Sofeten und anderes Getier - Philosophisch im Hass klingen

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Black Alice
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Re: Sofeten und anderes Getier - Philosophisch im Hass klingen

Beitrag von Black Alice »

Nur, dass die germanischen Völker selber durch andere ersetzt wurden, die teils auch im Mittelmeerraum Fuß gefasst haben. Von daher ist es schon erstaunlich, dass sich diese Form gehalten hat. Dass es in Skandinavien anders sein dürfte wäre für mich eher verständlich. Ein Fluss mitten in Europa trennt die Formen.
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Graphiel
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Re: Sofeten und anderes Getier - Philosophisch im Hass klingen

Beitrag von Graphiel »

Ich verstehe, was du meinst, aber die Vorstellung, dass die germanischen Völker durch andere ersetzt wurden, ist auch nicht ganz zutreffend. Es gab zwar in der Geschichte Mitteleuropas viele Migrationen, Eroberungen und kulturelle Einflüsse, aber die germanischen Stämme wurden nicht verdrängt. Vielmehr entwickelten sie sich weiter und verschmolzen in gewisser Weise mit den Kulturen, mit denen sie in Kontakt kamen.

Die germanische Sprache und Kultur blieben in Mitteleuropa stark präsent und beeinflussten die Entstehung der späteren mittelalterlichen europäischen Nationen, einschließlich Deutschlands. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Einfluss der Franken auf das heutige Frankreich. Die Franken, ein germanischer Stamm, übernahmen viele römische Elemente, insbesondere im Rechtssystem, und prägten die französische Sprache, die bis heute germanische Einflüsse zeigt, wie etwa im Wort „gagner“ (verdienen), das ursprünglich vom fränkischen „winnan“ (kämpfen) stammt.

Ein weiteres Beispiel ist die Verschmelzung von altenglischen und normannisch-französischen Elementen nach der normannischen Eroberung Englands. Das moderne Englisch ist ein klarer Beweis für die Vermischung germanischer und romanischer Sprachen und Kulturen.

Die Idee, dass ein Fluss mitten in Europa (vermutlich der Rhein) die sprachlichen Formen trennte, ist interessant, aber es gab entlang dieser Grenzen immer zahlreiche Wechselwirkungen. Die germanischen Sprachen, einschließlich der nordischen, hatten bereits eine feste grammatische Struktur, die durch den Kontakt mit anderen Kulturen nicht einfach ersetzt wurde.

Deshalb glaube ich, dass die Erklärung, warum der Mond im Deutschen männlich geblieben ist, eher in der sprachlichen Tradition und dem allgemeinen Konservatismus der germanischen Sprachen zu finden ist, als in einem fehlenden kulturellen Einfluss aus dem Mittelmeerraum.
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Grauer Wolf
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Re: Sofeten und anderes Getier - Philosophisch im Hass klingen

Beitrag von Grauer Wolf »

Nur mal so als kleiner Zwischeneinwurf: Im Mittelhochdeutschen gibt es dann das Wort »die Mane« für das, was wir heute so als »den Mond« bezeichnen. Im Japanischen ist der Mond übrigens auch männlich...
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Graphiel
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Re: Sofeten und anderes Getier - Philosophisch im Hass klingen

Beitrag von Graphiel »

Grauer Wolf hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 20:36 Nur mal so als kleiner Zwischeneinwurf: Im Mittelhochdeutschen gibt es dann das Wort »die Mane« für das, was wir heute so als »den Mond« bezeichnen. Im Japanischen ist der Mond übrigens auch männlich...
Das finde ich spannend. Das heißt dann wohl, dass auch auch das generische feminin für Mond nicht ganz verschwand, sich aber wohl nicht gegen die urgermanische, generisch maskuline Form durchsetzen konnte. So würde ich es zumindest interpretieren. :)
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