Peter Pan Syndrom

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Dactus
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Dactus »

Narzissmus und Chauvinismus in der absoluten Form sind sicher nicht ok, aber etwas mehr von beidem stünde manch einem Erwachsenen gut zu Gesicht. Eben in der Jugendlichen Ausprägung...

Ich verbinde mit dem Begriff "Erwachsenen" vor allem Korrektheit und Pflichterfüllung. Mal etwas unkorrekt zu sein macht aber kindlich Spass. Sich diese Freude zu bewahren halte ich für ein Geschenk...
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BlackRose
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von BlackRose »

Ich finde Erwachsene die sich hin und wieder kindisch verhalten vollkommen ok. Sich einen Teil seines Kinds zu erhalten finde ich vollkommen ok. Ich habe selbst Kollegen die noch gerne mit Lego spielen und total kindische Charakterzüge haben. Das ist ok. Der Unterschied von erfolgreich Erwachsen ist unterscheiden zu können wann es ernst ist und Verantwortung übernommen werden muss und wann das innere Kind "los gelassen" werden kann.-
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Demon89
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Demon89 »

Naja, jeder Mensch hat ein Gehirn, und im Detail der neurologischen (und psychologischen) Ärzte finden die da durchaus auch Unterschiede.
Ich würde das erst mal als individuell beschreiben. Der Unterschied ist ja jetzt auch nicht das Problem - was die Frage aufwirft, was eigentlich das Problem ist?

"Doch was ist psychisch krank? Wenn die seelische Belastung über Wochen andauert und den Alltag, das Berufsleben und die Sozialfähigkeit der Betroffenen beeinträchtigt, sprechen Ärzte von einer Psychischen Krankheit oder Psychischen Störung. Auch körperliche Beschwerden, für die es keine organischen Ursachen gibt, können auf eine Psychische Erkrankung hindeuten."
(Quelle: https://focus-arztsuche.de/magazin/kran ... krankungen )

Alle dem Peter Pan Syndrom zugesprochenen Eigenschaften sind nicht per se schlecht. Problematisch wird es lediglich, wenn sie den Alltag, das Berufsleben (scheint ja echt wichtig zu sein :? ) oder die sozialen Beziehungen über einen längeren Zeitraum (negativ) beeinträchtigen.

Das ganze wird also erst wirklich dann ein Problem (unabhängig von den Syntomen), wenn folgendes bereits erwähnte nicht mehr gegeben ist:
BlackRose hat geschrieben: Sonntag 23. Februar 2020, 20:12 Der Unterschied von erfolgreich Erwachsen ist unterscheiden zu können wann es ernst ist und Verantwortung übernommen werden muss und wann das innere Kind "los gelassen" werden kann.-
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Archy
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Archy »

blacksister´s ghost hat geschrieben: Donnerstag 20. Februar 2020, 20:05 Woher holst du die Verbindung von psyschich Krank und "noch wie ein Kind sein"?
Bzw. wie definierst du, "wie ein Kind sein"?
Damals konnte ich mir ja keinen Zusammenhang mit der Psyche vorstellen, inzwischen sehe ich das doch etwas anders.
Allerdings nicht ganz auf der Ebene wie es damals hier beschrieben wurde.
Peter Pan macht ja in erster Linie aus, dass er nicht erwachsen wird (werden möchte).
Und ich denke, dass einschneidene Erlebnisse, die in einem entsprechenden Alter auf die Psyche einwirken, durchaus beeinflussen (können), dass man dieses Kind nicht los lässt / los wird. Gerade in der Psyche, basierend auf Angststörungen, wird immer wieder auf das innere Kind Bezug genommen. Letztendlich hat mich ein Gespräch zu dieser Sichtweise gebracht, bezogen auf mich, wo ich aber hier nicht weiter drauf eingehen will, aber es ergibt alles irgendwie Sinn.
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Evanahhan
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Evanahhan »

Na ja, jeder von uns war mal ein Kind und bei den meisten sind das auch die prägendsten Jahre (ich zähle da einfach mal die Jugend mit rein, weil man da ja auch noch nicht erwachsen ist), im Positiven wie im Negativen. Sehr viele Menschen (die meisten?) schleppen aus der Zeit auch als Erwachsener noch schweres Gepäck mit sich rum. Das sehe ich gar nicht als Widerspruch zum Erwachsensein. Erwachsen ist man ja nicht erst, wenn man keine Neurosen mehr hat, da gäbs ja fast keine Erwachsenen.
Ich sehe den Unterschied von Erwachsensein und Kindsein auch darin, dass man als Erwachsener für sich selbst und andere Verantwortung übernimmt.
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
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Archy
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Archy »

Es wird aber auch nicht jeder gleich geprägt. Das sollte man vielleicht auch bedenken. Was den einen komplett aus den Angeln hebt, kann bei einem anderen wiederum nur minimal Spuren hinterlassen.
Und dass "erwachsen sein" durchaus auch etwas mit "Verantwortung übernehmen" zu tun hat, ist mir bewusst.
Aber wie will man sonst erklären, warum Menschen zum Kind neigen? Ich sage ja auch nicht, dass es auf jeden zutreffen muß.
Und "Kind sein" sollte man tatsächlich auch nicht nur auf den Bereich "Kindesalter" beziehen. In dem Gespräch was ich hatte, war das Alter von 20 Ausgangslage und das ist wohl ein wichtiger Abschnitt im Leben, wo sich Persönlichkeiten heraus bilden und festigen. Die Aussage kann man jetzt gerne in Frage stellen, stammt aber von einem Profi und nicht meinem Hirn.
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Evanahhan
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Evanahhan »

Nicht umsonst gilt man mit 20 auch noch als Heranwachsender und kann bei Straftaten noch nach Jugendstrafrecht verurteilt werden.
Natürlich wird nicht jeder gleich geprägt, aber geprägt wird man im Kindes- und Jugendalter ja auf jeden Fall besonders stark. Wenn man irgendwann im „Erwachsenen-Alltag“ angekommen ist, ist die Dichte an neuen Lebenserfahrungen einfach nicht mehr so groß. Was selbstverständlich nicht ausschließt, dann ebenfalls sehr prägende und belastende Erfahrungen zu machen. Im Gegenteil, die gehören auch bis zum Tod immer noch dazu. Aber als Kind macht man halt jeden Tag neue Erfahrungen, als Erwachsener eher in einzelnen Phasen oder bei einschneidenden Erlebnissen.

Ich denke ja auch, dass Dinge wie z.B. Albernheit oder Spieltrieb, die man so gemeinhin als „kindisch“ bezeichnet, nicht wirklich kindisch sind, sondern eher menschlich und nur durch gesellschaftliche Erwartungshaltungen bei Erwachsenen meist unterdrückt, oder es fehlt zunehmend die Unbeschwertheit, das auszuleben.
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Archy
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Archy »

Mit dem was du schreibst, dass man als Erwachsener von der Gesellschaft in eine Rolle rein gedrückt wird, wo eben bestimmte Dinge erwartet werden, hast du schon recht. Allen voran, dass man sich eben wie ein Erwachsener verhält. Manche Eltern, wenn sie es werden, freuen sich ja, wenn das Kind irgendwann das Spielalter erreicht, weil sie dann auch nochmal mit Bausteinen ect. spielen können :lol:.
Ich denke durchaus, dass da wesentlich mehr in die Thematik rein spielt als der Spieltrieb. Das Verantwortung übernehmen sehe ich nicht als einzigen Faktor, auch abnabeln von Daheim sehe ich zum Beispiel als einen weiteren Bestandteil an. Diese Dinge, die dem natürlichen Verlauf entsprechen.
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Elric
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Elric »

"Peter Pan Syndrom", oh mein Goth...

...soll das die für höhere Führungskräfte typische Mischung von Narzissmus und kompletter Verantwortungslosigkeit bescheiben?!?
Archy
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Re: Peter Pan Syndrom

Beitrag von Archy »

Also meine bisherigen Recherchen sagen "nein". :ugeek: