Dark Net - Die Silk Road

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Lylia

Dark Net - Die Silk Road

Beitrag von Lylia »

Die Silk Road im Dark Web wird auch als Seidenstrasse bezeichnet und ist eine Anspielung auf die historische Handelsroute, die Seidenstrasse im Englischen übersetzt heisst. Sie stellt einen versteckten Service im Tor-Netzwerk dar und ihr bekanntester User ist: Ross Ulbricht. Auch gibt es ein Filmdrama, über die Silk Road, welches auf den Fällen des Silk Road Prozesses basiert.

Das Drama dreht sich um 3 Jugendliche, 2 Jungen und ein Mädchen, welche zu bekannten Online-Händlern für Drogen der Welt werden und so die Aufmerksamkeit der Drogenfahndung auf sich ziehen. Im Drama werden die Geschichten dieser Jugendlichen und ihrer Unterhändler erzählt, was sehr spannend ist.

Auch wird erzählt, was der ideelle Hauptgrund war, der zur Silk Road führte, es stand hinter ihr eine Idee, sie war nicht einfach nur zum illegalen Handel bestimmt, sondern hatte ein "höheres" Ziel:

Der Grundgedanke war es den Drogenhandel von jeglicher Gewalt zu befreien, es sollte durch die Silk Road die Welt im Untergrund etwas verbessert werden, sie sollte nicht nur Handelsroute sein, sondern auch Gewaltlosigkeit in der Drogenszene fördern.

Ihr bekannter User: Ross Ulbricht hatte genaue Vorstellungen, was er mit der Handelsroute erreichen wollte, und die Silk Road hatte eine Währung die sich Bitcoins nannte. Diese Road machte Ross Ulbricht zum Millionär, doch leider wurde jener Mann zu lebenslanger Haft verurteilt, in einem Gerichtsprozess.

Doch wer war dieser Ross Ulbricht eigendlich ?

Die Online-Plattform Silk Road "Seidenstraße" wird im Frühjahr 2011 gegründet, und kurz nach dem Start kauft Ulbricht das Projekt und arbeitet mit dem Gründer zusammen, um die Software zu verbessern. Schnell wird die Silk Road zum Treffpunkt für Cyberkriminelle. Hier gibt es beinahe alles, was das kriminelle Herz begehrt, zur Hochkonjunktur sind im Frühjahr 2013 mehr als 10.000 Produkte im Angebot. 70 Prozent davon sind Drogen, darunter Ecstasy-Pillen, Kokain oder LSD. Auch Dienstleistungen werden auf Silk Road angeboten: So kann man gegen einen kleinen Obulus z.b User- Accounts von sozialen Netzwerken hacken lassen, einige Händler bieten auch geklaute Netflix-Konten an. Dinge wie z.b gefälschte Nebenkostenabrechnungen und Kreditkartenbelege gibt es zu kaufen.

Über das reguläre Internet jedoch ist die Seite nicht zu erreichen, man muss mit einer Anonymisierungs-Software tief ins sogenannte Darknet vordringen, der Schattenseite des Internets. Das ist es, was für viele Nutzer gerade recht kommt, denn sie haben illegale Interessen: Mehr als eine Million User trieben sich laut FBI-Angaben auf dem Portal herum, wie bei Ebay oder anderen Angeboten, konnten die Käufer die Händler sogar auf einer Fünf-Sterne-Skala bewerten.

Bezahlt wurde ausschließlich über Bitcoins, einer virtuellen Währung, Die Bitcoin-Münze besteht aus einer Kombination von Zahlen und Buchstaben und wird nicht durch Notenbanken erzeugt, sondern durch Computer, die komplizierte Rechenaufgaben lösen. Keine Bank bürgt für die virtuelle Währung und kein Staat kann den Wechselkurs bestimmen, so kann man u.a mit ihr anonym bezahlen.

DieSilk Road machte Ulbricht reich: Er verdiente an jedem Geschäft mit, zigtausende Dollar Umsatz am Tag, wobei die Plattform seit dem Start etwa 15,8 Millionen US-Dollar auf sein Konto brachte. 1,2 Milliarden wanderten geschätzt insgesamt über die virtuelle Ladentheke. Aber trotz seines immensen Vermögens hielt Ross Ulbricht seine Unscheinbarkeit für die Öffentlichkeit aufrecht.

Das Geld, das Ulbricht im Internet mit Drogen verdiente, gab er jedoch nicht aus. So dachte auch niemand aus seinem nahen Umfeld, dass der unauffällige, junge Entwickler der Kopf hinter der Silk Road gewesen ist.

Doch warum wurde es dann gefasst, wenn er so vorsichtig gewesen ist ?

Er machte einen fatalen Fehler : er befahl 2 Auftragsmorde,

Mord 1. richtete sich gegen einen Kanadier, der von Ulbricht im März 2013 500.000 Dollar erpressen wollte. Im Gegenzug würde er keine Liste mit Klarnamen einer großen Anzahl von Silk-Road-Usern veröffentlichen.

Mord 2. richtete sich gegen einen Silk-Road-Mitarbeiter, der erst gefoltert und dann getötet werden sollte, er erteilte diese 2 Mordaufträge um sein Geschäft am Laufen zu halten, doch ob die Morde ausgeführt worden sind, kam nie heraus.

Über 1 Jahr wurde in diesem Fall ermittelt und das FBI kam dem User "Dread Pirate Robert" auf die Spur, da dieser den Fehler machte seine echte Identität nicht genug zu schützen, er gab sie öfters mal preis. Er bewarb z.b die Silk Road, indem er eine Email Adresse hinterliess, die über Google zurückverfolgt werden konnte. Zudem hatte er einen Google und YT-Account, also alles Fehler die vermeidbar gewesen werden, so wurden die Ermittlungen darauf konzentriert und er dann gefunden.

Dennoch: Die Silk Road stellt für mich alleine aus dem Urgedanken heraus eine interessante Idee da: gewaltloser Drogenhandel, ein kleiner Schritt der diese Welt etwas besser gemacht hätte, leider wurde sie geschlossen.
Pirat von Rhyolith
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Re: Dark Net - Die Silk Road

Beitrag von Pirat von Rhyolith »

Wieso "leider" geschlossen? Wenn ich das so lese, drängt sich mir der Gedanke schon auf, dass illegaler Drogenhandel früher oder später zwangsläufig immer auch andere sehr unschöne illegale Dinge (siehe Auftragsmord) mit sich bringt.
Der Gedanke, dass "sauber" illegal regeln zu können, ist für mich damit bewiesenermaßen eine Sackgasse.
Lylia

Re: Dark Net - Die Silk Road

Beitrag von Lylia »

Pirat von Rhyolith hat geschrieben: Donnerstag 7. Juni 2018, 15:44 Wieso "leider" geschlossen? Wenn ich das so lese, drängt sich mir der Gedanke schon auf, dass illegaler Drogenhandel früher oder später zwangsläufig immer auch andere sehr unschöne illegale Dinge (siehe Auftragsmord) mit sich bringt.
Der Gedanke, dass "sauber" illegal regeln zu können, ist für mich damit bewiesenermaßen eine Sackgasse.
Ja, da stimme ich dir zu, das leider kam von mir, weil die Grundidee der Silk Road, den Drogenhandel von der Gewalt zu befreien, nicht umgesetzt worden ist. Der Auftragsmord, hätte echt nicht sein dürfen, aber immerhin besteht die Möglichkeit, dass er nie stattgefunden hat, er war nicht beweisbar.
Pirat von Rhyolith
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Re: Dark Net - Die Silk Road

Beitrag von Pirat von Rhyolith »

Ach, einerlei. Solche Geschäfte in der Illegalität versprechen immer ganz einträgliche Gewinnmargen. Das zugleich unter keinerlei transparenten Kontrollregime durch Öffentlichkeit oder dergleichen. Das weckt Begehrlichkeiten. Und zieht halt schnell die entsprechenden Charaktere an. Da dauert es dann nicht lange, dass die unschönen Dinge schnell auf dem Fuß folgen. Fängt z.B. mit er Erpressung an. Bei legalen Geschäften würdest Du zum Anwalt gehen und den Rechtsweg betreten. Kannste da nicht. Es gibt keine Gerichtsbarkeit. Es bleibt dann also nur das Recht des Stärkeren - durchgesetzt durch wiederum illegale Methoden. Das ist eine fast zwangsläufige Entwicklung.
Die Prohibition in den USA hat das auch schon gezeigt, als man Alkohol illegalisierte. Es dauerte nur Monate, bis die dann illegale Herstellung und Vertrieb von Alkohol die entsprechende Kriminalität mit sich brachte.
Das Internet ändert daran halt leider nichts - es erweitert nur den Schauplatz auf die ganze Welt.
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