Schwangerschaftsabbruch

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Blackshiro
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Blackshiro »

@blacksister´s ghost War nur eine Idee. In Österreich beispielsweise sind die Regelungen etwas anders. kenne mich nicht en detail aus, aber zumindest künstliche Befruchtung mit einer fremden Eizelle ist dort erlaubt, hierzulande ist schon das verboten.

Ich bin deiner Meinung, dass natürlich am besten Einigkeit herrschen sollte, aber so was ist immer eine Extremsituation und ich glaube, niemand kann wirklich vorhersagen, wie er reagiert. Oder beide wollen im Prinzip Kinder, aber nicht zu dem Zeitpunkt. ich denke einfach, wenn man wirklich den Konflikt hat, dass der Partner das Kind will und man selbst als Frau nicht, ist das eine vertrackte Situation.

Im Allgemeinen bin ich, und das geht denke ich aus meinen vorherigen Posts deutlich hervor, der Meinung, dass diese Entscheidung einzig und allein die der Frau ist.

(PS: ich hab selbst auch kein Kind :) Ich wollte damit nur sagen, dass die Vorstellungen eben herzlich wenig bis gar nichts mit der Realität zu tun haben.)

Hinzugefügt nach 4 Minuten 9 Sekunden:
Graphiel hat geschrieben: Mittwoch 19. Dezember 2018, 13:23 @Blackshiro
Ich befürchte gar nicht, dass es zu einem Werbeboom für Abtreibungen kommen könnte. Ich fürchte, da hast du mich missverstanden.
Dann hab ich nix gesagt - allerdings, dem sorgt der Gesetzgeber halt jetzt schon vor. Es würde einfach nicht zu diesen Szenarien kommen, denn Ärzte haben sich nach wie vor immer noch an die Berufsverordnung zu halten, die ein solches Werben unterbindet - schon alleine deshalb halte ich 219a für nichts als Schikane.
Graphiel hat geschrieben: Mittwoch 19. Dezember 2018, 13:23 Zwar bleibe ich dabei, dass ich Aufklärung und Vorsorge besser finde als Eingriffe, doch wenn es trotz alle dem zur ungewollten Schwangerschaft kommt, so sollte eine Frau meiner Meinung nach alles Recht haben, diese vorzeitig zu beenden und das dann bitte auch ohne ihr daraus unnötige Fallstricke zu drehen.
Ich glaube, das sah hier niemand anders. Natürlich ist das besser und eine Abtreibung soll weder das eine, noch das andere ersetzen.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Also hat es viel mit der Finanzierung zu tun, dass es für Alleinerziehende so hart ist, das Kind gross zu ziehen
Es hat damit zu tun, das mag schon richtig sein, aber auf keinen Fall ausschließlich. Ein Kind alleine groß zu ziehen, bedeutet sehr viel mehr - klar, zum einen hat man natürlich den finanziellen Punkt alleine zu tragen, was alles andere als einfach ist. Und ich spreche aus Erfahrung: Der Staat hält sich da hübsch raus, was die Unterstützung alleinerziehender Elternteile angeht; ich habe nach der Geburt meines Sohnes meine Ausbildung gemacht etc., das war alles andere als goldig, sag`ich Dir. Was aber noch erschwerend mit dazu kommt - auch in der heutigen Gesellschaft hat man es als Alleinerziehende leider noch immer extrem schwer. Man hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, man muss sich ständig rechtfertigen, warum man was wie macht ( geht man beispielsweise arbeiten, wird man als karriere- und geldgeil beschimpft, man sollte sich doch lieber um sein Kind kümmern; bleibt man für die Erziehung seines Kindes dem Beruf fern, ruht man sich auf Sozialleistungen aus etc.), sobald die Lehrer "alleinerziehend" hören, wird man sofort in eine bestimmte Schublade gesteckt, steht "ledig,mit Kind" auf dem Lebenslauf, rümpfen die Arbeitgeber die Nase...Da würden mir noch ein paar andere Dinge einfallen, aber die lasse ich hier nun weg, damit wir nicht zu weit abschweifen. Aber, und das große Aber kommt noch: Es ist hart. Und zwar nicht nur wegen all diesen Dingen, die ich oben genannt habe. Bei allen großen Schritten im Leben des Kindes, bei sämtlichen Stadien, die es durchläuft, bist Du vollkommen auf Dich allein gestellt. Allein bei den ersten Schritten, beim ersten Kindergartentag, allein bei der Einschulung - während um Dich herum jede Menge höchstglücklicher Mütter und Väter herum schwirren und Du aber nur im Kopf hast, wie Du es morgen anstellst, dein Kind hier und dort hin zu bringen, um pünktlich auf der Arbeit aufkreuzen zu können. Sprich, "alleinerziehend" sein bedeutet noch eine ganze Menge mehr, was staatliche Unterstützung einem so nicht geben kann. Und wenn das jemand nicht möchte - um Himmels Willen, dann muss er das auch nicht.

Desweiteren: Es gibt auch Menschen, die keine Kinder haben wollen, obwohl sie sich welche leisten können.
Und: Es gibt auch Menschen, die Kinder haben, und schlicht und einfach nicht zu Hause bleiben wollen, sondern ihrem Beruf nachgehen.
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das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
Charlotte Sometimes
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Was aber noch erschwerend mit dazu kommt - auch in der heutigen Gesellschaft hat man es als Alleinerziehende leider noch immer extrem schwer. Man hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, man muss sich ständig rechtfertigen, warum man was wie macht ( geht man beispielsweise arbeiten, wird man als karriere- und geldgeil beschimpft, man sollte sich doch lieber um sein Kind kümmern; bleibt man für die Erziehung seines Kindes dem Beruf fern, ruht man sich auf Sozialleistungen aus etc.), sobald die Lehrer "alleinerziehend" hören, wird man sofort in eine bestimmte Schublade gesteckt,
@Herbstlaubrascheln

Da möchte ich dir zu 100% zustimmen,diese Erfahrung habe ich damals zur Grundschulzeiten meinens Sohnes auch machen müssen.
Furchtbar! Und wenn man zusätzlich auch noch ein Goth ist,dann wird man noch schiefer angeguckt.^^ (a la die opfert bestimmt den Goldhamster... oder was ist denn das für ein Vorbild? etc. pp)
Das war echt eine harte Zeit für mich und darum kann auch ICH verstehen,wenn eine Frau das nicht auf sich nehmen möchte.
Diese ganzen spießigen "Bilderbuchfamilien" (die wenn man genau hinguckt,oft eher die jenigen sind ,die Dreck am stecken haben und es deshalb anderen zutrauen) die über einen herziehen,weil deren Leben so langweilig ist und sie gerade darauf warten,das jemand nicht in deren Weltbild passt.Das gibt guten Stoff zum Lästern für ihr internes Kaffeekränzchen.
Zuletzt geändert von Charlotte Sometimes am Mittwoch 2. Januar 2019, 22:44, insgesamt 3-mal geändert.
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SirAeleon
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von SirAeleon »

@SchwarzeKatz
Sorry, dass ich da jetzt kurz reingrätschen muss, obwohl's völlig OffTopic ist: aber auch wenn du die Situation mit dem Kindsvater so erlebt hast... das kannst du nicht verallgemeinern. Ich kenne aus eigener Erfahrung auch die andere Seite der Medaille: Zahlvater und immer am Kämpfen, die Kinder überhaupt sehen zu dürfen. Und leider - da stimme ich dir entschieden NICHT zu - ist die Gesetzgebung in Deutschland immernoch absolut väterfeindlich. Oder anders (genderneutral) ausgedrückt: wenn der alleinerziehende Elternteil den Umgang verhindern will, gelingt ihm das. Der andere Elternteil hat dann zwar das Recht... aber keine Möglichkeit es einzufordern.

Auf Wunsch können wir das auch gerne mal in einem eigenen Thema vertiefen.

Chris
Wahrlich ein böser Mann...
Charlotte Sometimes
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Auf Wunsch können wir das auch gerne mal in einem eigenen Thema vertiefen.
Gerne, wenn du einen Thread dazu eröffnen willst,dann halte ich dich nicht ab! ;)

Ja, und solche Fälle sind mir auch bekannt.
Will ich dir gar nicht absprechen!
Ich hatte auch schon oft das Gefühl,das ich eher Pech hatte damals.
Oder mein "Karma" mir diesen schwierigen Weg auferlegt hat.^^

P.S ich sagte ja auch ,es geht auch anders herum.
Aber im Grunde geht es um das selbe Thema : Machtmissbrauch.^^
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Phönix75
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Phönix75 »

@SirAeleon

Da bin ich ganz bei dir. Zum Glück bin ich kein purer Zahlpapa, weil wir eine für beide Seiten einvernehmliche Regelung gefunden haben und das funktioniert nun schon ein paar Jahre sehr gut. Aber es gibt genügend Beispiele, wo es einzig und allein nur ums Geld geht und nicht um das Wohl des/der Kindes/er, die nämlich darunter leiden, wenn sich die Elternteile ständig streiten, wenn es ums Geld geht oder um den Umgang usw.. Und ich halte die Unterhaltsregelungen mittlerweile für stark veraltet. Hier sollte dringend reformiert werden.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Schattenwurf
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Schattenwurf »

Wanderfalke hat geschrieben: Dienstag 11. Dezember 2018, 23:56Neben solchen gedankenlosen Personen, für die die abortio vermutlich nur ein lästiger Termin zwischen Friseur und dem Latte Macchiato mit der Freundin darstellt, sind aber sicherlich die meisten Frauen in der Situation in echten Gewissenskonflikten und brauchen vor allem eines: Hilfe.
Kann ich so nicht bestätigen, tatsächlich ist es genau das "... ein lästiger Termin zwischen ...".
Muss es auch sein. ^^
Warum?
Die emotionalen Implikationen sind ziemlich heftig, gelinde gesagt,
und müssen/und werden bestmöglich ausgeblendet.
Es gibt keine denkbare Lösung, welche den Tot des Ungeborenen inkludiert,
welche den inneren moralischen Kompass einer Frau nicht durchdrehen lassen würde.
Anders gesagt, ich kenne keine Frau ... nicht eine einzige ... die jemals abgetrieben hätte aus eigenem inneren Antrieb.
Es liegt immer im Aussen. Angst davor Alleinerziehende zu sein ist recht häufig.
Angst davor sich einzuschränken, Chancen und Möglichkeiten zu verlieren.
usw. usw. immer Ängste und Bedenken.
Und die meisten die ich kenne haben es nie überwunden sich den äußeren Umständen gebeugt zu haben.
Man verdrängt es bestmöglich, aber es reißt immer mal wieder auf.

Ich persönlich würde Abtreibungen nur unter zwei Fällen befürworten.
Vergewaltigungsopfer und massive Behinderungen.

Es wird gerne argumentiert:
Frauen haben über ihren eigenen Körper zu entscheiden.
Ja das haben sie. Unterschreibe ich sofort.
Sie haben sich da entschieden, als sie entschieden haben die Beine breit zu machen.
Jeder Mensch, auch Frauen sind Menschen, müssen die Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen.

Ich kann mich auch nicht durch die Weltgeschichte vögeln und dann sagen "Kind? Unterhalt? Ne lass mal."
Wenn ich mit einer Frau schlafe, muss mir klar sein, dass sie die Mutter meines Kindes werden könnte.
Bin ich dazu nicht bereit, muss ich den Lümmel halt in der Hose lassen.
Oder eine Vasektomie hinter mir haben.
(Dann könnte es allerdings witzig werden, wenn die Frau ankommt "Du Schatz. Ich bin schwanger." XD )

Ich vertrete dabei eh einen eher emanzipatorischen Ansatz:
Kann ich als Mann ein Kind "abtreiben"? Nein.
Ich kann die Verantwortung, für ein durch mich gezeugtes Kind ablegen. Nein.
Gleiches Recht für Alle = Die Frau also auch nicht.

Grundsätzlich sehe ich im aktuell geltendem Recht einen guten Kompromiss.
Und das ist es ja auch was es sein soll.

Das der "Werbungsparagraf" dafür genommen wird Ärzte die Karriere weg zu schießen ist aber auch nicht in Ordnung.
Wäre aber auch in meiner Idealwelt kein Problem.
Da nur in zwei eng begrenzten Fällen eine Abtreibung in Frage käme,
könnten sie soviel Werbung machen wie sie wollten. ^^
Naja, wäre vermutlich dann eine Aufforderung zur Straftat ... aber das ist eine andere Geschichte.
Great minds discuss ideas;
average minds discuss events;
small minds discuss people.
Soiled

Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Soiled »

Schattenwurf hat geschrieben: Freitag 11. Januar 2019, 02:53 Und die meisten die ich kenne haben es nie überwunden sich den äußeren Umständen gebeugt zu haben.
Kann ja gut sein, dass Du das so siehst - ist aber halt selektive Wahrnehmung von Deiner Seite aus. Die Frauen, die es leicht verkraften, reden halt mit Dir nicht drüber, weil es für sie kein relevantes Thema ist (und es Dich auch einen Scheißdreck angeht). :lol:
Es ist ziemlich gut etabliert, dass die allermeisten Frauen Abtreibungen sehr gut wegstecken, siehe z.B. hier.

Zum Rest sag ich mal nix, so ultra-konservative Aussagen sind meine Zeit und Nerven nicht wert.
blacksister´s ghost

Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von blacksister´s ghost »

.
Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Samstag 10. August 2019, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Schwangerschaftsabbruch

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich denke, auch mit einer Abtreibung übernimmt eine Frau Verantwortung.

Dass alle darunter leiden und das Ganze nur wegen einem gewissen Druck von Außen machen, kann ich persönlich so nicht bestätigen. Es gibt schlicht und einfach auch Frauen, die das machen ,weil se keine Kinder haben wollen. Dürfte die dann Deiner Meinung nach keinen Sex haben? xD Irgendwie liest sich das so.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")