AfD - und Gruftis

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black-dragon
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von black-dragon »

Die Fakten: Derzeit sind angeblich 68 Millionen Menschen auf der Flucht, weltweit. Viele davon wollen nach Deutschland, darunter viele Wirtschaftsflüchtlinge. Die wollen ein besseres Leben und werden politisch nicht verfolgt. Seit 12 Jahren tut Frau Merkel nichts für eine europäische Lösung, erst jetzt, weil ihr Stuhl bedenklich wackelt und die CSU Druck macht. Und ihre irrationale, rechtlich sehr bedenktliche Grenzöffnug 2015 machte dann die AfD stark. Es gab schon ziemlich viele- jeder ist zuviel- Morde, Attentate und Übergriffe durch Flüchtlinge. Dazu kommt noch die Kriminalität durch osteuropäische Banden, sprich Einbruch, Trickbetrug, Sozialbetrug und Zwangsprostitution. Diese Herrschaften dürfen ja seit EU-Beitritt ungehindert einreisen, bekommen kaum abschreckende Strafen, wenn sie überhaupt mal erwischt werden und haben es mit einer Polizei zu tun, die am Limit arbeitet. Das könnte man nur durch massive Aufstockung der Polizei und konsequente Schleierfahndung stoppen.
Und da wundert man sich, wenn sich überall in Europa rechtslastige Parteien etablieren!?? Die Oststaaten, jetzt Österreich und Italien und nach Macron- der ähnlich wie Merkel agiert und kaum bisher etwas bewegt hat- bestimmt Le Pen. Die Konservativen haben ja keine politische Heimat mehr in der von Merkel nach links geführten CDU. Viele AfD-Wähler sind außerdem reine Protestwähler: Nur so kann man die Etablierten dazu bringen, endlich mal etwas zu tun.
Als damals 2015 Merkel einseitig die Grenzen öffnete, sagte ich: Wow, jetzt produziert sie den Rechtsruck in Deutschland. Und für das Problem, das sie angerichtet hat, dauert das bei uns noch ziemlich lang. Für Pflege, Schulen, Strassenbau gibt es kaum Geld, für Flüchtlinge schon.
Bin nicht so schlimm, wie ich aussehe- bin noch schlimmer ... :evil:
Lylia

Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Lylia »

Hm, wie kommen denn die vielen Flüchtlinge zustande ? Hat es nicht damit zu tun, dass gerade im "Westen" alle Menschen alles das ganze Jahr über konsumieren möchten und dann soll es kaum etwas kosten ?

Wer keine Flüchtlinge haben möchte, soll gefälligst aufhören das ganze Jahr Bananen, alle Zitrusfrüchte, billige Jeans und dgl. zu konsumieren, dann hätten diese Länder ihre Flächen auch für ihre einheimische Bevölkerung, und sie müssten nicht alle herkommen. Und wenn auf die Waffenhändlerei verzichtet würde, dann täte es sehr viel beitragen zum Weltfrieden und die Menschen müssten nicht aus ihren zerbombten Häusern fliehen um hier zu überleben.

Okay den Waffenhandel kann der Otto-Normalbürger nicht verhindern, darauf hat er keinen Einfluss, sehr wohl aber das eigene Konsumverhalten kann man verändern und auch mal auf Luxus verzichten.
Charlotte Sometimes
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Ich finde die A****geigen auch zum kotzen,dennoch würde ich nie die AFD wählen.
Die meinen nämlich ALLE und sind ein Brutherd der Nazis.
Wer die aus Hilflosigkeit wählt,dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Als Protestwähler kann ich auch die Linke oder am besten "Die Partei" wählen, das ist kein Protest.^^
Das ist gezielt..was für ne feige Nummer sich hinter angeblichen Protest zu verstecken.
Protest wogegen?
ls damals 2015 Merkel einseitig die Grenzen öffnete, sagte ich: Wow, jetzt produziert sie den Rechtsruck in Deutschland. Und für das Problem, das sie angerichtet hat, dauert das bei uns noch ziemlich lang. Für Pflege, Schulen, Strassenbau gibt es kaum Geld
Und das fällt dir jetzt erst auf?...das war auch vor der "Flüchtlingskrise" nicht anders und wird auch danach nicht anders sein.
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Pirat von Rhyolith
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Pirat von Rhyolith »

black-dragon hat geschrieben: Dienstag 19. Juni 2018, 19:36
Als damals 2015 Merkel einseitig die Grenzen öffnete, sagte ich: Wow, jetzt produziert sie den Rechtsruck in Deutschland.
Äh, ich hab das bei was anderem gedacht. Als der syrische Bürgerkrieg sich 2012 festgefressen hatte, war mir sofort klar, dass das eine Flüchtlingswelle gibt, die dann irgendwann bei uns landet und dann beginnen wieder die rechtslastigen Auswüchse. Warum mir das klar war? Wegen der historischen Parallele des Bosnienkrieges. Da war das auch schon so: Der Krieg fuhr sich fest, Flüchtlinge kamen bei uns an und ruckzuck gabs die "Das Boot ist voll"-Debatte. Die dann überhaupt erst dazu führte, dass man sich bei EU und NATO Gedanken über ein militärisches Eingreifen dort machte....
Daher war es absehbar.

Man muss aber sagen: Merkel hat vor einer gewissen Logik gehandelt, auch die Union als solche. Die Verleugnung der Tatsache, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und das schon seit Jahrzehnten, sitzt tief in der Bevölkerung. Deswegen verweigert die Union seit Jahrzehnten ein Einwanderungsgesetz und die SPD traute sich auch nie ran. Deswegen hat Merkel auch immer alles getan, um die Flüchtlingsproblematik weit weg zu halten, was jede sinnvolle vorbeugende Maßnahme verhinderte. Das Problem tat ihr und der deutschen Gesellschaft nur nicht den Gefallen von alleine zu verschwinden, sondern in Form von Menschen auf einmal über eine ungarische Autobahn zu spazieren. Bedeutet: Die verfahrene Lage des Spätsommers 2015 war nicht nur eine direkte Folge der vorherigen Entscheidungen Merkels in all den Jahren, sondern auch der immer schon vorhandenen Wünsche und Stimmungen in weiten Teilen der hiesigen Bevölkerung. Oder glaubt hier irgendwer, dass irgendeiner der heutigen AfD-Sympathisanten vor 10 Jahren oder vor 15 es toll gefunden hätte, wenn die Regierung ein Einwanderungsgesetz verabschiedet hätte, in dem etwas anderes als "Es gibt keine Einwanderung" gestanden hätte?
Eben.
Deswegen ist die Lage, die wir jetzt haben, schrägerweise den Haltungen unserer eigenen Gesellschaft geschuldet und diese Politiker und diese Lage sind genau die, die wir verdient haben.
Und immer noch drückt sich in der Bevölkerung - und auch bei vielen Gruftis anscheinend - diese Realitätsverweigerung aus, in Form von AfD oder denen verwandten Parolen, die uns in diese Lage überhaupt erst gebracht hat.

Gehen wir das doch mal durch: 2015 hätte Merkel natürlich einfach alles abriegeln lassen können. Dann hätte es aber humanitär fürchterliche Zustände jenseits der Grenze gegeben, für die unsere Regierung die Verantwortung durch eine Form unterlassener Hilfeleistung getragen hätte. Es hätte dann vermutlich einen Aufschrei und Anti-Merkel-Sprüche wegen ihrer Kaltherzigkeit und Inhumanität gegeben. Sie konnte also nur verlieren. Sie hat sich dann zu der humanitäreren Lösung entschieden, eine der wenigen Entscheidungen von ihr, die ich jemals gutheißen konnte und die vielleicht einzige, die mal sowas wie menschliche Überzeugungen spüren ließ.

Im Übrigen, die Bilder, die hier wieder beschworen werden, wie, dass die meisten der 68 Millionen Flüchtlinge weltweit nach Deutschland wollen. Das stimmt gar nicht. Z.B. wollen lateinamerikanische Flüchtlinge klassischerweise in die USA. Und die weitaus meisten dieser Flüchtlinge sind Inlandsflüchtlinge. Auch mit den begangenen Verbrechen einzelner Flüchtlinge zu argumentieren ist unredlich. Unser Strafrecht ist mit gutem Grund ein Individualstrafrecht, weshalb man nicht Flüchtlinge als ganzes in Haftung nehmen kann für die Taten einzelner. Ich möchte auch nicht als Grufti vorverurteilt werden, wenn irgendein Amokläufer zufällig mal die selben Bands wie ich im CD-Regal hatte. Faktisch ist die Sicherheitslage in Deutschland insgesamt unverändert gut und die größte Gefahr für jede junge Frau geht nach wie vor nicht von Flüchtlingen, sondern von der eigenen Familie und dem eigenen Freundeskreis aus.
Deswegen ist alles was Blackdragon aufzählte Null Grund, keine Flüchtlinge aufzunehmen.

Natürlich kann man sich zu einer harten Haltung entscheiden und den ganzen latenten Unterstellungen und Vorurteilen freien Lauf lassen. Das wird dann allerdings schnell unschön. Die Erfahrung machen grad die Amerikaner, bei denen Trump endlich bei der Migrationspolitik vom Leder ziehen kann:
Krise um Migrantenkinder

Deshalb werde ich mich niemals einem inhumanen Ansatz gegenüber Schwächeren beugen bloß weil die humane Lösung uns Mühen macht, wat Geld kostet, unbequem ist oder weil es auch unter Hilfesuchenden gelegentlich Knallköpfe gibt.
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Grauer Wolf
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Grauer Wolf »

@Pirat von Rhyolith Gut auf den Punkt gebracht.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

:anger: :zap: :bomb: :boom: :fire: :rocket:
Soiled

Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Soiled »

Pirat von Rhyolith hat geschrieben: Mittwoch 20. Juni 2018, 14:20 Faktisch ist die Sicherheitslage in Deutschland insgesamt unverändert gut und die größte Gefahr für jede junge Frau geht nach wie vor nicht von Flüchtlingen, sondern von der eigenen Familie und dem eigenen Freundeskreis aus.
Sowieso. Aber gegen gefühlte Wahrheit kommt man mit Fakten nicht an, leider.
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CharlotteSchlotter
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Deswegen ist die Lage, die wir jetzt haben, schrägerweise den Haltungen unserer eigenen Gesellschaft geschuldet und diese Politiker und diese Lage sind genau die, die wir verdient haben.
@Pirat von Rhyolith : Also bei aller Liebe, hier einen kausalen Zusammenhang zu unterstellen finde ich wiederum schräg. Zunächst mal gibt es die Krisenursachen in den arabischen Ländern selber - zugegeben ist der Westen daran nicht gerade unbeteiligt. Aber die Haltung dieser Gesellschaft nun als Ursache der Situation zu sehen, finde ich konstruiert. Wenn Mutti auch nur einen Hauch Rückgrad hätte, hätte sie viel früher auf die sich ankündigenden Probleme ragiert, egal ob ihr das die Kanzlerschaft kostet. Du kannst doch nicht ernsthaft verteidigen, dass sich Politiker in ihren Entscheidungen von der Stimmung der Bevölkerung treiben lassen und daher Probleme verschleppen (das es faktisch so läuft, ist schlimm genug) und dann auch noch der Bevölerung die Schud dafür geben.

Und wie uns ein Einwanderungsgesetz in Fragen des Asyl hätte helfen sollen, wüsste ich auch nicht.
und die größte Gefahr für jede junge Frau geht nach wie vor nicht von Flüchtlingen, sondern von der eigenen Familie und dem eigenen Freundeskreis aus.
Gewisse Ängste mögen irrational sein, aber ich würde sie deswegen nicht grundsätzlich kleinreden wollen. Ich glaube ganz viel Unbehagen entsteht auch wegen dem Frauenbild, was im Islam vorherrschend ist und welches viele Schutzsuchende eben nicht an der Grenze ablegen. Aber was solls, betrifft ja nur uns Frauen. Wenn sich hier westeuropäische Männer solche Allüren gegeüber Frauen rausnehmen würden, wäre das Geschrei in einem ganz anderen Lager als dem der AfD aber riesengroß.
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Phönix75
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Phönix75 »

@Pirat von Rhyolith

Wenn du hier ein Paradebeispiel an Humanismus abgeben möchtest, dann schließe dich einer Hilfsorganisation an, die in den Fluchtländern um Syrien herum wirkliche Hilfe leisten. Denn da wird sie dringend benötigt. Und da sind, denke ich, die wahren Flüchtlinge, die nicht viel Geld haben, um sich nach Europa schleusen zu lassen, um sich dann hier eines besseren belehren lassen zu müssen, dass es doch nicht das Schlaraffenland ist, wie es propagiert wurde. Viele Flüchtlinge wollen garnicht mehr hier her.
Aber so wie du argumentierst, ist das nur laue Luft, die vom heimischen Sofa kommt, weit weg von der Realität. Könnte fast von einem Politiker stammen.

Außerdem frage ich mich, wer festgelegt hat, das Deutschland ein Einwanderungsland ist? Wer wurde da gefragt? Ich kann mich nicht daran erinnern, je danach gefragt worden zu sein. Aber wie so oft, geht Politik weit an den Meinungen und Stimmungen im Volk vorbei.

Realitätsverweigerung im Volk... selten so gelacht. Ne, eigentlich ein zu ernstes Thema, um darüber zu lachen. Schon alleine, dass es hier nicht möglich ist, frei seine Meinung äußern zu dürfen, weil man bestimmte Wörter nicht benutzen darf, zeigt doch, in welchen Schemen hier gedacht wird. "Du darfst das nicht sagen, weil das eventuell irgendwelche AfD'ler schon mal benutzt haben." Hört sich wie Kindergarten an. Weißt du, wie mich das interessiert, wer wie wo und wann schon mal irgendwas von sich gegeben hat? Genau! Garnicht. Aber es ist verdammt einfach alles in ein schwarz-weisses Muster zu packen. So kann man wenigstens das Feindbild klar ausmachen. :roll:

Woher nimmst du eigentlich die Annahme, dass die Sicherheitslage in Dtl. unverändert gut ist? Weil eine Statistik aussagt, dass die Kriminalität "angeblich" zurück gegangen ist? Wenn du solchen Statistiken glaubst, dann glaubst du wahrscheinlich auch an die astreine Arbeitslosenstatistik, die so wunderbar geschönt ist, dass sich die Balken biegen. Da haben die Medien doch ganze Arbeit geleistet. Das ist reiner Zweckoptimismus. Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Ich erinnere mich noch an den 5-Jahresplan zu DDR-Zeiten, der wieder übererfüllt wurde. Klang gut, war es aber nicht. Hat aber fürs Volk gereicht. Wir werden nämlich alle von denen da oben verarscht, egal welcher Partei sie angehören. Und sie treiben ein gefährliches Spiel, weil sie eben nicht abschätzen können, wie sich die Stimmungen in den nächsten Jahren verändern werden...

Und noch was: Manch einer kennt das sicherlich, wenn er mal für einen guten Zweck spendet. Man hat ein gutes Gefühl dabei... und sein Gewissen beruhigt. Genauso ist es, wenn man vom Sofa aus, die absurde Asyl- und Migrationspolitik verteidigt, ohne auch nur den Hauch von etwas gesunden Menschenverstand einzusetzen.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Pirat von Rhyolith
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Pirat von Rhyolith »

@CharlotteSchlotter
Ich verteidige die rückgratlose Haltung der Merkel nicht. Ich erkläre nur wie diese Entscheidungsstrukturen aus meiner Sicht funktionieren. Natürlich wäre es besser gewesen sie hätte schon vor Jahren sich ernsthaft um die Probleme im Nahen Osten gekümmert etc., auch wenn es sie das Amt gekostet hätte. Nur hat sie das nicht getan und es ist wichtig zu verstehen warum. Und Teil der Wahrheit ist halt eben auch, dass wir mit unserem Wahlverhalten eben auch bestimmen welchen Politikertypus wir kriegen. Wenn die Bewerber um ein Amt registrieren, dass die Wähler Politiker mit Rückgrat und Hang zu unbequemen aber notwendigen Entscheidungen an der Wahlurne abstrafen, wären sie ja schön doof, ihr Verhalten nicht anzupassen. Zur Wahrheit gehört doch: Die Leute sagen dauernd, die Politiker sollen geradeheraus, ehrlich und mit genügend Rückgrat ausgestattet sein, um halt auch die unbequemen Entscheidungen zu treffen, aber wenn sie dann an der Wahlurne stehen wählen sie genau die nicht. Am Ende fördert das den Politikertypus Merkel. Natürlich hört man das nicht gern, der Wähler lässt sich selten für seine Mitverantwortung in die Pflicht nehmen, wo käme man denn da hin.

Bezüglich dem Unwohlsein der Frauen: Deine Herablassung kannst Du Dir sparen. Ich denke im Zuge von Metoo sollte eigentlich recht klar geworden sein, dass auch viele "biodeutsche" Männer noch ein sehr zweifelhaftes Frauenbild haben. Geh doch mal an Karneval in die Kölner Innenstadt, da weißte was ich meine. Nur regen sich da weniger Leute drüber auf, weil da begrapschen dann ja "nur" weiße Männer die Frauen und überhaupt ist das dann ja angeblich alles Tradition. :roll: Wir halten uns für so emanzipiert als Gesellschaft, aber im Zweifel sind wir es eben doch nicht. Auch wirkt hier die verzerrende Berichterstattung: Übergriffe durch Migranten lösen derzeit direkt Schlagzeilen auf Seite 1 aus, noch angefeuert durch die dann einsetzende Aufregung seitens AfD und Pegida. Es gibt aber noch wesentlich mehr Übergriffe durch Einheimische. Nur fallen die dann in der Berichterstattung oft weniger auf. Das ließ sich besonders gut beobachten als es einen Fall Anfang des Jahres gab, bei dem es ein Verbrechen an einer jungen Frau gab, welches von einem Deutschen begangen wurde. Als der Täter noch unklar war, wurde direkt angenommen "das war ein Flüchtling" und ein Riesenbohei gemacht. Gerade auch seitens eines Bachmanns und der AfD. Kaum kam raus, dass es ein Deutscher war, versank der Fall in der Versenkung der öffentlichen Vergesslichkeit.
Was ich verstehe:
1. Dass es schwierig ist, bei der derzeitigen Hysterie seitens Medien und rechter Onlinebeiträge den Überblick zu behalten.
2. Dass man unbewusst bei schlimmen Ereignissen immer erstmal die anguckt, die anders aussehen als man es vom Durchschnitt seiner Mitmenschen gewohnt ist.
Beides ist sag ich mal normal und führt zum Unwohlsein.
Was ich aber nicht verstehe, warum das Bauchgefühl der Frauen dann für jeden Murks und speziell inhumane Politik herhalten muss. Das klingt für mich wie die Formulierung "gesundes Volksempfinden" bei den Nazis, damit war auch so ungefähr alles begründbar. Ich verstehe wenn man sich unwohl fühlt aufgrund aktueller Entwicklungen und besorgt ist. Was ich nicht verstehe, warum das dann das Ausschalten des Gehirns legitimiert. Auch bei Frauen nicht. Gerade von Frauen, die sich für emanzipiert halten, verlange ich, dass sie auch Gehirn benutzen und nicht nur auf ihren Bauch hören.
In einer Demokratie ist die Benutzung des Gehirns eigentlich Bürgerpflicht und zwar nicht nur das emotionalen Teils. Leider verweigern weite Teile der Gesellschaft genau das.

Kleine Anmerkung noch zum Frauenbild: Der von Amts wegen oberste Beschützer deutscher Frauen vor muslimischen Männern Horst "Der Horst" Seehofer hat noch Ende der 90er im Bundestag dagegen gestimmt die Vergewaltigung in der Ehe als Straftat anzuerkennen. Über das Frauenbild dahinter darf nachgedacht werden.

@Phönix75
Worte sind nicht verboten, Du kannst hier alles von Dir geben, aber Du musst mit der Reaktion leben. "links-grün versifft" ist eine Beschimpfung, nichts anderes. Ein Argument ist es jedenfalls nicht und eigentlich für einen klugen Kopf wie Dich unter jedem Niveau, zumindest wenn Du etwas argumentativ durchexerzieren willst. Aber gerade weil ich Dich für einen klugen Kopf halte, unterstelle ich einfach mal, Du weißt sehr gut, wie solche Formulierungen wirken und wahrgenommen werden und nutzt sie deshalb nicht als Argument, sondern tatsächlich als Provokation für eine bestimmte Reaktion. Und wie die ausfällt, da kannst Du so sicher sein wie wenn Du jemanden einen "Hurensohn" nennen würdest. Ist doch so, ne? Du weißt genau, dass dann wieder auf Dir eingehakt wird, weil sich alle nur noch daran aufhängen und Dich in die Naziecke drängen und kannst dann wieder rumheulen wie doof wir alle zu Dir sind, dass man nicht mehr diskutieren könnte etc. und wälzt Dich dann in der selbstgewählten Opferrolle. Irgendwas belegen oder begründen musst Du dann nix mehr, weil Du dann ja wieder sagen kannst, wir hätten ja alle keine Ahnung oder wären alle Deppen (sinngemäß). Und ja, das macht Diskussionen kaputt, bei denen Du wahrscheinlich mehr beisteuern könntest, wenn Du diese unsinnigen Provokationen einfach sein lassen würdest. Ich denke nicht mal, dass Du rechts oder ein Nazi bist....meine Theorie ist eher, Du trollst halt gern für Dein Ego, wenn Du keinen Bock mehr hast die klügeren Gedanken von Dir zu teilen.

Um Deine Frage nach dem Einwanderungsland zu beantworten: Niemand legt sowas fest! So ein deutsches Denken, dass es für alles immer erst eine Vorschrift, ein Formular und ne Anweisung braucht. Ob ein Land ein Einwanderungsland ist, ist in aller Regel historisch gewachsen aufgrund der Umstände. Deutschland, sowohl als Staat wie als Region, war immer wieder Einwanderungs-aber auch Auswanderungsland. Einfach aufgrund seiner geografischen Lage auch, wir liegen nunmal zentral an vielen Verkehrswegen quer durch Europa, von West nach Ost und von Süd nach Nord. Wenn es hier schlecht lief - Hungersnot und Krieg - wanderten die Leute ab, z.B. nach Amerika oder Russland. Aber wenn es hier gut lief, oder zumindest besser als andernorts, kamen die Menschen immer zu uns. Wir waren dann stets ein Einwanderungsland. Man nehme historisch z.B. die Hugenotten, in der Kaiserzeit die aus Osten kommenden Polen (rate mal warums im Ruhrpott so viele polnische Nachnamen gibt) etc. Nach dem 2. Weltkrieg natürlich die Einwanderungswellen der Gastarbeiter. Wir waren es immer, und das zu leugnen, bloß weil einem das nicht gefällt...nun ja, wir reden hier nicht von Regenwetter, das irgendwann wieder geht, wir reden hier von Menschen.
Wär vielleicht mal ne Überlegung wert darüber nachzudenken.

Was Statistiken angeht:
An der Uni hab ich gelernt mit Statistiken umzugehen, danke. Ich stelle immer auch eine gewisse Dunkelziffer in Rechnung. Unterm Strich bleibt aber das Fakt, dass die Kriminalstatistiken vielleicht nicht perfekt sind, es aber eben auch keine belastbaren Gegenbelege gibt, etwa eine methodisch saubere bessere Statistik. Aufsehenerregende Fälle in den Medien sind da leider kein Gegenbeleg. sie sind das, was man in der Forschung "anekdotisch" nennt. Ich verstehe wenn man sich davon in Unruhe versetzen lässt, aber da Medienkritik ja eigentlich sehr in ist, könnte man schon auf den Gedanken kommen, dass das diese mediale Berichterstattung die Wahrnehmung verzerrt.
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Deaddigger
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Deaddigger »

Die Diskussion, die hier geführt wird geht an dem Problem vorbei. Um das aktuellste Thema zu nehmen, die Flüchtlingspolitik.
Wir als Menschen und als Gemeinschaft, als Staat, sollten uns nicht Fragen, ob wir weitere Flüchtlinge aufnehmen sollten, sondern, wieviele Menschen wir ablehnen und damit in einen sehr sicheren Tod schicken können; Wieviele bis wir einen Teil unserer Menschlichkeit, unserer Würde verlieren; wie lange bis wir die Fähigkeit zum Mitleid verlieren?

Und eigentlich ist auch das die falsche Frage. Eigentlich müssen wir uns fragen, ob wir sie nicht schon verloren haben. Wir als Kollektiv verschließen schon seit langem die Augen vor dem Leid anderer. Wir bauen Bushaltestellen und Parkbänke so, dass wir kaum noch gemütlich auf ihnen sitzen können, damit andere nicht mehr auf ihnen schlafen können. Die nämlich, die nirgendwo anders schlafen können. Wir haben uns anerzogen die Bettler zu meiden und zu ignorieren. Wir bestrafen die Abhängigen und verachten sie für ihre Erkrankung, welche größtenteils durch Genetik und soziales Umfeld bedingt ist. Und anstatt den Menschen zu helfen, die durch die fortschreitende Automatisierung ihren Job verlieren und damit oft auch einen Teil ihrer Identität, lassen wir sie und ihre Kinder in Armut leben; und nicht nur das, wir gehen sogar noch weiter und geben ihnen die Schuld für ihren Verlust, wir ächten sie.
Anstatt diesen Menschen, den Schwachen und Kranken, den untersten der Gesellschaft Mitleid zu zeigen, verschließen wir uns vor ihrem Leid.

Und warum? Warum verschließen wir uns diesem Leid? Weil wir merken, dass es uns immer schlechter geht. Weil wir merken, dass das Leid mehr wird; Weil wir merken, das es auch uns betrifft, dass auch wir auf dieses Leid zusteuern.

Und dann? Wir Fragen uns als Gesellschaft, was dafür verantwortlich ist, und Gruppen wie die AfD behaupten, dass es an den schwachen liegt. Dass sie die anderen aufhalten, dass sie alle anderen mit sich herunterziehen. Diese Antwort finden viele toll, denn sie ist einfach und verständlich. Man sagt ja immer, dass eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied ist. Einer einfachen Antwort folgt man gerne, denn sie ist einfach und verständlich.

Einfache Antworten haben nur ein Problem: sie sind oft nicht die richtigen Antworten. Denn in Wahrheit ist eine Gesellschaft nur so stark, wie sie sich an einander hält. Und es sind nicht die Schwachen, die sich nicht an den anderen halten, denn sie sind auf die anderen angewiesen. Es sind die Starken. Es sind die Menschen, die andere gegen die schwachen aufhetzen. Es sind Menschen wie Bernd Höcke, Alice Schwarzer oder Uli Hoeneß. Es sind Firmen wie Volkswagen und Amazon.

In diesem Thread zeigt sich meiner Meinung nach sehr gut, dass wir unser Verständnis füreinander verlieren. Anstatt zu argumentieren und erklären, wird gehöhnt und angegriffen. Anstatt zuzuhören und zu verstehen, wird auf die eigene Meinung gepocht. Anstatt zu reden, wird gestritten. Das ist zumindest meine Sicht der Dinge. Eure kann da natürlich vollkommen anders sein, aber dann solltet ihr erklären und darauf eingehen, warum eure Meinung anders ist.
"Dem Pfad der Klarheit vom Geist zum Herzen zu ebnen, ist schwieriger als jeder Kampf mit Waffen."