Was regt euch gerade auf

[Evanahhan]

Ich weiß ja nicht, in welchem Ossiland du lebst (und warum du offenbar alles Schlechte mit Ossi in Verbindung bringst), aber das mit dem Aufschlag beim Kauf der Fahrkarte im Bus kenne ich überhaupt nicht, und ich bin in Sachsen, Brandenburg und MeckPomm unterwegs...
Das mit den Stockwerken kenne als Ossi ich so: Erdgeschoss = 1. Etage, 1. Stock = 2. Etage u.s.w.
Aber mag sein, dass manche Leute Etage und Stock fälschlicherweise synonym verwenden...

[Isadora]

Ich sag ja, es liegt an der Post.

Und gerade eben regt mich auf, dass Ostdeutschland sich geographisch definiert, um in der Geschichte zu mogeln, während wir im Westen brav beigebracht bekommen wo die Grenzen der DDR lagen.

Ich bringe nicht alles Schlechte mit Ossis in Verbindung. Dies ist eine Interpretation deinerseits. Ich klage hier nur an, was mir in Bezug zu meiner Heimat auffällt.

Ostdeutschland:https://de.wikipedia.org/wiki/Ostdeutschland,10.06.20

[...]Heutzutage wird Ostdeutschland im politischen und wirtschaftlichen Sinn als Synonym für die Neuen Länder gebraucht.[...]

[Soiled]

Tja. Und dann fragt man sich, warum Österreicher Piefkes für arrogant halten. Die kommen angelatscht und tun so, als ob ihre Variante des Deutschen die einzig wahre und wirkliche sei, dabei weiß doch inzwischen jeder Depp, dass Deutsch eine plurizentrale Sprache ist und Dialekte bsw. Bedeutungsverschiebungen existieren.

Und, man stelle sich vor: Hier kann man im Bus überhaupt keine Fahrkarten kaufen! Die muss man sich vorher besorgen! Hat sich nicht gelohnt, hat hohe Extrakosten hervorgerufen und sorgte für Verzögerungen. Was für eine Tragödie! Der Untergang des Abendlandes steht bevor!

Als geborene Zonesse find ich das Ossi-Bashing ja ebenfalls unter aller Sau. Dachte eigentlich, dass das Konzept "Besserwessi" längst begraben sei, aber anscheinend gibt's immer noch welche, die den Leuten und Institutionen im Osten unbedingt erzählen müssen, was sie alles falsch machen und falsch sagen.

Ich bringe nicht alles Schlechte mit Ossis in Verbindung. Dies ist eine Interpretation deinerseits.

Ich bin kein Rassist! Das ist nur eine Interpretation Deinerseits!

[Evanahhan]

Ich bringe nicht alles Schlechte mit Ossis in Verbindung. Dies ist eine Interpretation deinerseits. Ich klage hier nur an, was mir in Bezug zu meiner Heimat auffällt.

Das mag an deiner Ausdrucksweise liegen, im Zusammenhang mit negativen Abweichungen von „hier in Ossiland“ zu sprechen. Nicht jede Abweichung hat was mit der DDR zu tun. Die Unterschiede zwischen den ostdeutschen Regionen sind ebenfalls sehr groß. Viele „Wessis“ glauben ja z. B. auch, im ganzen Osten würde Sächsisch gesprochen... ich kann nach vielen Jahren in Sachsen immer noch kein Sächsisch, obwohl ich aus dem südlichen Brandenburgs stamme...

[Grauer Wolf]

Die kommen angelatscht und tun so, als ob ihre Variante des Deutschen die einzig wahre und wirkliche sei,

Ja, ich finde auch immer wieder putzig, wie es die Einwohner der ehemals preußisch besetzten Untertanengebiete es geistig irgendwie nicht verkraften, daß man hier in den eher südlichen Gefilden der Republik und den angrenzenden, ehemals habsburgischen Gefilden noch die eigenen Dialekte und Mundarten pflegt und gebraucht, und wie sie sich oft dann eine dumme Bemerkung nicht verkneifen können -- aber selbst auch noch nach Jahrzehnten im sprachlichen Ausland kein Wort des dortigen Dialekt sprechen können. Auch wenn sie es wollten. Sie können es nicht.

aber anscheinend gibt's immer noch welche, die den Leuten und Institutionen im Osten unbedingt erzählen müssen, was sie alles falsch machen und falsch sagen.

Nun ja, wenn man daheim halt nix zu melden hat...

von „hier in Ossiland“ zu sprechen

Wenn schon, dann »Neufünfland« bitte... nech?

ich kann nach vielen Jahren in Sachsen immer noch kein Sächsisch, obwohl ich aus dem südlichen Brandenburgs stamme...

Nun ja..... siehe oben. Brandenburg als ehemals preußisches Kernland, Sachsen als eigenes Königreich. Dazwischen die Sprachbarriere.





Und hier kommt es, das

[Isadora]

Die kommen angelatscht und tun so, als ob ihre Variante des Deutschen die einzig wahre und wirkliche sei,

Ja, ich finde auch immer wieder putzig, wie es die Einwohner der ehemals preußisch besetzten Untertanengebiete es geistig irgendwie nicht verkraften, daß man hier in den eher südlichen Gefilden der Republik und den angrenzenden, ehemals habsburgischen Gefilden noch die eigenen Dialekte und Mundarten pflegt und gebraucht, und wie sie sich oft dann eine dumme Bemerkung nicht verkneifen können -- aber selbst auch noch nach Jahrzehnten im sprachlichen Ausland kein Wort des dortigen Dialekt sprechen können. Auch wenn sie es wollten. Sie können es nicht.

aber anscheinend gibt's immer noch welche, die den Leuten und Institutionen im Osten unbedingt erzählen müssen, was sie alles falsch machen und falsch sagen.

Nun ja, wenn man daheim halt nix zu melden hat...

von „hier in Ossiland“ zu sprechen

Wenn schon, dann »Neufünfland« bitte... nech?

ich kann nach vielen Jahren in Sachsen immer noch kein Sächsisch, obwohl ich aus dem südlichen Brandenburgs stamme...

Nun ja..... siehe oben. Brandenburg als ehemals preußisches Kernland, Sachsen als eigenes Königreich. Dazwischen die Sprachbarriere.

Ich bin nicht hier geboren und somit trifft diese verletzende Bezeichnung auf mich nicht zu.

Ich habe die damalige DDR nicht mitbekommen, weil ich 1990 geboren wurde. Daher erachte ich erstmal alles, was anders ist, als DDR.
So habe ich es gelernt. Ihr dürft aber das verlorene Kind von damals gerne freundlich aufklären, ohne gleich ausfallend zu werden.
Schließlich seit ihr 20 Jahre älter und habt eine Vorbildfunktion, die ihr anscheinend irgendwo nicht erfüllen konntet. Sonst wäre sowas wie ich nicht entstanden.




Und hier kommt es, das

[Grauer Wolf]

Ich glaub, ich werd' Gemüsebauer -- einfach nur, um den Beweis anzutreten, daß es auch heutzutage noch möglich ist, Zwiebeln so anzubauen, zu ernten und zu trocknen, daß sie nicht gleich verfaulen.

[Soiled]

Für den stellvertretenden Tiroler Landeshauptmann hat der "Widerwärtiges Luder!"-Sager gegenüber der Aktivistin, die darum gebeten hat, nicht unterbrochen zu werden, übrigens keinerlei Konsequenzen. Und seine grüne Kollegin redet daher, dass Feminismus ja auch Verzeihen bedeute. Wtf?

[Grauer Wolf]

An die Wand mit ihm! Gehenkt, ertränkt, gevierteilt und verbrannt gehört er!

Im Sinne der Gleichberechtigung bin ich dann allerdings dafür, daß mit Frauen genau so verfahren wird, wenn sich ein Mann als Opfer einer sexistisch beleidigenden Entgleisung sieht.



Keine gute Idee? Dacht ich mir's doch. Dann würde ich vorschlagen, daß Frauen wie Männer erst einmal Anzeige erstatten und die Entscheidung über eine angemessene Strafe den Gerichten überlassen. Oder wenn der Täter oder die Täterin parlamentarischen Schutz genießt, es dem Parlament überläßt, dagegen vorzugehen. Und wenn das Opfer mit dem Resultat nicht zufrieden ist, steht es ihr oder ihm bei der nächsten Wahl frei, ihre oder seine Stimme entsprechend einzulegen -- oder gar selbst zu kandidieren.

Und da zumindest in Deutschland die Frauen die Mehrheit der Wahlberechtigten stellen...


Wenn ich die entsprechende Nachricht bei ORF richtig verstehe, hat Marianne Götsch die Entschuldigung Josef Geislers in einem Gespräch unter vier Augen »zur Kenntnis genommen« -- was auch immer das jetzt wieder heißen mag -- und die Entscheidung über Sanktionen dem Landtag überlassen. Und der Koalitionsausschuß der Parteien, die im Landtag die Mehrheit stellen, hat nun entschieden, keine Sanktionen zu ergreifen.

Anzeige scheint Marianne Götsch nicht erstattet zu haben.

Ende der Geschichte.

Edith: Tippfehler erlegt.

[Grauer Wolf]

Die deutschen Qualitäts-Medien haben da wohl wieder mal ein Skandälchen aufgedeckt: Philipp Amthor soll für eine im New Yorker World Trade Center ansässige, amerikanische Firma lobbyiert haben, deren Direktor er ist, und an welcher er Aktienoptionen hält. So weit, so ungut. Nichts außergewöhnliches im deutschen Politfilz.

Den echten Skandal haben selbige Medien meiner Meinung nach möglicherweise jedoch übersehen: Daß die mit neofaschistischen Ideen sympathisierende Ecke der sich selbst als staatstragend betrachtenden konservativen Partei versucht, mit Hilfe von Staatsmitteln und vermutlich freundlicher Unterstützung der Geheimdienste am deutschen Rechtsstaat vorbei eine konservativ pro-amerikanische Propagandaschleuder aufzuziehen, um selbigen neofaschistischen Ideen weiteren Vorschub zu leisten.

Der wahre Unterschied zwischen dem »unfrei kommunistischen« China und dem »freien demokratischen« Westen ist, daß in China eine Partei Wirtschaft und Staat gekapert und zu einer Einheit verschmolzen hat, während im Westen die Wirtschaft gerne eine Partei und den Staat kapern und zu einer Einheit verschmelzen würde. Mittel und Wege zum Ziel sowie das feigenblattgroße Deckmäntelchen der politischen Ideologie unterscheiden sich, das Endresultat dann eher weniger. Eine kleine Minderheit möchte am für die Mehrheit geltenden Recht vorbei tun, lassen, schalten und walten können, um sich auf Kosten selbiger Mehrheit ungehemmt zu bereichern. Oder so ähnlich.

Ich gebe zu, im Moment sind das alles nur Hirngespinste meinerseits. Ich hätte mir halt gewünscht, daß die deutschen Qualitätsmedien sich nicht einfach nur auf das dankbare Opfer Amthor stürzen, sondern auch einmal die Firma »Augustus Intelligence«, ihre Geldgeber und deren Ziele etwas näher unter die Lupe nehmen. So aber hinterlassen die Medien eine große, weiße Fläche, auf die jeder seine Vermutungen, Ängste und Verschwörungsphantasien projizieren kann. Siehe oben.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, daß man Journalisten hierzulande und heutzutage zur Recherche tragen muß...