Alltags-"Uniformen"

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Schattenwurf
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Schattenwurf »

https://www.dw.com/de/bangladesch-vollz ... a-38545884

Jetzt wäre natürlich die Frage, wie viel Tage in der Woche gearbeitet wird.
Im "besten Fall" wohl, 5 Tage mit 8 Stunden am Tag. 40 Stunden/Woche. :lol: (alsob)
Also rund 160 Stunden im Monat.
61 Euro : 160 Stunden = 0,38125 Euro/Std :>
Jetzt überlegen wir, wie viele Shirts eine Näherin wohl schafft pro Stunde.
Ich denke 5 ist da realistisch. Sind eher wohl mehr, aber wir sind ja auf der Suche nach dem "besten Fall"
0,38125 Euro/Std : 5 Stck = 0,07625 Euro Lohnkosten pro Shirt.

Im aller besten Falle also, hast du rund 8 Cent Lohnkosten der Näherin im Shirt.

Ganz schön ekelig, wenn man das mal auf einem Schmierzettel zusammenrechnet, oder?

Und ich finde es überhaupt nicht Offtopic,
mal darüber zu sprechen, woher die Alltags-"Uniformen" kommen.
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Bloody Arthur

Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Bloody Arthur »

@Schattenwurf
In deinem Link geht es nicht um Fair-Trade Bedingungen, sondern um Kleidung die für H&M und co. hergestellt wird....

Und natürlich ist es gut darüber zu sprechen! vll. hätte das aber ein eigenes Thema verdient.

Hinzugefügt nach 21 Minuten 30 Sekunden:
Jetzt hab ichs kapiert mit dem Link... es geht darum das selbst bei ("Fairer") verdoppelung des Lohnes der Preis nicht so arg steigen dürfte... Mein Fehler...
Schattenwurf
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Schattenwurf »

Da hast du Recht, dass es in dem Artikel nicht um Fair-Trade geht.

Die 8 Cent stehen aber trotzdem ...
will ich jetzt den Lohn verdoppeln, wären es 16 Cent vom Produktpreis.
Also die Verdopplung des Lebensstandards eines Menschen dort, kostet uns hier 8 Cent mehr.
FairTrade hat aber die Angewohnheit, auch gern mal das Doppelte zu kosten, in Relation zum Normalprodukt.
Nehmen wir auch hier den "besten Fall".
Shirt normal kostet bei KIK ... 5 Euro? ... so in etwa.
Ein Fairtrade Shirt fängt bei 20 Euro an.
Von der Differenz von 1500 Cent, bekommt die Näherin 8 Cent.
Also im aller besten Fall der besten Fälle. 0,5% ... ein HALBES Prozent.

Da lag ich, mit meiner Eingangschätzung, von 1% um das Doppelte drüber. ^^

Edith: Sy, unsere Posts haben sich überschnitten.
Es freut mich sehr das du selbst drauf gekommen bist. =) *thumbsup*
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Soiled

Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Soiled »

Fanchen hat geschrieben: Samstag 30. März 2019, 10:41Es gibt Standards, nach denen Hersteller vorgehen können, beispielsweise GOTS.
FWF ist auch ziemlich groß.
Für kleinste Hersteller ist die Zertifizierung einfach zu teuer und zu umständlich, aber dann kauft man halt lokal. Die beiden Mädels werden sicherlich nicht Billigklamotten in Bangladesch einkaufen, und ihre Werkstatt in Wien nur als Show haben. Zertifiziert sind sie logischerweise nicht. Warum auch?
Bloody Arthur hat geschrieben: Samstag 30. März 2019, 12:36es geht darum das selbst bei ("Fairer") verdoppelung des Lohnes der Preis nicht so arg steigen dürfte...
Lohnkosten in der Herstellung sind wirklich nur ein kleiner Aspekt, wenn es um faire und nachhaltige Produktion geht. Hier kann man sich das mal genauer anschauen. Aber ich glaub, manche Leute sind erst zufriedengestellt, wenn sie Einblick in die komplette Buchhaltung bekommen. Und selbst dann wird den Produzenten noch Schmu unterstellt. :lol:
Schattenwurf
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Schattenwurf »

Wow ... von einem 20 Euro Shirt fließen ganze 0,10 Euro in Corporate Responsibility.
Gut das der Katalog nur mit 3,66 zu Buche schlägt.
Das ist aber ganz, ganz, gaaanz toll beeindruckend. 8-)

Morgen sind die sozialen Unterschiede, sicher beseitigt. :lol:

Was mich etwas erschreckt daran, die meinen das nicht mal ironisch. :shock:
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Phönix75 »

Das ist zwar grob umrissen, aber kommt in etwa so hin. Das sind jetzt nur die Lohnkosten einer Näherin. Wenn wir jetzt noch von den Ausgangsprodukten ausgehen... also fair angebaute Baumwolle (Lohnkosten Baumwollpflücker), dann kommt da noch was drauf. Dürfte sich also auch im kleineren Cent-Bereich abspielen + die etwas teurer angebaute Baumwolle (Verzicht auf Pestizide und gentechnisch verändertem Saatgut usw.), also Biobaumwolle, kommt noch obendrauf. Zumindest würde ich dann von einem echtem Fairtrade-Produkt mit Bioqualität sprechen. Aber diese Anbau- und Produktionsketten wirklich transparent zu halten, dürfte mMn. das größte Problem sein. Ein Label ist schnell vergeben und Kontrollen meist nur stichprobenartig.
Fakt ist, dass sich mit solchen Bio-, Öko-, Fairtrade-Produkten, insbesondere Bekleidung sehr viel Geld verdienen lässt. Und dass nicht bei den Bauern und Näherinnen, sondern beim Hersteller und Verkäufer, denn der Markt hierzulande ist da und das ist wieder so eine Mainstreamkiste, die jede Marketingabteilung eines Herstellers zu nutzen weiß. Da wird doch auch nicht wenig mit dem Gewissen und der sozialen Einstellung der Käufer gespielt.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich das generell ablehne. Ich will nur darauf hinweisen, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist und die Gewinner wie fast immer andere sind, nur nicht die, die anbauen und nähen, um u.a. den reichen* Westeuropäern ein gutes Gewissen zu bescheren.

*reich in Bezug auf reich nach den Standards hier. Denn ich bezeichne mich nicht als reich. Kann mir also selten bis garnicht solche Fairtrade-Bekleidung leisten.
Nichts ist so, wie es scheint.
Schattenwurf
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Schattenwurf »

Phönix75 hat geschrieben: Samstag 30. März 2019, 15:08 Kann mir also selten bis garnicht solche Fairtrade-Bekleidung leisten.
Trigema
... T-Shirts fangen bei 20,- an,
aber das rechnet sich, weil die ewig halten.
Schwarze kosten allerdings 30,- ... da werden Gruftis gemobbt. :lol:
Tatsächlich wird es daran liegen, dass man Schwarz mit viel Chemie färben müsste.
Will man ein schwarzes Shirt kompostierbar machen, dann ist das sicher mit einer Menge Aufwand verbunden.

Das welches ich in diesem Moment trage, habe ich seit drei Jahren.
Ich trag die aber nicht auf der Arbeit, weil ich da auch mit Lösungsmitteln und Ölen arbeite.
Und dafür wären die mir wirklich zu schade.
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Hausdrache »

Ich bin mir da nicht sicher ob es nicht doch Mobbing ist ^^, wenn man den Stoff am Meter kauft macht die Farbe keinen Unterschied. Für den schwarzen GOTS Zertifizierten Jersey den ich für meine Shirts nehme zahl ich 13€ den Meter.
Schattenwurf
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Schattenwurf »

Guter Punkt.
Könnte auch sein, dass es eine Mischkalkulation ist.
Der reale Preis, für so ein Shirt, müsste evtl. bei 23,- liegen,
damit man aber auf unter 20,- drücken kann, muss bei manchen Produkten aufgeschlagen werden.
Man müsste mal fragen. Ich bin dafür aber zu faul. =)
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Re: Alltags-"Uniformen"

Beitrag von Blackshiro »

Um mal zum Ausgangsthema zurückzukommen
*Staubwedel raushol*

Ich trenn recht scharf zwischen Arbeit, Freizeit und schick machen.
hat den Hintergrund, dass auf der Arbeit Kostümpflicht angesagt ist. Meint: Rock oder Anzughose und Hemd/Bluse oder eben elegantes Kleid. Da greife ich persönlich gern auf dunkelblau zurück, schwarz nur in Kombi mit weißer Bluse. Auch in meinem vorherigen Job war die Kleidervorschrift etwas strenger, wenn auch nicht ganz so strickt, wie jetzt.
Dadurch haben doch einige buntere Oberteile ihren Weg in meinen Schrank gefunden. Im Alltag fühl ich mich damit aber natürlich unwohl. Wobei ich sagen muss, so eine Anzughose, die gut sitzt, ist schon irre bequem :D Ich leg da schon sehr großen Wert drauf, dass die Klamotten passen, nicht rutschen oder zu eng sind und dann fühlt man sich im Job doch ganz gut damit. Professionelles Auftreten wird dadurch, finde ich, doch noch mal sehr verstärkt.

Frreizeit wird dominiert von schwarzen Skinny-Jeans und Bandshirts, im Sommer Hotpants und Leggins drunter. Ich hab einen ganzen Stapel von den Shirts, die teilweise schon erste Löcher haben.. aber trennen mag ich mich von keinem. Ich bin ja altmodisch: Ich kauf nur Shirts von Bands, die ich gern mag, nicht, weil ich den Aufdruck so cool finde.
An Schuhen hab ich früher am liebsten zu Vans gegriffen, bin vor ein paar Jahren aber zu Chucks übergelaufen. Mittlerweile kauf ich mir, ich gebs zu, die 20€ Billig-Imitate - Chucks halten bei mir nämlich maximal ein Jahr, dann hab ich Löcher im Inntenteil und dafür sind mir die 70€ definitiv zu teuer.

Und schick heißt dann: Korsett, hohe Schuhe, Wetlook oder Tüllröcke, schwarz mit rot, lila, grün oder pink - so ganz schwarz ist mir meist zu eintönig, ich mag ja Akzente.

Und dann hab ich für den Sommer noch meine 50ies-Kleider, die so gar nicht schwarz sind, die ich trotzdem heiß und innig liebe.

Ich kann mich übrigens anschließen: Ich finde die Qualität von Gothic-Labels oft eher mau, Stoff franst schnell aus, und grade transparentere Stoffe wie Spitze werden oft mit Nylon durchsetzt, welches sich selbst mit Wäscheschutzsäckchen in der Waschmaschine nach 2, 3 Waschgängen auflöst und dann hässlich aus dem Stoff heraussprießt. Solche Oberteile kauf ich mittlerweile überhaupt nicht mehr, so sehr ich die Optik eigentlich mag.
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