Wegwerfgesellschaft - überall Müll

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Lylia

Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Lylia »

Hallo Ihrs

Ich sah im TV eine interessante Doku über total zugemüllte Urlaubsstrände, wo tonnenweise Müll der Touristen einfach so im Meer entsorgt worden ist, von den Strandgästen.

Ebenso finde ich es unmöglich, wenn die Leute überall ihren Müll einfach so hinwerfen ohne zu überlegen, dass doch genug Mülltonnen überall rumstehen die man doch nutzen könnte. Am meisten aber ärgert mich wenn z.b halbe Pizzen, Hamburger und Pommes oder Hähnchen weggeworfen werden, in einer Welt in der Menschen sterben müssen, weil sie sich kein Essen leisten können ist es für mich schon eine Sünde Essen weg zu werfen.

Das macht mich sauer, ich sage dann immer denen geht es materiell einfach zu gut. Die Natur hält uns alle am Leben und schenkt es uns,d a ist es nicht zu viel verlangt auch ein wenig auf sie zu achten und nicht alles zu vermüllen oder Nahrung weg zu werfen, weil sie gerade aus welchen Gründen auch immer nicht "passt". Ich verstehe solche Menschen nicht und manchmal sage ich es auch, wenn jemand in meiner Gegenwart so handelt.

Wie denkt ihr darüber ?
Fanchen
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Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Fanchen »

Mülleimer gibts ja aus gutem Grund und die sollte man natürlich benutzen.
Noch ne halbe Pizza reinzustopfen bringt aber wohl keinem was, wenn man nun mal satt ist. Auch nicht denen, die an Hunger sterben.
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
- Terry Pratchett, Equal Rites
Lylia

Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Lylia »

Fanchen hat geschrieben: Donnerstag 26. Juli 2018, 16:32 Mülleimer gibts ja aus gutem Grund und die sollte man natürlich benutzen.
Noch ne halbe Pizza reinzustopfen bringt aber wohl keinem was, wenn man nun mal satt ist. Auch nicht denen, die an Hunger sterben.
Naja aber wie wäre es mit mitnehmen bei der halben Pizza ? Schliesslich ist sie im Karton und kann mitgenommen werden, alternativ: Nicht so viel bestellen, man weiss doch, wie viel Hunger man hat. :roll:
Fanchen
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Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Fanchen »

Ich stimme dir teils zu: Es wäre durchaus sinnvoll, auf seinen Konsum zu achten - nicht nur beim Essen, sondern allgemein.
Was mich stört ist das Argument mit "woanders verhungern Leute". Vielleicht liegts daran, dass man als Kind mit den Worten gern gezwungen wird/wurde, mehr in sich reinzustopfen als man essen will. Und wenn jemand hier ins Übergewicht rutscht, hilft das woanders keinem.
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Lylia

Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Lylia »

Fanchen hat geschrieben: Donnerstag 26. Juli 2018, 17:04 Ich stimme dir teils zu: Es wäre durchaus sinnvoll, auf seinen Konsum zu achten - nicht nur beim Essen, sondern allgemein.
Was mich stört ist das Argument mit "woanders verhungern Leute". Vielleicht liegts daran, dass man als Kind mit den Worten gern gezwungen wird/wurde, mehr in sich reinzustopfen als man essen will. Und wenn jemand hier ins Übergewicht rutscht, hilft das woanders keinem.
Ja das "woanders verhungern Leute" ist wohl tatsächlich noch meiner Erziehung geschuldet, stimme dir zu, bin ja ein Kind der 70'er Jahre und bekam den auch zu hören, wenn ich mal nicht aufessen wollte. Auch ich bin zum Teil Produkt der damaligen Erziehung und wir Kinder bekamen das noch so "eingeimpft" aber ich lerne jetzt auch mich langsam erst davon zu lösen, im Alter. (mein Goth klingt das jetzt alt). :lol:

Ich finde, man sollte seinen Konsum gerne etwas kritisch hinterfragen, mache ich bei mir selber auch, niemand ist perfekt, dessen bin ich mir bewusst, und das schliesst mich natürlich mit ein, dennoch: etwas mehr Konsumbewusstsein ist echt wichtig.
Madred
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Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Madred »

Mich stört das auch alles!
Bloody Arthur

Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Bloody Arthur »

Ich bin mir nicht sicher wie ausschlaggebend die Halbe Pizza ist, die man nicht mehr isst...
Sehr schlimm finde ich auf jeden Fall wie viele Lebensmittel weggeworfen werden, bevor sie überhaupt verkauft werden... Das ist so krank, in meinen Augen.
Aber auch da gibt es coole Dinge die man machen kann wie z.B. Foodsharing (also z.B. nicht mehr verkaufbare Lebensmittel von Firmen/Läden, nach Absprache, abholen oder selbst Lebensmittel abgeben).

Containern ist allerdings verboten und ganz böse, darf man auf gar keinen Fall machen... Trotzdem ich hab mich ca. ein dreiviertel Jahr, fast ausschließlich davon ernähren können.
Und hatte teilweise mehr Luxus als in meiner jetzigen Lebenssituation. :lol:
Wanderfalke
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Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von Wanderfalke »

Was Lebensmittel betrifft, so landet bei mir fast nichts im Müll: Ich weiß, wieviel ich verbrauche, weshalb ich auch nie mehr einkaufe bzw. zubereite. Daß gelegentlich - vor allem Bio-Ware - ein Produkt zeitiger schlecht wird als im Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben, kann ich kaum beeinflussen: Das muß dann eben entsorgt werden. Ebenso verhält es sich mit den Speiseresten meiner Kinder: Bei denen kann ich auch immer nur grob einschätzen, was und wieviel die essen - weil sich deren Vorlieben und Abneigungen ebenso ändern wie die Angabe zum Hungergefühl. Ich bin aber optimistisch, daß sich das mit den Jahren erledigen wird.

Problematischer finde ich den Verpackungswahnsinn in unserem Land. Jedes Produkt ist zigfach eingeschweißt oder muß (wie loses Obst), um vernünftig abkassiert werden zu können, in diese fiesen Plastikbeutelchen portioniert werden. Auch hier sind Bio-Früchte oft traurige Spitzenreiter in puncto Verpackungsmüll: Vermutlich, um eine schnelle Umetikettierung zu einem billigeren konventionellen Produkt zu erschweren, werden sie häufig zusätzlich verpackt.

Schon seit meiner Jugend habe ich in meinen Rucksäcken immer eine größere robuste Plastiktüte für den Fall, daß ich mal etwas kaufe, was nicht in den Rucksack paßt. Deshalb konnte ich die in den Geschäften angebotenen Tüten immer ablehnen. Erst seit einigen Monaten hat sich auf Druck durch den Gesetzgeber durchgesetzt, daß die Handtüten endlich ein paar Cent extra kosten, wodurch hoffentlich der eine oder andere darüber nachdenkt, ob es wirklich jedesmal ein neuer Beutel sein muß.

Den von mir produzierten Müll trenne ich so gut es geht, ehe ich ihn ordnungsgemäß entsorge. Müll, der unterwegs anfällt, wird mit nach Hause genommen, wenn er nicht in einem öffentlichen Abfallkorb entsorgt werden kann. Die Verunzierung der Botanik mit unserem bunten Konsumgelumpe kann ich auch nicht ausstehen.

@Bloody Arthur Was die gesellschaftliche Verschwendung von Lebensmitteln betrifft, bin ich ganz bei dir! Es ist eine Schande, daß ein guter Prozentsatz der Ware (für die immerhin Lebewesen sterben mußten) ausschließlich zu dem Zweck produziert wird, die Regalreihen in unseren Supermärkten stets voll zu halten. Als ob jemand hungers sterben müßte, wenn einmal nicht genau das Lieblingsprodukt der Lieblingsmarke im Regal stünde.
Würde diese Überproduktion wenigstens Bedürftigen zugute kommen, könnte ich das ja noch einsehen. Doch inzwischen wird wohl lieber geschreddert als gespendet.
Weshalb Containern verboten ist leuchtet mir auch nicht ein. Solange niemand belästigt wird und alles auf eigene Verantwortung geborgen und konsumiert wird können die Händler dabei doch bloß Entsorgungskosten sparen.
"Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren."
(Albert Einstein, beinahe "Friedensfahrt"-Teilnehmer)
blacksister´s ghost

Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von blacksister´s ghost »

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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Freitag 9. August 2019, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
SirAeleon
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Re: Wegwerfgesellschaft - überall Müll

Beitrag von SirAeleon »

@Wanderfalke @Bloody Arthur

Containern ist verboten, weil es schlicht Diebstahl ist. Das ganze Zeug gehört dem Marktbesitzer, solange bis es der Müll-LKW auf-/einlädt. Da kann man die aktuelle Rechtslage doof finden, aber ändern wird man's nicht. Das Problem ist ja nicht das "containern" an sich. Beim Sperrmüll ists ja dasselbe... auch der gehört dir, solange bis er im Auto der Müllabfuhr liegt.

Um Containern dennoch möglich zu machen, müsste der jeweilige Marktbesitzer die unverkaufbaren Waren (die ja nicht zwingend unbenutzbar sind) separat zum Mitnehmen anbieten. Das kostet aber wieder Personal-/Zeitaufwand um zu sortieren und zu bewerten und, was viel schwerer wiegt, der Händler wäre trotz Allem in der Haftung! Und wehe, jemand pickt sich einen Joghurt aus dem kostenlosen Angebot, der zwar noch nicht am MHD ist, aber doch schon verdorben ist... In des Händlers Haut möchte ich dann nicht stecken.

Wer sich das Thema mal aus sicht eines Supermarktbetreibers angucken möchte: beim Shopblogger einfach mal "containern" oben in die Suchleiste eintippen.
Wahrlich ein böser Mann...
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