhütungsersatz mißbrauchen.
Haben die Frauen Dir das selber gesagt oder hast Du das nur von anderen gehört? Das hört sich verdächtig nach einem Märchen an, um Stimmung gegen (arme) Frauen zu machen, die sich keine Verhütung leisten können. Oder aber solche, die keine hormonelle Verhütung vertragen - ist ja ein ziemlicher Eingriff in den Hormonhaushalt. Oder aber einfach Pech haben. Ich kenne es zwar nicht von Frauen, aber ich kenne durchaus Männer, die für mehrere Abtreibungen bezahlt haben - da hätten die eindeutig lieber drauf verzichtet, und es war noch nicht mal ihr eigener Körper um den es ging ...
Ich verstehe nicht, woher du aus meinen Worten "Stimmung gegen (arme) Frauen" herausliest. Erstens ist Verhütung nicht teuer. Ein "Nein" zum richtigen Zeitpunkt ist gratis, und Präservative kosten auch nicht die Welt. Sollte der Fall eintreten, daß sowohl das Latex der Kondome als auch hormonelle Verhütungsmittel ("Pille", Implanon, Spirale mit Hormondepot etc.) nicht vertragen werden gibt auch reversible Möglichkeiten, durch operative Eileiter- oder Samenleitertrennung (wird dann simpel gesprochen mit einem Schleifchen abgebunden ;)) die Verhütung sicherzustellen. Ich gehe mal davon aus, daß die Kassen in diesem Fall auch die Kosten übernehmen würden.
Die Frauen, die "einfach Pech gehabt" haben, habe ich mit meiner Kritik nicht angesprochen. Mir ist auch bewußt, daß sich viele auf die relativ sichere "Pille" verlassen und nicht beachten, daß die in Kombination mit Antibiotica oder Alkohol schnell mal ihre Wirkung einbüßt. Aus erster Hand weiß ich aber, daß es eine Minderheit an Frauen gibt, bei denen keine Unverträglichkeiten bekannt sind, und die dennoch regelmäßig zum Abtreiben in die Klinik gehen. Daß die damit nicht nur sich selbst, sondern eben auch den Menschen, denen sie diese Arbeit überlassen, keinen Gefallen tun, scheint ihnen egal zu sein.
Soiled hat geschrieben: Samstag 15. Dezember 2018, 07:33Warum Verhütungsmethoden für Männer immer noch in den Kinderschuhen stecken ist mir eh ein Rätsel, mir kommt das so vor, als ob sie sich einfach aus der Verantwortung stehlen wollen und das alles den Frauen überlassen.
Wie Grauer Wolf bereits angemerkt hat gibt es seit Jahrhunderten Verhütungsmethoden für Männer, und ich finde es ehrlich gesagt dreist meinem Geschlecht pauschal zu unterstellen, daß wir uns darüber keine Gedanken machten.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

@SchwarzeKatz

Du hast meine Aussage jetzt vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen, denn der Satz ging ja noch weiter - "Bilder von toten Babies, Spätabtreibungen 24. Woche aufwärts...." Wenn ich meine persönliche Meinung über das Thema sage, kommen sehr oft Argumente wie "Dann schau Dir mal Film xy an, ob Du das dann immer so noch so toll findest". Wortwörtlich. Zum einen: "Toll" ist hier mal gar nichts - und nur weil ich sage, dass ich es befürworte, dass Frauen die Möglichkeit dazu haben, bedeutet es in keinster Weise, dass ich es "toll" finden würde - es ist schon immer wieder erschreckend, wie extrem gerade bei diesem Thema immer wieder reagiert wird. Und bei Film "xy" meinetwegen werden nicht die Abbrüche gezeigt, die zum Großteil nun einmal statt finden, nämlich die im ersten Trimester. Ich erinnere mich noch dunkel, dass man mir in der 9. oder 10. Klasse in der Schule einen regelrechten Propaganda-Film rein gedrückt hat, der zum Großteil daraus bestand, toten Föten um die 24., 25. Woche herum in Mülleimern zu zeigen. Oder mir die Geschichte des "Oldenburger Babys" durchkauen zu lassen, woraufhin ein empörtes Raunen durch die ganze Klasse ging. Oder vom "Schmerzempfinden" mit dem "1. Herzschlag" zu erzählen. Ich muss dazu sagen, dass ich ein absolutes Unding, in dieser Art und Weise das Thema Schwangerschaftsabbruch in der Schule an zu sprechen und das geht mal ganz und gar nicht.
Nun merke ich gerade, dass ich weiter ausgeholt habe als eigentlich gewollt - was ich eigentlich sagen wollte: Nein, es wundert mich natürlich nicht. Und: Ich hätte dem Thema vielleicht eine Zeitangabe hin zu fügen können, das hab`ich aber nicht gemacht, weil man das so pauschal auch gar nicht tun KANN. Ich kann schlecht sagen, Abbrüche bis zu 13. Woche sind für mich akzeptabel, aber alles was darüber hinaus geht, würde ich verteufeln.

Aber, was für mich nun kein wirkliches Argument darstellt: Verhütung ist nicht teuer. Niemand braucht mir nun großartig zu erzählen, dass er schwanger geworden ist, weil er sich Verhütung nicht leisten kann und deswegen halt zwei, drei Mal im Jahr einen Abbruch machen lässt, als Möglichkeit der Geburtenkontrolle ;) Das halte ich schon für sehr weit an den Haaren hergezogen. Dass hormonelle Verhütungsmittel Geld kosten, stimmt natürlich; und sonderlich "billig" ist das ganze auch nicht - wenn also jemand sagt, er hat die um den den Dreh rum 50 - 60 Euro im halben Jahr für eine "Pille" nicht über, beispielsweise; oder verträgt sie nicht gut oder will schlicht und einfach keine Hormone zu sich nehmen, gibt es immer noch die tatsächlich sehr günstige Möglichkeit, sich in der Drogerie, im Supermarkt, an der Tanke, an Automaten aufm Herrenklo oder wo auch immer eine Packung Kondome zu besorgen. Ich denke, es sollte nicht daran scheitern, zu verhüten, weil man es sich nicht leisten kann.
Den Männern hier so ein bisschen den schwarzen Peter zuzuschieben, finde ich auch nicht ganz okay; wie bereits von meinen Vorrednern erwähnt, gibt es doch durchaus Verhütungsmittel für Männer? Die Aussage verstehe ich nicht so ganz.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")