Es ist sogar nichts weiter als bloße und ignorante Theorie welche sich kaum vom derzeitigen Sprech des Volksmundes unterscheidet...
Erstausstattung habe ich noch nie bekommen,wurde abgelehnt weil meine damalige Partnerin mit der ich zusammen gezogen bin und sie schon einmal eine bekommen hat.
Waschmaschine kaputt - abgelehnt
Wasche mal zwei Monate einen (damals) Vierpersonenhaushalt von Hand...ist echt super
Alles was kaputt geht muss man im Zweifelsfalle selbst bezahlen, Hausratversicherung ebenso...
In den Leistungen welche man bekommt ist nur das aller nötigste enthalten und wenn man sieht wie sehr die Lebenshaltungskosten derzeit steigen und in welchem Maß genau dort drauf reagiert wird von der Politik, zu weiten Teilen überhaupt nicht,dann relativiert sich das vergleichsweise gute Leben im Gegensatz zu den Geringverdienern...welche übrigens meist ebenfalls Aufstocker sind.
Klar im Gegensatz zu den Drittweltländern hat man es gut,aber wir leben nun mal nicht dort sondern werden hier tagtäglich mit Vorurteilen,dem Konsumwahn und immer höheren Lebensstandarts konfrontiert.
Hartz 4 mag für ein schlichtes Gemüt ausreichend sein,aber wenn man als Familie in der Scheiße sitzt ist es eine Gratwanderung sondergleichen sich aus der Patsche zu ziehen zudem man für wirklich ALLES die Hosen runter lassen muss.
Ach ja, nicht zu vergessen das die Bewerbungsunterlagen,die Fahrten zu den Vorstellungsgesprächen etc. auch noch in Vorkasse geleistet werden müssen.
Jede Zusatzausgabe kann einen enorm zurückwerfen.
Im Kindergarten,in der Schule werden die Kids alle paar Wochen auf ein neues Fest eingestimmt,da kommt auch immer mehr hinzu (ich denke nur an Halloween)...muss man alles nicht mitmachen,aber den Frust der Kinder ertragen.
Es ist absolut demütigend von Hartz4 zu leben,vor allem wenn man es nicht selbst verschuldet hat und immer gerne gearbeitet hat weil der Job erfüllend war.
Wenn es dann in die sogenannte Langzeitarbeitslosigkeit hinein geht verschärft sich die gesamte Lage dann auch noch,man wird überall abgestempelt,geschnitten,gemieden....
Zu sagen man habe es vergleichsweise ganz gut mag ideologisch korrekt sein,trifft den Kern der Empfindungen eines Betroffenen aber auf absolut infame Art und Weise.
Ich fühle mich materiell arm,ich bin es...ich habe mich für den Augenblick damit arrangiert weil die Gegebenheiten nun einmal so sind,aber was man tagtäglich ertragen und aushalten muss macht mich philosophisch gesehen nicht wirklich reicher.
Meine Familie empfinde ich als das größte Glück auf Erden,ich mache mich krumm und buckle herum wo es nötig ist weil es sich so geziehmt und ich mache es gerne für meine Familie...aber ich mache es nicht gerne.
Das macht mich so denke ich von meiner Einstellung her tatsächlich reicher,ich fühle mich wertvoll als Teil der Familie...als den derzeit alleinig tragenden Teil sowieso.
Und dann kommen wieder die Gedanken...wie geht es weiter,geht es voran,können meine Kinder eines Tages in dieser rauhen Kapitalgesellschaft mithalten?
Kann man sie entsprechend auffangen und ihnen den richtigen Weg weisen?
Ich könnte wahrscheinlich ewig so weiterschreiben,aber dann muss man sich eingestehen daß es halt auch immer irgendwie einen logisch nachvollziehbaren Kontra geben kann was die Argumentation betrifft.
Mein Fazit:
Reichtum,egal ob materiell oder emotional gesehen,ist ein Subjektives Empfinden weil gemessen am Umfeld,der Gesellschaftsform und nicht zuletzt den eigenen Erwartungen und Ansprüchen welche man so an das Leben stellt.
Ich bin jedenfalls nicht reich,aber emotional gesehen insofern glücklich weil meine Frau und ich eine eigene,tolle Familie haben mit all ihren Höhen und Tiefen.