Transsexualität

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Soiled

Re: Transsexualität

Beitrag von Soiled »

Schattendrache_1983 hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:29 Allerdings würde ich hoffen, dass sich die Person wirklich sicher ist, da ja manche Veränderungen später nicht mehr rückgängig gemacht werden können, zumindest soweit mir bekannt ist.
Ja, ganz genau - und wenn Leute Kinder kriegen hoffe ich auch immer, dass sie da wirklich sicher sind - das kann man ja auch nicht mehr rückgängig machen. :lol: (Achtung, Sarkasmus)

Merkste selber, oder?
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 09:45 mit sowas lockt man heute doch auch niemanden mehr hinterm Herd hervor; aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Was genau meinst Du denn mit "sowas"? Meinst Du etwa damit, dass es keine Transphobie mehr gibt? Da hab ich Zahlen, die etwas ganz, ganz anderes sagen. Und auch Zahlen, die die Ignoranz von cis-Menschen diesem Problem gegenüber belegen.
Und was genau sind denn die "Gründe"? Ich kann Andeutungen nicht so wirklich leiden, da ist der Spekulation Tür und Tor geöffnet und die Person, die die Andeutungen gemacht hat, ist fein raus, weil sie hinterher immer behaupten kann, ja eigentlich was ganz anderes gemeint zu haben ...

Wenn man sich jedenfalls allein die Kommentare beim Twitter-Account von z.B. Georgine Kellermann anschaut merkt man schon, dass da noch einiges im Argen liegt und viel zu viele Leute mit Spott, Hohn und Verachtung reagieren. Und auch bei den TERFs (trans-exclusionary radical feminist) ist das Thema noch lange nicht durch, der Mist mit der Frau Rowling ging doch grad erst, hohe Wellen schlagend, durch die Presse.
Herbstlaubrascheln
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Re: Transsexualität

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

@Soiled
Falls Du das Wort "sowas" jetzt abwertend aufgefasst hast - das war`s nicht. *schulternzuck*
Dass es keine Transphobie mehr gibt (sorry, so ein Wort würde ich einfach niemals benutzen, ebenso wenig wie CIS-Menschen, meine Güte :roll: ), habe ich nirgendwo behauptet. Wohl aber, dass mit dem Thema heute vollkommen anders umgegangen wird als noch vor einigen Jahrzehnten. Zahlen hin oder her, wenn man sich aktiv in der realen Welt umsieht, stellt man das schnell fest.

Und: Ich mache keine Andeutungen. Ich führe nur nicht endlos weit aus, was ohnehin jeder weiß, der Augen im Kopf hat bzw. mit offenen Augen durchs Leben geht. "Fein raus" will ich gar nicht sein, ich steh`schon dazu, was ich sage, kein Ding *schulternzuck* - einer der Gründe, warum damit heute keine große Nummer mehr gerissen wird, ist generell schon mal die Gleichgültigkeit der Menschen. Denkst Du ernsthaft, dass sich die Menschen nicht vollkommen scheißegal sind im Grunde? Die sind so sehr gefangen in sich selbst, teilweise so überlastet, eingespannt, durchn Wind, dass man sich über andere doch gar keine großen Gedanken mehr macht, im Grunde genommen. Und vom Dorfratsch oder vom Stammtisch rede ich hier nicht, sondern vom großen Ganzen.
Was noch dazu kommt, was mir auch sehr auffällt: Es gibt Leute, die davon einfach ihre Ruhe haben wollen. Die lassen Menschen so sein, wie sie sind, haben damit keinerlei Probleme und wollen einfach nur auch selbst ihr eigenes Ding genau so machen, wie sie es anderen zugestehen, doch auch das scheint nicht wirklich in Ordnung zu sein ;) - Das ist dann Gleichgültigkeit *lach* Man wird regelrecht zugeballert vom Anders-Sein und Besonders-Sein und was weiß ich noch alles; ist doch gut, wenn die Menschen heutzutage das ausleben können und dürfen und medizinisch so vieles machbar ist. Man muss nicht immer wieder diese Moral-Keule schwingen. Und Themen wie "Wie stehst Du zu blabla"...naja, das ist für mich ausgelutscht. Muss ich nun ankommen und ständig betonen, dass ich das "super"; "toll", "mega selbstbewusst" oder was auch immer finde, um zu zeigen, was ich für ein weltoffener und gebildeter und fortschrittlich denkenden und sozialer Mensch bin? Weit gefehlt, ganz ehrlich.
Ich nehme die Leute so, wie sie sind. Und wenn jemand trans ist, dann ist er das halt. Da drüber denke ich weder nach noch muss es kommentieren oder ständig demonstrieren, wie gut ich das finde, so ganz banal gesagt. Das ist nicht ignorant, das ist respektvoll.

Ob sich jemand irgendwas gut überlegen muss, ist ja wohl nur allein deren Sache *lach* Ganz ehrlich, das ist ja bei allem möglichen so. Und ich denke auch nicht, dass man entsprechende EIngriffe mal eben einfach so macht; aber da fehlt mir der Einblick.
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Re: Transsexualität

Beitrag von Phönix75 »

Ganz mein reden @Herbstlaubrascheln . Dieser Bohei der um jeden Scheiß gemacht wird, nervt eigentlich nur und treibt nicht unerheblich wenige Menschen sogar eher dazu, ablehnend dem gegenüber zu stehen, was da gerade wieder an neuer Ideologensau durchs Dorf getrieben wird. Lass es Genderismus, Veganertum, Corinnawahnsinn oder was weiß ich noch für völlig übertriebener Mist sein.
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Re: Transsexualität

Beitrag von Fanchen »

Soiled hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 18:05 Ja, ganz genau - und wenn Leute Kinder kriegen hoffe ich auch immer, dass sie da wirklich sicher sind - das kann man ja auch nicht mehr rückgängig machen. :lol: (Achtung, Sarkasmus)

Merkste selber, oder?
Ich verstehs nicht so recht. Bei Geschlechtsangleichungen ist ja, soweit ich weiß, ausführliche psychologische Betreuung fester Bestandteil, eben weil dieser Prozess nicht unbedenklich ist.
Kinder kriegen kann man auch nicht rückgängig machen, auch das sollte man sich eben gut überlegen.

Wo ist jetzt das Problem? :sweat_smile:
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Re: Transsexualität

Beitrag von Dactus »

Aber die geschlechtsangleichende OP ist doch bei Erwachsenen nur der allerletzte Schritt auf einem ganz langen Weg... Viel spannender finde ich die Entwicklung und Entscheidungsfindung bei Trans-Kindern

Die allermeisten Trans — Frauen/Männer haben doch erstmal andere Probleme als Sexualität ... (deshalb mag ich auch den Begriff Transsexuell nicht)

Vielleicht müssten wir einfach nur mal aufhören binär zu denken.. Dann könnte auch (Bspw) der schwule Transmann normal sein.

Und, mein Gott, wenn sich ein Mensch in einer neuen Rolle zurecht finden muss, kann das für die Umwelt natürlich anstrengend sein... Und? Wie anstrengend muss das für die Betroffenen selbst sein?
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Re: Transsexualität

Beitrag von Tyrion »

Ich habe nie gesagt, dass sie besonders wären. Ich wollte nur wissen wie damit umgegangen wird, weil ich schon mitbekommen habe wie schlecht sie behandelt wurden und ich wollte schauen ob das Einzelfälle waren.

Zum Thema es wäre mutig oder so, wäre die Welt offener, dann müssten diese Personen nicht mutig sein, denn man muss nur dann mutig sein, wenn man schlechte Behandlung befürchtet, deshalb verstecken sich auch die meisten.
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Re: Transsexualität

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Dactus hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 20:59 Dann könnte auch (Bspw) der schwule Transmann normal sein.
Joa, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so wirklich, warum das nicht "normal" sein sollte oder warum man den schwulen Transmann denn eben überhaupt schwulen Transmann nennen muss.
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Re: Transsexualität

Beitrag von Dactus »

;) genau so war es gemeint
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Re: Transsexualität

Beitrag von witchblood »

In der GaySzene is das fast normal ;)
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Re: Transsexualität

Beitrag von Soiled »

Fanchen hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 19:53 Wo ist jetzt das Problem? :sweat_smile:
Eigentlich gar kein Problem. Es wird immer ein paar Leute geben, die tiefgreifende Entscheidungen bereuen, ob nun mit oder ohne psychologische Beratung vorher. Ich find's nur lustig, dass die Handvoll von trans*-Personen, die mit ihrer geschlechtsangleichenden Operation nicht glücklich geworden sind, sehr präsent in den Medien sind, aber die Eltern, die ihre Entscheidung für das Kinderkriegen bereuen, kaum sichtbar, wiewohl existent. "Regretting Motherhood" von Orna Donath hat die Diskussion erst vor kurzem überhaupt angestoßen. Ist halt eins der ganz großen Tabu-Themen.

"Leute müssen es sich vorher aber gut überlegen" kann man zu *allem* sagen. Auch und gerne zum Heiraten, die Scheidungsraten sind ja nicht von schlechten Eltern.
Aber warum man das grade bei geschlechtsangleichenden OPs ständig und dauernd betonen muss find ich mehr als seltsam. Ist ja nicht so, als ob das einem hinterhergeworfen wird, ganz im Gegenteil. Manche verzichten auch komplett darauf - ist ja eigentlich ihr gutes Recht, ist ja ihr Körper. IIRC gab es teilweise sogar die Pflicht, sich kastrieren zu lassen, bevor man sein Gender offiziell überhaupt wechseln durfte - "gut überlegen" war da nicht drin, es war unvermeidbar.

Naja. Vielleicht sind ja wirklich ein paar Sachen besser geworden. Zumindest redet man etwas offener drüber. Aber die Selbstmordraten grade unter jungen trans*-Menschen sind immer noch absurd hoch (iirc 5 oder 6mal so hoch wie bei ihren Geschlechtsgenossen, die cis und hetero sind), die Suchterkrankungen sind viel häufiger, Depressionen sind viel häufiger, Morde an ihnen sind extrem häufig und sind iirc sogar gestiegen, was allerdings auch an der Berichterstattung liegen mag, fetischisiert werden sie obendrein ... zurücklehnen und sagen, dass ja eh alles gut sei, ist für mich da einfach keine Option.
Dactus hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 20:59 (deshalb mag ich auch den Begriff Transsexuell nicht)
Dito. Aber ich dachte mir, dass ich ja eh schon zu viel rumgemeckert hab, da wollte ich das Thema nicht auch noch aufs Tapet bringen. :lol:
Ich bin für "trans*", weil da jeder nach Lust und Laune einsetzen kann was er mag, ob nun "-gender" oder "-identität" oder sonstwas.
Vielleicht müssten wir einfach nur mal aufhören binär zu denken..
Ganz, ganz schwierig, finde ich. Allein schon der Mist mit den Namen. In D muss ja immer noch jedes Kind einen Namen haben, aus dem das Geschlecht eindeutig hervorgeht. Abgesehen von ein paar Notlösungen.
Tyrion hat geschrieben: Donnerstag 16. Juli 2020, 06:23 wäre die Welt offener, dann müssten diese Personen nicht mutig sein,
Lustigerweise hab ich schon von einigen gehört, dass sie es total bescheuert finden, wenn sie als "mutig" bezeichnet werden, weil ihre Entscheidungen in ihren Augen alternativlos sind.
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