Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

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Phönix75
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Phönix75 »

Grasblut hat geschrieben: Freitag 18. Januar 2019, 20:49 Indirekt durch Artikel, Bücher, Reportagen und Erfahrungsberichte durch Freunde. Selber einreisen traue ich mich nicht.
Das ist große medialer Unsinn.

Der gemeine Urlauber, der seine 14 Tage in der Türkei abreisst, brauch sich absolut keine Sorgen machen. Denn, die Türkei ist auch abhängig vom Tourismus und wird sich diese Einnahmequelle nicht selbst abdrehen. Außer natürlich, du läufst lauthals schreiend über die Strasse und verkündest, dass Erdogan ein Ziegenf***er ist. Dann siehts womöglich anders aus... wahrscheinlich aber auch in Deutschland (Beleidigung usw.). ;)
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Grasblut
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Grasblut »

Naja hab schon fälle wo Leute fest gehalten wurden aufgrund kritischer Äußerungen im Netz. Die Reise Warnungen vom auswärtigen Amt sind ja nicht aus Jux veröffentlicht worden.
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Schattenwurf
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Schattenwurf »

Reisewarnung des Amtes sind Politik ...
mag ich ein Land nicht, dann gibt es eher mal eine.
Will ich da Waffen verkaufen ... (Saudi Arabien *hust*)
dann gibt es halt keine. bzw. weniger bzw. medial nicht so breitgetreten sondern in der Fussnote.

Das hat aber mit den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort wenig zu tun.

Was man evtl. verstehen sollte ist, dass in der Türkei die PKK so etwas ist,
wie bei uns die RAF war ...
nur das die RAF zwei handvoll Hansel waren,
und die PKK sicher in die Tausende geht.
Das da eine Regierung leicht angesäuert reagiert, halte ich für normal.

Stell dir mal vor die AFD in Deutschland würde einen auf Rednecks machen und sich bewaffnen.
Da wäre hier aber auch Highlife in Tüten.
(Ich weiss das die PKK eher links, und die AFD eher rechts ist ... aber nur mal so als Beispiel)

Die Türkei wird niemals zulassen das ein Kurdistan entsteht.
Ganz einfach. Das ist normal.
Würde Bayern morgen ihr neues Königreich ausrufen,
hätten die schneller Militär im Land als denen lieb wäre.
Schon alleine wegen der Pfalz :P Der Kretschmann dreht sonst ab. XD
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Grasblut »

Nur ist es kein Problem, für den IS zu sein, es gab vor der Intervention der Türkei gegen den IS sogar Souvenirshops. Und Jornalisten wurden bisher nur angeklagt wegen Interviews mit PKK Kämpfern, nicht jedoch mit IS Kämpfern. Auch gibt es dokumentierte Fälle von Waffenlieferungen der Türkei an den IS. Aber das Thema Türkei ist ein anderes Thema und gehört hier nicht rein, meiner Meinung nach.
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Evanahhan »

Um mal zurück zum Thema zu kommen... Kretzschmar hat in dem Punkt recht, dass man (mindestens als öffentliche Person, im Netz und teilweilse im RL) sich jedes Wort genau überlegen muss, denn jegliches Abweichen von einem engen Korridor der Durchschnittsmeinung(en) wird sofort mit einem Shitstorm quittiert, jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt und jeder Satz zur Unkenntlichkeit zerlegt. Dann wird nur noch darüber diskutiert, ob das jetzt rechts/links ist und ob man das sagen darf. In den sozialen Medien folgen die persönlichen Angriffe bis hin zu Morddrohungen.

Ich wäre sehr dafür, endlich mal wieder zu einer sachlich-konstruktiven Debattenkultur zurückzukehren und diese verdammte Hysterie aus der Diskussion zu entfernen. Mehr sachliche Auseinandersetzung mit den tatsächlichen oder so empfundenen Problemen statt Empörung und Polarisierung. Mal wieder normale Diskussionen, ohne die Worte "links", "rechts", "populistisch", "Nazi", "Gutmensch" etc. zu verwenden... Andere Meinungen einfach mal aushalten können. Man muss ja auch nicht jeden vom Gegenteil überzeugen, wenn er nicht die eigene Meinung vertritt, sondern kann sich die Argumente auch nur anhören, innerlich mal versuchen, einen Perspektivwechsel zu vollziehen, um zu verstehen, warum derjenige so denkt, wie er denkt, auch wenn man selbst nicht zustimmt. Kurz gesagt, wieder mehr Respekt für das (virtuelle) Gegenüber kultivieren.
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Schattenwurf »

Ein ehrenwerter Ansatz.
Aber ich glaube das wird nicht fruchten.
Ich denke, dass schon ein derartiger gordischer Knoten entstanden ist,
dass wir erst nach der nächsten großen Eskalation zur Vernunft zurück finden können.
Es gibt zig Akteure die gar kein Interesse an einem Konsens haben ... auf beiden Seiten.
Mach ein Thema zu einem beliebigen -ismus auf,
und es kommen die Ideologen, die oft eigentlich Idiologen geheißen werden müssten,
jeglicher Färbung und Spielart. Vernunft zählt nichts mehr.
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Charlotte Sometimes »

@Evanahhan

So sehe ich das auch.
Solange keine alten Nazisprüche fallen,die es deutlich erkennen lassen,mit wem man es zu tun hat,kann man den Leuten zu hören.
Ich halte von dieser schwarz/weiß bzw. rot/braun Denke auch nichts.
Das ist Kindergarten,keiner will von seinem extremen Standpunkt abweichen.
Die einen hetzen das Volk auf,die anderen reden alles schön bzw. verharmlosen vieles.Im Grunde können sie sich die Hände reichen.Wenn es darum geht uns Scheisse zu erzählen.
Das ist beides vollkommener Schwachsinn und irgendwann wird es deshalb auch so richtig krachen,dagegen war G20 gar nichts.

@Phönix75
Mainstream ist für mich, was zu einem Großteil gebetsmühlenartig und regelrecht aggressiv und nervend in diversen Medien (TV/Radio/Zeitungen) aufs Volk gelassen wird.
Das sehe ich auch so,darum habe ich auch schon seit über einem Jahr keinen T.V mehr.
Bei den Zeitungen kann ich das nicht beurteilen,ich lese keine.
Würde dir aber zustimmen wenn es sich um die (Feind)Bild handelt.
Die hat ein großes Monopol auf die Meinungsmache,dieses Hetzblatt.

Dennoch muss ich sagen,dass ich der Meinung bin ,dass es in der Verantwortung jedes einzelnden liegt,was er/sie sich reinzieht und damit umgeht.
Viele Leute wollen einfach nicht nachdenken,das ist zu anstrengend.
Da ist es doch viel einfacher eine vorgedachte Meinung zu übernehmen.
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von NoelWilliamMoelders »

Gestern war Kretsche bei Lanz und wurde zum Thema verhört.
Er sagte aus, dass er im Alter von 17 von Neonazis schwer körperlich verletzt wurde.
Sein Kumpel starb bei der Auseinandersetzung.
muss so jemand tatsächlich einen Shitstorm von Radikalen ohne Kopf über sich ergehen lassen ?
Wohl ja. Das ist meinungsfreiheit. Für meinungen braucht man keinen Kopf.
Mit freundlichen Grüssen
Noel W. Moelders
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oder die Rebellion der Träumer
Phönix75
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Phönix75 »

SchwarzeKatz hat geschrieben: Samstag 19. Januar 2019, 13:29
Dennoch muss ich sagen,dass ich der Meinung bin ,dass es in der Verantwortung jedes einzelnden liegt,was er/sie sich reinzieht und damit umgeht.
Viele Leute wollen einfach nicht nachdenken,das ist zu anstrengend.
Da ist es doch viel einfacher eine vorgedachte Meinung zu übernehmen.

Du hast ein großes Wort verwendet. VERANTWORTUNG! Ich denke, dass viele Menschen garnicht wissen, was das ist und handeln dann dementsprechend... verantwortungslos. Und leider nimmt dass immer mehr zu. Meinungsmache, Manipulation, Beeinflußung, Hetze usw.. Ich spreche einer nicht geringen Anzahl an Menschen unserer Gesellschaft ab, dass sie wirklich ihren Kopf auf dem Hals tragen, damit es in ebensolchen nicht reinregnet.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Stefan Kretzschmar und das Ende der Meinungsfreiheit

Beitrag von Schattenwurf »

"Da ist es doch viel einfacher eine vorgedachte Meinung zu übernehmen."

Ist das denn nicht immer so, dass man Meinungen übernimmt?
Klar ... jeder hat sein eigenes Kaleidoskop an Meinungen,
aber es sind doch immer nur Versatzstücke von anderen.
Geht Meinung überhaupt originär?

Und weiter gedacht ... geht das Denken überhaupt originär?
Gibt es das "aus sich selbst rollende Rad"?
Albert Einstein, dem man ja am ehesten wohl Originalität und Genialität der Gedanken zusprechen würde,
war auch nicht allein auf weiter Flur ... Akademie Olympia

Ist es nicht eher so das sich neue Idee und Konzepte, und damit auch Meinungen,
nur im Zwiegespräch entfalten können?

Und ich möchte abgrenzen ...
natürlich kann ich alleine in den Bergen wandern,
an einen klaren Bergsee gelangen, und zu der Meinung kommen "Dies ist ein schöner See".
Aber das ist ja eigentlich keine Meinung, sondern eine Beschreibung der eigenen Empfindung.
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