Femme Fatale

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Seelenstein

Re: Femme Fatale

Beitrag von Seelenstein »

Ich habe nie behauptet das alle Beziehungen perfekt sind, kann aber eben so eine Person treffen welche single ist und sich in seinen Avancen finanziell übernimmt :D
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Graphiel
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Re: Femme Fatale

Beitrag von Graphiel »

@blacksister´s ghost
Ja, das mit dem Jagdinstinkt des Mannes hatte ich noch gar nicht in meinen Überlegungen berücksichtigt. Aber da hast du natürlich mit Recht.

Zum Thema Beziehungskiller:

Ich denke auch, dass zumindest eine gewisse Grundverstimmung in der Beziehung stecken muss, wenn es einer fremden Person gelingt dort Schaden anzurichten. Dazu reichen vielleicht schon unerfüllt Wünsche in der Beziehung, welche in unserem Fall die Femme Fatal zu erfüllen verspricht.

Wie Frau bewusst zur Femme Fatal werden kann, darüber vermag ich als Mann natürlich nur zu spekulieren. Ich frage mich aber, ob dies überhaupt möglich ist, oder ob dies nicht vielleicht wirklich mehr teils in den Genen, teils der Prägung der Frau steckt. Das, was allgemein einer Femme Fatal als Eigenschaft zugeschrieben wird erinnert mich übrigens irgendwie an das psychologische Profil von Psychopathen: Unfähig Mitleid oder Ruhe zu Empfinden, stets auf den eigenen Vorteil bedacht, von sich selbst überzeugt, stets auf der Suche nach dem nächsten Kick, großartig im manipulieren und umschmeicheln anderer Menschen, usw. Was also, wenn die klassische Femme Fatal psychologisch betrachtet eigentlich eine Art Psychopathin ist? (Es gibt ja auch Psychopathen, die nicht morden) Das Krankheitsbild Psychopath ergibt sich - so habe ich kürzlich gelesen - aus verschiedenen, auch von mir genannten Eigenschaften, die sich zum Teil aus den genetischen Grundvoraussetzungen, sowie der persönlichen Prägung zusammensetzen.

Wenn meine Überlegung stimmt, dann müsste es einer Frau ohne die entsprechenden Voraussetzungen auch mit einem passenden Tutorial unmöglich sein zu einer echten Femme Fatal zu werden. Genauso wie niemand vbewusst zu einem Psychopathen werden kann. Was denkt ihr darüber?
"Sowas kann doch nur Leuten einfallen, die in Assoziationsspielchen neben Hund, Katze und Maus auf "Hmm.... Schwingschleifer!" kommen, oder?" - Barlow
Soiled

Re: Femme Fatale

Beitrag von Soiled »

Grauer Wolf hat geschrieben: Freitag 6. September 2019, 00:36 Was macht eine Femme Fatale für Männer eigentlich so attraktiv und unwiderstehlich? Mann ahnt doch, wo und wie die Geschichte enden wird....
Einerseits: Es ist eine Kunstfigur, die hauptsächlich (aber nicht nur) im Film Noir auftaucht. So wie der hartgesottene Detektiv, in dessen Büro sie unvermittelt erscheint. ;)
Sie wird "attraktiv" geschrieben und dargestellt. Und auch die Reaktion der Männer wird geschrieben und dargestellt ...
Und Leute machen Medien halt nach - wir lernen aus so etwas, was "attraktiv" zu sein hat.

Andererseits: Wenn es so etwas irl gibt (was ich bezweifele, zumindest in der expliziten klassischen Ausprägung) ist es gut möglich, dass es eine fehlgeleitete Erregung ist. Da gab's mal so ein lustiges Experiment mit einer Brücke ...
Sprich: Die Nervosität, die durch drohende Gefahr entsteht (erhöhter Herzschlag, Schwitzen usw.) wird fehlinterpretiert als erotisches Interesse.
Außerdem macht die Anwesenheit von attraktiven Frauen Männer generell risikoaffiner. Vielleicht wollen sie sich nicht eingestehen, dass das ihre eigene Blödheit ist, die sie in die Scheiße geritten hat, und dämonisieren dann eine Frau, die gar nichts dafür kann ...
Empfinden es Frauen als attraktiv, eine Femme Fatale zu sein -- oder als solche wahrgenommen zu werden? Warum?
Ich glaub nicht, dass man bei so etwas für alle Frauen sprechen kann. Ich kann nur sagen, dass es für mich kaum etwas peinlicheres, lächerlicheres und traurigeres gibt als verschossene Männer, an denen man selber kein Interesse (mehr) hat - die dann noch auszunutzen käme mir vor, als wenn ich ein Hündchen treten würde ...
In ganz jungen Jahren ist so etwas vielleicht noch unterhaltsam, weil man eine Art von Macht verspürt die man vorher so nicht kannte. Aber als Erwachsene sollte man das dann doch langsam mal ablegen.
Und, ehrlich jetzt, wenn ich irgendwelchen Gschichtln vorgaukeln würde, dass da groß mehr was draus werden könnte, wäre das doch voll arschig, oder? Und die sind erwachsen, die wissen, worauf sie sich einlassen. Wenn sie sich dann trotz mehrfacher Warnung in einen verlieben und den Blödsinn machen, den Verliebte nun mal machen - tja, da kann ich dann auch nix dafür. :lol: Mehr als Mitleid bring ich da aber nicht auf.

Außerdem leg ich eh keinen besonders großen Wert darauf, als "attraktiv" oder "verführerisch" wahrgenommen zu werden, weil sich das mit der Karriere beißt. Da hält einen doch jeder für doof und unterstellt einem, sich nur hochgeschlafen zu haben ...
Abgesehen davon kann ich mit diesem ganzen hyperfemininen Gehabe sowieso wenig anfangen.
Wenn ich auf "unnahbar" mache dann eigentlich immer nur aus dem Grund, dass ich in dem Moment doch bitteschön in Ruhe gelassen werden will. :lol:
Und "geheimnisvoll"? Quark. Ich lege nur nicht über alles Rechenschaft ab, was ich so mache bzw. gemacht habe. Wäre ja noch schöner, wenn jemand das erwartet ...

Also, nein, ich will weder eine FF sein noch als solche wahrgenommen werden.
Gibt es Hommes Fatales? Wie unterscheiden sie sich von Femme Fatales?
Wie bereits angesprochen, ich tippe auf "Bad Boys". Ich würde mal sagen, dass bei denen einerseits direktere Gewalt eine Rolle spielt (wie oft bei Männern), und dass da mehr mütterliche Gefühle von Frauen dabei sind ("Ich kann ihn ändern!"). Sonst sind sie aber sicher sehr ähnlich.
blacksister´s ghost hat geschrieben: Freitag 6. September 2019, 14:02 Ich könnte mir vorstellen, dass eine Femme Fatal bei einigen von euch Männern den Jagdinstinkt weckt.
Ist umgekehrt ja nich wirklich anders.
Das was man nich bekommen kann, will man meistens erst recht haben und das was man einfach haben kann, ist zu simple und langweilig.
Geschmackssache. Ich kann mit solchen Spielchen wenig bis nichts anfangen. Ich sag was ich will, wenn ich ein "Nein" kriege akzeptiere ich das und renn niemandem weiter nach - das ist deutlich unter meiner Würde.
Und umgekehrt erwarte ich auch, dass ein "Nein" von meiner Seite akzeptiert wird und mir nicht nachgerannt wird. Männer, die ihrem "Jagdinstinkt" folgen, haben bei mir ganz, ganz schlechte Karten.
Graphiel hat geschrieben: Freitag 6. September 2019, 17:13 Das, was allgemein einer Femme Fatal als Eigenschaft zugeschrieben wird erinnert mich übrigens irgendwie an das psychologische Profil von Psychopathen
Ja, auch. Wird auch den "Bad Boys" zugeschrieben, diese sogenannte "Dunkle Triade" aus Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie. Natürlich nicht als voll ausgeprägtes Krankheitsbild, aber zumindest als Persönlichkeitseigenschaften.
blacksister´s ghost

Re: Femme Fatale

Beitrag von blacksister´s ghost »

Graphiel hat geschrieben: Freitag 6. September 2019, 17:13 Das, was allgemein einer Femme Fatal als Eigenschaft zugeschrieben wird erinnert mich übrigens irgendwie an das psychologische Profil von Psychopathen:
Psychopathe find ich etwas hart gesagt, aber ein psychisches Problem scheint da schon dazu sein. Die innerliche Zerissenheit sprach ich ja schon an. Auf einer der Seite, die ich gelesen hab, war auch von einem Probleme mit Nähe und Distanz die Rede. Der Wunsch danach das Ganze unter eigener Kontrolle zu halten zeugt ja auch davon.
Was natürlich interessant wäre, näher zu beleuchten, ob dadurch vll. etwas kompensiert wird. Alleine die von mir gegannten Dinge (Probleme mit Nähe, der Wunsch nach Kontrolle oder auch der Drang nach Bewunderung und Aufmerksamkeit)...meistens ging dem ja irgendwas vorraus, was einen Menschen geprägt hat.
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Graphiel
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Re: Femme Fatale

Beitrag von Graphiel »

Das was du da beschreibst bringe ich dann aber eher mit einer klassischen Borderline Persönlichkeit in Verbindung. Natürlich kann auch eine Borderlinerin eine Femme Fatal sein, doch glaube ich nicht, dass eine Femme Fatale auch automatisch eine Borderlinerin ist. Bei der Femme Fatale sehe ich tatsächlich eine viel bewusstere, auf Egozentrik basierende Manipulation des Gegenübers im Vordergrund, während es der Borderlinerin eher darum geht einen gesicherten Zustand zu erreichen. Als Gegenpol zum eigenen inneren Chaos. Interessant ist dabei, dass die Borderlinerin bei der Partnerwahl dabei nicht selten jene bevorzugt, die gut in das Bild des bad boys, also des männlichen Gegenstück zur Femme Fatale passen. Hier würde meiner Meinung nach dann eher das Gegenstück, die Femme Fragile als Synonym für die aus innerer Zerrissenheit handelnden passen.

Der Ausdruck Psychopath mag im Zusammenhang mit der Femme Fatale zunächst hart klingen. Ich empfehle hierzu jedoch mal den Wikipediaeintrag zu Robert D. Hare zu lesen, bzw sich seine Checkliste zur Diagnostizierung von Psychopathen anzuschauen. Ich finde hier findet man doch recht verblüffende Übereinstimmungen mit den Eigenschaften der Femme Fatale.

Edit: Nun auch mit Verlinkungen
Zuletzt geändert von Graphiel am Samstag 7. September 2019, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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blacksister´s ghost

Re: Femme Fatale

Beitrag von blacksister´s ghost »

@Graphiel

Ich befasse mich morgen damit weiter.
Von Borderline hab ich keine Ahnnung und brauch erstma Infos zu.
Aber ich glaube wir sin da nich beim gleichen Gedanken, wenn wir von "Kontrolle behalten" reden.
Ich meine damit nich, jemanden an sich zu binden.
Meiner Meinung nach geht es einer Femme Fatale nich darum, einen Zustand zu erreichen und dann zu halten.
In meinen Augen hält sie die Männer bis sie ihr lästig, unangenehm oder sonstiges werden und schießt sie dann ab. (also nich im wörtlichen Sinne ;) )
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Graphiel
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Re: Femme Fatale

Beitrag von Graphiel »

@blacksister´s ghost

Dann haben wir wohl einfach nur aneinander vorbei geredet. Inhaltlich meine ich das selbe wie du. Also dass die Femme Fatale im Gegensatz zur Borderlinerin keinen utopischen Zustand aufrecht erhalten will, sondern lediglich ihre eigenen Interessen verfolgt.

Wie du schon sagst: Die Femme Fatale sägt ihren Mann ohne Probleme ab, wenn er ihr nichts mehr nutzt. Die Borderlinerin hat hingegen das Problem, dass sie weder mit, noch ohne ihren Partner leben kann. Dazu könnte ich das Buch "Ich hasse Dich, verlass mich nicht!" empfehlen. Das beschreibt das ganze aus Sicht einer Borderlinerin.

Naja, zurück zum Thema. Mir war es jetzt nur wichtig nochmal den Punkt der inneren Zerrissenheit zu klären. Der erschien mir mehr auf die Borderlinerin, oder auch der Femme Fragile zu passen. :)
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Seelenstein

Re: Femme Fatale

Beitrag von Seelenstein »

Also das mit dem beschriebenen zum Thema Borderline ist so weit daneben das ich trotz vollem Hause widersprechen muss.
Ein border will keinen utopischen Zustand aufrecht erhalten, ein border hat ein reales Problem mit seinen Gefühlen, nimmt viel intensiver sein Umfeld wahr.,ist permanent zwischen Hochs und Tiefs hin und her gerissen.
Übrigens wage ich zu behaupten das Beziehungen zu Bordern sehr wohl möglich sind, wenn es nicht klappt liegt das an dem Partner aus Unwissenheit oder sonstigen Gründen.
Ich muss es wissen, bin mit einer Borderlinerin verheiratet, wir haben Kinder und alles ist gut.
Gehe gerne bei Gelegenheit näher drauf ein in einem separaten thread.
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Re: Femme Fatale

Beitrag von Graphiel »

Seelenstein hat geschrieben: Samstag 7. September 2019, 13:45 Also das mit dem beschriebenen zum Thema Borderline ist so weit daneben das ich trotz vollem Hause widersprechen muss.
Ein border will keinen utopischen Zustand aufrecht erhalten, ein border hat ein reales Problem mit seinen Gefühlen, nimmt viel intensiver sein Umfeld wahr.,ist permanent zwischen Hochs und Tiefs hin und her gerissen.
Ähm.. so weit daneben ist das gar nicht. In gewisser Weise will er/sie nicht selten schon einen utopischen Zustand aufrecht erhalten. Der Border vermag es ohne weiteres nicht Menschen in ihrer Gänze wahrzunehmen. Er unterteilt seine Welt in Schwarz und Weiß, bzw gut und böse. Dabei können sowohl er selbst, als auch andere Personen ohne weiteres zwischen beiden Sektoren hin und hergetauscht werden, ganz wie es die Situation hergibt. Dabei versucht die betroffene Person oft einen ihrer Wahrnehmung nach "guten" Zustand ihrer Umgebung aufrecht zu erhalten. Allerdings kann die von die beschriebene intensivere Wahrnehmung dazu führen, dass Personen, welche in der Wahrnehmung der betroffenen Person aus einer Situation heraus von der Schublade "gut" in die Schublade "böse" wechseln und diese Utopie stören impulsiv angegangen werden.

Dem Rest stimme ich allerdings zu. Beziehungen mit Borderliner sind nicht unmöglich.
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blacksister´s ghost

Re: Femme Fatale

Beitrag von blacksister´s ghost »

Ich kann zu dem Thema aus persönlicher Erfahrung nix sagen.
Bei Wikipedia is das ganze so dargestellt, dass die Krankheit wohl ziemlich facettenreich is. Zumindest kommt´s so bei mir an.
Borderliner wird wohl also nich gleich Borderliner sein.