Extinction Rebellion

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Bloody Arthur

Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Bloody Arthur »

Ich hab gerade nicht wirklich viel Zeit zum schreiben bzw. lesen der verlinkten Sachen... Eine Sache geht mir aber durch den Kopf.

Die ganze Rethorik bei XR klingt für mich nach "Wir sind jetzt so am Ende, dass nur noch Verzweiflungstaten helfen".... zumindest ist es dass, was ich da glaube raus zu hören...

Wenn ich darüber nachdenke, wie ich bisher gehandelt habe, wenn ich verzweifelt war... Dann war das immer undurchdacht und kontraproduktiv. Ich glaube zumindest, dass bei XR seltsame und undurchtate Handlungen entstehen könnten... Vll. sogar gefährliche. Jedenfalls kommt mir XR sehr dogmatisch vor... was ich immer eher ungut finde. Das könnte halt auch irgendwelche Spinner anlocken.

Andererseits habe ich verständiss, für die bisherigen Aktionen, ich finde es jetzt nicht schlimm, wenn eine wichtige Kreuzung, oder so, für ne gewisse Zeit lahmgelegt wird. Und wenn die Regierung nicht reagiert und weiterhin alles für die Großkonzerne macht, neue Handelsabkommen etc... usw... Dann helfen vll. irgendwann nur noch radikalere Vorgehensweisen...(Solange sie Gewaltfrei sind) ... naja...

Ich sehs kritisch das ganze.

Um wirklich was handfestes dazu sagen zu können muss ich mich aber nochmal näher damit beschäftigen.
Grauer Wolf
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Grauer Wolf »

Ich habe im Moment leider auch nicht die Zeit, meine Gedanken weiter auszuführen. Wie in meinem ursprünglichen Beitrag erwähnt, erinnert mich Extinction Rebellion an die Bewegung der Flagellanten -- einer Laienbewegung außerhalb der offiziellen Kirche, die angetrieben von der damaligen Weltuntergangsstimmung durch öffentliche und für die damalige Zeit "medienwirksamen" Selbstgeißelungen versuchte, die breitere Allgemeinheit zur moralischen Umkehr zu bewegen und das imminente Letzte Gericht zu verhindern....

Ich möchte hoffen, daß Extinction Rebellion auf dem Pfad der Tugend und Rechtmäßigkeit bleibt und nicht nach dem Motto "der Zweck heiligt die Mittel" wie z.B. Sea Sheppherd zu eindeutig illegalen Mitteln greift. Umwelt- und Klimaschutz sind mir zu wichtige Anliegen. Die sogenannte Klimadebatte hat die Diskussionen zu diesem Thema jedoch schon ziemlich vergiftet. Zu viele selbstgerechte Apostel treffen auf Leute, die nach dem Motto diskutieren "Wozu noch Fakten, wenn ich doch schon eine Meinung habe?".

Wir sollten Umwelt- und Klimaschutz auf legalem und demokratischem Weg erreichen -- und nicht durch Gewalt, nicht durch Öko-Terrorismus und andere wüste Dinge, die da denkbar wären. Und wir sollten nicht nur versuchen, Druck "auf die da oben" auszuüben, damit "die da oben" irgendwelche Gesetze erlassen. Wir sollten uns jeder selbst an die Nase fassen und jeder das kleine Scherflein zur Sache beitragen, das jeder von sich aus auch ohne großen Hokuspokus und ohne Unterstützung der weltweiten Gemeinschaft beitragen kann.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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Fanchen
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Fanchen »

Grauer Wolf hat geschrieben: Dienstag 22. Oktober 2019, 11:34Wir sollten Umwelt- und Klimaschutz auf legalem und demokratischem Weg erreichen -- und nicht durch Gewalt, nicht durch Öko-Terrorismus und andere wüste Dinge, die da denkbar wären.
Das klingt ja schön und gut und erstrebenswert, aber was ist, wenn das nicht (schnell genug) funktioniert? Es ist ja nicht so, als wäre das Problem erst seit ein paar Monaten bekannt.
Klar will ich keine Gewalt, nur will ich eben in 20 Jahren auch nicht dastehen und sagen "ist zwar alles scheiße jetzt, aber wenigstens sind wir demokratisch untergegangen."

Insofern kann ich schon verstehen, dass jemand da zu etwas weniger rücksichtsvollen Mitteln greift.
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Charlotte Sometimes
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Ich sehe das auch so wie Fanchen.

Allerdings muss ich sagen ,das mir dieser ganze Klimawandel- Hype seit Greta Thunberg etwas spanisch vorkommt.
*Ist so´n Bauchgefühl, kann ich jetzt nicht genau erklären bzw. will ich es nicht*
Am Ende erscheint es mir fast wie eine Glaubensfrage,die die Menschen extrem polarisiert.

Ich bin keine Klimaforscherin,ich kann nicht sagen wie akut die Lage wirklich ist.
Und ich denke ,das kann hier keiner von uns.^^ Die einen sagen dies, die anderen sagen das.
Ich mache mir um die Umwelt schon seit etlichen Jahren Gedanken und Sorgen (vor allem um unsere Ozeane und das Insektensterben), darum begrüße ich es, das nun endlich etwas in Bewegung gerät.Unsere Politik labert doch nur,ich sehe nicht ,dass sie wirklich etwas ändern wollen/können.
Und wenn dann mal ein paar Leute mit roter Farbe rumspritzen (Red Rebel Brigade) oder sich zum "Sterben" auf den Rathausplatz legen.
*Das ist doch fast schon gothische Kunst, bloß nicht in schwarz, um ehrlich zu sein, kommen die mir gothischer vor, als so manche Gestalt ,die auf dem WGT herum läuft. xD*
Es gibt schlimmere Dinge.Und wenn es um unseren Planeten wirklich so schlecht steht, dann sollten wir alle an einem Strang ziehen,sie zumindest tolerieren und erst recht nicht vorverurteilen. Diese glauben fest daran und darauf basiert ihr handeln. Aber wie gesagt, ICH weiß nicht wie schlimm es ist,ich kann höchstens anhand der Informationen die ich habe mutmaßen.

Was bei mir bloß nicht gut ankommt, ist das die Kinder und Jugendlichen jetzt mit einem Lebensgefühl a la "Das Ende ist nah, wir werden alle keine 40!" gehirngewaschen werden.Mit solch einem Gefühl muss man nicht aufwachsen.
Wenn ich da an die "rührseelige" Rede von G. Thunberg denke. "You stole my childhood...." Nee, das gefällt mir nicht.
Ich bin nicht dafür das 6 jährige sich Sorgen über den Weltuntergang machen sollten,da sollte man mit Puppen spielen.
Um die Probleme können sich gefälligst die Erwachsenen kümmern, die haben mehr Dreck in die Luft geblasen.
Das das alles jetzt auf dem Rücken der Kinder (die an die Erwachsenenwelt nicht mehr glauben) ausgetragen werden soll,no way!
Ich frage mich auch wieviel Ausdauer das Ganze haben wird bzw. ob die Aktion irgendwann als gescheitert befunden wird.
Wenn die Klimawandelgegner/Umweltaktivisten mit ihren Forderungen nicht durchkommen.Und das befürchte ich.
Und es dann alles einfach so weiter geht wie bisher.Übrig bleibt dann ein Haufen deprimierter und verängstigter Kinder und Jungerwachsene.
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Schattenwurf »

https://vultureofcritique.files.wordpre ... dagain.jpg
:D

Ich hab gerade einen Bericht gesehen, und ein paar Texte gelesen,
wie hart die Modeindustrie den Planet zerstört. o.O
War mir nicht klar das die 10% vom CO2 emittieren
und fast zur Gänze an dem Plastik im Meer schuld sind ... wegen der Kunstfasern
Vom Wassergebrauch ganz abgesehen ... der Aralsee wurde für Baumwolle vertankt. ^^
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Soiled »

SchwarzeKatz hat geschrieben: Mittwoch 23. Oktober 2019, 12:44 Wenn ich da an die "rührseelige" Rede von G. Thunberg denke. "You stole my childhood...." Nee, das gefällt mir nicht.
Sie hat ja noch ein bisschen mehr gesagt. :)

"You have stolen my dreams and my childhood with your empty words, yet I’m one of the lucky ones.
People are suffering. People are dying. Entire ecosystems are collapsing."
Nachzulesen z.B. hier.

Also, sie setzt ihr Gefühlsleben und ihre Verzweiflung schon in Relation zu dem wirklich schlimmen Leid auf diesem Planeten - sie ist ja nicht doof, wenn sie das nicht täte würden ihr sicher Leute auch noch kurzsichtiges Selbstmitleid vorwerfen, nur um sie zu diskreditieren ...
Schattenwurf
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Schattenwurf »

Leben heißt Leiden.
Sterben wird/muss jeder.
Und die Eisbären vermehren sich prächtig, die hassen kaltes Wetter, wie jedes Lebewesen.
Da muss man nämlich soviel Energie verheizen um lebensfähig zu bleiben.

Sonst noch Allgemeinplätzchen?

PS: https://www.youtube.com/watch?v=vV3IcXkrHL8

Btw ... wäre das Internet ein Land, hätte es den 6 grössten Stromverbrauch aller Länder.
Vielleicht sollten es die Ökokämpfer wie Löwenzahn machen ... einfach abschalten.

Kleine Anekdote (wobei das Fridays für Schulfrei betrifft):
Als ich letztens auf der Heimfahrt von der Arbeit in der Bahn saß,
hörte ich ein Gespräch zwischen einem jungen Mann und einer älteren Frau mit.
Ich vermute mal Schüler und Lehrerin.
Er so: "Ich war letzten Freitag auf der Freitags für Ferien Demo in Budapest."
Ich denk so, "Wird er sicher mit dem Fahrrad hingefahren sein."
Draussen hat es genieselt.
Sie so: "Musst du noch weit vom Bahnhof laufen."
Er so auflachend: "Nein ich wohne beim EKZ und mein Vater holt mich mit dem Auto ab."
Ich denk so, "Das EKZ sind vom BHF vielleicht 10 Minuten zu fuss."

Die Leute merken es nicht mehr. Die sind so. Muss man akzeptieren lernen.
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Phönix75 »

Schattenwurf hat geschrieben: Mittwoch 23. Oktober 2019, 23:21
Die Leute merken es nicht mehr. Die sind so. Muss man akzeptieren lernen.

Und genau deshalb nehme ich die Kinderchen nicht ernst. "Wasser predigen, aber Wein saufen."
So vollkommen aus der Mode gekommen ist eben, dass man zuerst mit gutem Beispiel voran geht, bevor man das Maul aufsperrt. Aber in erster Linie sollen ja DIE ANDEREN was ändern... nur nicht ICH. Egozentrik kann verdammt hinderlich sein, um ernst genommen zu werden... Langstrecken-Luisa ist ein weiteres Paradebeispiel dafür. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Elric »

Wie signiert Schattenwurf so treffend??!?

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Re: Extinction Rebellion

Beitrag von Fanchen »

Ich wollts mir eigentlich verkneifen, aber das ist mir auch aufgefallen.
Naja, solange man mit dem Finger auf andere zeigen kann ...
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