Antifa

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Soiled

Re: Antifa

Beitrag von Soiled »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 19:47 @Soiled : Warum schließt du aus dem Umstand, dass ich anderen Menschen ihre Meinung zugestehe, dass mir Rasismus, Homophobie etc. am Arsch vorbeigeht?
Nun, Du sprachst Dich gegen Gesinnungskontrolle aus. Rassismus ist eine Gesinnung. Ergo schlussfolgerte ich, dass Du etwas gegen die Kontrolle von Rassismus (u.a.) hast.
Und wenn aus diesen Meinungen Taten folgen, ist die Justiz gefragt, aber nicht die Antifa.
Wie gesagt, ich find die angewandte Methode auch unmöglich. Aber: Es gab da schon mal einen ähnlich gelagerten Fall mit einer Lehramtsstudentin. Würdest Du von so jemandem wirklich gern Deine Kinder unterrichten lassen? Grade wenn sie nicht weiß oder behindert oder was auch immer sind, was Rechtsradikalen nicht passt? Glaubst du, dass die Frau wirklich "Werte wie Toleranz und den Schutz von Minderheiten vermitteln" kann, wie es gesetzlich gefordert ist? Glaubst Du, dass die Kinder in der Unterstufe in der Lage sind zu erkennen, wenn die Frau Volksverhetzung betreibt und dann zur Polizei rennen?
Im neuen Fall scheint es eine Psychologiestudentin gewesen zu sein, die dann eventuell (bzw. ziemlich sicher) auf psychisch labile Leute trifft. Glaubst Du auch, dass das eine gute Idee sei? Im obigen Artikel wird ja erwähnt, dass die NPD gerade Frauen dazu aufruft, in soziale Berufe zu gehen, weil da der Einfluss zwar subtil aber gewaltig ist. Mit Justiz kommt man da leider nicht weiter, weil das in den seltensten Fällen wirklich strafbare Sachen sind.
Mir geht es in solchen Fällen wirklich nur um die Radikalität, wenn so eine Person "normal" konservativ oder religiös oder wasauchimmer ist ist mir das egal. Radikale Islamisten hätten z.B. imho in solchen Positionen auch nix verloren.
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Elric
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Re: Antifa

Beitrag von Elric »

1. Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen.

2. Im diskutierten Fall scheinen mir die angewandten Mittel zu weit zu gehen; Menschenrechte gelten auch für diejenigen, deren innigstes Ziel es ist, diese Rechte abzuschaffen. Die verbrecherische Gesinnung einer Person im Umfeld offenzulegen, halte ich aber für legitim.

3. Aufregung über ein fragwürdiges Vorgehen von Antifaschisten ist natürlich ebenfalls legitim...

...ein Geschmäckle bekommt das Ganze aber, wenn die Empörung über faschistische Untaten ausbleibt und stattdessen immer wieder eine Gleichsetzung von Faschisten und Antifaschisten stattfindet...

...und Demokratie bedeutet nicht, die Feinde der Demokratie gewähren zu lassen!!!
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CharlotteSchlotter
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Re: Antifa

Beitrag von CharlotteSchlotter »

@Soiled: Die Frage ist, was du unter Kontrolle von Rassismus verstehst. Wenn du damit sowas wie Gedankenkontrolle meinst - ja dann bin ich dagegen. Ich halte es für hochgradig schädlich und kontraproduktiv, Gedanken und Ansichten kontrollieren und unterdrücken zu wollen. Für solche totalitären Ideen bin ich nicht zu begeistern und halte sie im Kern für genauso wenig wünschenswert und destruktiv, wie die Gedanken, die unterdrückt werden selber.

Wenn du mit Kontrolle von Rassimus meinst, dass das Thema offen diskutiert, probelmatisiert, durch die staatlichen Institutionen nicht ausgeübt und Gesetzesüberschreitungen geahndet werden, dann bin ich dafür. Nur bedarf es dafür keiner Aktionen wie der der Antifa.
Würdest Du von so jemandem wirklich gern Deine Kinder unterrichten lassen?
Ungerne. Ich möchte meine Kinder aber auch nicht von Personen unterrichten lassen, die zu solchen Mehtoden der Denunziation greifen, wie die Antifa. Ich möchte meine Kinder auch nicht von Pädophilen, Sodomisten, Turbokapitalisten, Linksextremisten oder Angela Merkel-Anhängern unterrichten lassen. Und nun? Sollen wir jetzt für alle Berufe Gesinnungstests einführen? Und um auszuschließen, dass jemand nicht schummelt, bespitzeln wir am besten die Leute noch in ihrer Wohnung. Wer so argumentiert, müsste mit der Orwellschen Dystopie von 1984 große Sympathien haben.

Für die Demokratie sein und gleichzeitig Meinungen unterdrücken wollen widerspricht sich. Da kann man noch so viel schön reden, es passt halt nicht zusammen.
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Phönix75
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Re: Antifa

Beitrag von Phönix75 »

NoelWilliamMoelders hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 20:53 Ich hatte auch zu meiner attac Zeit befürwortet, dass man die Banker im Taunus besucht und vor dem Haus rumsteht.
Also nichts aggressives machen, sondern nur so rumstehen. In kleineren oder grösseren Gruppen.
Aber die ehemaligen Genossen haben inzwischen ein so widerliches Gewaltpotential in ihrem Arsenal (siehe G20 Hamburg),
dass ich als bekennender Pazifist mich mit Grausen von der Szene abwendete, ja abwenden musste.

So sehe ich mich jetzt mehr als pazifistischer Anarchist und konservativer Marxist auf der Basis eines liberalen und ökologischen Realismus.
Lafontaine, Wagenknecht, Lindner.
Mit solcher Liebe und Empathie ist es auch möglich, sich vorurteilsfrei mit Faschisten zu unterhalten, aber Ihnen dabei auch klar zu sagen,
dass sie 1933-1945 so viel verkackt haben, dass sie sich bis 2045 überhaupt nicht mehr um politische Macht bewerben brauchen.
Sie sollen erstmal beweisen, dass sie aus der Historie gelernt haben und in der Lage sind, einen Faschismus mit menschlichem Antlitz anzubieten.

Huch... Lafontaine und Wagenknecht in einem Atemzug mit Lindner? Kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber auch egal.

Oha, ab 2045 dürfen die Faschisten also wieder Lager bauen? Was mir besonders aufstößt... "einen Faschismus mit menschlichem Antlitz". So eine verquere Denkweise muss man erstmal haben, denn irgendwie schließt sich das gegenseitig aus.
Ansonsten hätte ich gern deine Definition von Faschismus. Oder meinst du Kuschelfaschismus? ;) :lol:
Nichts ist so, wie es scheint.
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Schattenwurf
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Re: Antifa

Beitrag von Schattenwurf »

Soiled hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 21:03 Mir geht es in solchen Fällen wirklich nur um die Radikalität, wenn so eine Person "normal" konservativ oder religiös oder wasauchimmer ist ist mir das egal. Radikale Islamisten hätten z.B. imho in solchen Positionen auch nix verloren.
Radikalenerlass ... hatten wir schon ... war nicht so toll.
Hat übrigens hauptsächlich die Linken getroffen.

Wo wir gerade dabei sind ... ich finde ja Gender Studies ziemlich radikal :>
Und Feministen erst ... die fordern Gleichstellung,
das widerspricht ja diametral der Gleichberechtigung in §3GG
Gleichstellung, mithin eine Bevorzugung, kommt ja nur für Behinderte in Frage.
Feministen sind radikale Verfassungsfeinde. :3

Quelle: Wissenschaftliche Dienst

Hinzugefügt nach 1 Minute 46 Sekunden:
Phönix75 hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 22:15 Ansonsten hätte ich gern deine Definition von Faschismus.
Was wirklich ein guter Punkt ist ...
was ist Faschismus?
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Grauer Wolf
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Re: Antifa

Beitrag von Grauer Wolf »

was ist Faschismus?
Das, was seine Gegner in ihm sehen wollen.


Im Ernst. Im Gegensatz zu anderen -ismen haben sich die, die gemeinhin als Faschisten bezeichnet wurden, bis auf eine Ausnahme selbst nie so genannt. Dementsprechend haben die »Faschisten« auch nie definiert, was Faschismus denn eigentlich sein soll -- weshalb sich »Faschist!« auch so gut als Schimpfwort eignet. Es impliziert alles und nichts.

Daß Mussolini und seine Freunde ihren Kampfverband »Fasci italiani di combattimento« nannten, hatte mehr damit zu tun, daß »fasci« eben »Verband« bedeutet. Die hieraus entstandene »Partito Nazionale Fascista« ist dann ensprechend die »Gebündelte Nationalpartei«. Der italienische Faschismus und der deutsche Nationalsozialismus hatten inhaltlich gesehen nur wenige Gemeinsamkeiten. Die italienischen Faschisten waren keine Nationalsozialisten, die deutschen Nationalsozialisten keine Faschisten im Sinne Mussolinis.

Genau so wenig, wie die heutigen Neo-Nazis oder die AfD Nationalsozialisten sind. Aber es ist in Deutschland halt einfacher, jemanden als »Nazi« oder »Faschisten« zu beschimpfen und somit ins politische Tabu zu stellen, als sich mit seinen queren politischen Ideen auseinanderzusetzen und selbige als den Irrsinn zu zerpflücken, der sie sind.



Und ja, ich finde die politischen Äußerungen von NoelWilliamMoelders reichlich quer und wirr.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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Seelenstein

Re: Antifa

Beitrag von Seelenstein »

Besonders gefährlich halte ich es anders gesinnten pauschal zu unterstellen das sie nicht unterscheiden können zwischen privaten Ansichten und beruflichen Qualifikationen. Was zu Hause oder am Stammtisch diskutiert wird unterscheidet sich nur allzu häufig von dem was man unter Kollegen vom Stapel lässt.
Und rechts orientierte Politik ist auch nicht zwangsläufig dasselbe oder gleich zu setzen wie Rechtsradikalismus, siehe z. B. die CSU.
Ein Nationalist kann durchaus humane Ansichten haben und doch eben die Priorität auf die eigenen Landsleute richten, pro Asyl sein und gegen Einwanderung...
Es ist eben nicht alles schwarz oder weiß.

Statt alles was nicht in die eigene Weltvorstellung passt gleich in einen Topf zu werfen sollte man sich differenziert mit dem einzelnen Menschen befassen.
Vorverurteilung ist da wohl eher hinderlich.

Ich kenne einige Leute welche die AFD wählen und dennoch feine Menschen sind sind eben nicht alles Höckes und Gaulands und viele mit der Situation in Deutschland schlichtweg emotional überfordert.

Das noch niemand der Parteieliten in Worte fassen konnte inwiefern die kulturelle Vielfalt jetzt eigentlich gut für uns alle sein soll abgesehen von der demografischen Lage, welche für die meisten Arbeitnehmer eben auch nicht so wichtig ist wie für die obere Kapitalistenrige oder aber den vermeintlichen Wachstum, ist jetzt auch nicht unbedingt förderlich.
Und was die Menschen jetzt eben kulturell toll finden entscheiden sie halt lieber selbst.

Auch das muss man aushalten können, die Gedanken sind frei.
Die anregendsten Diskussionen hatte ich immer schon mit jenen welche nicht meiner Meinung waren. 😁

Diese vollkommen überspitzt empfindlichen und oft irrational anmutenden empörten Ansichten der Superlinken brauche ich genauso wenig wie den Rechtsradikalismus....
Ich bin mündig genug meine eigenen Schlüsse zu ziehen und notfalls meine Position zu überdenken.

Btw... klasse Beitrag @ Grauer Wolf
Soiled

Re: Antifa

Beitrag von Soiled »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 21:34 Sollen wir jetzt für alle Berufe Gesinnungstests einführen?
Natürlich nicht. Aber wenn jemand, wie z.B. die erstgenannte Lehramtsstudentin, eh schon unter Beobachtung vom Verfassungsschutz steht und seine Meinung laut und deutlich raustrompetet ...
Das wär ungefähr so als wenn ein offener Impfgegner sich beschwert, wenn er nicht in die STIKO darf. (Siehste, komplette Übertreibungen und hinkende Vergleiche kann ich auch. ;))
Grauer Wolf hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 23:43 Aber es ist in Deutschland halt einfacher, jemanden als »Nazi« oder »Faschisten« zu beschimpfen und somit ins politische Tabu zu stellen
Als oller Feminazi und Rechtschreib-Nazi kann ich da sagen: Die sollen sich echt nicht so anstellen. :lol:
Aber getroffene Hunde bellen ...

Edit: Btw - das ist ist jetzt natürlich kein Freifahrtschein, mich als Nazi zu bezeichnen. Ist wie mit Schlampe oder Piefke - ich selber nenne mich logischerweise so, Leute aus dem engeren Umfeld dürfen das selbstverständlich auch, aber dahergelaufene Menschen sollten es sich im Idealfall dann doch lieber verkneifen.
Phönix75 hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 22:15 Was mir besonders aufstößt... "einen Faschismus mit menschlichem Antlitz".
Ist vermutlich der an anderer Stelle erwähnte weltoffene, tolerante Faschismus. ;)
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Schattenwurf
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Re: Antifa

Beitrag von Schattenwurf »

Arte dazu ... als hätte ich es bestellt :D
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Grauer Wolf
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Re: Antifa

Beitrag von Grauer Wolf »

Der Größte Präsent allerseits Zeiten hat gezwitschert, daß die Vereinigten Staaten von Amagaka Antifa als terroristische Vereinigung einstufen werden. Covfefe...
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
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